Archiv für den Monat: April 2016

Lake Tahoe und Mono Lake

Mit den neuen Reifen fuhr unser Wohnmobil fast von alleine. 😉 Begeistert fuhr Werner in Richtung Lake Tahoe, während ich die Strecke langweilig fand… 🙄Nach 25.000 „spannenden“ Kilometern kommt auch das einmal vor. Hügeliges Gelände, Wiesen, Obstanbaugebiete und keine Restareas oder Parkplätze! Das ungemütliche Wetter nutzten wir in Gold Run zum Aktualisieren unseres Blogs. Zum Schreiben und Aussuchen der Bilder saßen wir gemütlich im warmen Wohnmobil. Zum Hochladen mussten wir wie so oft in die Nähe des Office gehen. Ganz schön kalt war es draußen! ☔️

Im Regen kamen wir am Lake Tahoe an, wurden im Visitor Center prima beraten und gingen eine Runde am See spazieren. 🚶🏻Wolken, Nebel und Kälte begleiteten uns. Nach einer Stärkung fuhren wir verschiedene Aussichtspunkte an und staunten über das türkisblau schimmernde Wasser. 😀Die Spuren der Eiszeit waren deutlich sichtbar: Große Felsbrocken vom Wasser geschliffen lagen im glasklaren See und am Sandstrand. Mit einer Tiefe von 501m ist Lake Tahoe der zweittiefste See der USA. Die Größe des Sees wird durch folgende Tatsache deutlich: In 24 Stunden verdunsten 1.400.000 Tonnen Wasser, was den Wasserstand nur um 0,24 cm verringert. 🤔Nördlich des Ortes Incline Village gibt es einen Aussichtspunkt in den Bergen mit einem herrlichen Blick auf den See – bei guter Sicht versteht sich! Voller Erwartung fuhren wir zum „Overlook“ und standen plötzlich im Nebel. 🌫Unter der dichten Nebeldecke gab der See nur einen Teil seiner Schönheit preis. 😁

Wir übernachteten in Carson City, Nevada. Erst ging es hoch zum „Donner Summit“ (7227 ft), es folgte die Fahrt ins Tal. Auf dieser Seite der Berge herrscht ein ganz anderes Klima. Die Bäume sind verschwunden, kleine Büsche stehen hier und da. 🌄Am nächsten Tag fuhren wir am östlichen Ufer des Sees entlang und legten eine längere Sonnen- Picknick-Pause am Cave Rock ein. Dieser Ort ist den Washoe Indiandern noch heute heilig; ihre Vorfahren verbrachten den Sommer am See und hielten religiöse Zeremonien in der Höhle ab. Der Weg zur Höhle sah nicht gerade zugänglich aus….

Am großen Hundestrand konnten wir den niedrigen Wasserstand des Sees beobachten; das Schild „Private Property!“ kürzte unseren Spaziergang jedoch ab. 🐕 Beim „Overlook“ an der Emerald Bay bestimmten dunkle Wolken und ein wenig Sonne in der Ferne das Bild. 🌧🌦Die Fahrt nach Gardnerville führte uns wieder auf den Pass (7000 ft), um dann mit einem starken Gefälle ins Tal zu führen. 🎢Die neuen Reifen waren im Regen voll im Einsatz! Schneeberge, wohin wir auch blickten, und ein Abendhimmel, der nicht interessanter sein könnte, rundeten diesen schönen Tag am See ab. 🏔

Die Gegend um Gardnerville, NV, wirkte sehr aufgeräumt – große Grundstücke, weiße Zäune, Pferde, Rinder und Schafe. 🐎🐄🐏

Machen wir einen Abstecher zum Mono Lake, oder fahren wir direkt zum Yosemite NP? 🤔Wir fuhren zum See und verlebten dort zwei erholsame Tage. Ein zweites Mal fuhren wir in Kalifornien durch eine Kontrolle und wurden befragt, woher wir kämen. Dies führte dazu, dass wir einige Tage später nicht wagten in Nevada frische Lebensmittel einzukaufen, obwohl der Supermarkt so gut sortiert war…😬

