Archiv für den Monat: Dezember 2018

Die Westküste

Westport bescherte uns zwei heftige Regentage und wir hatten endlich Zeit in Ruhe an unserem Blog zu arbeiten. 😉 Bei dem starken Wind konnten wir unseren Schirm im Wohnmobil lassen, da er uns wegwehte. Das Wetter erinnerte sehr uns an unsere Herbst- und Osterurlaube an der Nordsee. 🌬Bei dem strömenden Regen war es nicht so leicht unserem Enkel Mattis ein Geburtstagsständchen zu singen. Aber wir fanden einen halbwegs geschützten Platz neben dem Supermarkt….. (Ohne WLAN geht es nicht.) ☔️Ein kleiner Spaziergang zur Mündung des Buller Rivers tat uns gut, auch wenn wir  danach völlig durchnässt waren. 😬Bei dem heftigen Wind war das Meer richtig aufgewühlt, riesige braune Wellen kamen uns entgegen. 🌊Am nächsten Tag erfuhren wir von Maya und Tobi aus Berlin, dass die schöne Küstenstrecke gen Süden zwei Tage lang gesperrt war, da sie an manchen Stellen aufgrund der starken Regenfälle nicht passierbar war. Gut, dass wir nicht drauf los gefahren sind.😇

Die beiden nutzten die Elternzeit um mit ihrer Tochter Lotte durch Neuseeland zu reisen. Wir trafen uns in diesen Tagen zufällig an verschiedenen Orten wieder, einfach nett! 😎

Als der Regen eine Pause machte und die Sonne wieder durch die Wolken kam, fuhren wir schnell zum Cape Foulwind. ⛅️Dort konnten wir zum Leuchtturm wandern und Seehunde in der Tauranga Bay beobachten. Hochwasser am Buller River und schäumendes Meer ließen das Wetter der vergangenen Tage erahnen. Abel Tasmann umsegelte als erster das Kap und nannte es Kap der Klippen. James Cook nannte diesen Ort jedoch Cape Foulwind, da er hier Pech mit den Windverhältnissen hatte. Wer hat sich da mal wieder durchgesetzt?! 🤔

Am nächsten Tag fuhren wir in Richtung Punakaiki, eine sehr schöne Strecke mit bewachsenen Felsen im Wasser. Unser Ziel waren die Pancake Rocks mit ihren Blowholes. Das Naturschutzgebiet wurde erst 1987 zum Paparoa National Park erklärt. Die bizarren Kalksteinformationen sehen tatsächlich ein bisschen so aus wie übereinander liegende Pfannkuchen. 🙂Flache Kalksteinschichten liegen, deutlich voneinander abgegrenzt übereinander. Wie es zu diesen Schichten kam, ist laut Infotafel nicht eindeutig geklärt. 🤔Wir schauten uns alles ausgiebig an und konnten uns nicht von dem Schauspiel trennen, das uns die Blowholes boten. 😎Tiefe Grotten und Höhlengänge, die durch die Brandung entstanden, lassen das Phänomen der Blowholes entstehen. Die Flut presst das Meereswasser mit hohem Druck in senkrechte und waagerechte Höhlengänge. Fasziniert warteten wir immer wieder auf die nächste heraustretende Fontäne. Zwischendurch beobachteten wir einige Möwen bei der Fütterung der Jungen. 🏞

Anschließend machten wir von unserem Parkplatz aus noch eine Wanderung in den Wald immer am Pororari River entlang. Hier konnten wir kurz einen endemischen Vogel (New Zealand Pigeon) betrachten, der leider wegflog, als er uns bemerkte.🐦

Weiter ging es nach Greymouth auf einen schönen Freedom Platz an der Copden Bridge. Diese alte Goldgräberstadt 💰hatte zu ihren besten Zeiten 50.000 Einwohner, jetzt sind es nur noch ca.13.000. Heute bestimmen Kohleabbau und Holzindustrie das wirtschaftliche Leben der Stadt. ⛏Mit einer hohen Mauer schützt sich die Stadt vor Überschwemmungen durch den Grey River, der hier ins Meer mündet. 👍

