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Von Kaitaia zum Waipoua Kauri Forest

Nach diesen schönen Tagen in der Natur musste unser Kühlschrank aufgefüllt, der Müll entsorgt und eine Entsorgungsstation angefahren werden. ♻️Außerdem wollten wir einen Artikel für den Blog schreiben. Kaitaia schien der richtige Ort für unsere Vorhaben zu sein. Auf dem Weg dorthin kreuzte eine große Schafherde unseren Weg. Darauf hatte Werner schon immer gewartet. Wir holten unsere Kameras und fotografierten und filmten die Herde mit ihren Hütehunden. 🐑🐑🐑🐑🐕🐕

In Kaitaia konnten wir unsere ganzen Vorhaben erledigen. Spannend war der Besuch der Transfer-Station. ♻️Da wir noch keine Mehrwegflaschen gefunden haben, sammeln sich viele Plastik- und Glasflaschen im Laufe der Zeit an. 😳In der Transfer-Station gab es Behälter für Plastik, Papier, weißes Glas, grünes Glas und braunes Glas. Man musste es selbst sortieren und in den richtigen Behälter legen. Eigentlich eine gute Sache!😇

Im Gemeindezentrum, „Te Ahu Center“ ging es lebhaft zu. Einheimische und Touristen nutzten das Visitor-Center, die Bibliothek mit dem Café, das Kino und das kleine Museum.  Allein die Eingangstür und die Halle waren schon einen Besuch wert. 👍
Wir arbeiteten in der Bücherei an unserem Blog und veröffentlichten ihn gleich, da die Bücherei Wifi zur Verfügung stellte.💻

Unser nächstes Ziel war der Waipoua Kauri Forest an der Westküste. Nach einer Fahrt durch Wälder und Hügelland, die wieder höchste Konzentration erforderte, gönnten wir uns einen Spaziergang am Ninety Mile Beach in Ahipara. Einfach herrlich, diese Weite! Gleich darauf folgt die „Shipwreck Bay“ – der Name sagt schon alles. 😉In dem kleinen Ort Ahipara hielten wir bei einer Schule an, die ihren Zaun mit Fischen geschmückt hatte, und lasen folgenden Spruch:

 „We are all different, but at this school, we all swim together“

Jeder Schüler und Mitarbeiter hatte einen Fisch gestaltet, eine wunderbare Idee. 🐡🐠🐟Oft fallen uns die Schulen durch ihre farbige Gestaltung auf – das ist nachahmenswert. ☺️

Die Landschaft zeigte sich am Nachmittag in den schönsten Farben – ein Zusammenspiel von Licht und Schatten. Eine Feude für den Fotografen! 📷 Eine kleine Fähre sollte uns über die Bucht „Hokianga Harbour“ fahren, eine schöne Abwechslung!⛴ Die Fähre fährt im Winterhalbjahr nur einmal pro Stunde, so dass wir in der Wartezeit den Blick auf die Bucht genossen. Drei PKWs begleiteten uns auf der kurzen Überfahrt nach Rawene, einem hübschen kleinen Ort, der drittältesten europäischen Siedlung des Landes. Nach einem kurzen Rundgang wurde es für uns Zeit, einen Schlafplatz zu suchen, den wir in Opononi fanden. 🌗
Hier mussten wir zum ersten Mal auf einen privaten Campingplatz fahren, wo wir eng nebeneinander standen und um 10 Uhr am nächsten Morgen den Platz verlassen mussten. 🙁Der Campingwart hatte gerade seine Lobsterfangkörbe ins Wasser gelassen und erzählte uns, dass er die Nationalität seiner Besucher notieren uns weiterleiten muss. 🇩🇪