Die traumhafte Fahrt (Scenic Drive) auf der 395 South führte am Fluss entlang. 🏞Vor uns sahen wir Schneeberge in der Ferne – alle Passstraßen über die Sierra Nevada waren gesperrt. 🏔Im Little Antilope Valley fanden wir bei Walker einen schönen Rastplatz mit Sportgeräten am Fluss gelegen. Eine kleine Übung an den Geräten zeigte mir, dass die Autofahrten nichts zur Erhöhung der Beweglichkeit beitragen… 🏋 Weiter ging es über „Devils Gate Summit“ (7519 ft) und den netten Ort Bridgeport (teurer Sprit) zum Viewpoint mit Blick auf den Mono Lake. Der See breitete sich in einem weiten Tal vor uns aus und ließ seine Besonderheit nur vermuten. 😀

Am See angekommen, hielten wir am County Park, der gerade für die Sommergäste renoviert wurde und wanderten über den Boardwalk. Hier wurde uns deutlich veranschaulicht, wie sich der See verändert hat. Im Jahre 1941 begann die Stadt Los Angeles Flüsse, die den See speisten, umzuleiten. Dadurch sank der Wasserspiegel um 40 ft und der Gehalt an Mineralien stieg. Der See ist 2,5 mal so salzig und 8mal so alkalisch wie Meerwasser. 😳In diesem Wasser wird selbst das schmutzigste Wäschestück sauber, bemerkte schon Mark Twain. 😉 Erstaunlicherweise leben zwei Tierarten hier, die vielen Zugvögeln als Nahrung dienen: „The brine shrimp and the alkali fly“.

Unser nächster Ziel war die „Old Marina“, wo wir so weit ans Wasser gehen konnten, bis wir einsanken. (Werner ging noch weiter…) 😉Hier sahen wir interessante Tuff-Formationen und entdeckten sogar ein Nest auf einer hohen Säule. Uns war jedoch nicht klar, wovon sich die Fischadler hier ernährten. 🤔

Eine „Überraschung“ hielt der Tag noch für uns bereit. 😉 Wo finden wir den BLM-Campground❓, denn die Wegbeschreibung ist nicht immer so genau. Diesmal schickte uns das Navigationsgerät über eine unbefestigte Straße mit vielen Schlaglöchern, die jäh endete, da sie überflutet war! 💧Mit viel Glück fanden wir eine andere Zufahrt und genossen die tolle Aussicht (6727 ft.) auf den Mono Lake. Der Platz reichte für 2-4 Wohnmobile und ein Camper stand schon dort! Glück gehabt‼️

Am nächsten Tag genossen wir die Ruhe und ließen uns mit allem Zeit. ⏲Werner wollte das Auto heute nicht bewegen und schlug vor, zu Fuß zum See zu wandern, um weitere Tuff-Formationen anzusehen und zu fotografieren. Im Laufe der Zeit und nach zwei steilen, rutschigen Auf- und Abgängen 😳 wurde uns klar, dass wir die Strecke unterschätzt hatten. Also wanderten wir zurück zum Wohnmobil, packten die Stühle ein und fuhren zur „South Tufa Area“.

Gigantisch, wie viele Säulen und andere Formationen wir hier sahen. 😊Die Stimmung lässt sich kaum beschreiben. Wir blieben bis zur blauen Stunde nach Sonnenuntergang. Wie das Licht immer wieder alles veränderte, einfach fantastisch! In der Dämmerung kamen einige Fotografen mit ihren Stativen hinzu, Werner war begeistert. 😄 Da ich bei diesen Fotoshootings nicht ganz so aktiv bin, wird mir etwas schneller kalt. (10°C) Die Fotos zeigen jedoch, dass es sich lohnt auf das richtige Licht zu warten…

Die folgende Nacht war eine der wenigen schlaflosen Nächte, die wir bisher hatten. Der Wind hatte derart zugenommen, dass das Wohnmobil schaukelte. 🌬🌬🌬Erst als der Wind am Morgen abschwächte, kamen wir zur Ruhe und schliefen noch ein wenig. 💤Zum Abschluss fuhren wir zur „Mono Crater Chain“ und schauten uns den „Panum Crater“ an. Ein Trail führte uns in der Kälte zum Dom und wir konnten uns am Kraterrand stehend den Vulkanausbruch lebhaft vorstellen. 😀