Auch der kleine Ort Hokitika liegt an einer Flussmündung (Hokitika River). Dass dieser Ort (4000 Einwohner) einmal zur „Gold-Hauptstadt“ avancierte und den viertgrößten Hafen Neuseelands besaß, ist für uns nicht mehr zu erkennen. 🤔Alle 10 Tage kollidierte hier ein Schiff mit einem anderen und kenterte; so groß war das Gedränge hier im Wasser.⛵️

Wir stärkten uns mit einer Whitebait Pattie, die zwar nicht sättigend aber lecker war. 😊Hokitika hat jedoch noch mehr zu bieten: Unzählige Läden verkaufen hier Schmuckstücke aus Greenstone (neuseeländische Jade), der hier an der Westküste gefördert wird. Ein Blick in die Werkstatt war erlaubt und interessant. Jede Form hat eine bestimmte Bedeutung. Wie schön, dass mein Geburtstag immer näher rückte! Wir ergriffen die Gelegenheit und suchten einen schönen Anhänger für mich aus. ☺️

Nun fuhren wir weiter nach Ross, wo wir wieder den Goldgräbern auf der Spur waren. Auf dem Water race way konnten wir so manches verrostete Teil bestaunen. Alte Wasserleitungen, ein Cottage und zwei „Höhlen“ sind mir in Erinnerung geblieben.🧐

Auf dem weiteren Weg zum Franz Josef Glacier hielten wir am Lake Ianthe. Der Wasserstand war so hoch, dass die Bänke im Wasser standen, also war dieser Platz für eine Übernachtung nicht geeignet. 
Eine kurvenreiche Strecke später kamen wir am Lake Mapourika an. Schneebedeckte Berge in der Ferne und ein blauer Himmel am See! Wir setzten uns ans Wasser und genossen den Sonnenuntergang, einfach herrlich! 🏔☀️

Die Fahrt zur Westküste

Nach dem wunderbaren Tag im Abel Tasman NP fuhren wir auf dem Old Highway 61 durch das Motueka Valley. Es war eine schöne Fahrt mit wenig Verkehr, so dass Werner nicht allzu schnell fahren musste, da ihm kein LKW im Nacken saß. Wir blickten auf Schneeberge und grüne Hügel, ein herrliches Bild! ⛰🏔Auf einigen Hügeln sahen wir eine gelbe Pracht, aber Achtung❗️Hier hat sich der Stechginster mit rasender Geschwindigkeit verbreitet, und verdrängte die einheimische Flora. Es gibt große Bemühungen im ganzen Land diese und andere eingeführte Pflanzen zurückzudrängen, damit die einheimischen Gewächse sich wieder entfalten können. Eine mühevolle Arbeit!💪

Am Lake Rotoroa, im Nelson Lakes National Park machten wir halt. Wir hatten einen wunderschönen Blick auf den See und freuten uns auf ein Picknick im Grünen. 🏞Aber nein! Die Sandflies ließen uns keine Ruhe. Sobald wir stehen blieben, gingen sie ans Werk und stachen zu. 😬Also picknickten wir gemütlich im Wohnmobil und wanderten danach durch einen traumhaften Märchenwald mit vielen Farnen am Boden. 🌴🌿Gern hätten wir hier übernachtet, aber die Sandflies hielten uns davon ab.

Als nächstes kamen wir zum 500-Seelen-Dorf Murchison, einer alten Goldgräbersiedlung. ⚒1929 wurde der Ort durch ein Erdbeben zerstört und 1968 folgte ein weiteres. An vielen Stellen ist die Vier-Meter-Verwerfung noch zu sehen. Wir suchten vergebens danach. 🧐Die Maruia Falls, die vor dem Erdbeben nur 1m hoch lagen, stürzen nun ca. 10 m in die Tiefe. Hier wurden wir fündig und schauten uns an, welche Kräfte hier 1929 gewirkt haben. Welch’ ein Glück, dass wir hier sogar übernachten durften! 😁Eigentlich war es ein geräumiger Parkplatz, aber was stand denn dort? Zwei LKWs hatten je ein halbes Haus geladen, das an einem Ort abgebaut wurde und nun woanders wieder hingestellt werden sollte. Dass diese Fracht in der Nacht 🌗transportiert wird, konnten wir gut verstehen. Im Halbschlaf hörten wir die Abfahrt, die nicht ganz leise von statten ging. 🚛🚛🏠