Im Sommer schwimmen Delfine und kleine Wale in der Bucht umher, die als Kulisse für die Serie „Flipper“ diente, aber wir sichteten keine. 🐬🐋 Wer hat diese Serie nicht gesehen, eine von den wenigen Kindersendungen, die es damals für uns gab?! 😉Ein Mann und eine Frau sammelten Tang als Mulch für den Garten; die vollen Säcke waren ganz schön schwer. Bei einer kleinen Rast auf einem Baumstamm genossen wir den Blick auf die große Düne auf der anderen Uferseite. 
Es war nur eine kurze kurvenreiche Fahrt durch den subtropischen Regenwald bis zu unserem nächsten Ziel, dem Waipoua Kauri Forest. 🌲🌳🌴Hier stehen neben den Kauri-Baumriesen auch Rimu, Towai,Tawa und andere endemische Pflanzen. Vor Ankunft der Europäer bedeckten Wälder dieses Typs noch die größten Teile des Nordlands und die Coromandel-Halbinsel. Kaum zu glauben, dass heute nur noch weniger als 1% des Waldes erhalten sind. 😳Die Kauri-Fichte ist eine der größten Baumarten der Erde. Sie wachsen gerade und bestehen aus einem Holz, das der Qualität des Teakholzes entspricht. Mit der britischen Besiedlung des Landes ging ein extensiver Kahlschlag einher. Verwendung fand das Holz im Schiffsbau und auch bei der Errichtung der neu entstehenden Holzhaus-Städte Neuseelands. ⛵️🏠

Heute steht die Kauri-Fichte unter strengem Naturschutz. Bevor man einen Wald mit diesen Bäumen betritt, muss man die Schuhe säubern und desinfizieren, denn Schädlinge bedrohen den geringen Bestand. 👞👟
Wir wanderten zuerst zum Kauri-Gigant „Tane Mahuta“, einem Baum von 56m Höhe, ca. 13m Umfang und einem Alter von 1200-2000 Jahren. Ein gewaltiger Anblick! 😊Eine Rangerin gab uns Auskunft, sie kannte den Baum in- und auswendig. Es war gar nicht so leicht, den Baum fotografisch festzuhalten. Werner ging noch einmal zurück zum Auto, holte ein anderes Objektiv und los ging es. Die Rangerin war begeistert von der Kamera und bot an uns beide zu fotografieren. Leider ist es ihr nicht gut gelungen. Fotografieren ist halt eine Wissenschaft für sich. Petra und Uschi können mir das bestimmt bestätigen. 😉

Zum Waipoua Kauri Forest Park Visitor Center fuhren wir vergebens, denn es hatte geschlossen. 🙁Also machten wir uns auf den Weg zum Trounson Kauri Park, eine 8km lange Gravelroad inklusive. Da klappert alles im Wohnmobil, was nicht niet- und nagelfest ist. 😳Der 1,7 km lange Walk durch den Wald war wunderschön und wir sahen noch viele Kauri-Fichten, die immer wieder ein Foto wert waren.
Zufrieden fuhren wir weiter und landeten in Baylys Beach in der Nähe von Dargaville. 😊😊😊

Die Nordspitze

Unser nächstes Zwischenziel war ein Freedom Campingplatz am Tokerau Beach an der Doubtless Bay auf der Karikari Peninsula. Wir staunten nicht schlecht, als wir nach der Fahrt auf der Schotterstraße am traumhaften Dünenplatz ankamen. Es standen schon einige Camper gut verteilt in den Dünen. Wir gesellten uns hinzu, gingen am Strand spazieren und ließen den Tag Revue passieren. 😊

Auch in Neuseeland werden die Uhren um eine Stunde vorgestellt und zwar am 30. September. Nun wurden wir nicht mehr um 8am wach sondern um 9am. Interessanterweise stehen wir fast immer zur selben Zeit auf (ohne ⏰). Ein herrliches Gefühl im Bett zu liegen und auf das Meer zu schauen! 😇Dieses Glück war uns oft beschert, ohne dass wir auch nur 1 Cent 💰dafür bezahlen mussten. Nach unserem täglichen gesunden Frühstück – Müsli mit Obst und Joghurt – machen wir meist einen Spaziergang am Strand und genießen die Luft, das Meer, die Berge und überhaupt….

Am 1. Oktober sollte es ganz in den Norden zum Cape Reinga gehen. Vorher tankten wir vorsichtshalber noch voll, da wir nicht wussten, ob es in den kleinen Orten eine Tankstelle gibt. ⛽️Die Fahrt brauchte so seine Zeit, erst war die Strecke „harmlos“, später wieder sehr kurvig. Die Landschaft im Gebiet „Far North“ ist abwechslungsreich – mal hügelig, mal flach. Wälder und Wiesen sind zu sehen und überall grasen unzählig viele Schafe🐑🐑🐑🐑🐑🐑, teilweise auch Rinder 🐄🐄und manchmal erblicken wir einige Truthähne🦃. Bei unserer kleinen Rast blickten wir auf herrliche Dünnen und das Meer. Welch eine Farbenvielfalt: Gräser, Sand, Wald und Wiese!