Die Tage an Kaliforniens Seen haben uns gut gefallen, auch wenn sie etwas kalt, windig und regnerisch waren. 😉

Den Vulkanen auf der Spur – Mount St. Helens

Vom Pazifik in die Berge – junge und alte Vulkangebiete warteten auf uns. 😉 Nach und nach ließen wir die Berge hinter uns, fuhren durch Portland, über den breiten Columbia River und erreichten Washington, den nördlichsten Staat am Pazifik, bei herrlichem Sonnenschein. ☀️
Nachdem wir die Autobahn verlassen hatten, hielten wir auf der schönen Strecke immer wieder an und genossen den Blick auf den schneebedeckten Vulkan, der im Jahr 1980 ausgebrochen war und die Landschaft völlig verändert hat. 🌋 Ganze Wälder wurden neu gepflanzt (1983/86), der Coldwater Lake entstand und im Tal war überall Lava- und Aschegestein zu sehen. Einfach beeindruckend! 🙂 Mount Rainier (14.416 ft) grüßte uns aus der Ferne. 😉 🏔 Im Visitor Center besuchten wir die informative Ausstellung und schauten uns einen Film an, der den Vulkanausbruch dokumentiert. Die meisten Menschen verließen das Tal rechtzeitig, jedoch Harry Truman blieb an seinem geliebten Ort und kam ums Leben.

Am Abend trafen wir uns auf einem Campground am Silver Lake mit Rita und Dietmar aus München. Werner verwöhnte uns mit einem köstlichen Essen, Lachs und Risotto, und wir klönten und diskutierten bis zum späten Abend. 🙂  Nun trennten sich unsere Wege, denn Dietmar zog es in den Norden nach Alaska und wir fuhren wieder gen Süden. Mal sehen, wie lange sie Alaska unsicher machen können, denn Rita drohte umzukehren, wenn sie von einer Mückenplage heimgesucht wird. Ich kann´s verstehen. 😉

Nach vielen Meilen auf der Interstate 5 führte uns der Scenic Byway (138) in Richtung Crater Lake durch hügelige Gebirgslandschaften mit saftig grünen Wiesen, auf denen Rinder und Schafe weideten. Eine Nebenstraße am Fluss entlang mit vielen Stromschnellen lud uns immer wieder zum Halten ein. 🏞 In den höheren Lagen prägten Bäume das Bild und nach und nach kam Schnee hinzu, wunderschön! Gut, dass die Straße geräumt war, denn ein Vorderreifen des Wohnmobils zeigte nicht mehr das wünschenswerte Profil. 😳 Die Schneeberge wurden immer höher und zum Schluss fuhren wir wie durch eine Schlucht durch den Schnee. Auch das Visitor Center war eingeschneit, aber erreichbar und der Parkplatz geräumt. Toll, dass wir den Winter hier einmal begrüßen konnten! ⛄️

Am Crater Lake angekommen genossen wir den wunderbaren Blick auf den klaren See, die Berge und den Himmel – und bekamen kalte Füße! Wandern konnten wir hier nicht und unsere Skiausrüstung hatten wir nicht dabei. Also wärmten wir uns immer wieder im Wohnmobil auf um danach draußen zu beobachten, wie Licht und Schatten den Anblick laufend veränderten. Ein fesselndes Erlebnis! 🙂 Der Rim Drive war leider nicht befahrbar, dieses Erlebnis bleibt den Sommergästen vorbehalten. 😉

Das I-Tüpfelchen dieses Tages war unser Übernachtungsplatz, ein Sno-Park Campground. Ein großer geteerter Platz an der Straße, von Wald umgeben, eine Hütte mit einem Ofen und Bänken, eine Feuerstelle, Feuerholz und eine Toilette, einfach super! Auf einem Holzstamm in der Sonne sitzen und ins Tagebuch schreiben, was will man mehr?! 🙂 🙂 🙂 Auf einer Infotafel lasen wir, dass wir uns auf dem „Vulcanic Legacy Scenic Byway“ befanden. Die Berge in dieser Gegend waren früher aktive Vulkane und befinden sich auf dem „Pacific Ring of Fire“. Spannend!