Unsere Fahrt führte uns weiter immer am Buller River entlang, der sich im Laufe von Millionen Jahren einen Weg durch die Berge gegraben hat. Ein bisschen wurden wir an den Canyon der südfranzösischen Ardèche erinnert, wo wir mit meinem Bruder Markus und Maria schon schöne Stunden verbracht haben. 😇

Kurz hinter Murchison stießen wir auf die längste Fußgänger-Hängebrücke des Landes, die Buller Gorge Swingbridge – ganze 110m lang. Eine Herausforderung für Menschen, die nicht schwindelfrei sind! 🙃Kurz gesagt, es kostete mich einige Überwindung über diese Brücke zu gehen und ich war heilfroh, als ich auf der anderen Seite der Schlucht angekommen war. 😌Ein kleiner Nervenkitzel für 10$ pro Person, denn die Brücke ist in Privatbesitz!

Nun galt es die Insel zu erkunden, die uns mehrere Wanderwege bot. Hier konnten wir die durch das Erdbeben entstandene Erdanhebung deutlich sehen. So lag ein Teil des Bodens 4,5m höher als der Rest. 🤔Auch am Fluss war es an einer Stelle deutlich zu sehen, total interessant! Ein anderer Gang, der Bushwalk führte uns bergauf und wir sahen lauter schwarz gewordene Farne. Spannend war der track durch die Goldgräberzeit. Alte Geräte, verrostete Autos, ein Ofen und ein Cottage erinnern an diese Zeit. 😊

Da wir beide nicht bei hoher Geschwindigkeit mit dem Sessellift den Rückweg antreten wollten, blieb uns nichts Anderes übrig, als noch einmal über die Brücke zu gehen. Für Werner war es ein Vergnügen – für mich schon etwas leichter als vorher. 👍

Die Fahrt ging nun mit vielen Kurven weiter durch die Schlucht, teilweise sehr eng und einspurig. Hoffentlich kommt kein Gegenverkehr!!, war unser Gedanke. Der Fluss windet sich im Tal und wir konnten an vielen Stellen anhalten. 📷In Lyell picknickten wir 🥪und wanderten noch ein Stück in den Wald hinein. 🌲🌳🌴Als der Regen einsetzte, fuhren wir durch bis Westport, kauften ein und arbeiteten an unserem Blog.🤗

Vom Waikoropupu zur Tasman Sea

Nachdem wir das Cape Farewell bei stürmischem Wetter verlassen hatten, fuhren wir zurück in Richtung Takaka. Auf dem Weg hielten wir bei den „Te Waikoropupu Springs“ an, einer großen Frischwasserquelle. Hier sprudeln riesige Wassermengen aus der Erde heraus. „The World´s Largest Freshwater Spring“ lesen wir auf den Infotafeln. Mehr als 2 Milliarden Liter Wasser sprudeln hier täglich aus der Erde. 💧Das Phänomen der Quelle ist äußerst interessant, lässt sich aber nicht mit wenigen Worten erklären. Hohe Niederschläge in den Takaka Hills und poröser Kalkstein über einer Schicht aus Marmor spielen dabei eine große Rolle. 🤔
Wir hatten großes Glück, denn die Sonne warf ihre Strahlen auf das Wasser und ließ die Quellen in einem wunderschönen Blau leuchten. Das für die Maori heilige Wasser – wahi tapu – darf nicht berührt werden. Werner war völlig beeindruckt von der Stille und der Kraft dieses Ortes. Mich lud er zum Träumen ein. ☺️

Wie der Zufall es wollte, landeten wir an diesem Abend auf dem Freedom Platz „Pupu Springs Private Power Station“ und hatten den Platz in der Natur ganz alleine für uns. Wir genossen die Ruhe und ließen den spannenden Tag Revue passieren. 🌙

