Archiv für den Monat: November 2015

Savannah

Genau vier Monate sind wir nun unterwegs und kommen langsam im Süden an. 😉
Den „Angel Oak Tree“ sollten wir uns anschauen, wenn wir in Charleston sind, riet uns der Tankstellenpächter in Bishopville und zeigte uns ein Foto dieses alten Baumes. Also fuhren wir am 22.11. bei 15° C in den „Angel Oak Park“ auf Johns Island. Es war Sonntag und der Park war noch geschlossen. :-(( Also mussten wir uns mit einem Blick durch den Zaun begnügen, wie viele andere Besucher auch. Werner probierte alle Objektive aus – alle zu groß! Endlich  fand er eine Möglichkeit, die Kamera unter dem Zaun hindurch zu schieben. 😉 Er war nicht der erste, das Loch war schon vorhanden. 😉 Auch hier hatten wir wieder einen „Smalltalk“ mit einer Familie aus Charlotte, NC.

Der Savannah Highway begrüßte uns mit Palmen auf dem Mittelstreifen, ein Fluss mäanderte durch die Landschaft. Um 14 Uhr kamen wir im RV Park bei Hardeeville an und freuten uns auf unseren Blog. Zu früh gefreut! Das Netz war eine Katastrophe, die Verbindung wurde ständig unterbrochen. (Ganz anders als jetzt im State Park in St. Augustine!) Also arbeiteten wir offline und sahen uns am nächsten Tag die Stadt an.
Gut, dass wir immer wieder die Gelegenheit haben mit anderen Campern zu sprechen.
:-)Die „Laundry“ ist ein ausgesprochen günstiger Ort, um sich auszutauschen, so wie früher die Waschstelle. 😉 Ein Ortsansässiger gab uns den Tipp, von Hutchinson Island mit der kostenlosen Personenfähre über den Fluss Savannah in die Stadt zu fahren. Gesagt, getan! Bequemer geht es nicht! Auch in der Stadt fuhren kostenlose Busse, ein tolles Angebot! 🙂

Wurden wir schon auf der Fähre an frühere Zeiten erinnert, rundeten die auf der Stadtseite liegenden Raddampfer das Bild ab. Sie waren weihnachtlich geschmückt, ganz ungewohnt bei den Temperaturen. Obwohl es nicht ganz so warm war an diesem Tag, die Temperaturen schwanken hier sehr. Eigentlich wollten wir gerne eine Fahrt mit der Pferdekutsche machen, aber es war gerade keine frei, so dass wir „per pedes“ durch die Stadt marschierten. Eine Grünanlage  nach der anderen, (24 Square), lud zum Verweilen ein. Wie schön muss das an einem warmen Sonnentag sein! 😉 Die ganze Stadt ist grün. So viele Bäume (Palmen und Oak Trees) wie in Savannah habe ich noch in keiner Stadt gesehen. Einige Straßen mit einem grünen Mittelstreifen waren sogar als Grünfläche im Stadtplan eingezeichnet. Schöne Häuser aus dem 19. Jahrhundert waren in diesen Straßen zu sehen. Auf dem Weg zum großen „Forsyth Park“ kamen wir aber auch durch einfachere Straßen. In diesem schönen Park suchten wir die Bank, auf der „Forrest Gump“ auf den Bus wartete. Vergeblich! Sie stand am Chippewa -Square. Auch dort suchten wir sie vergeblich, denn sie wurde inzwischen abgebaut. 😉 😉 😉

Einen Blick warfen wir in die katholische Kirche, „Cathedral of St. John the Baptist“, die sich von den zahlreichen kleinen Kirchen hier in Amerika unterscheidet. Sie wurde im 19.Jahrhundert errichtet, als die Anzahl der Katholiken in Savannah anstieg.
In einer Taverne stärkten wir uns daraufhin mit „Crabe cakes & fried potatoes“ – sehr lecker! 🙂
Zum Abschluss gingen wir die touristische „Riverstreet“ entlang, in der man alles kaufen kann, was man nicht braucht. 😉 In den alten Speichern, in denen früher Baumwolle gelagert wurde, finden sich zahlreiche kleine Läden und Restaurants wieder.
Mehrere Containerschiffe hatten zwischenzeitlich im Hafen angelegt, ein willkommenes Motiv für den Fotografen!

Beim Betreten der Fähre hatten einige Touristen ein Bier in der Hand, was uns wunderte, denn in den USA ist es verboten alkoholische Getränke in der Öffentlichkeit zu sich zu nehmen. Später las ich bei Wikipedia, dass die River Street  zu einem der wenigen Orte in den USA gehört, an denen der Konsum von Alkohol auf der Straße erlaubt ist. Das erklärt ja alles. 😉

 

Charleston

Nach der Besichtigung der Boone Hall Plantations & Gardens machten wir einen ausgiebigen Spaziergang in Isle of Palms am Meer. Hier und da lagen Palmenstämme am Strand und viele Panzer von einem Meerestier, dessen Körper spinnenähnlich ist. Diese Tier war auch im Aquarium zu sehen; den Namen finde ich leider nicht heraus. 😉