Die Fahrt führte uns weiter an den Klamath Lake, an dem wir bei 25°C mit Blick auf die Schneeberge picknickten. 🏔 Als wir wieder nach Kalifornien kamen, wurden wir gefragt, ob wir Obst oder Gemüse dabei hätten. Das ist uns bisher in keinem anderen Staat passiert. 🤔
Nach einem weiteren Stopp am Grasslake erblickten wir Mount Shasta (14.162 ft) in seiner vollen Größe. Hier hätte Werner am liebsten seinen Skizzenblock herausgeholt und gezeichnet. Dafür war es leider schon zu spät. Wir steuerten einen kostenfreien BLM-Campground direkt am Lake Shastina an und freuten uns über die Abendsonne. Fledermäuse, Gänse, Möwen und Steinadler waren an diesem See zu Hause. Erst gegen Nachmittag fuhren wir am nächsten Tag weiter. 🙂

Lake Tahoe und Yosemite NP waren unsere nächsten Ziele und wir überlegten hin und her, auf welchem Weg wir dorthin fahren sollten. 🤔
Eine Kaltwetterfront kam auf uns zu und wir entschieden uns die Fahrt auf der Interstate 5 fortzusetzen. Denn wir benötigten dringend neue Reifen, um bei Regen sicher über die Gebirgsstraßen mit einem Gefälle von 9% zu gelangen. Im Nachhinein kann ich sagen: Es war die richtige Entscheidung!!! Am Shasta Lake schauten wir uns den Shasta Dam an und waren erstaunt, wie sehr dieser bewacht wurde. Handtaschen mussten geöffnet werden und Autos wurden durchsucht, bevor der Damm betreten bzw. befahren wurde. Das war für uns ungewohnt. 😳

Am nächsten Morgen erhielt unser Wohnmobil in Anderson bei Walmart zwei neue Vorderreifen. Die amerikanischen Straßenbeläge sorgen offensichtlich für einen höheren Abrieb. 😉
Unser Interesse für Vulkane und ihre Geschichte war nun vollständig bei uns geweckt und wir überlegten, ob wir sogar einen Umweg über den Mono Lake einplanen. 🙂 🙂 🙂

Auf dem Pacific Coast Hwy Richtung Norden

In den nächsten zehn Tagen fuhren wir fast 1000 Meilen auf der Küstenstraße bis Lincoln City/OR, eine kurvenreiche Strecke mit traumhaften Ausblicken. 🙂 🙂 🙂

In Sausalito verpassten wir die Küstenstraße, was wir aber erst später merkten, und kamen abends in Olema an. Von hier aus war es nicht weit bis zum Point Reyes National Seashore. Dort erwartete uns ein ganz besonderes Erlebnis, worauf Dietmar (Geologe) uns aufmerksam gemacht hatte. Hier befindet sich der San Andreas Fault, wo die Pazifische Platte und die Nordamerikanische Platte aufeinander treffen. Die Pazifische Platte bewegt sich 2-5cm pro Jahr in Richtung Norden und kann jederzeit mit der Nordamerikanischen Platte zusammenstoßen und ein Erdbeben auslösen, wie es 1906 in San Francisco geschah. 😳 Auf dem „Earthquake Trail“ erhielten wir viele Informationen und schauten uns den versetzt stehenden Zaun an, der die Erdverschiebung so richtig deutlich macht. Immer wieder wurden wir in den nächsten Tagen an die Erdbeben- und Tsunamigefahr erinnert. 🤔

Die Fahrt in Richtung Bodega Bay führte an Hügeln und Wiesen vorbei, auf denen Schafe, Kühe, Schweine und Pferde weiden. In Marshall sahen wir Pfahlhäuser und ein Insider Lokal – schick gekleidete Leute ließen sich hier das Essen schmecken. 😉

In dem kleinen Ort Bodega ging Werner plötzlich auf die Bremse – etwas Besonderes lag in der Luft. An der strahlend weißen Kirche ⛪️ wurde das Geheimnis gelüftet – hier wurde eine Szene aus Hitchcocks Film „Die Vögel“ gedreht. 📽 Die Schule, aus der die Kinder vor den Vögeln flüchteten, ist heute im privaten Besitz. In einem kleinen Laden mit Museum und Café konnten wir Fotos und einzelne Requisiten bestaunen. 🎬 Stolz erzählte uns der Besitzer, dass die über 80- jährige Hauptdarstellerin jedes Jahr bei ihm vorbeischaut.

