Archiv für den Monat: Oktober 2015

Ankunft in New York

Nun hieß es Abschied nehmen und das schöne ländliche Vermont hinter uns lassen. Wir fuhren in zwei Etappen, zuerst bei herrlichem Sonnenschein in Richtung New York (State). Auf der einen Seite leuchteten die Green Mountains in den schönsten Rottönen, auf der anderen Seite die Adirondack Mountains. Die Berge verabschiedeten sich von uns in den schönsten Farben. 🙂 Am „Champlain Canal“ fuhren wir entlang und machten eine Pause in Hudson Falls. Ab Albany folgten wir dem Hudson River, den Werner in Stillwater fotografisch festhielt. Auch die Wildgänse machten dort eine Rast. Ein Ahornbaum fiel uns ins Auge, der zur Erinnerung an eine Einwohnerin Stillwaters gepflanzt wurde. Sie war ein Opfer des Anschlags 9/11 in New York City.

Am nächsten Tag waren nach unserem obligatorischen Supermarkteinkauf nur noch 100 km zu fahren. Die Fahrt lief gut, aber je näher wir dem Ziel kamen, umso konzentrierter musste Werner fahren. Ich schmetterte derweil mit Udo Jürgens „Ich war noch niemals in New York“… Wir waren beide voller Vorfreude. 🙂 🙂 🙂

Der Campground direkt an der Marina ist ein schöner, strategisch gut gelegener Stadtplatz. Wir sehen die Freiheitsstatue in der Ferne und haben die Skyline von NYC im Blick. Am Nachmittag fuhren wir schon mit der Fähre nach Downtown Manhattan, eine rasante Fahrt (12 min). Die Kamera war mit 1/125 s kaum noch  zu halten!! Ein beeindruckender Anblick der Skyline vom Wasser aus! Drüben angekommen ließen wir die Stadt in der Abendstimmung auf uns wirken. Geschäftsleute eilten an uns vorbei, lange Schlangen bildeten sich vor der Fähre – Feierabend. Die Stadt war voller Leben: Banker, junge Leute, Touristen. Wir –  auf der Wallstreet! Zum Abschluss gingen wir zur Brooklyn Bridge,  wir hatten einen schönen Blick auf die Brücke, auf Brooklyn und auf Manhattan, den auch andere Paare im Abendlicht genossen. 🙂

Es war aber nicht der Abschluss, denn es kam doch anders! Wir wollten mit der Subway zurück fahren, fanden aber nicht die richtige Station. Wieder einmal fragten wir einen Polizisten, der uns den Weg erklärte. Die Station war am World Trade Center, so dass wir schon am ersten Tag die Gedenkstätte aufsuchten. Das Denkmal besteht aus zwei in die Erde eingelassene Brunnen, zwei riesige Becken, in denen das Wasser in die Tiefe fließt, wie ein schwarzes Loch. Das geht unter die Haut. Der Gedenkbrunnen heißt „Reflecting Absence“.
Werner jagte mir an dieser Stelle eine Schrecksekunde ein. Eilig zog er am Beckenrand seine zweite Kamera aus der Tasche, als seine Speicherkarte heraus und ins Wasser flog. Er wollte doch glatt über den Rand klettern, um die Karte herauszufischen!!! Mein lautes Veto hat wohl genützt, aber mein Schirm kam zu spät, die Karte glitt in die Tiefe. Kaum auszudenken, was passiert wäre, wenn…

Da wir keinen Plan von New Jersey hatten, mussten wir uns noch einige Male durchfragen, bis wir am Liberty Harbor angekommen waren. Für die nächsten Tage wissen wir nun Bescheid. 😉

 

Indian Summer

Der Indian Summer kommt in diesem Jahr mit Verspätung, denn im September war es ungewöhnlich warm und der Sommer war zu trocken. Schon seit Wochen habe ich mir die „Foliage Reports“ im Internet angesehen – überall war es noch grün. Je nördlicher der Ort liegt, umso eher beginnt der Herbst und somit die Färbung der Blätter. Vom Quechee Valley fuhren wir in den „Green Mountain Natural Forest“ in Richtung Killington und landeten in einem unserer geliebten State Parks. Eine tolle Einrichtung, diese Parks, die teilweise schon über 80 Jahre alt sind und immer erweitert wurden. 🙂