Am nächsten Tag besuchten wir Charleston mit seinem Südstaatenflair. Die prächtigen Herrenhäuser lassen den Reichtum der einstigen Plantagen- und Sklavenbesitzer nur erahnen. Im Hafen tummelten sich einige Delfine im Wasser, die uns aber nur ihre Rückenflosse zeigten. 😉
Wir schlenderten durch die belebte Stadt – es war Samstagnachmittag – und wurden am „Marion Square“ auf eine Gruppe von Musikern aufmerksam. Die Instrumente wurden gerade aufeinander abgestimmt. Wir schauten uns das Ganze an und warteten erst einmal ab… Da erschien „Doc Nix“ – Dr. Michael Nickens und ließ seine Band aufspielen. Ob Geige, Harfe, E-Gitarre, Schlagzeug oder Blasinstrument – die Vielfalt der Instrumente war enorm und ungewohnt. Die Musik war schmissig, aber wir erkannten nur selten ein Stück, im Gegensatz zu den anderen Zuschauern, die sich immer wieder auf angekündigte Lieder freuten. 🙂 Musiker und Leader zeigten eine wahre Freude an ihrer Darbietung, die auf das immer größere werdende Publikum überging. Einige Lieder, die von Gleichheit und Freiheit handelten, gingen unter die Haut…
Nach und nach erfuhren wir mehr über diese Gruppe. „The Green Machine Ensembles are the Athletic Bands and Campus Spirit Ensembles of George Mason University.“ So steht es in ihrem Flyer. Sie spielen für ihre Basketballmannschaft, die später auch auf dem Platz erschien und bejubelt wurde. Ja, hier wird der Sport ganz anders gefeiert. Da in Charleston ein Basketballturnier stattfand, waren alle angereist, um ihre Mannschaft zu unterstützen. 🙂 Wie immer konnten wir uns kaum trennen, aber zum Schluss stimmte „Doc Nix“ das Abschiedslied an. „One more!“ riefen die Zuschauer –  nach der Zugabe war endgültig Schluss…

Auf dem Weg zum Wohnmobil kamen wir an der Markthalle vorbei, sahen ein Geschäft mit Kaplasteinen und bestaunten die kniffligen Bauten im Laden. Dass es diese Bausteine auch in Amerika gibt, hätte ich nicht gedacht. 😉

Ein schreckliches Ereignis fand am 17.6.15 in der „Emanuel African Methodist Episcopal Church“ in Charleston statt. Hier wurden neun Menschen erschossen und nach diesem Ereignis brannten es in weiteren afrikanischen Kirchen. Schon im August hatte eine Frau aus Georgia im Acadian National Park über diese schreckliche Entwicklung mit mir gesprochen.

Magnolia – und Boone Hall Plantation & Gardens

Am 18.11.15 fuhren wir bei bedecktem Himmel und 25° C in Richtung Charleston. Der Campground in Mount Pleasant war unser Ziel für diesen Tag. Auf dem Weg hielten wir bei Trader Joe`s an und kauften wunderbar ein. In diesem Lebensmittelladen gibt es viele gesunde Vollkornprodukte, Veggiewürstchen und –fleisch. Es macht Spaß hier einzukaufen. Der KOA – Campingplatz liegt an einem kleinen See, in dem Krokodile leben, aber wir haben dort keins gesichtet. 😉
Es war herrlich warm, aber auch schwül, so dass wir abends draußen sitzen konnten. Der starke Regen in der Nacht brachte dann wieder Abkühlung. Diesen Wechsel haben wir in den Südstaaten nun schon oft erlebt, die Regenzeit ist aber bald zu Ende.

Trotz des unbeständigen Wetters wagten wir es zu den „Magnolia Plantations and Gardens“ zu fahren. Stundenlang kann man dort durch die Anlagen spazieren. Die Azaleen und Magnolien standen zwar nicht in voller Blüte, waren aber trotzdem noch schön anzuschauen. Werner entdeckte einen auffallend schönen Vogel im Park, den Rotkardinal, der in mehreren Staaten der Staatsvogel ist.

Spannend wurde es, als wir ein kleines Stück auf dem „Riverwalk“ gingen. Dort sahen wir zum ersten Mal Krokodile (Mississippi – Alligatoren) in ihrer natürlichen Umgebung. Sie lagen glücklicherweise auf der anderen Uferseite auf der Lauer…Als ich ein anderes Krokodil im Fluss schwimmen sah, wurde mir schon etwas mulmig zumute. 😳Als Werner sich mit seiner großen Kamera dem Tier näherte, schwamm es davon. Das zeigte mir, dass Alligatoren tatsächlich die Nähe der Menschen scheuen. Werden sie gefüttert, verlieren sie diese Scheu und nähern sich den Menschen. Dann stellen sie eine Gefahr für den Menschen dar und werden getötet.
Schildkröten sahen wir auf einer kleinen Insel im Fluss und der „Anhinga“, ein Wasservogel, zeigte sich beim Jagen (unter Wasser), Fressen und beim Trocknen seiner Flügel. 🙂 Dabei sitzt er auf dem Steg oder auf einem Ast und breitet die Flügel aus um sie von Sonne und Wind trocknen zu lassen. Ein „Great Blue Heron“, der stolz am Ufer unter einem Baum stand, schien keine Angst vor Menschen zu haben. Er beobachtete uns und ließ sich auf Werners Lockruf ein, indem er ihm „antwortete“. Ja, Petra, deine Vogelflöte wäre jetzt genau das richtige für unsere Vogelbeobachtungen. 🙂 Wir sahen auch einige „Common Moorhens“, die aber immer genügend Abstand von den Krokodilen hielten. 😉

Die Reisfelder auf beiden Seiten des Flusses werden nicht mehr bewirtschaftet und dienen Scharen von Vögeln als Nahrungsquelle. Hurricans und die regelmäßig einfallenden Vogelscharen beeinträchtigten die Ernte in der Vergangenheit. Natürlich spielte auch die Befreiung der Sklaven eine große Rolle – die Bewirtschaftung wurde unrentabel…