Die Küstenstraße ging nun weiter bergauf und erlaubte uns atemberaubende Blicke auf den Ozean. 🌊 Am Nachmittag stellte sich jeden Tag die Frage, wo wir unser Nachtlager aufschlagen werden. Dieses Mal war es ein Campground in Stillwater Cove – ein Lagerfeuer, lesen, kochen und den Abend genießen! ⛺️ Die Fahrt an der Steilküste bot uns immer wieder tolle Ausblicke auf Felsen, die teilweise wie Zähne aus dem Wasser ragten.   😉 Gut, dass es so viele Haltebuchten gab! Bei dem starken Wind 🌬stellte Werner das Wohnmobil in den Windschatten und ich setzte meine Mütze auf. 😉 Kurz hinter Mendocino konnten wir auf einem State Beach übernachten, was uns besonders gut gefiel. 🌊

Die Strecke gen Norden (nun Hwy 101) zeigte sich kurvig – es ging bergauf und bergab. 🎢Viel Platz zum Ausweichen blieb nicht, denn steile Abhänge säumten die Straße. Volle Konzentration war auch nach 23000 km angesagt! 🚙 In Fortuna statteten wir Rita und Dietmar einen Besuch ab 🙂 , picknickten, klönten und fuhren weiter in Richtung Redwood National Park. Regen und Nebel stellten sich ein. 🌧 🌫

Ostersonntag – Nebel steigt aus dem Wald empor – ein tolles Bild! 🙂 Nach unserem leckeren Osterfrühstück lernten wir ein junges Paar, Melissa und Ethan aus Nörtlingen kennen. Sie waren als Hitchhiker unterwegs, was die Ranger ihnen im Park untersagten. Ihre Bitte, sie abends bis Crescent City mitzunehmen schlugen wir ihnen nicht ab. So kam es, dass wir den Tag zusammen verbrachten. 😀

Beeindruckende Baumriesen, die bis zu 120 m hoch und 2000 Jahre alt werden können, vermitteln einen Hauch von Ewigkeit. Feuer und Insekten können diesen Bäumen nichts anhaben, aber das Redwood-Fieber, das im 19. Jahrhundert ausbrach, ließ große Teile des Waldes verschwinden.😳  Die Holzindustrie boomte, bis 1918 die ersten Schritte zur Rettung der Redwoods eingeleitet wurden. 👍 Zwei Trails gingen wir an diesem Tag durch den riesigen Wald. Unser zweiter Weg führte uns zum Meer und war ziemlich anstrengend, denn es ging 2,6 km nur bergab – keine Redwoods mehr zu sehen – und 2,6 km wieder bergauf! 😁 Es wunderte uns nicht, dass Melissa und Ethan vor uns am Wohnmobil ankamen. 😉 In Crescent City verabschiedeten wir uns von den Beiden und machten uns wieder auf den Weg.

In Oregon ging die Fahrt auf dem Hwy 101 meist durch den Wald und wir hielten mehrmals an, um einen Blick auf den Ozean zu werfen. Aber diesen mussten wir uns erst erarbeiten, wobei die Wege durch den Wald teilweise steil bergab gingen. Bei Brookings ragen viele Felsen aus dem türkisfarbenen Meer hervor, die durch Wind und Wellen geformt wurden. 🌊 🌬 Ein Zaun ist zum Schutz an dieser Steilküste aufgestellt, was Werner nicht davon abhielt, hinüber zu klettern um den optimalen Ausschnitt für sein Foto erhalten. Ich bin jedes Mal froh, wenn er wieder einige Meter vom Abgrund entfernt steht…😄

Nach der Kälte an der Küste war unser Aufenthalt in Coos Bay bei 21° C eine Wohltat. ☀️Infotafeln gaben uns Auskunft über die Holzwirtschaft und die Bedeutung des Hafens in der Vergangenheit und in der Gegenwart. Aus einem kleinen Fischlokal stieg uns ein derart guter Duft in die Nase, dass wir uns eine Portion „Fish & Chips“ gönnten. 🍟

