Archiv der Kategorie: Northland

Vom Ripiro Beach zum Arapaoa River

In Baylys Beach übernachteten wir auf einem CAP-Platz. Gegen ein geringes Entgelt können NZMCA-Mitglieder auf diesen Plätzen übernachten. Unsere herrliche grüne Wiese gehört einem Avocado-Farmer, der auch Bed &Breakfast anbietet. 🥑 Wir standen mitten im Avocadohain und erfuhren, was den Farmer gerade beschäftigte. Er machte sich Sorgen um die Bestäubung seiner Bäume, obwohl seine Bienen überall fleißig umherschwirrten. Gleich mehrere Bienenkörbe sahen wir auf seinem Grundstück. 🐝
Wir erhielten zusätzlich noch Tipps und Unterlagen für unsere nächsten Unternehmungen, einfach super! 😊

Am nächsten Tag fuhren wir zum Strand, der zum 107 km langen Ripiro Beach gehört. Vor dieser Küste liegen zahlreiche Schiffswracks, 113 Schiffe sollen zwischen 1839 und 1994 hier gesunken sein. Der Strand ist noch beeindruckender als der 90 Miles Beach im hohen Norden. Gewaltige mit Büschen bewachsene Dünen sind zu sehen, Autos, Motorräder und Quads fuhren ihre Runden und das Meer wühlte den Sand auf. 🚙🏍
Plötzlich wurde Werner von einer Welle überrascht und war fast bis zu den Knien nass. 🌊Schnell die Schuhe 👟ausgezogen und an die Düne gestellt und weiter ging´s. 👣Auf dem Rückweg über den Dünenweg hatten wir einen herrlichen Ausblick. 

Die Herausforderung des Tages lag jedoch noch vor uns. 😳 Unbedarft fuhren wir zum „Toka Toka Peak“ (a plug of an ancient volcano), den uns der Avocado Farmer wärmstens empfohlen hatte. Ein kurzer steiler Weg und nach zwanzig Minuten ist man auf dem Gipfel – so sagte er es. Wie viel Zeit wir benötigten, das weiß ich nicht mehr. Dass der Anstieg sehr anstrengend war und Muskeln aktivierte, von denen wir gar nicht wussten, dass wir sie besitzen, das ist mir lange in Erinnerung geblieben, denn noch tagelang machte sich mein Muskelkater bemerkbar. 😬 Der Weg ging NUR bergauf, man musste in vorhandene Fußstapfen treten. Das „Gipfelplateau“ hatte einen Durchmesser von ca. 4m.  Da ich nicht  schwindelfrei bin,  setzte ich mich schnell hin.😉 Der Blick in die Ferne und auf den Wairoa River war unsere Belohnung.

Wenn nur nicht der Abstieg gewesen wäre…… 😩

Bis zu unserem nächsten Ziel, dem Kauri Museum in Matakohe, war es nicht mehr weit und so konnten wir an diesem Nachmittag schon einen Blick hineinwerfen. Ein „Local“ sagte uns, dass wir am Arapaoa River am Ende der Straße übernachten können und so genossen wir wieder den schönen Platz in der Natur. 🍃

Im Kauri Museum erhielten wir einen großen Einblick in die Vergangenheit. Die Arbeit und das Leben der Pioniere werden anschaulich dargestellt. Interessant ist auch die große Fotosammlung der „Bushmen“ bei der Arbeit im Wald. 🖼 Möbel, Klaviere, Orgeln, Segelboote aus Kauriholz sind zu sehen, sowie eine große Bernsteinsammlung. 🙂

Besonders beeindruckend fand ich die Räume, die die Arbeit der „Bushmen“ zeigten, die riesigen Kauriholz-Exponate und das Sägewerk. Das Letztere zeigt in vielen Stationen, wie Baumstämme zu Nutzholz verarbeitet werden; überall waren Sägen in Bewegung. Da hätten unsere sechs Enkel großen Spaß gehabt. 😊🙃😊🙃😊🙃
Auf Knopfdruck konnte man Informationen über die Arbeit der Menschen hören, sehr interessant!
Nachdem die Wälder abgeholzt waren, kam die Zeit der Farmer. Auch dies wird anschaulich dargestellt.
Der Besuch des Kauri Museums hat uns gut gefallen.😊