Am Cape Reinga angekommen wanderten wir zum Leuchtturm. 👟👟Am Wegesrand gab es viele Infotafeln zu lesen. 👀So erfuhren wir z.B., dass das Kap in der Mythologie der Maoris eine heilige Stätte ist, von der aus die Verstorbenen ihren Weg in die Urheimat Hawaiki finden. Im Berg sollen sich zwei Quellen befinden, eine zur Reinigung des Verstorbenen und von der anderen muss der Verstorbene trinken. Geschieht dies nicht, muss er im Reich der Lebenden als Geist umherirren.
Am Leuchtturm angekommen genießen wir den Blick auf das turbulente Meer. 🌊🌊Hier treffen das Tasmanischen Meer und der Südpazifik aufeinander, was man von oben sehr gut beobachten kann. Auch dafür gibt es eine schöne Interpretation der Maoris. Sie nennen den Punkt „The meeting point“. Die weibliche See und die männliche See treffen hier zusammen, die Strudel repräsentieren das Zusammenkommen und die Entstehung von Leben. 😊

An diesem Tag fuhren wir auf einen Department of Conservation (DOC) Platz, „Tapotupotu Campsite“. Er liegt traumhaft an einer kleinen Bucht und war gut besucht (ca. 20 Camper 😉). Wie so oft hatten wir Glück und konnten bei Ebbe den Strand erkunden. Ohne Tidenkalender müssen wir immer gut schauen, wann das Wasser wieder zurückkommt. Es ist oft sehr flach und das Meer kann ganz schnell wieder den Strand überfluten. 😳Bei einem kleinen Plausch mit einem jungen Mann aus Thübingen erfahren wir, dass die DOC-Plätze auf der Südinsel noch schöner sind. Das sind ja gute Aussichten. 😁Das deutsche Nummernschild wirft bei vielen Leuten hier Fragen auf. 🤔

Am nächsten Tag fuhren wir nach Te Paki, von wo aus ein 3km langer Schotterweg zu den Riesendünen führt. Das Wetter war wechselnd, wie schon am vorherigen Tag.🌦 Also nutzten wir den Sonnenschein und machten uns auf den Weg über die Dünen zum Meer. Der Anstieg war beschwerlich, aber wir hatten ja Zeit… Oben angelangt kam aber mitnichten das Meer zum Vorschein, sondern die nächste hohe Düne und so weiter und so fort. 😅An unserem Wendepunkt hörten wir schon das gewaltige Rauschen des Meeres, aber wir kehrten um. Wolken zogen auf und es gab keine „Wegmarkierung“. Muschelablagerungen oben auf der Düne brachten uns zum Nachdenken. 🤔Hier muss der Wind wohl ordentlich wehen, damit die Muscheln den Weg bis zur Spitze finden. 💨Für Kinder und Erwachsene gibt es hier noch ein besonderes Vergnügen. Sie fahren mit einem Sandboard die Dünen herunter; wir verzichteten darauf und schauten lieber zu.😇

Unten angekommen wateten wir wieder durch den Bach Te Paki, sahen Busse und Allradwagen aus dem Flussbett herausfahren und spürten die ersten Regentropfen. 🌧

Die weitere Fahrt war verregnet, also gab es keine Fotostopps. 😉 Eine TRANSFER-STATION mussten wir dringend anfahren, da es nur wenige Mülltonnen und Behälter für Glas, Papier und Plastik gibt. Dort müssen wir unseren Restmüll und alles, was recycelt wird, hinbringen. In Te Kao und Houhora standen wir vor verschlossenen Türen, denn sie hatten nur an bestimmten Tagen und dann auch nur bis mittags geöffnet. Pech gehabt! 😳Aber der Ninety Mile Beach war immer offen und so fuhren wir hinter Rajo 10 km auf einer Schotterstraße nach Hukatere, welch eine Freude! 😊