Eine ausgiebige Wanderung unternahmen wir in den „Oregon Dunes“. Durch Wald und Dünen kamen wir an einen endlosen Strand, an dem wieder eine Schutzzone für den Snowy Plover eingerichtet worden war. 🐣 Neu für uns war, dass Gräser, die in früheren Jahren zur Befestigung des Sandes gepflanzt wurden, den Lebensraum der Vögel zerstören. So wird heute mit allen Mitteln versucht, das Gras zurückzudrängen.
In Florence stand ein flotter Oldtimer am Straßenrand und Werner fotografierte die beeindruckende Brücke aus verschiedenen Blickwinkeln. 📷
An der Küste wurden wir immer wieder auf die Tsunamigefahr hingewiesen. Nur 32 – 70 Meilen von der Küste entfernt verläuft die „Cascadia Subduction Zone“. Die Juan de Fuca Platte schiebt sich langsam unter die Nordamerikanische Platte und kann ein Erdbeben auslösen mit einem Tsunami in Folge. 🌊🌊🌊 Neben den vielen Informationstafeln sahen wir auch witzige T-Shirts oder Schilder mit Verhaltensregeln, z.B. „Run Like Hell!“ 😉

Kurz vor Sonnenuntergang lieferte die Natur uns noch ein besonderes Schauspiel. Das Meer peitschte in dieser Bucht mit voller Wucht gegen die Felsen. Im Laufe der Zeit waren Hohlräume und Gänge in den Felsen entstanden und das Wasser spritzte zum Teil wie ein Geysir hoch in die Luft. Der Anblick war so faszinierend, dass es uns schwer fiel, diesen Ort zu verlassen… 🙂

Kurz vor Newport übernachteten wir am 31.3. im South Beach State Park ein letztes Mal an der Küste. Am nächsten Tag schauten wir uns auf der Strecke nach Lincoln City den Leuchtturm auf Yaquina Head an und staunten über die große Anzahl von Seevögeln auf einem nahe gelegenen Felsen im Wasser. Sie waren nicht zu überhören. 😉 Vergeblich hielt ich seit Tagen Ausschau nach Walen, die in dieser Zeit in den Norden ziehen. Ich hatte kein Glück, schade! 😁

Die Küstenstrecke zeigte sich noch einmal von ihrer schönsten Seite, bevor wir sie in Richtung Portland mit einem Stopp am Casino in Grand Ronde verließen.
Die raue urwüchsige Küste Oregons hat uns besonders gut gefallen.

San Francisco

San Francisco – die liberale Stadt an der Westküste – wir sahen einige Facetten dieser lebendigen Stadt.
Schon die Anfahrt war ein „Erlebnis“, denn wir fuhren durch die Berge um den schönen Blick auf die Stadt zu erleben. Typisch amerikanisch sah es in dieser Gegend nicht aus – sie erinnerte uns eher an europäische Gebirgslandschaften. Ein Schweizer hatte diese kurvenreiche Strecke empfohlen, auf der wir nur langsam vorankamen… 😉 🐌
Als wir in der Abenddämmerung unseren Blick auf die San Francisco Bay warfen, freuten wir uns schon auf die nächsten Tage.  🙂 Wir übernachteten an der Half Moon Bay und entdeckten bei unserem Spaziergang am nächsten Morgen ein uriges, total verspieltes Haus.
Bei strahlendem Sonnenschein erreichten wir wenig später die Golden Gate Bridge. 🙂  Allein 128 748 km Stahldraht wurde benötigt, um die Hängebrücke herzustellen, eine stolze Zahl!😳 Der komplette Anstrich dauert Jahre; daher wird laufend tonnenweise Farbe auf die gewaltige Metallkonstruktion aufgetragen. Ein riesiger Park grenzt an die Brücke, den man an einem Tag gar nicht durchwandern kann. Die Anlagen des früheren Militärgebietes sind zum Teil noch vorhanden. Wir ließen es uns nicht nehmen über die 2,7 km lange Brücke zu gehen, kamen allerdings nicht bis zum Ende. Wir hatten die Zeit unterschätzt – unsere Parkzeit lief ab…⌛️