Am nächsten Tag fuhren wir zur „Boone Hall Plantations & Gardens“. Die „Avenue of Oaks“ brachte uns in eine Zeit, die für immer vergangen aber nie vergessen sein wird. – So steht es im Flyer. Der Anblick dieser Allee war überwältigend, überall hing „Spanish Moss“ von den Bäumen, was für South Carolina so typisch ist. Diese Pflanze setzt sich auf Bäume, sie benötigt Luft und kann nicht auf dem Boden leben. Sie ist jedoch kein Parasit und schädigt den Baum nicht. Am Ende der Allee stand das imposante Herrenhaus und im krassen Gegensatz dazu vorher neun „Slave Cabins“. Sie waren aus „Bricks“ (Ziegelsteinen) gebaut, die die Sklaven herstellten.
Hier wohnten die Hausangestellten und die Handwerker, während die Feldarbeiter in Holzhütten in der Nähe des Feldes wohnten. Früher standen hier mehrere Häuserreihen, die Plantage war recht groß.
In den kleinen „Cabins“ konnten wir uns über das Leben der Sklaven und die historische Entwicklung informieren. Die Informationen, die wir bei der Führung erhielten, waren uns zu positiv dargestellt. Auch die kurze „Plantation Coach Tour“ gab nur einen kleinen Einblick. Die Erträge der Felder waren durch den Regen vernichtet, so dass nicht viel zu sehen war. Ein Erdbeerfeld war gerade neu angelegt worden.
In einem Haus saß eine Afroamerikanerin und stellte in althergebrachter Weise „sweetgrass baskets“ her. Etwas später sahen wir sie im „Gullah Theatre“ wieder, wo sie temperamentvoll über das Leben ihrer Vorfahren berichtete und Spirituals anstimmte. Das ging unter die Haut und war authentisch. 🙂
Zum Abschluss trafen wir eine Hochzeitsgesellschaft, die sich diesen Ort für den schönsten Tag ihres Lebens ausgesucht hatten. In der beeindruckenden Allee wurden gerade die Hochzeitsfotos gemacht.
Zum Abschluss wäre noch zu erwähnen, dass das Herrenhaus dem Film „Fackeln im Sturm“ als Kulisse diente. 😉

Baumwolle in Bishopville

„Wird es nicht Zeit wärmere Gefilde anzufahren?“ – Ja, es wurde Zeit und so beschlossen wir Wilmington außen vor zu lassen und direkt nach Charleston zu fahren, 301 km/ 4.43 h an der Küste entlang. Nur nicht schwach werden und wieder so viel auf dem Weg dorthin anschauen! 😉 Um 12.15 h fuhren wir beim Kilometerstand 38858 über die „Grenze“ nach South Carolina und schwups fanden wir uns im Welcome Center wieder! Wir erkundigten uns nach Baumwollfeldern, Plantagen und Museen, die etwas über das Leben der Sklaven erzählten. Wie immer wurden wir sehr gut beraten und gingen mit diversen Broschüren in unsere persönliche Beratung. 😉 Denn wir mussten unsere Pläne ändern, wenn wir ein Baumwollfeld sehen wollten. Außerdem wurde es höchste Zeit, denn die Baumwollernte neigte sich dem Ende zu.

Bishopville im Landesinnern war nun unser Ziel, sogar ein State Park mit Strom lag in der Nähe. Zwei State Parks in Folge, das hatten wir noch nie!!  Ein Abstecher zum Myrtle Beach war jedoch ein Muss! Die vielen Hochhäuser schreckten uns ab und wir waren schnell wieder auf unserer Route. 😉 Auf der weiteren Fahrt sahen wir viele Wälder, die im Wasser stehen. Daher gab es immer wieder Überbrückungen, die wir so noch nicht kannten. Laufend wiesen Schilder auf „Local sweet potatoes / pecan nuts“ hin. Den riesigen Schrottplatz hätte Werner gerne fotografiert und am ersten Baumwollfeld in „Marion County“  fuhren wir auch vorbei. Schilder wie „Littering: up to 1000 $ and prison“ verhinderten nicht, dass wesentlich mehr Müll am Straßenrand lag als im Norden des Landes. Der Lee State Park liegt abgelegen und schien verlassen zu sein. Ob wir die einzigen Camper hier sind? Nein, noch drei andere Wohnmobile standen dort in der Natur unter Bäumen und wir hatten viel Platz um uns herum. 🙂 Auf dem Weg sahen wir einige Rehe durch den Wald springen.
Zufrieden beschäftigten wir uns mit unserem Reisebericht, die Feuerstelle blieb an diesem Tag kalt. 😉

Baumwollfelder in der Natur und das Cotton Museum in Bishopville standen am nächsten Tag auf dem Programm. Wir hatten mit beidem Glück! 🙂 Auf der Fahrt nach Bishopville entdeckten wir zwei Baumwollfelder und schauten uns beide ausgiebig an. Es waren Knospen zu sehen, die ganz geschlossen waren, einige waren halb offen und andere zeigten die volle weiße Pracht. Einen Zweig nahmen wir uns zur Erinnerung mit. 😉
Im Museum erhielten wir eine kleine Einführung von einem Veteranen und schauten uns dann in den Räumen um. Sie zeigten die Geschichte der Baumwollanpflanzung, die Geräte, die früher verwendet wurden, die verschiedenen Baumwollarten etc. Es war sehr interessant alles anzusehen und zu lesen und wir lernten eine Menge hinzu, z.B. dass Baumwolle keine Flüssigkeit aufnimmt. Sie muss erst behandelt werden um diese Eigenschaft zu erhalten. Schwierig ist es den Samen von der Baumwolle zu trennen. 1793 wurde die “ cotton gin“ erfunden, die wir uns in mehrfacher Ausführung ansehen konnten. Mithilfe dieser Maschine wird der Samen aus der Baumwolle entfernt. Aus den Samen wird Öl hergestellt, Futter und er wird für die neue Saat verwendet. 🙂 Im obligatorischen Laden kauften wir ein Buch, in dem frühere Sklaven über ihr Leben berichten: „Before Freedom, when I just can remember“ von Belinda Hurmence. Denn es waren die Sklaven, die den Plantagenbesitzern zum Reichtum verhalfen.

