Es war mal wieder an der Zeit ein paar ruhige Tage einzulegen. Der Campground in Gloucester war dafür bestens geeignet. Da die Hochsaison vorbei war, hatten wir viel Platz auf dem bewaldeten Campingplatz und waren so ganz unter uns. Lesen, Frontscheibe putzen, spazieren gehen und malen. Es war herrlich! So, wie die Sonne am Himmel „wanderte“, wanderte ich auch mit meinem Stuhl, um immer wieder in der Sonne, die durch die Bäume strahlte, zu sitzen. 🙂 Werner baute seine Staffelei auf und malte. Nur die Streifenhörnchen flitzten umher, unglaublich, wie schnell sie sind! Vier Tage blieben wir auf demselben Platz, die längste Zeit bisher! Wir haben uns vorgenommen, öfter mehrere Tage zu bleiben, können uns aber nie sofort entscheiden und verlängern immer. 😉 Manchmal müssen wir innerhalb des Campgrounds umziehen oder der Platz ist ausgebucht, was zum Wochenende manchmal der Fall ist. (Jetzt im Quechee Pine Valley ist dies der Fall. 🙁 )
Der Campingplatzbetreiber riet uns am letzten Sonnentag vor dem vorhergesagten Regen, noch einige schöne Ecken des Capes aufzusuchen. Ganz in der Nähe gingen wir am „Wingaersheek Beach“ spazieren, einem Strand mit feinem strahlend weißen Sand und Felssteinen, die bei Ebbe freigelegt werden.
In der Stadt hielten wir am „Gloucester Fishermens and Fishermen
s Wives Memorial“ inne. Viele Männer kamen nicht vom Meer zurück…Diese kleine Stadt hat ihre Ursprünglichkeit erhalten. Es roch intensiv, aber angenehm 😉 nach Meer und Fisch. Werner sah einem Lobsterfischer gespannt zu, wie er seine Käfige mit Ködern füllte. Nach einem leckeren Essen im „Causeway Restaurant“ (Clamchowder und Haddock) kamen wir in der „Rocky Neck Art Colony“ mit Judith aus Minnesota ins Gespräch. Sie fertigt Seiden- und Batikbilder an und gab uns den Tipp, den Indian Summer in Vermont zu erleben. Im Vergleich zu Minnesota ist der Winter am Cape Ann harmlos, meinte sie. 🙂
Zum Abschluss fuhren wir nach Rockport, wo wir zwei Hamburgerinnen trafen, die leider schon am nächsten abreisen mussten. Uns gefiel die Abendstimmung in diesem kleinen Städtchen mit dem „Roten Haus“ im Hafen.
Wieder „zu Hause“ am Campground mussten wir sehen, dass wir unseren Platz fanden, denn der Campingplatz war in unserem Bereich nicht beleuchtet und stockdunkel!
Intensiv haben wir an diesem Ort die Salzwiesen bei Ebbe und Flut erlebt und staunten, dass sie bei Hochwasser fast ganz überflutet waren. 🙂
Von der totalen Mondfinsternis erfuhren wir zufällig von einem Amerikaner, der auch den Vollmond am 27.9.15 bewunderte. Ja, in unserer Auszeit lesen wir keine Zeitung, schauen keine Tagesschau und hören nur während der Fahrt manchmal Radio….Wir haben mindestens 90 Minuten zum Himmel geschaut. Ich konnte gar nicht aufhören, das Schauspiel zu bewundern. 😉