Im „Gifford Woods State Park“ lebten wir wieder in einer Idylle mit Lagerfeuer ohne Strom, aber mit Bären!!! Die Rangerin wies uns extra darauf hin, keine Lebensmittel und keinen Müll draußen stehen zu lassen, da Bären im Park leben……Wir haben keinen gesehen. 😉 Der Appalachian Trail führt über den Campground, direkt an unserem Platz vorbei, so dass wir vom Wohnmobil aus eine Wanderung in die Berge machen konnten. Es machte richtig Spaß den Trail zu gehen, auch bergauf ;-), und wir wurden mit dem „Deer Leap Overlook“ belohnt. Oben auf einem Felsen angekommen genossen wir die Sonne und nach und nach kamen mehrere Wanderer mit Hunden an, ein kleiner Hundetreff auf dem Berg. 😉 Nach dieser Wanderung gingen wir früh ins Bett. Wir freuen uns jetzt schon auf unseren nächsten „hike“. 🙂

Willst du Leute treffen, dann male „En Plein Air“. Der Kent Pond ist ein idyllischer Platz, ein kleiner See in einem Gebirge. Hier halten die Fotografen an, um den „Indian Summer“ fotografisch festzuhalten. Ja, ein ganzer Fotokurs aus Ostfriesland schwärmte aus, um die Stimmung mit verschiedenen Objektiven, Blenden, Zeiten und Stativ einzufangen. Es war ein unterhaltsamer Tag, für Werner teilweise nicht einfach, sich auf das Malen zu konzentrieren. Ein Einheimischer aus Woodstock zeigte auf seinen Landkarten, wo der „Indian Summer“ noch viel schöner zu sehen ist, denn in diesem Jahr ist alles anders, da der Sommer so heiß und trocken war. Paare aus Rendsburg, Bern, Hannover und Illionois sprachen uns an, andere betrachteten Werners Bild und fotografierten es…. 🙂
Das Wetter war wechselhaft, so dass wir ständig andere Lichtverhältnisse hatten und die bunten Wälder sich immer wieder neu zeigten. 🙂

Dem Tipp des Woodstocker Fotografen, der auch Ölbilder malt, wollten wir gerne am nächsten Tag folgen, aber vorher noch einen Blick auf den See werfen. Schon am Morgen wurden wir mit strahlendem Sonnenschein verwöhnt, was den ganzen Tag so bleiben sollte. 🙂 Wieder gab uns ein Vermonter am See den Tipp, den Trail am See zu gehen, da dort so schöne Ausblicke zu sehen sind. Also gingen wir schon am Vormittag wieder ein Stück auf dem Appalachian Trail – diesmal ohne nennenswerte Steigung 😉 –  und genossen die vielen schönen Aussichten auf den See und die Berge aus einem anderen Blickwinkel. Wir bewunderten und fotografierten interessante Spiegelungen auf dem See.

Danach wurde es Zeit, die Route 100 gen Norden zu fahren, um den Indian Summer in Downingville und Lincoln zu sehen und fotografisch festzuhalten. Auf der Fahrt dorthin waren Anblicke, die der Amerikaner „breathtaking“ nennt, aber Werner durfte oft nicht anhalten…. In Rochester, einem typischen kleinen Ort, machten wir eine Pause und gönnten uns in einem urigen „Store“ eine kleine Stärkung. Außerdem fanden wir dort eine Post für unsere Hochzeitskarte, die wir dringend abschicken mussten. 😉

Weiter fuhren wir und waren gespannt, welcher Blick uns im Norden der Green Mountains erwartet. Oft hielten wir an, genossen den Blick auf die bunten Berge oder machten ein Foto (Werner). Am Ziel angelangt wurde das Stativ herausgeholt und mit verschiedenen Objektiven alles festgehalten. 😉 Manchmal störten die Strommasten, manchmal die langen Schatten….
Und immer wieder staune ich, wenn Werner auf die Bremse geht und einen Blick sieht, den ich so gar nicht gesehen habe. Wir fuhren auch noch zur zweiten Stelle, bevor es dunkel wurde und waren voll im „Indian Summer Fieber“. Gut, dass wir im Dunkeln noch einen Campground mit Strom fanden, an dem Werner seine Bilder direkt auf den Computer ziehen und ansehen konnte. Einen Fernseher benötigen wir in den USA nicht. 🙂

Der nächste Tag (9.10.) war regnerisch und daher gut geeignet, den Blog zu aktualisieren, diesmal ganz zeitnah. Nun haben wir noch drei Tage hier in den Bergen vor uns, der Indian Summer wird sich uns noch intensiver zeigen und eine Wanderung wollen wir noch unternehmen, bevor wir uns in die Großstadt begeben werden.