Der Veteran forderte uns auf einen Blick ins Veteran Museum zu werfen, was wir ihm nicht abschlagen mochten. Gerne schauen wir uns diese Waffen nicht an. Es war auch eine Vitrine mit deutschen Utensilien aus dem 2. Weltkrieg dabei mit einer Hakenkreuzfahne.

Nun steuerten wir unseren jetzigen Campground an, der am Lake Marion liegt. Dort wollten wir unsere Reiseberichte auf den neuesten Stand bringen. Aber, was sahen wir da? „Unser Baumwollfeld“ wurde abgeerntet. Werner hielt sofort an, zückte seine Kamera und fotografierte.  😉 😉 Lange standen wir am Rand des Feldes und beobachteten, wie drei Erntemaschinen im Wechsel über das Feld fuhren. Sobald der Auffangbehälter voll war, wurde der Inhalt in einen Container gekippt, in dem die Baumwolle zusammengepresst wurde. Ich überlegte die ganze Zeit, wann der Samen entfernt wird. Das konnte uns der Tankwart dann beim Tanken erzählen: Die Baumwolle wird in der „cotton gin“ ganz in der Nähe wieder aufgewirbelt und  der Samen entfernt. Nun war ja alles geklärt. 😉

Heute war Werners Tag, denn kaum gefahren, lauerte schon wieder ein lohnendes Motiv: Ein kleiner See mit Bäumen im Wasser – alles wirkte geheimnisvoll….

Kein Wunder, dass wir erst bei Sonnenuntergang auf dem Campground ankamen! Ein Platz, der in die Jahre gekommen ist. 😉 Ein älteres Paar lebt seit 50! Jahren auf diesem Platz, der herrlich am See gelegen ist. Ein Pier ist vorhanden, aber wir mussten erst einmal sehen, ob er uns auch trägt. Die Inneneinrichtung im Office sieht aus wie ein kleines Museum. Es scheint so, dass einige Camper hier dauerhaft leben. Uns gefiel es und wir arbeiteten mit wenig Ablenkung an unserem BLOG.  Neben vielen Eidechsen hatte eine Schildkröte unsere Aufmerksamkeit geweckt. 🙂 Eine Weile beobachtete sie uns, bis sie sich entschied in Deckung zu gehen und den Kopf einzog. Als Werner das Objektiv wechselte huschte sie ins Wasser. 😉

 

 

 

 

 

Topsail Island – Carolina Beach

Smoky Mountains oder Atlantic Ocean? Wir waren hin- und hergerissen, denn die Berge sollen wunderschön sein, aber dort ist es nun schon kälter und es wäre eine lange Fahrt dorthin gewesen. Also fuhren wir zur nächsten Insel, Topsail Island, wo es die besten Surfstrände geben sollte. 😉 Wir fuhren am „Beirut Memorial Grove“ vorbei, wo für jeden der 273 gefallenen Soldaten ein Baum gepflanzt war.
Schon um 10 am gingen wir bei 22° am fast leeren Strand in North Topsail Beach spazieren und sahen viele Möwen, einige Pelikane und zwei Angler. In der Ferne sahen wir einen Fischkutter, der uns begleitete. Zahlreiche Möwen flogen um ihn herum. Gut, dass Werner sein Tele dabei hatte! 😉 Nach diesem herrlichen Spaziergang fuhren wir weiter um uns die dem Festland zugewandte Seite anzusehen, denn die typische „Salt Marsh“ hat auch ihren Reiz. 🙂 Wir fanden wieder einen kleinen öffentlichen Platz und beobachteten vom Steg aus die Natur. Mehrere „Great Egrets“ und ein „Cattle Ergret“ gingen durch das Gras und suchten nach Futter. Zwischen den Tieren waren große Abstände und es schien so, dass jedes Tier seinen eigenen Bereich hatte. Wir genossen die Natur und die Stille. 🙂
Es war noch früh und wir ließen es uns nicht nehmen, den Süden der Insel zu erkunden. 😉 Vorbei ging es an Surf City mit vielen Angeboten für Urlauber und Restaurants. Die Insel ist überwiegend bebaut, an unzähligen Häusern fuhren wir vorbei. Von der ursprünglichen Natur war nicht viel zu sehen.