Von Kaitaia zum Waipoua Kauri Forest

Nach diesen schönen Tagen in der Natur musste unser Kühlschrank aufgefüllt, der Müll entsorgt und eine Entsorgungsstation angefahren werden. ♻️Außerdem wollten wir einen Artikel für den Blog schreiben. Kaitaia schien der richtige Ort für unsere Vorhaben zu sein. Auf dem Weg dorthin kreuzte eine große Schafherde unseren Weg. Darauf hatte Werner schon immer gewartet. Wir holten unsere Kameras und fotografierten und filmten die Herde mit ihren Hütehunden. 🐑🐑🐑🐑🐕🐕

In Kaitaia konnten wir unsere ganzen Vorhaben erledigen. Spannend war der Besuch der Transfer-Station. ♻️Da wir noch keine Mehrwegflaschen gefunden haben, sammeln sich viele Plastik- und Glasflaschen im Laufe der Zeit an. 😳In der Transfer-Station gab es Behälter für Plastik, Papier, weißes Glas, grünes Glas und braunes Glas. Man musste es selbst sortieren und in den richtigen Behälter legen. Eigentlich eine gute Sache!😇

Im Gemeindezentrum, „Te Ahu Center“ ging es lebhaft zu. Einheimische und Touristen nutzten das Visitor-Center, die Bibliothek mit dem Café, das Kino und das kleine Museum.  Allein die Eingangstür und die Halle waren schon einen Besuch wert. 👍
Wir arbeiteten in der Bücherei an unserem Blog und veröffentlichten ihn gleich, da die Bücherei Wifi zur Verfügung stellte.💻

Unser nächstes Ziel war der Waipoua Kauri Forest an der Westküste. Nach einer Fahrt durch Wälder und Hügelland, die wieder höchste Konzentration erforderte, gönnten wir uns einen Spaziergang am Ninety Mile Beach in Ahipara. Einfach herrlich, diese Weite! Gleich darauf folgt die „Shipwreck Bay“ – der Name sagt schon alles. 😉In dem kleinen Ort Ahipara hielten wir bei einer Schule an, die ihren Zaun mit Fischen geschmückt hatte, und lasen folgenden Spruch:

 „We are all different, but at this school, we all swim together“

Jeder Schüler und Mitarbeiter hatte einen Fisch gestaltet, eine wunderbare Idee. 🐡🐠🐟Oft fallen uns die Schulen durch ihre farbige Gestaltung auf – das ist nachahmenswert. ☺️

Die Landschaft zeigte sich am Nachmittag in den schönsten Farben – ein Zusammenspiel von Licht und Schatten. Eine Feude für den Fotografen! 📷 Eine kleine Fähre sollte uns über die Bucht „Hokianga Harbour“ fahren, eine schöne Abwechslung!⛴ Die Fähre fährt im Winterhalbjahr nur einmal pro Stunde, so dass wir in der Wartezeit den Blick auf die Bucht genossen. Drei PKWs begleiteten uns auf der kurzen Überfahrt nach Rawene, einem hübschen kleinen Ort, der drittältesten europäischen Siedlung des Landes. Nach einem kurzen Rundgang wurde es für uns Zeit, einen Schlafplatz zu suchen, den wir in Opononi fanden. 🌗
Hier mussten wir zum ersten Mal auf einen privaten Campingplatz fahren, wo wir eng nebeneinander standen und um 10 Uhr am nächsten Morgen den Platz verlassen mussten. 🙁Der Campingwart hatte gerade seine Lobsterfangkörbe ins Wasser gelassen und erzählte uns, dass er die Nationalität seiner Besucher notieren uns weiterleiten muss. 🇩🇪

Im Sommer schwimmen Delfine und kleine Wale in der Bucht umher, die als Kulisse für die Serie „Flipper“ diente, aber wir sichteten keine. 🐬🐋 Wer hat diese Serie nicht gesehen, eine von den wenigen Kindersendungen, die es damals für uns gab?! 😉Ein Mann und eine Frau sammelten Tang als Mulch für den Garten; die vollen Säcke waren ganz schön schwer. Bei einer kleinen Rast auf einem Baumstamm genossen wir den Blick auf die große Düne auf der anderen Uferseite. 
Es war nur eine kurze kurvenreiche Fahrt durch den subtropischen Regenwald bis zu unserem nächsten Ziel, dem Waipoua Kauri Forest. 🌲🌳🌴Hier stehen neben den Kauri-Baumriesen auch Rimu, Towai,Tawa und andere endemische Pflanzen. Vor Ankunft der Europäer bedeckten Wälder dieses Typs noch die größten Teile des Nordlands und die Coromandel-Halbinsel. Kaum zu glauben, dass heute nur noch weniger als 1% des Waldes erhalten sind. 😳Die Kauri-Fichte ist eine der größten Baumarten der Erde. Sie wachsen gerade und bestehen aus einem Holz, das der Qualität des Teakholzes entspricht. Mit der britischen Besiedlung des Landes ging ein extensiver Kahlschlag einher. Verwendung fand das Holz im Schiffsbau und auch bei der Errichtung der neu entstehenden Holzhaus-Städte Neuseelands. ⛵️🏠