Einen richtigen Parkplatz fanden wir nicht und im Sand stecken bleiben wollten wir auch nicht. Zu guter Letzt fanden wir eine kleine Bucht, in der schon ein PKW stand. Der 90 Mile Beach, der eigentlich nur 88km lang ist, zeigte sich uns mit seinem riesigen Strand, hohen Dünen und einem tosendem Meer. Barfuß 👣wanderten wir am Wasser entlang, wurden mehrfach von hohen Wellen 🌊überrascht und bis zu den Oberschenkeln nass. Gut, dass die „Tasman Sea“ angenehm warm war! Nicht nur Wanderer nutzen diesen Strand, sondern Geländewagen und Busse düsen über die Piste. 🚌🚙Wer hier mit dem Auto entlang fährt, sollte vorher den Gezeitenkalender studieren. Denn nicht selten sollen hier Autos im Sand stecken geblieben sein. Wir sahen hingegen nur wenige Menschen und Autos an diesem Tag. 🤗

Die Wiege Neuseelands

Bei sommerlichen 21° setzten wir unsere Fahrt zu der viel beschriebenen Bay of Islands fort, eine kurze abenteuerliche Fahrt. So steht es in meinem persönlichen Tagebuch. Wenn ich jedoch an einige spätere Strecken denke, ließ sich alles noch steigern.😳 Werner muss sich voll auf den Straßenverlauf konzentrieren; Fotografieren während der Fahrt – wie in Amerika – das ging gar nicht.

Wir machten Halt im Ort Opua mit einem netten kleinen Hafen. Von dort aus kann man mit der Fähre nach Russell übersetzen. ⛴ Weiter ging es nach Paihia, wo wir zum ersten Mal Parkgebühren zahlten. $$ Hier kann man verschiedene Schiffstouren buchen, mit dem Helikopter die Inselwelt von oben betrachten und vieles mehr. Wir wollten uns lieber selbst bewegen, wanderten am Strand entlang, genossen den Blick auf die Inseln und warteten auf die Sonne, die hinter den Wolken verschwunden war. 🌥Ja, das Wetter ändert sich in Neuseeland schnell und wenn die Sonne verdeckt wird, ist es gleich vieeel kälter. Also muss immer eine Jacke mit, auch wenn es noch so warm ist. 😇

Uns hielt es nicht länger in der Bucht, denn wir waren neugierig auf die Waitangi Treaty Grounds, die ganz in der Nähe liegen. Für den Besuch des Museums war es schon zu spät, also fuhren wir zu einem Übernachtungsplatz in der Nähe (20 min Fahrt). Es war ein CAP-Platz. Auf diesen Plätzen kann man gegen eine Gebühr übernachten. Der Motelbesitzer begrüßte uns freundlich und winkte ab, als wir uns nach den Kosten erkundigten. 👍 Wir genossen die Ruhe und den Blick ins Grüne.

Am nächsten Tag bekamen wir auf den Waitangi Treaty Grounds (506ha) einen großen Einblick in die Geschichte Neuseelands🇳🇿 . Schon vor dem Eingang wurden wir freundlich von Maoris begrüßt. Der Eintritt ist nicht günstig, aber meiner Meinung nach gerechtfertigt.
Auf dem weitläufigen Gelände finden verschiedene Aktivitäten statt: Die Präsentation eines Tanzes (haka), eine Führung über das Gelände und ein Besuch des Museums. Neugierig auf die „Zeremonie“, so wie die Aufführung auch genannt wurde, wanderten wir zum „The Carved Meeting House“(Te Whare Runanga) 🚶‍♀️🚶‍♂️. Der Weg führte durch den Busch und endete auf einem Wiesengelände, von welchem man einen wunderbaren Blick auf die Bay of Islands hatte. 😊

Um 11 Uhr sollte die Vorstellung beginnen, so langsam sammelten sich einige Leute dort. Wir wurden zu einem Platz geführt, an dem wir warten sollten und es wurden einige Worte an die Gruppe gerichtet. Manchmal lachten die Leute um uns herum, aber wir verstanden nicht alles, was die junge Maori sagte. Nun wurde ein Freiwilliger gesucht. Klar, dass sich keiner meldete – die Situation kam mir irgendwie bekannt vor. 😉 Da wir genau in der Mitte standen, schnappte sie sich Werner und los ging es. Wir wussten beide nicht, was nun kommen sollte. Später konnten wir uns alles zusammenreimen: Wir, die Zuschauergruppe, waren ein Stamm und trafen auf einen anderen Stamm. Ja und wer war der „Chief“? – Werner! 😀 Plötzlich kamen die Darsteller des anderen Stammes aus dem Haus und zeigten mit furchterregenden Gesten ihre Stärke. Gut, dass Werner bei dem ganzen Spiel von einer Maori begleitet wurde! Er nahm ein Farnblatt entgegen und wir durften ihm ins Meeting House folgen. 🌿Alle mussten die Schuhe ausziehen und sollten sich leise verhalten. 🙊Für Werner war der Ernst noch nicht vorbei, alle anderen durften sich hinsetzen, die Häuptlingsfrau (ich) vorne in der Mitte. 😉