In Topsail Beach lockerte sich alles auf, die Häuser wurden kleiner und weniger, bis keine mehr zu sehen waren. Geländewagen durften am Strand entlang fahren, womit auch geworben wurde. Wir genossen die Wanderung durch das Wasser, rechts die Dünen und die Spitze der Insel vor uns. Da kamen doch wieder Erinnerungen an Klassenfahrten nach Amrum auf, wo wir die Odde umrundeten – meist bei eisiger Kälte. 😉 Wir hatten uns immer schon Gedanken gemacht, wo die vielen Pelikane rasten, wenn sie nicht auf Nahrungssuche sind. Am riesigen Sandstrand an der Spitze der Insel angelangt entdeckten wir Sandbänke im Wasser, bevölkert mit einer Schar von Pelikanen. Laufend flogen weitere Pelikane die Sandbänke an. Eine große Freude für den Fotografen! 🙂 🙂 🙂
In der Ferne sah Werner eine Flosse aus dem Wasser ragen. War es ein Wal oder ein Delfin? – Wir wissen es nicht. Aufregend ist es jedesmal! 😉
Auf dem Rückweg gingen wir an den Anglern vorbei und sahen wieder Pelikane auf Futtersuche. Ununterbrochen stürzten sich dieselben Vögel ins Wasser, kamen heraus, flogen eine Runde und wieder ging es ab ins Wasser. Einige flogen dabei synchron, ein schönes Bild! Wir vermuten, dass es junge Pelikane waren. Interessanterweise war es die gleiche Tageszeit wie am Tag zuvor. Hier den richtigen Moment für eine Foto zu finden war schon eine Kunst. 😉

Dass dieser wunderbare Tag in einem State Park mit einem Lagerfeuer zu Ende ging, war einfach genial! Dies war ein besonders schöner Tag. 🙂 🙂 🙂
Wir waren im „Carolina Beach State Park“ gelandet, der gut besucht war, denn es war `mal wieder Wochenende. Die Leute saßen am Lagerfeuer, das Wärme und Licht spendete, denn es war kalt und dunkel. Der nächste Tag fing schon um 1am an, da wir für Benno ein Geburtstagslied singen wollten. Ja, die Zeitverschiebung verlangt sein Opfer. 😉
Im State Park machten wir eine ausgiebige Wanderung, sahen fleischfressende Pflanzen und suchten die Venusfliegenfalle, die dort wachsen sollte. Von der hohen Düne hatten wir einen guten Blick auf den Cape Fear River, der hier in den Atlantik fließt. Der Cape Fear River ist ein Schwarzwasserfluss, der nähr- und schwebstoffarm ist und wenig Sedimente enthält. Daher kann das Sonnenlicht kaum reflektiert werden und der Fluss erscheint dunkel. Fische finden dort kaum Nahrung.
Ein Amerikaner erzählte uns vom „Military Ocean Terminal Sonny Point“, den man von hier aus sehen konnte. Zwei große Kräne waren zu sehen. Dies ist der größte amerikanische Verschiffungshafen für Waffen und Munition. Immer wieder werden wir dem Thema Krieg und Militär konfrontiert. –

Nach einer ausgedehnten Mittagspause auf unserem Campground fuhren wir zum Aquarium, denn wir wollten uns die Unterwasserwelt einmal genauer ansehen. Wir bestaunten und beobachteten alle Fische, Schildkröten, Krebse und andere unbekannten Tiere. Die Haie waren waren noch recht klein, hoben sich aber völlig von den anderen Fischen ab. Eine Haiart konnte sogar angefasst werden, eine Mitarbeiterin erläuterte alles Wissenswerte. Wir verzichteten darauf…
Warum ein Seeadler hier auf kleinstem Raum gehalten wurde, blieb uns verborgen. Auf dem schön angelegten Außengelände fanden wir dann auch unsere „Fly Trap“ (Venusfliegenfalle) und sahen Schildkröten im Teich schwimmen. 🙂
Auch dieser Abend klang mit einem Lagerfeuer aus. 🙂 🙂 🙂

 

 

Ocracoke – Cedar Island – New Bern

Schon in der Nacht zum 6.11. wurde Werners Schulter sehr schmerzhaft, doch wir fuhren trotzdem los und kauften in der Apotheke eine Sportsalbe. Nach einiger Zeit ging es Werner etwas besser und wir fuhren zum Fähranleger in Hatteras. Von dort aus fuhren wir mit der kostenlosen kleinen Fähre zur nächsten Insel Ocracoke. Obwohl die beiden Inseln nicht weit voneinander entfernt sind, fuhr die Fähre ca 1h. Während der Fahrt merkten wir den Grund dieser langen Fahrzeit. Überall lauerten Sandbänke und Untiefen, so dass sich die Fähre auf großen Umwegen zur nächsten Insel schlängelte. Von der Fahrt auf Ocracoke ist mir nicht viel in der Erinnerung geblieben in dieser besonderen Situation.

Ein berühmt berüchtigter Pirat „Blackbeard the Pirate“ hatte sich auf diese Insel zurückgezogen, wurde aber hier entdeckt und die Dinge nahmen ihren Lauf… Der Meeresboden ist von unzählig vielen Wracks übersät. Durch Stürme, Piraterie und Kriege sanken die Schiffe und man sagt, dass hier und da noch Teile aus dem Meer herausragen. Wir sahen davon jedoch nichts. 😉
Den Leuchtturm konnten wir leider nicht mehr anschauen, da die Fähre schon um 1 pm abfuhr.
Die zweite Fähre nach Cedar Island war etwas größer und wir konnten sogar einen Kaffee erstehen. 😉 Bei herrlichem Sonnenschein und kaltem Wind fuhren wir nach Cedar Island. Reisende aus England sahen sogar einen Delfin, wir sahen Pelikane in der Luft und auf der Sandbank. 🙂

Auf Cedar Island angekommen fuhren wir durch „Swampland“, was uns immer wieder begegnen sollte auf unserer Fahrt in den Süden. Nach New Bern wollte ich gerne fahren, denn dort siedelten Schweizer und Deutsche, wovon wir bei unserem Stadtrundgang leider nichts entdecken konnten.