Bei der Wahl unseres Übernachtungsplatzes wussten wir nicht, dass uns am nächsten Morgen eine solch interessante Wanderung erwartete: Der Pupu Hydro Walkway ist in drei Etappen unterteilt. Zuerst kam die Kletterpartie auf den Hügel , danach die lehrreiche Etappe und zum Schluss ein langer Weg, der nicht mehr so aufregend war. 😉Oben auf dem Hügel wird ein Teil des Flusses Waikoropupu in ein Kanalsystem mit einem geringen Gefälle abgeleitet. An einer bestimmten Stelle wird das Wasser durch ein Rohr ins Tal geleitet und treibt dort mit voller Kraft die Turbine an. ⚙️Diese historische Anlage wurde auf Jim Bairds Initiative hin restauriert ⛏und ist voll in Betrieb. Wir fanden es beeindruckend. 😊

Auf dem letzten Teil der Wanderung lief uns ein Weka über den Weg, ein endemischer Vogel, der oft mit dem Kiwi verwechselt wird, aber einen viel kürzeren Schnabel hat. Viele verschieden Farne 🌿wachsen in dieser Gegend und unglaublich viele Fallen waren hier aufgestellt. 😳Darüber berichte ich später. 
Nach dieser spannenden Wanderung fuhren wir nach Takaka und aßen in einem hippen Lokal eine sehr leckere Fish-Chowder und tranken einen Cappuccino. 🍜🍮Werner: „Das war die beste Fischsuppe, die ich jemals gegessen habe.“ Nun lagen die Takaka-Hills wieder vor uns und mussten bewältigt werden, was diesmal ohne Probleme gelang. 😇Werner sagte heute (12.12.) übrigens, dass er diese Straßen vermissen wird. Tja, des einen Leid ist des andern Freud´. 😉
Die Sicht war sensationell – blaues Wasser, Berge….⛰☀️

Zwei Nationalparks liegen im Norden der Südinsel: Kahurangi National Park (der 2.größte NP Neuseelands) und Abel Tasman National Park. 🏞 Wir entschieden uns dafür den kleineren an der Tasman Bay liegenden NP zu erkunden, zumindest einen Teil davon. Der Tipp, den uns „unser“ Iwanowski (Reiseführer) gab, war goldrichtig. Der beste Startpunkt für Wanderungen ist der kleine Ort Marahau. 😊 Das passte alles wunderbar, denn in Motueka, wo wir nun zum zweiten Mal übernachteten, mussten wir ja um 7 Uhr den Platz verlassen.
So waren wir rechtzeitig auf den Beinen, um eine längere Wanderung zu unternehmen.⏰ In Marahau angekommen sahen wir Kayaks, die gerade in das türkisblaue Wasser gelassen wurden. Der Sand schimmerte goldgelb, ein Traum! 🚣‍♀️🚣‍♂️

Schnell buchten wir ein Wassertaxi bis Anchorage Hut, packten unsere Rucksäcke und fuhren um 10.30 Uhr mit dem Schiff los. Lustig war der Anfang unserer Schifffahrt, denn das Wassertaxi lag auf einem Trailer und wurde mit dem Traktor zum Meer gefahren. 🚜🚤Der Fahrer hatte Spaß auf dem Meer, er drehte richtig auf, fuhr Kurven und brachte das Boot in Schräglage, damit seine 12 Fahrgäste auch auf ihre Kosten kommen. Eine spannende Fahrt! 😎 Ein Halt bei den Tölpen und bei den Seehunden und schon war die Fahrt zu Ende. Die Zeit verging wie im Flug.