 

Back to Vermont – The Green Mountain State

Schon in der Nacht setzte der angekündigte Regen ein und prasselte auf unser Wohnmobil. Mit dem Regen fielen Blätter auf die Markise, die weggefegt werden mussten, denn eins war klar: Bei diesem Wetter hielt uns nichts mehr auf Cape Ann, der Waldboden weichte durch den Regen langsam auf. Da ist schon so mancher stecken geblieben. 😉 Gut, dass wir die Capes von den Niagarafällen behalten hatten, sie dienten Werner nun zum Schutz vor dem strömenden Regen. (Jedenfalls teilweise……)Nachdem wir innen und außen alles klar gemacht hatten, reservierten wir noch den Campground in New Jersey für unseren Besuch in New York Mitte Oktober. 🙂 🙂 🙂

Nun hieß es dem Regen zu entkommen und dem Indian Summer in Vermont entgegen zu fahren. Wir fuhren an Boston vorbei, verließen Massachusetts und setzen unsere Reise in New Hamsphire fort. Nachdem wir Manchester rechts liegen gelassen hatten, lud uns der Sunapee Lake zu einer Pause ein. In Claremont, das ganz in der Nähe liegt, kehrten wir am nächsten Tag in einem netten kleinen Lokal ein. Zeitungen, eine gestimmte Gitarre, Wifi Stromanschluss, dazu verschiedene Sorten Fair Trade Kaffee und natürlich ein Sandwich mit Bio – Zutaten. Alles ganz nach unserem Geschmack, aber leider nur bis 3.30 pm geöffnet!

Die nächsten Tage verbrachten wir wieder in Vermont und lernten diese Gegend immer besser kennen, sei es durch Gespräche mit Leuten, die dort leben, durch den Besuch der Sugarbush Farm, die Wanderung zum Deer Leap Overlook, das „En Plein Air Painting“ am Kent Pond oder durch Ellen Stimsons Buch „Mud Season“.

Nun eins nach dem anderen: Vermont ist bekannt für seinen guten Cheddar und für den Maple Syrup. Beides durften wir in allen Variationen in der Sugarbush Farm probieren, vier Maple Syrup – Sorten, vom frühen leichten bis zum späten kräftigen Syrup. Von den mindestens 20 Käsesorten probierten wir einige und fanden zwei, die uns besonders gut schmeckten. Auch Marmelade, Senf, Relish stand zum Probieren bereit, so dass wir nicht die „Katze im Sack“ kauften, sondern lauter Köstlichkeiten erstanden. Spannend war es den „evaporator“, der aus einer großen Pfanne und einer Feuerstelle besteht, zu sehen. Dort wir der Ahornsaft zu Sirup gekocht, wofür eine große Menge Holz benötigt wird. Bei einem kleinen Rundgang durch den Wald konnten wir sehen, wie die Farmer heute vorgehen, um den Ahornsaft zu erhalten. Sie schleppen keine Eimer mehr, sondern leiten den Baumsaft durch ein Plastikröhrensystem, das von Baum zu Baum führt weiter.
Vor dem Haus beeindruckte uns eine Markierung der Schneehöhen der letzten Jahre. Kaum vorstellbar, wie hart die Winter in dieser Gegend sind!

Die Vermonter haben fünf Jahreszeiten (die Rheinländer ja auch ;-)): Frühling, Sommer, Herbst, Winter und „Mud Season“, wenn der Schnee schmilzt und alles im Matsch versinkt…. Früher hatten die Kinder in dieser Zeit auch schon einmal schulfrei! Das Buch mit diesem Titel schildert das Leben der Vermonter hautnah und so konnte ich vieles entdecken, was ich im Buch gelesen hatte und umgekehrt.

Die kleine Stadt Woodstock sollten wir unbedingt besuchen… ein Einheimischer erzählte uns, wer hier so alles einen Wohnsitz hat: Jonny Depp, Tom Cruise und Robert Redford. Auch Charles Bronzon habe hier gelebt und sei hier begraben. New Yorker und Bostoner suchen in Vermont Erholung, denn es gibt viel Natur und nur kleine Städtchen und Dörfer mit ihren urigen „Stores“.