Zwei Faktoren sind in dieser Jahreszeit hinderlich für uns Reisende: Der frühe Sonnenuntergang (ca. 17 Uhr) und die Nachsaison, da das Office immer früher schließt. Also treffen wir selten jemanden an um uns anzumelden und können im Dunkeln nicht immer die Plätze überblicken. Teilweise versperrt auch eine Schranke die Zufahrt. Also wird das Aufsuchen eines Schlafplatzes immer schwieriger, da wir selten vor 5pm an einem Campground ankommen.

In New Bern fanden wir einen schönen KOA-Platz, auf dem wir eine Zwangspause einlegten, da Werners Schmerzen sich verschlimmerten. Nach drei Tagen suchten wir zum ersten Mal in Amerika einen Arzt auf, der Werner gründlich untersuchte. Ob Röntgenaufnahme oder Blutuntersuchung, alles wurde vor Ort erledigt. 🙂 Da man uns im Wartezimmer vergessen hatte, vergingen locker 4 ½ Stunden Zeit. In der Apotheke bei Walmart mussten wir auch lange warten. Ganz so einfach wie in Deutschland ist das hier nicht. Aber die Tabletten halfen und nach zwei weiteren Tagen fühlte Werner sich schon viel besser und wir konnten an die Weiterreise denken. Nach mehreren Regentagen schien auch endlich wieder die Sonne und die Stimmung ging bergauf. 🙂

Klar, dass wir New Bern nicht nur mit angenehmen Dingen verbinden…

Einen kleinen Stadtrundgang durch New Bern hatten wir bei unserer Ankunft gemacht und schöne Häuser aus der Kolonialzeit gesehen. Das Highlight war jedoch der Besuch des Pepsi Cola Hauses; 1898 wurde hier Pepsi Cola erfunden. 🙂 Dort kehrten wir natürlich ein und tranken uns eine süße Cola und betrachteten das Interieur mit den vielen alten Flaschen und Plakaten. 😉

 

Outer Banks – National Seashore II

„Sands Of Time“ heißt der Campground, auf dem wir drei Tage standen. Er gehört einem älteren Paar, das diesen Platz eigenständig führt. Hier trafen wir zum ersten Mal Leute, die immer im Wohnmobil leben und in Amerika herumreisen. Der Mann ist „Carpenter“ und findet immer wieder Arbeit an den unterschiedlichsten Orten.
Wir nutzten das sonnige Wetter, erkundeten den Strand, liefen durch das Wasser und genossen die wunderbare Stimmung in der Nachsaison. Viele Angler gingen ihrem Hobby nach – ob am Strand oder auf dem Pier – und waren erfolgreich. Stolz zeigten uns die Angler ihre Fische, wenn wir sie danach fragten. Auf dem Pier – diesmal zahlten wir 2$ – sahen wir den passionierten Anglern zu. Ein Angler hatte einen großen Fisch am Haken, der nicht so schnell aufgab. Der Angler, ein junger Mann, kämpfte und kämpfte mit dem Fisch. Als sein Kumpel die Angel übernahm, riss kurz darauf die Schnur und der Fisch schwamm davon. Die Männer vermuteten, dass es ein Hai war, einer von den vielen Arten, die hier leben. Die Flosse ist auf dem Foto zu erkennen.

Am nächsten Tag fand ein Angelwettbewerb statt, so dass die Strände in dieser Gegend voll in der Hand der Angler war. Viele fuhren mit ihren Allrad – Pickups auf den Strand, auch viele Frauen waren aktiv dabei. 🙂
Wir gingen indessen unseren Neigungen nach: Werner fotografierte und suchte die „perfekte Welle“. Ich suchte „Muschelsteine“, Schneckenhäuser und Muscheln. Noch haben wir ein wenig Platz im Wohnmobil für meine Fundstücke. 😉

Für eine Radtour waren die Entfernungen zu groß. Also fuhren wir mit dem Wohnmobil los, zuerst zum überschwemmten State Park und entdeckten Mönchsgeier. Sie lauerten auf Fischreste, die die Angler dort in einen großen Müllcontainer warfen. Noch nie haben wir diese Vögel in so geringer Entfernung in der Natur gesehen. Spannend! Weiter ging es zum Cape Hatteras Lighthouse. Leuchttürme haben etwas Besonderes an sich. 😉 Die „Off Season“ macht sich bemerkbar – Leuchtturm und Museum waren geschlossen. 🙁 Im Infocenter schauten wir uns lange um und kamen mit der Rangerin ins Gespräch – Hurricanes, 2. Weltkrieg, Natives, Leuchtturm und und und.
Wie schon auf Cape Cod geschehen, wurde der Leuchtturm an einen anderen Standort versetzt, da die Gefahr bestand, dass er auf dem Sand umkippt. Der alte Standort war direkt am Strand.
Stürme sind von den Outer Banks nicht weg zu denken, sie haben die Inseln geformt und verändern sie weiterhin. Die Rangerin erinnerte sich an Hurricane Isabel, der 2003 die Insel teilte, so dass sie mit einem Boot nach Hause fahren musste. Dass deutsche U-Boote 1941/42 hier vor der Küste lagen und mehr als 60 amerikanische Schiffe versenkt haben, machte uns wieder nachdenklich. Das Jugendbuch „Taffy of Torpedo Junction“ von Nell Wise Wechter gab mir einen kleinen Einblick, was in dieser Zeit dort vor Ort geschah.