Nun hatten wir eine herrliche Wanderung bei strahlendem Sonnenschein vor uns. 👟👟Der Weg ging natürlich mal wieder bergauf, aber der Blick auf das Meer entschädigte uns für die Mühen. Die Sicht war so gut, dass wir sogar die Bryant Range auf der gegenüber liegenden Seite der Tasman Bay sehen konnten.⛰⛰ Es gab viele kleine Buchten, die zu einer Pause einluden. Wir stiegen zu Akersten Bay hinab und gönnten uns eine längere Pause. Es war wie Urlaub! 🏖Werner hatte das Glück, einen Tauhou (Silvereye) fotografieren zu können. Dieser Vogel lebt überall in Neuseeland, aber wir sind ihm nur zweimal begegnet. Auf der nächsten Etappe gingen wir schmale Wege durch einen „Urwald“ und sahen unterschiedliche Farne und viele Wasserfälle, einfach schön! Immer wieder trafen wir junge Leute auf dem Weg. 🚶‍♂️🚶‍♀️

Nach diesem wunderbaren Tag übernachteten wir wieder in Motueka, denn am nächsten Tag wollten wir zum Nelson Lakes National Park fahren. 🤗

Die ersten Tage auf der Südinsel

„Wart ihr schon auf der Südinsel? Dort ist es noch viel schöner.“ Diese Sätze hörten wir immer wieder. Unsere Cousine Katja schrieb: „Es ist doch noch viel zu kalt auf der Südinsel.“

Alle hatten Recht, es war kalt und regnerisch (Novemberwetter 😉), aber auch aufregend schön. Ein paar sonnige Tage waren uns vergönnt, viel Regen und etwas Schnee. ☀️🌧☁️❄️
Die Fahrt mit der Fähre dauerte gut drei Stunden, erst der Blick zurück auf die Hauptstadt, dann das offene unruhige Meer und zum Schluss die traumhafte Fahrt im Fjord. 😊Einfach schön, aber kalt! Die letzte halbe Stunde verbrachten wir lieber drinnen und wärmten uns mit  zwei Portionen Pommes Frites auf. 🍟

Nach einem kleinen Einkauf in Picton fuhren wir den wunderschönen Queen Charlotte Scenic drive (Narrow winding Road). Die Fahrt bei bestem Licht (Abendsonne) war ein Traum, aber ich konnte die kurvige Fahrt nach der Schifffahrt nicht so recht genießen… 😳Wenn wir in acht Tagen das Land verlassen (am 19.12.) werde ich vieles vermissen, die kurvenreichen Strecken jedoch nicht…😉

Die Suche nach einem Stellplatz gestaltete sich etwas schwierig an diesem Abend, da es schon spät war, aber wir wurden fündig.🚍

Der erste Tag begrüßte uns mit Regen und so wanderten wir bei nasskaltem Wetter durch Havelock, beobachteten schwarze Schwäne und aßen leckere „green mussels“. Die grünen Muscheln werden hier in Muschelfarmen gezüchtet und vermarktet. Für Touristen gibt es Besichtigungs- und Verkostungsfahrten, allerdings nicht bei diesem Wetter. 🌨

Weiter ging es nach Nelson, wo wir unseren DOC-Pass bei der Post abholten und bei Sonnenschein einen kleinen Rundgang durch die Stadt machten.

Wir schauten uns die moderne Christ Church Cathedral mit dem 35 hohen durchbrochenen Westturm an, kauften Lebensmittel ein und fuhren weiter nach Motueka, wo wir mitten in der kleinen Stadt neben einem kleinen Park übernachteten. Hier tobte das Leben, viele junge Leute aus Deutschland, Frankreich, Neuseeland und ? übernachteten hier. Einige machten die Nacht zum Tag 💽 und schafften es trotzdem um 7 Uhr am Morgen den Platz für die Bewohner der Stadt zu räumen.  👍
KLOPF, KLOPF, KLOPF! Wir waren nicht ganz so schnell und wurden daran erinnert, wegzufahren. 😇Also fuhren wir zum Strand und frühstückten dort, herrlich! Wir gingen den „Inlet-Walkway“, der rund um einen Flachwasserbereich führte, der mit dem Meer verbunden war, ein ausgiebiger Spaziergang! 👟👟Viele Herons, auch den „White faced Heron“ konnten wir hier beobachten und fotografieren. 🐦🐦