Heute steht die Kauri-Fichte unter strengem Naturschutz. Bevor man einen Wald mit diesen Bäumen betritt, muss man die Schuhe säubern und desinfizieren, denn Schädlinge bedrohen den geringen Bestand. 👞👟
Wir wanderten zuerst zum Kauri-Gigant „Tane Mahuta“, einem Baum von 56m Höhe, ca. 13m Umfang und einem Alter von 1200-2000 Jahren. Ein gewaltiger Anblick! 😊Eine Rangerin gab uns Auskunft, sie kannte den Baum in- und auswendig. Es war gar nicht so leicht, den Baum fotografisch festzuhalten. Werner ging noch einmal zurück zum Auto, holte ein anderes Objektiv und los ging es. Die Rangerin war begeistert von der Kamera und bot an uns beide zu fotografieren. Leider ist es ihr nicht gut gelungen. Fotografieren ist halt eine Wissenschaft für sich. Petra und Uschi können mir das bestimmt bestätigen. 😉

Zum Waipoua Kauri Forest Park Visitor Center fuhren wir vergebens, denn es hatte geschlossen. 🙁Also machten wir uns auf den Weg zum Trounson Kauri Park, eine 8km lange Gravelroad inklusive. Da klappert alles im Wohnmobil, was nicht niet- und nagelfest ist. 😳Der 1,7 km lange Walk durch den Wald war wunderschön und wir sahen noch viele Kauri-Fichten, die immer wieder ein Foto wert waren.
Zufrieden fuhren wir weiter und landeten in Baylys Beach in der Nähe von Dargaville. 😊😊😊

Von Auckland bis Kawakawa

Nun sind wir schon zwei Wochen mit dem Wohnmobil unterwegs und haben so viel gesehen und erlebt, dass ich gar nicht weiß, wie ich diesen Bericht verfassen soll. Das schon einmal vorweg: Das Zertifikat „Self-Contained“ hat sich schon – im wahrsten Sinne des Wortes – bezahlt gemacht. 😊 Nur einmal mussten wir einen privaten Campingplatz ansteuern. In unserem „Travel Directory 6“, dem Clubkatalog für Mitglieder des NZMCA finden wir freie Übernachtungsplätze, Entsorgungsstationen und auch viele andere Plätze mit geringen Gebühren, aber auch Campingplätze mit dem vollen Angebot, so wie Strom, wifi, Duschen, Waschmaschine etc..

Nach unserer ersten Übernachtung in Auckland auf einem Parkplatz vor einem schon geschlossenen Campground ging die wunderbare Fahrt ins Grüne endlich los. Unser erstes Ziel, der Shakespeare Regional Park auf der Halbinsel Whangaparaoa an der Ostküste war ein schöner Einstieg. Als der Regen eine Pause machte, wanderten wir los und mussten am Eingang erst einmal die Schuhe säubern und desinfizieren. 👟 Eine neue Erfahrung, die wir immer wieder machten, bevor wir in den Wald gingen. Diese Maßnahme dient dem Schutz der Kauri-Fichte, worüber ich später noch berichte. Im Wald kam ein bisschen das Gefühl von Urwald auf, riesige Farne, fremde Bäume, andere Gerüche und Vogelstimmen, alles war neu für uns.🌿🐧 Nach dem Wald führte der Weg über eine Wiese mit Schafen 🐑🐑zu einem höher gelegenen Aussichtspunkt, von dem aus wir die traumhafte Bucht mit ihren Inseln überblicken konnten. Das sollte nun immer so weiter gehen, ein Ausblick war schöner als der andere. 😊

Am Abend machten wir unsere erste Erfahrung mit dem sogenannten „Freedom Camping“. Gemeinden und Städte erlauben an ganz bestimmten ausgeschilderten Plätzen eine Übernachtung für zwei bis sechs Camper oder andere Autos mit dem oben erwähnten Zertifikat. 👍Ja, wir haben auch PKWs mit diesem gesehen, unglaublich! Wo haben sie wohl ihren Wassertank, Abwassertank und ihr WC? Meist stiegen junge Leute aus diesen Wagen….😉