Da es in letzter Zeit häufig geregnet hatte, waren einige Wege überschwemmt. Trotzdem wollten wir uns den Strand in Hatteras anschauen. Es war nicht so leicht, sich einen Weg durch die vielen Wasserläufe zu bahnen. Daher sprang Werner einmal beherzt hinüber, was er jedoch schnell bereute. Ein heftiger Schmerz ging durch seine Schulter – er hatte die schwere Kamera in der Hand, die seinen Arm mit Wucht nach vorne zog. 🙁 Ich watete hindurch und bekam nasse Füße. 😉 Kurze Zeit später war der Schmerz – vorerst – vergessen.

In Frisco schauten wir uns den vom Hurrican zerstörten Pier an – Pelikane flogen in der Luft – eine schöne Stimmung. 🙂 Leider war für die nächste Zeit Regen und Gewitter angesagt, so dass wir schweren Herzens die Fähre zum Festland buchten, damit wir eine schöne und ruhige Überfahrt haben. 😉 Gerne wären wir noch länger in dieser traumhaften Gegend geblieben. 🙂 🙂 🙂

Outer Banks – National Seashore I

Nach den sonnigen Tagen in Williamsburg verbrachten wir einen Regentag im Gebiet Camden in der Nähe von Shiloh 40 Meilen von den Outer Banks entfernt. Ein fauler Lese- und Computertag! 🙂 Wir waren froh, dass wir auf festem Untergrund standen, denn es goss in Strömen. Da ich Bücher aus der Gegend lese („A life of joy“ von Amy Clipston), knüpfe ich immer an unsere Erlebnisse/Eindrücke an und lerne nebenbei ein paar neue englische Wörter. 😉
Da die Tage hier immer kürzer werden 6.30am – 5pm, beschlossen wir uns umzustellen, damit wir mehr vom Tag haben. So kam es, dass wir am 3.11.15 schon um 8.15am auf der „Piste“ waren. Vorbei ging es an Bäumen, die im Wasser stehen, Adlern in der Luft, Weinanbaugebieten, Lobsterkäfigen vor den Häusern und vielen Feldern. Was dort angebaut wurde, konnten wir nicht genau bestimmen; es kam uns nicht bekannt vor.

An diesem herrlichen Sonnentag kamen wir um 10am in Southern Shores auf den Outer Banks an. 280 km lang ist die Inselkette vor der Küste North Carolinas. Einen Teil der nördlichen Insel Bodie Island wollten wir an diesem Tag erkunden. Schon im nächsten Ort, Kitty Hawk hielten wir an und gingen an den Strand (20°C :-)). Endlich wieder am Meer und tief durchatmen! Schäumende Wellen, nur wenige Menschen zu sehen, einige Sanderlinge suchen sich Nahrung. Das ist lustig anzusehen: Sobald das Wasser ins Meer zurückfließt, laufen die Sanderlinge der Welle hinterher und picken ihre Nahrung aus dem Sand. Schnell flitzen sie wieder weg, wenn die neue Welle kommt und das immer im Zickzack. So kommen sie immer weiter voran. 🙂 Wir wanderten bis zum Kitty Hawk Pier um, wie an der Ostsee gewohnt, auf diese Seebrücke zu gehen. Ganz so einfach ging es jedoch nicht, denn er gehörte zum Hotel und man musste durch ein Lokal gehen. Wir gingen durch die offen stehende Seitentür und mischten uns zwischen die Angler. 😉 Erst als wir den Pier wieder verließen, lasen wir, dass wir einen Pier-Pass benötigten…Ein anderes Schild berichtete von den Schildkröten, die hier im Meer leben und ihre Eier im Mai am Strand ablegen. Diese Bereiche werden geschützt.

Nicht nur der Pier sondern auch die Häuser in den kleinen Ortschaften stehen auf Holzpfählen, ein ganz typischer Anblick auf den Outer Banks, der mir sehr gut gefiel.
Als nächstes fuhren wir zu zum „Wright Brothers National Memorial“. Hier tüftelten die Brüder Orville und Wilbur Wright jahrelang, bis es ihnen gelang ein Flugzeug zu bauen, das am 17.12. 🙂 1903 viermal von der Erde abhob. Der 4. Flug dauerte 59 s und war 852 ft weit!
Wir hörten uns den Vortrag der Rangerin an und schauten uns das Gelände und Memorial an. Dies war wieder ein Moment zum Staunen: Fliegen, vor gut 100 Jahren ein Weltereignis und heute eine Selbstverständlichkeit!
Nun ging es zum „Jockey`s Ridge State Park“, wo wir die hohe Sanddüne erklommen. Rotwildspuren waren dort zu erkennen. An einer bestimmten Stelle konnte man rundherum nur Sand sehen, wenn man sich hinhockte…
Kurz bevor wir danach das „Bodie Island Lighthouse“ erreichten, wurde der Himmel schwarz vor lauter Wildgänsen, ein sagenhafter Anblick! Immer wieder kam eine neue Schar von Vögeln geflogen. Auf dem Weg zum Leuchtturm wies ein Schild auf giftige Schlangen hin. Da blieben wir doch gerne auf dem richtigen Weg. 😉

Am späten Nachhmittag war es an der Zeit einen Campground aufzusuchen. Ein deutscher Camper, den wir schon auf mehreren Plätzen getroffen hatten, erzählte uns von einem Campground in einem State Park, der noch geöffnet hatte. Die meisten Campingplätze in State Parks sind leider schon geschlossen. 🙁 Also machten wir uns auf den Weg, fuhren wieder über eine schöne Brücke und erreichten Pea Island. Ca. 50 Meilen fuhren wir durch eine herrliche Dünenlandschaft und einige kleine Ortschaften. Erinnerungen an Sylt und Dänemark kamen auf, es ist nur alles viel größer. 🙂 Endlich am Campground im State Park angekommen stand dieser unter Wasser und war geschlossen. 🙁 In der Dämmerung liefen uns Rehe und andere kleine Tiere über die Straße und ein wenig Stress kam auf. Nach einigem Hin und Her fuhren wir zurück und steuerten einen Platz in Avon an, den wir uns auch schon herausgesucht hatten. Gut, dass es keine Schranke gab, denn das Office war nicht besetzt.