Auf dem Parkplatz lernten wir Ingrid und Bernd aus Stuttgart kennen, die schon fast ein Jahr in den USA unterwegs waren. So konnten wir uns wieder gegenseitig Tipps für die Weiterreise geben. 👍 Auch Rita und Dietmar aus München kamen am nächsten Tag an und so kam es, dass wir fünf Tage in San Francisco übernachteten, ohne auf einen Campground zu fahren. Das war spannend! 😀 Jeden Abend erlebten wir den Sonnenuntergang an der Golden Gate Bridge, das hat man nicht alle Tage! Bei einem Glas Wein ließen wir unsere Eindrücke Revue passieren und diskutierten mit den Münchenern das ein oder andere aus. 🍷

San Francisco steht auf 43 Hügeln ­– wir haben sie nicht gezählt, jedoch immer wieder wahrgenommen, zu Fuß, mit der Bahn und mit dem Wohnmobil. Ich denke da besonders an eine Fahrt mit dem Camper, bei der ich ruhig Blut bewahren musste – so stark war das Gefälle. Das ist nichts für schwache Nerven, hier gilt es dem Fahrer zu vertrauen! 😳 Auch zu Fuß haben wir einige Hügel erklommen, sei es hinauf zum Alamo Square Park, um die „Painted Ladies“ (eine Häuserreihe) zu fotografieren oder die steil nach oben führende Lombard Street (27% Steigung), die für Autofahrer in Serpentinen nach unten führt.
Noch vor Sonnenaufgang fuhren wir auf die zweithöchste Erhebung der Stadt, die Twin Peaks. Die Stadt war im Nebel verschwunden, nur wenige Menschen zu dieser ungemütlichen Stunde unterwegs. 🌫 Bis 13 Uhr blieben wir dort, gingen immer wieder nach draußen und beobachteten, wie die Sicht immer besser wurde und wir zum Schluss den traumhaften Blick auf die Metropole und die Bucht genießen konnten. 🏙 Derweil waren etliche Busse angekommen, die Touristen staunten, fotografierten und fuhren wieder ab.

Auch im Hafen waren viele Touristen unterwegs. An der Fisherman´s Wharf warteten Fischlokale und Souvenirläden auf ihre Kunden, ebenso wie die vielen Straßenkünstler: Breakdancer, Musiker, Standfiguren und Jongleure. 🏋 Wir schauten uns am Hyde St Pier einige Oldtimerschiffe an, alte Schoner, Schlepper und eine Fähre. Hier legten die Autofähren an, die zwischen San Francisco und Sausalito verkehrten, bis 1937 die Golden Gate Bridge eröffnet wurde. 🚢 Ein älterer Herr plauderte ein wenig aus dem Nähkästchen und schwärmte vom deutschen Moselwein… 🙂

Am Pier 39 beobachteten wir die Seelöwen. Seit 1989 fühlen sie sich auf den ungenutzten Docks wohl und lassen sich von den Menschen bestaunen. 😉
Auffallend viele Obdachlose suchten am Hafen und an bestimmten Stellen in der Stadt in Mülleimern nach Essensresten oder Getränken. Als Werner seine Schuhe abends vor dem Wohnmobil stehen gelassen hatte, waren sie am nächsten Morgen verschwunden…🤔

Die meisten Wege legten wir zu Fuß zurück, nur zweimal nutzten wir öffentliche Verkehrsmittel und das mit großem Vergnügen! Die Fahrt mit der Cable Car war ein Erlebnis. Der Wagen war rappelvoll und wir konnten kaum etwas von der Stadt sehen, aber es herrschte eine gute Stimmung, die der Schaffner mit seinem Sprechgesang noch förderte. 😎 Auch die Fahrt mit der alten Straßenbahn machte Spaß und ersparte uns einige Kilometer Fußweg.

Durch das Dragon Gate kamen wir in eine völlig andere Welt: Chinatown, mit ca 80 000 Einwohnern die größte chinesische Gemeinde in den USA! Hier wohnen und arbeiten die Menschen auf engstem Raum. Eine Gruppe von Musikern musizierte auf alten chinesischen Instrumenten: Live ohne Backgroundmusik! Bunte Pagodendächer, Drachenkopflampen und chinesische Schriftzeichen, wohin man sieht. Auch der besondere Teeladen Ten Ren´s Tea fehlte nicht. 🙂

