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Auf zum Hobbiton Movie Set!

Von der Küste ins Landesinnere

Am 10.12.18 fuhren wir noch bis Tongaporutu zu einem schönen Platz an einer Meeresbucht. Bei dem guten Wetter lohnte es sich auch, die Stühle herauszuholen und genüsslich in der Sonne zu sitzen. ☀️ Am nächsten Tag suchten wir die „Three Sisters“, eine Felsgruppe, die aus dem Wasser ragt. Aber wir konnten sie von hier aus nicht sehen und eine längere Wanderung bei Ebbe hatten wir nicht eingeplant.

Nun ging die Fahrt auf der SH3 ins Land hinein, eine schöne Strecke durch zwei Schluchten hindurch. 😊 In Piopio sahen wir ein Schild, das auf Filmaufnahmen (Hobbit) hinwies. Eine traumhafte Strecke führte uns immer weiter ins Tal hinein. Alles schien hier noch urtümlich zu sein, Wälder, Farne, wenige Häuser, ein kleiner Fluss – einfach idyllisch! 🌿🌴 Da wir kaum Informationen zu diesem Movie Set fanden, kehrten wir nach 14 km um und genossen die Fahrt zur Hauptstraße noch einmal. Den Abstecher haben wir nicht bereut. 😇

In Kuiti konnten wir unseren Artikel ins Netz stellen und einen kleinen Rundgang durch den Ort machen. Dort entdeckten wir eine übergroße Plastik der Mahoenui Giant Weta. Giant Weta sind mit Grashüpfern 🦗 verwandt und die größten Insekten der Welt. 🧐 Sie wurden in einem 180 ha großen Stechginstergebiet südlich von Kuiti entdeckt. Da sie vom Aussterben bedroht sind, wurde dieses Stück Land unter Naturschutz gestellt. Ansonsten ist Stechginster jedoch im ganzen Land eine Plage für die Natur. 😳

Ganz in der Nähe unseres eigentlichen Ziels – Matama – fanden wir einen kleinen, ruhigen Freedom Platz am Lake Karapiro. Nur ein Camper (zwei Brüder aus der Schweiz) gesellte sich noch hinzu. 🚐 Ein idealer Platz, um den Enkeln mal wieder eine Karte zu schreiben! ✉️ Ich muss allerdings gestehen, dass uns so langsam die Motive ausgingen… 🐦🐧🦈🐑🐄

Im Auenland

Am 12.12.19 war es endlich so weit und wir fuhren die kurze Strecke zum Hobbiton Movie Set. Als wir am Parkplatz ankamen, trauten wir unseren Augen nicht – so voll war es um 9.30 Uhr schon! 😳 Wir erwischten gerade noch einen Platz für Wohnmobile 🚍 und fühlten uns in dem Trubel wie bei den Karl May Festspielen in Bad Segeberg. Um 10 Uhr fuhren wir mit 17 anderen Touristen im Bus ins Auenland. Die beiden Schweizer waren auch dabei und wir kamen natürlich ins Gespräch. 🚶‍♂️🚶‍♂️Unsere Tour – Begleiterin – ich nenne sie einmal Sarah – erzählte uns viele kleine Anekdoten, als sie uns durch das Auenland führte. Ich hoffe, dass ich alles richtig verstanden habe. 😉