Der erste Platz lag am Snells Beach, also direkt am Strand – Bäume, Spazierweg, Spielplätze – ein Traum! 🌊 Am nächsten Tag ging es weiter gen Norden, eine kurvenreiche Strecke – auch das sollte so bleiben. „Gerade Strecken gibt es hier nicht“, meinte eine Dame im Visitorcenter in Coromandel. Die Landschaft in Neuseeland ist hügelig, alles ist grün, Ziegen, unzählige Schafe und Kühe grasen auf den Wiesen. 🐐🐑🐄 In den Wäldern sehen wir  große Farne und verschiedene Palmenarten🌴, denn wir befinden uns im subtropischen Klima – auch wenn die Temperaturen (14-20°) eher gemäßigt sind. 😉 Wir können uns gar nicht sattsehen an dieser schönen Landschaft. Nur wenige Haltebuchten gaben uns die Möglichkeit, alles fotografisch festzuhalten. Bei einem „Lookout“ stolzierten einige Hähne und Hühner umher, die sich direkt einen warmen Platz unter dem Auto sicherten. 🐓🐓🐓

Als wir an einer wunderschönen Dünenlandschaft vorbeikamen, fanden wir durch Zufall wieder eine Übernachtungsmöglichkeit in Ruakaka, parkten und machten bei Ebbe einen langen Spaziergang am Strand. Einfach nur schön! 😊
Die sehr kurvenreiche Fahrt zu unserem nächsten Ziel führte uns an mit Mangroven bewachsenen Sumpfgebieten vorbei. Das Infocenter in Whangarei war geschlossen, aber das Café war geöffnet. Wir gönnten uns einen leckeren Capuccino und teilten uns einen frisch gebackenen Muffin, köstlich! ☕️🍪Nebenbei konnten wir auch unsere Mails abfragen und ein paar Nachrichten schreiben, denn fast jedes Café bietet wifi an. Das teuer erstandene Datenvolumen von 4GB war schnell verbraucht, so dass wir im Moment (10.10.) weder „unwichtige“ noch wichtige Dinge im Netz erledigen können. 🙁

Die Wanderung zu den Whangarei Falls begann wieder mit der Säuberung und Desinfektion der Schuhe. Der Weg führte am Fluss entlang durch den Wald und an Wiesen vorbei, sehr erholsam. Vögel waren zu hören, aber nicht zu sehen. Den Wasserfall ließen wir auf uns wirken, Werner fotografierte ihn von allen Seiten. 📷 Später hat er dann die Qual der Wahl, welches Foto am besten gelungen ist. 😉

Den Ort Kawakawa wollten wir auf jeden Fall besuchen, denn hier hat Friedensreich Hundertwasser seine Spuren hinterlassen. Unser Navi will uns die Strecke aber nicht anzeigen, sondern über große Umwege dorthin führen. 😳 Wir versuchten es immer wieder, aber es half nichts, wir mussten uns wie früher mit Autoatlas und Schildern den Weg suchen….😇

Tempo 100 vor der Kurve

Diese Fahrt glich einer Achterbahnfahrt, Kurven, Steigungen und auch die Straße an sich wies ein Gefälle auf. Nur in extremen Kurven wird eine geringere Geschwindigkeit empfohlen. Ansonsten gilt hier Tempo 100, genauso wie auf der Autobahn. Da hat man schnell eine ganze Autoschlange hinter sich, wenn man sich nicht an dieses Tempo hält. 🚗🏎🚐🏍🚙 Ab und zu gibt es die Möglichkeit schnellere Autos vorbeizulassen. Viele bedanken sich dann, nur einmal wurde uns dabei der Stinkefinger gezeigt. 👎Da war wohl jemand ganz schön ungeduldig.

Zurück zu Friedensreich Hundertwasser. 🎨 Er ließ sich 1975 in Kawakawa nieder, wurde später eingebürgert und besaß in der Nähe eine Farm, auf der er nach seinem Tod beigesetzt wurde. Mit dem Baudenkmal, dem Hundertwasser Building in der Wynyard St., das ein wahres Schmuckstück ist, zeigt uns Hundertwasser, wie man Gebäude für Menschen bauen kann. In diese öffentliche Toilettenanlage geht man gerne hinein, verweilt lange an diesem Ort und möchte gar nicht wieder hinausgehen. 😇Ein kleiner Hundertwasserpark liegt dahinter und ich entdecke Camper von weitem. Gibt es sogar eine Schlafgelegenheit dort? – Yes! Vier Camper dürfen dort übernachten und wir erwischen den vierten Platz. Das gefällt uns. 😎