Als wir zum Quechee Gorge fuhren und gerade parkten, setzte sich  ein alter VW Käfer Jeep rasant vor uns. Ein uriger Typ mit Zopf stieg aus, ließ den Motor laufen und fragte Werner stolz, ob er das Auto erkenne. ( 43 Jahre alt!!! – das Auto 😉 ). Wir plauderten noch eine ganze Weile und bekamen viele Tipps für diese Gegend. Unser Wohnmobil gefiel ihm sehr gut und prompt zeigte er uns ein Foto von seinem riesigen Camper, den er jedoch verkaufen wollte……. 🙂

Cape Ann – Gloucester

Es war mal wieder an der Zeit ein paar ruhige Tage einzulegen. Der Campground in Gloucester war dafür bestens geeignet. Da die Hochsaison vorbei war, hatten wir viel Platz auf dem bewaldeten Campingplatz und waren so ganz unter uns. Lesen, Frontscheibe putzen, spazieren gehen und malen. Es war herrlich! So, wie die Sonne am Himmel „wanderte“, wanderte ich auch mit meinem Stuhl, um immer wieder in der Sonne, die durch die Bäume strahlte, zu sitzen. 🙂  Werner baute seine Staffelei auf und malte. Nur die Streifenhörnchen flitzten umher, unglaublich, wie schnell sie sind! Vier Tage blieben wir auf demselben Platz, die längste Zeit bisher! Wir haben uns vorgenommen, öfter mehrere Tage zu bleiben, können uns aber nie sofort entscheiden und verlängern immer. 😉 Manchmal müssen wir innerhalb des Campgrounds umziehen oder der Platz ist ausgebucht, was zum Wochenende manchmal der Fall ist. (Jetzt im Quechee Pine Valley ist dies der Fall. 🙁 )

Der Campingplatzbetreiber riet uns am letzten Sonnentag vor dem vorhergesagten Regen, noch einige schöne Ecken des Capes aufzusuchen. Ganz in der Nähe gingen wir am „Wingaersheek Beach“ spazieren, einem Strand mit feinem strahlend weißen Sand und Felssteinen, die bei Ebbe freigelegt werden.

In der Stadt hielten wir am „Gloucester Fishermens and Fishermens Wives Memorial“ inne. Viele Männer kamen nicht vom Meer zurück…Diese kleine Stadt hat ihre Ursprünglichkeit erhalten. Es roch intensiv, aber angenehm 😉 nach Meer und Fisch. Werner sah einem Lobsterfischer gespannt zu, wie er seine Käfige mit Ködern füllte. Nach einem leckeren Essen im „Causeway Restaurant“ (Clamchowder und Haddock) kamen wir in der „Rocky Neck Art Colony“ mit Judith aus Minnesota ins Gespräch. Sie fertigt Seiden- und Batikbilder an und gab uns den Tipp, den Indian Summer in Vermont zu erleben. Im Vergleich zu Minnesota ist der Winter am Cape Ann harmlos, meinte sie. 🙂

Zum Abschluss fuhren wir nach Rockport, wo wir zwei Hamburgerinnen trafen, die leider schon am nächsten abreisen mussten. Uns gefiel die Abendstimmung in diesem kleinen Städtchen mit dem „Roten Haus“ im Hafen.
Wieder „zu Hause“ am Campground mussten wir sehen, dass wir unseren Platz fanden, denn der Campingplatz war in unserem Bereich nicht beleuchtet und stockdunkel!
Intensiv haben wir an diesem Ort die Salzwiesen bei Ebbe und Flut erlebt und staunten, dass sie bei Hochwasser fast ganz überflutet waren. 🙂
Von der totalen Mondfinsternis erfuhren wir zufällig von einem Amerikaner, der auch den Vollmond am 27.9.15 bewunderte. Ja, in unserer Auszeit lesen wir keine Zeitung, schauen keine Tagesschau und hören nur während der Fahrt manchmal Radio….Wir haben mindestens 90 Minuten zum Himmel geschaut. Ich konnte gar nicht aufhören, das Schauspiel zu bewundern. 😉

 

Salem – Boston – Winter Island

Nachdem wir uns von Petra verabschiedet hatten, fuhren wir an den nächstbesten Strand und landeten am „Revere Beach“. Ein langer, breiter Strand mit grobkörnigem Sand und vielen vielen großen Muscheln und einigen Schneckenhäusern! 🙂 Wir machten einen langen Spaziergang, sammelten Muscheln und winkten allen Flugzeugen zu, die am laufenden Band am Himmel zu sehen waren. 🙂 Erst als Petras Maschine in der Luft war, fuhren wir weiter in Richtung Lynn. Dort entdeckten wir einen Damm, der auf die Halbinsel Nahant führte, das sah vielversprechend aus! Felsen – Meer – ein schöner Blick auf Boston – aber kein Parkplatz weit und breit. Only for Residents! Wir genossen die tolle Aussicht vom Auto aus und ergatterten kurz vor der Rückfahrt aufs Festland einen Parkplatz. Dort erlebten wir den Sonnenuntergang mit Blick auf Boston, bis es dunkel war und die Häuser in der Ferne erleuchtet waren. Die Anwohner nutzten den Wind ausgiebig zum Wellenreiten. 🙂