 

Urlaub in Williamsburg

Urlaub – ein leerer Campingplatz, Sonne, Ruhe, nichts Außergewöhnliches zu sehen – Erholung pur für ein paar Tage. 😉 Das genießen wir genauso, wie die besonderen Städte und Landschaften. In Ruhe am Reisebericht arbeiten, die Route erstellen und in der Sonne lesen – einfach herrlich! 😎 Von Marvin Presley, dem einzigen Mitarbeiter, den wir hier gesehen haben, erfuhren wir, dass der Hurrikan von der Westküste hier angekommen war und den heftigen Regen in der Nacht brachte. Außerdem sammelte er Pecanüsse und erzählte uns von den Köstlichkeiten, die seine Frau daraus zubereitete. Natürlich ließ ich es mir nicht nehmen am nächsten Tag auch einige Nüsse zu sammeln, die gut getarnt unter den Bäumen lagen. Nun müssen sie erst einmal trocknen. Die Walnüsse, die wir hier finden, haben eine dicke, harte Schale, die man nur mit dem Hammer öffnen kann. Außen sehen sie aus wie kleine Birnen.  😉

Am 31.10. sind wir in die Stadt gefahren und staunten nicht schlecht: Nachdem wir einen kostenlosen Parkplatz gefunden hatten, sahen wir überall Schilder: 10$ für einen Parkplatz, auch auf den Plätzen der vielen Kirchen. 😉 Die Leute standen an ihren Autos – teilweise waren Tische aufgebaut – und plauderten, tranken und aßen.
Ein Footballspiel fand gestern in Williamsburg statt und vorab wurde mit Freunden gefeiert…. Direkt am Stadion hatten die „Donators“ ihre Stände auf dem Parkplatz aufgebaut und die Leute prosteten sich zu. Wir fragten eine Ordnerin, ob es ein wichtiges Spiel sei und sie antwortete, es sei ein gutes Spiel. Von allen Seiten strömten die Menschen herbei, Musikkapelle, viele Studenten und und und…
Wir stärkten uns in der Mensa, denn wir befanden uns auf dem Gelände der  William & Mary Universität, der zweitältesten Uni nach Harvard in Boston. 😉
Es spielten die Mannschaften der W&M Uni und der James Madison Universität aus Harrisonburg – daher auch die vielen Studenten rund um das „Zabel Stadium“. 🏈
Da dieses Spiel an Halloween stattfand, waren viele Leute, besonders die Studenten verkleidet – lustig! Zu Beginn sang eine Sängerin die Nationalhymne, alle Menschen standen von ihren Sitzen auf oder blieben stehen. – 🇺🇸
Wir schauten uns das Ereignis als Zaungäste eine Weile an und ließen uns von der Begeisterung der Zuschauer mitreißen. Die Kapelle spielte immer wieder auf, wenn Punkte zu verzeichnen waren. Ein junges Pärchen erklärte uns die Regeln und wollte uns überreden, ins Stadion zu gehen – sie wollten uns sogar ihre Karten geben. „Come on, come on!“ Aber wir hatten genug zugeschaut und wollten noch ein wenig von der Stadt sehen. Vielleicht ein anderes Mal?! http://www.tribeathletics.com/news/2015/10/31/FB_1031152159.aspx

Nun ging es in die Altstadt, die an vergangene Zeiten erinnert. Auf der breiten Einkaufsstraße, auf der früher Pferdekutschen unterwegs waren, kam man sich fast verloren vor. 😉 Mit Lübecks engen Straßen haben sie nicht gemein. Nach einer Reihe von Läden in historischen Häusern kamen wir in das „Colonial Williamsburg“, in den Teil der Stadt, der im Stil des 18. Jh. restauriert wurde. Wieder einmal war John D. Rockefeller, Jr. der Sponsor für dieses Projekt. Auch hier fielen die breiten Straßen auf, Anbindebalken für Pferde vor manchen Häusern waren zu sehen – die Bilder sprechen für sich. 🙂 In diesem Living History – Museum fahren Pferdekutschen, es werden verschiedene Handwerke ausgeübt, natürlich in historischen Kostümen. Am Tag unseres Besuches kam noch ein herausragendes Ereignis hinzu: Es war Halloween! 👻💀👻
In den schönsten/gruseligsten Kostümen gingen ganze Familien durch die Straßen. Es waren auch viele historisch verkleidete Menschen zu sehen. Ein (e) Zombie erklärte uns, dass in diesem Jahr zum ersten Mal ein großes Halloweenfest für Kinder und abends für Erwachsene gefeiert wird. Hätte ich es gewusst, wäre ich auch verkleidet in die Stadt gegangen! 🙂 Es machte Spaß sich in der Menge umzuschauen und erinnerte mich ein wenig an Karneval und St. Martin.
Unsere Reise bleibt spannend; mal sehen, wo unser nächster Halt sein wird. 😉