Cape Farewell war unser nächstes Ziel und wieder einmal wurden wir von einer kurvenreichen Fahrt diesmal über die Takaka-Hills überrascht. Haltebuchten gab es nur  wenige, so dass Werner hier wieder sehr konzentriert fahren musste. Spitze Felsbrocken schauten aus dem grünen Gras heraus, das sah interessant aus. Auf unserem Freedom-Platz am Fluss angekommen sahen wir lauter große Pfützen, in denen wir uns nicht festfahren wollten.  Gut, dass wir noch einen kleinen sicheren Platz fanden! Bisher hatten wir dabei immer Glück. 😌Hier beobachteten wir wieder den Tui, der sich den Nektar aus den Blüten holte, einfach schön! 🐦

Am nächsten Morgen regnete es in Strömen, so dass wir nach dem Frühstück direkt abfuhren, bevor der Boden ganz aufweichte. Zuerst fuhren wir eine moderate Strecke bis Collingwood, das Ende der Zivilisation im Norden.😉 In dieser alten Goldgräbersiedlung stehen einige historische Häuser, die wir uns bei einem Rundgang anschauten. Es regnete und stürmte – das ideale Wetter, um den Reisebericht zu schreiben – aber wir entschieden uns für die Weiterfahrt zum Cape Farewell. 🌊🌬🌨Dort angekommen wanderten wir, geschützt durch unsere Regenkleidung bei Regen und Sturm zu der Stelle, von der aus wir einen Blick auf das Cape werfen konnten. Die Schafe ließen sich von dem Wetter scheinbar nicht stören. Da waren die Pferde schon empfindlicher. 🐑🐑🐎

Begeistert schauten wir uns das Cape Farewell an – das Wetter kennen wir ja allzu gut von der Nordsee. Danach tranken wir im Wohnmobil erst einmal einen heißen Tee. ☕️

Whanganui und Wellington

Unsere nächsten Ziele waren Whanganui und Wellington. Dabei ließen wir den Whanganui Nationalpark rechts liegen und fuhren durch eine schöne Landschaft, teilweise am Fluss entlang und durch viele Schluchten. Dass es wieder eine kurvige Strecke war, muss ich wohl nicht extra erwähnen. Teilweise lagen große abgebrochene Brocken aus Ton am Straßenrand. 😳Bisher sind wir unbeschadet davon gekommen. In Whanganui hatten wir Glück, denn wir konnten direkt am Info Center mit Blick auf den Fluss Whanganui übernachten, Wifi inklusive. Besser geht´s nicht. So konnten wir unseren neuen Artikel ins Netz stellen und mit unseren Kindern „videofonieren“. Jonte zeigte uns seine Laterne, David fing die Kartoffel auf, die Werner ihm zuwarf und Oskar holte gleich sein Fernglas. Das war richtig schön. ☺️

Beim Spaziergang im Regen durch die Stadt sahen wir viele interessante Bilder, die an Häuser gemalt wurden. Klaviersaiten an der Hauswand luden mich zum Musizieren ein.
Am nächsten Tag wiederholten wir den Spaziergang bei Sonnenschein, sahen eine alte Straßenbahn für Touristen ein kleines Stück fahren und schauten den Anglern zu. 🐟

Auf der Weiterfahrt nach Wellington hielten wir am Foxton Beach – so hatte es Stewart uns empfohlen – und ließen uns noch einmal durchpusten. 🌬Bei der Gelegenheit merkte ich, dass ich mein schönes Tuch in der Stadt verloren hatte, zu spät! 😞 Am Strand, der für Autos befahrbar ist, lagen merkwürdige Teile herum, die wir nicht kannten, manche sahen wie Quallen aus. Eine Infotafel auf der Otago Peninsula im Süden klärte uns auf: Blue Bottle Jellyfish. Ob die kleineren Teile auch dazu gehören, wissen wir nicht. Da wir nicht immer WLAN haben, können wir selten im Internet recherchieren. 😇

In Otaki suchten wir im Dunkeln den Freedom Stellplatz, fanden nicht die Einfahrt und blieben in einer Parkbucht über Nacht stehen. 🚐 Am nächsten Morgen konnten wir bei einem Spaziergang alles bei Licht betrachten und sahen viele Angler, die Lachs angelten und Whitebite (winzig klein) mit einem Korb aus dem Wasser fischten. Hier könnte man sich glatt dazustellen und auch sein Glück versuchen. 😉

Die letzten 80 km bis Wellington vergingen wie im Flug. Die Fahrt in der Stadt war wieder anstrengend  – nicht nur für den Fahrer! 😳 Aber wir fanden im Hafen einen großen Freedom Campingplatz und waren zufrieden. Hier kam ich auf die Idee, den Stadtplan aus dem Autoatlas einfach abzufotografieren. So konnten wir uns orientieren, ohne unser Datenvolumen (2GB) zu vermindern. 