In der Market Street im Zentrum waren Verkaufsstände aller Art zu sehen, Straßenmusiker machten laute Musik, ein Gitarrist spielte Gitarre auf dem I-Pad. 🎤 Das hatten wir noch nie gesehen! Zwei interessante Bauten schauten wir uns von außen genauer an: Das Contemporary Jewish Museum, das durch seinen Anbau, einen Kubus aus dunkelblauem Stahl auffällt wurde von Daniel Libeskind geplant. Ganz in der Nähe befindet sich das SFMOMA – San Francisco Museum of Modern Art. Gern hätten wir uns die Kunstausstellung angesehen, aber der Erweiterungsbau wird erst im Sommer 2016 fertiggestellt sein. Der unmittelbar angrenzende Martin Luther King Memorial Waterfall ist von einem kleinen Park umgeben – ein Ruhepol im Zentrum der Stadt. 🙂

Im Westfield San Francisco Centre, einem Konsumpalast – eigentlich kein Anziehungspunkt für uns – entdeckten wir einen ganz besonderen Spielzeugladen „Marbles“. An Stehtischen konnten wir die anspruchsvollen Spiele testen und erhielten bei Bedarf auch Hilfe. 😉 Wir überlegten hin und her, welches Spiel unsere Enkel ansprechen würde; die Entscheidung fiel bei diesen interessanten Spielen nicht leicht. 🤔

Bei unserem Gang durch die Stadt am 19.3. trafen wir überall kleine Gruppen – Frauen und Männer – in Hochzeitskleidern, die oft von Passanten angesprochen wurden. Die Love Parade findet jedoch erst im Juni statt.

Mit dem Wetter hatten wir in SF Glück – Frühlingstemperaturen und Sonnenschein. ☀️ Die beiden Regentage nutzten wir zur Erholung und machten kleinere Touren. ☔️ Im Lincoln Park schauten wir uns die Ruinen der Suthro Baths an und genossen den herrlichen Blick von den Klippen auf den Ozean, in dem viele Schiffwracks auf dem Grund liegen. Von dem alten Badehaus mit sieben Becken war nicht mehr viel zu sehen, obwohl es von 1886 – 1951 in Betrieb war. Im Visitor Center (VC) konnten wir viele Bilder der früher hier ausgetragenen Schwimmwettbewerbe sehen. 🏊 Im VC schauen wir uns gerne nach Mitbringseln für die Enkel um. Auch an diesem Tag wurden wir fündig… 😉

Den Palace of Fine Arts konnten wir gut zu Fuß erreichen. 👞 Er wurde 1915 für die Weltausstellung gebaut und erinnert an die griechische und römische Antike. Viele Schildkröten fühlten sich im Wasser dort heimisch. 🐢
In Haight – Ashbury, dem früheren Zentrum der Flower – Power – Bewegung, wurden Joints auf der Straße geraucht. Wer wollte, konnte sich in ausgefallenen Läden die passende Kleidung kaufen. Alles ist in diesem Viertel bunter und schriller als in den Nachbarvierteln. 😉 In einem Vegan – Restaurant aßen wir den besten Vegan – Burger aller Zeiten. Einfach lecker!!!🍔

In einer Regenpause wagten wir einen Spaziergang im Golden Gate Park, der mit einer Fläche von 4 km2 größer als der Central Park in New York ist. Viele Straßen führen durch den Park und gliedern ihn, so dass er ganz anders auf uns wirkte als der Central Park in NY. Die Museen waren schon geschlossen, aber wir schauten uns eine Skulptur von Keith Hering vor dem de Young Museum an und wanderten zum „National Aids Memorial Grove“ – mit bunten Blumen geschmückt. 🌺🌻🌹

San Francisco – die Stadt die 1906 von einem Erdbeben heimgesucht wurde und anschließend völlig abbrannte – ist nach wie vor erdbebengefährdet. Nur wenige Häuser haben das Erdbeben überstanden.
Uns hat es in dieser Stadt sehr gut gefallen. Am letzten Tag fotografierte Werner die Golden Gate Bridge noch einmal von allen Seiten, bevor wir über Sausalito wieder zur Küstenstraße in Richtung Oregon fuhren. 🙂 🙂 🙂
Fast hätte ich vergessen die Insel Alcatraz zu erwähnen, die wir gerne besichtigt hätten, aber die Karten waren schon lange im Voraus ausgebucht…😞