Ein Campground in Salem war unser nächstes Ziel, denn von dort aus sollte eine Fähre nach Boston fahren – so war es auf unserer Karte eingezeichnet…..
Leider gab es keinen Hinweis auf einen Campingplatz in der Stadt, so dass wir zum Vistor Center fuhren und dort wieder alle wichtigen Informationen erhielten.
Salem in Schlagwörtern: Hexenjagd – China-Handel – Millionäre
Ein ausgiebiger Rundgang durch die Stadt sollte uns genügen, da wir uns am nächsten Tag Boston anschauen wollten. 😉

Der Campground „Winter Island Maritime Park“ ist ein idealer Ausgangspunkt für einen Bostonbesuch – 20 Minuten Fußweg bis zur Fähre und ca. 1 Stunde Fahrzeit mit dem Schiff! Die erste Fähre um 7 am und die Rückfahrt um 5.30 pm ist für 1/3 des normalen Preises zu haben. Da lohnt sich das frühe Aufstehen doch!

Das Morgenrot auf dem Hinweg – der Sonnenaufgang am Fähranleger – ein wolkenfreier Himmel –ein Kreuzfahrtschiff die „Balmoral“ lag ruhig im Hafen! Der Tag begann wie im Bilderbuch. 🙂  Und es sollte so bleiben, wenn man einmal von der Rückfahrt absieht…. Die Fahrt mit der Fähre – ein Katamaran – war ein Erlebnis. Der Blick auf die Küste mit ihren vorlagerten Inseln, die viele Vögel als Rastplätze nutzen, die Marina und die immer deutlicher zu sehende Skyline von Boston – traumhaft! Die Fähre hatte sogar Wifi und wir konnten unseren Kindern einen Gruß aus der Ferne senden. 😉

Im Visitor Center wurden wir von einer Rangerin beraten, die in Koblenz deutsch gelernt hatte und zwar zuerst das „Kovelenzer Platt“. 🙂  Wir hatten uns vorgenommen, den Freedom Trail zu gehen, den wir vom „Old State House“ bis zum „U.S.S. Constitution Museum“ gingen. Den Weg konnten wir nicht verfehlen, denn auf dem Bürgersteig führte ein gepflasterter Strich die Besucher zu 16 historischen Stätten. Wir erfuhren viel über die geschichtsträchtige Stadt, ihren Weg zur Unabhängigkeit, das Leben der Afro-Amerikaner vom 17. Jahrhundert an und die Einwanderung vieler Iren und Italiener. Rose Kennedy wurde in Boston geboren, in dem Viertel, das jetzt ganz in italienischer Hand ist. Wir staunten nicht schlecht, als wir ein italienisches Restaurant nach dem anderen im Stadtteil „North End“ vorfanden.

Zum Schluss ließen wir es uns nicht nehmen die 294 Stufen des „Bunker Hill Monuments“ im Stadtteil Charlestown hoch zu steigen. Kleinere Verschnaufpausen gönnte ich mir bei dem engen Aufstieg. 😉 Auch die Aussichtsplattform war nur für wenige Personen gedacht…..Der 73 m hohe Obelisk erinnert an den ersten Kampf des Unabhängigkeitskriegs. Eine kleine Fähre brachte uns von Charlestown zurück zur Long Wharf in Boston, wo unsere Fähre nach Salem abfuhr. Natürlich stärkten wir uns hier und da mit leckeren Köstlichkeiten, denn an diesem Tag hatten wir kein Picknick dabei. 😉 Auf der Rückfahrt kämpfte sich der Katamaran durch starken Seegang und mir wurde ganz anders zumute. Erleichtert verließen wir um 6.30 pm das Schiff, wanderten zum Campground und kamen nach Sonnenuntergang an. An diesem Tag ging ich früh schlafen, während Werner noch seine Fotos in Ruhe ansah. Dieser Tag wirkte noch lange in uns nach. 🙂