Ein Tunnel für PKWs und Fußgänger erleichterte uns den 50minütigen Weg in die Stadt. Besonders interessierte uns das Museum of NZ/Te Papa Tongarewa. Der Eintritt war frei, wie in vielen Museen Neuseelands, einfach toll! 😊

Eine ganze Etage ist dem 1. Weltkrieg gewidmet: Gallipoli:The Scale of our War. Hier wird die Geschichte der Schlacht von Gallipoli im 1. Weltkrieg erzählt – aus der Sicht und mit den Worten von acht Neuseeländern, die sich in außergewöhnlichen Lagen befanden. Wir begegneten übergroßen realistisch dargestellten Figuren, alles war sehr anschaulich – erschreckend! Mit gemischten Gefühlen verließen wir diesen Bereich. 🤔 Die nächste Etage handelte von den Auswirkungen der Besiedlung auf die Natur – u.a. dem Aussterben vieler Tiere und Pflanzen. Zum Schluss warfen wir noch einen Blick in die Kunstausstellung und schon waren drei Stunden vergangen. Gut, dass wir noch einen weiteren Tag in Wellington verweilten!

Der Rückweg im Regen war kein Vergnügen – Werner kämpfte mit seinem Regenschirm, der nicht aufging – und auch am folgenden Tag war es nasskalt. 🌂Trotzdem machten wir uns wieder zu Fuß auf den Weg, dieses Mal über den Berg, Mount Victoria – eine schöne Wanderung durch den Haitai Park, teilweise steil bergauf. 😇 Am Lookout angekommen genossen wir bei Wind und Wolken einen 360°- Blick auf Wellington und die Bucht. Danach ging es weiter zur Stadt, die letzten Wege erinnerten uns an die steilen Straßen in San Francisco. Im Te Papa Tongarewa schauten wir uns an diesem Tag die beeindruckende Etage der „Maori-Ancestors“ an. Sogar ein ganzes Marae ist zu sehen und darf betreten werden, ohne Schuhe natürlich! Kaum zu glauben, dass sich nicht alle daran halten! Hier darf leider nicht fotografiert werden. Einen kurzen Moment standen wir ratlos vor den Vitrinen, denn wir spürten zweimal Erschütterungen im ganzen Raum…🤔
Alle schauten sich verunsichert an – gingen dann aber weiter zum nächsten Exponat. 

Interessant war auch die Ausstellung der Einwanderer von ca. 1940 an. Kriege und Katastrophen veranlassten die Menschen aus ihrem Land zu flüchten. Viele Schicksale werden hier sehr persönlich dargestellt. 🤔

Leider konnten wir uns keinen Katalog zu diesem Museum kaufen, denn es gibt keinen. 😉

Ein Spaziergang an der Küste entlang mit einem Blick auf die Hochhäuser, eine ankommende Fähre, ein leckeres Essen und ein super leckeres Bier 🍺🍺 bei The Crab Shack rundeten den Tag ab. Zurück am Wohnmobil waren wir nicht mehr ganz allein, nein, hier standen die Camper so nah, dass man die Türe nicht ganz öffnen konnte. 

Da die Fähre zur Südinsel am nächsten Tag erst mittags fuhr, hatten wir noch Zeit für einen Spaziergang am Wasser. Mehrere Kunstwerke im Wind sahen wir, spannend! Die Verspätung der Fähre erlaubte es uns noch ins Regierungsviertel zu gehen und unsere Eindrücke mit der Kamera festzuhalten. 📷

Der Besuch der Hauptstadt hat sich in jedem Fall gelohnt. 🤗

P.S. Gerade sind wir in Blenheim und nehmen gleich wieder die Fähre zurück nach Wellington. 😉