Ein weiteres Mal zeigten die männlichen Darsteller ihre Kräfte, ihr „Chief“ hielt eine Rede und nun sollte Werner eine Rede halten, ganz schön aufregend! Er fasste sich kurz und sagte: „Wir kommen in Frieden.“ 🏳️ Nun wurde er mit einem „hongi“ (pressing of noses) willkommen geheißen und durfte sich zu mir setzen. Jetzt folgte eine beeindruckende Darbietung mit vollem Körpereinsatz, Gesang und Jonglage mit mehreren „poi“ und „sticks“. 😊Wer schrickt nicht zusammen, wenn unerwartet eine Speerspitze kurz vor dem Gesicht stoppt? ⁉️
Die Darsteller (drei Männer und drei Frauen) schienen selbst viel Freude an der Performance zu haben und wir waren beeindruckt.  😊😊😊

In einem Meeting House treffen sich auch heute noch die Repräsentanten eines Stammes zu allen wichtigen Angelegenheiten. Das Besondere an Whare Runanga (s.o.) ist, dass es ein Versammlungshaus für alle Stämme ist. Der Innenraum ist ein wahres Kunstwerk, in dem die Geschichte und Kultur der Maori-Stämme dargestellt werden.
Die nun folgende Führung begann schon ganz locker mit dem Hinweis, dass wir den Namen des Maoris sowieso nicht behalten können und wir ihn John, Bill etc. nennen dürfen. 😉
Mit John spazierten wir über das Gelände und er informierte uns ausführlich über einige Besonderheiten. Ausgerüstet mit Headset konnten wir ihn jederzeit gut verstehen. So hat das Alphabet der Maori weniger Buchstaben, was man an den Städtenamen erkennen kann: Ruakaka, Kawakawa, Tokatoka.
Beeindruckend war seine Schilderung über den Vertrag von Waitangi. Nachdem Anfang des 19. Jahrhunderts die ersten europäischen Siedler in der Bay of Island ankamen und die Zahl der in Russell ankommenden Schiffe immer weiter stieg, nahmen die Engländer ihr Ziel in Angriff, Neuseeland zur britischen Kolonie zu erklären. Der Vertrag wurde in beiden Sprachen verfasst, aber verschieden ausgelegt. Der Begriff des „Landverkaufs“ war weder in der Sprache noch im Bewusstsein der Maoris verankert. Dies war jedoch ein zentraler Punkt im Vertrag. Nach und nach haben die Häuptlinge den Vertrag unterschrieben, aber es kam später noch zu vielen Unruhen im Land. 😳
Dies alles ist eindrücklich in einem Film im Waitangi Museum zu sehen.

John erzählte uns noch viel über das Treaty House, in dem der Vertrag am 6.2.1840 geschlossen wurde. Es war das Wohnhaus von James Busby, der den Vertrag vorbereitete. Das Meeting House der Maori wurde erst genau 100 Jahre später eröffnet…
Interessant war noch das 35 m lange „ceremonial war canoe“, Ngatokimatawhaorua, das mindestens 76 Paddler benötigt, um es sicher auf dem Wasser zu fahren. Jedes Jahr wird es am 6. Februar zum Tag der „Waitangi Day celebrations“ zu Wasser gelassen. 🛶

Nach der Führung stärkten wir uns erst einmal im Whare Waka Café, bevor wir uns ausgiebig im Waitangi Museum informierten. 🌮☕️
Der Besuch der Waitangi Treaty Grounds hat uns nachhaltig beeindruckt und noch lange beschäftigt. Erfüllt fuhren wir am späten Nachmittag noch 80 km weiter zur Karikari Peninsula. 😊😊😊