Der Regisseur Sir Peter Jackson, der einen Drehort für den Film „Herr der Ringe“ suchte, flog kurzerhand mit dem Hubschrauber über das Land. 🚁 Als er von oben Russell Alexanders Farm erblickte, wusste er sofort: Das ist der ideale Ort für die Filmaufnahmen. 😎
Die neuseeländische Armee half mit schweren Maschinen zu Beginn bei der Erschließung. 🚧 Unter anderem legten sie eine 1,5 km lange Straße zum Set an. Schon nach 10 Monaten (Dezember 1999) begannen die dreimonatigen Dreharbeiten für die Trilogie „Der Herr der Ringe“. 💍
Als 2002 die ersten Touren durch das Auenland angeboten wurden, schnellten die Besucherzahlen in die Höhe. 🔝 Die Hobbit Höhlen waren aus unbehandeltem Holz, Sperrholz und Styropor gebaut und so der neuseeländischen Witterung ausgesetzt. ☀️🌨🌬 Das hinterließ seine Spuren. Von 2009 – 2011 wurden die Höhlen, die Brücke etc. mit dauerhaften Materialien wieder aufgebaut und die Dreharbeiten für „Der kleine Hobbit“ konnten beginnen. Der Filmdreh an diesem Ort dauerte nur 12 Tage. ⌛️ Während der ganzen Zeit wurde die Farm weiter bewirtschaftet und wird es heute noch. Schafe laufen auf der Straße, Gatter müssen geöffnet und geschlossen werden. 🐑🐑🐑

Ein paar Anekdoten muss ich noch berichten. Tolkien schrieb, dass die Hobbits unter Pflaumenbäumen saßen und Pflaumen aßen. Da diese jedoch zu groß waren, pflanzte man Apfelbäume. Wenn der Drehtag sich näherte, wurden alle Blätter und Früchte entfernt und künstliche Blätter und Pflaumen angebracht. 🍃🍏

Auch wurde ein kleiner Dorfteich ausgehoben, der sich mit Wasser füllte und Frösche anlockte. 🐸🐸Diese störten jedoch mit ihrem Froschkonzert bei den Filmaufnahmen und wurden an einen anderen Ort gebracht. 🎬 Klar, dass sie am nächsten Tag wieder zur Stelle waren…

Am Set gibt es einen künstlichen Baum, eine Eiche. Die 200 000 Blätter, die an diesem Baum befestigt sind, wurden in Taiwan hergestellt. 🍃🍃🍃

Warum sind die Höhleneingänge verschieden groß? Die kleinen ließen Gandalf groß und die großen die Hobbits klein erscheinen. 😉

Bei den Filmaufnahmen standen die Hobbits 3 Meter hinter Gandalf, damit sie kleiner wirkten. (Sicher ein alter Filmtrick.) 😊

Die Tour war kurzweilig und wir hatten (fast) genügend Zeit, uns alles in Ruhe anzusehen. Zum Fotografieren war die Zeit allerdings knapp bemessen. ⏱ Besonders eng wurde es im wahrsten Sinne des Wortes, wenn schon die nächste Gruppe hinter Werner erschien. 🚶‍♀️🚶‍♂️🚶‍♀️🚶‍♂️
Alles war mit Liebe zum Detail hergerichtet und schön anzusehen. Es hätte mich nicht gewundert, wenn plötzlich ein kleiner Hobbit des Wegs gekommen wäre…
Die Tour endete natürlich im Green Dragon, in dem wir ein leckeres Gingerbeer tranken. 

Dass hier 2000 – 4000 Besucher pro Tag durch das Auenland geführt werden, glaube ich gerne. 😳 Als wir wieder zum Eingang kamen, wimmelte es nur so von Menschen. Trotzdem schauten wir uns noch eine Weile im Souvenirladen um, fanden aber nicht das Richtige für die Kinder oder Enkel. 😒 An zwei Büchern konnten wir jedoch nicht vorbeigehen: „The Hobbit“ J.R.R. Tolkien, illustrated by Jemina Catlin und „The Lord oft the Rings Sketchbook“ von Alan Lee. Eine schöne Erinnerung!

Der Besuch dieses Filmortes hat uns gut gefallen, auch wenn der Eintrittspreis recht hoch 💰und alles sehr touristisch war. Es ist interessant, was die Filmemacher alles zu bedenken haben, aber auch erschreckend, was für einen Film alles gebaut /produziert wird (z.B. 200 000 künstliche Blätter).🤗