Archiv für den Monat: Februar 2016

Palm Springs

Unzählige Windräder in den Bergen, grüne Wiesen und Bäume blenden unsere Augen – wir sind in Palm Springs angekommen! 🌴🌴🌴
So viele Windräder haben wir noch nie in einem Gebiet gesehen! 😳
Das saftige Grün in der Wüste ist einfach ungewöhnlich – Sommerblumenbeete 🌼🌸🌷 am Golfplatz – ein künstlich bewässerter Erholungsplatz der Reichen! In der Mittagshitze war es in der Sonne kaum auszuhalten und das Mitte Februar! ☀️☀️☀️
Es war viel los an diesem verlängerten Wochenende und wir spazierten auf der Flaniermeile mit vielen ansprechenden Restaurants. Dort sind auf dem Bürgersteig Sterne eingelassen mit den Namen vieler bekannter Persönlichkeiten (Film/Musik/Politik), uns waren nur wenige bekannt. 😉 Bei der Hitze gönnten wir uns ein Eis 🍦, eine Riesenkugel für 4$ – richtig lecker! Die Häuser erinnern an spanische Architektur. Da sich in der Stadt eine vitale Kunstszene entwickelt hat, konnten wir uns eine interessante Ausstellung ansehen:
„2016 Palm Springs Annual Juried Art Show“
Alle Werke standen unter dem Motto „Recycling“, welches die Künstler sehr unterschiedlich einfließen ließen. Eine erfrischende kleine Ausstellung, die uns gefiel!
Auch dem Palm Springs Art Museum statteten wir einen Besuch ab, ganz ohne Eintrittskosten, denn es war der 2. Sonntag des Monats. 😊 In vielen Museen gibt es regelmäßig eintrittsfreie Zeiten – eine tolle Sache! Das Museum stellt moderne und zeitgenössische Werke mehr oder weniger bekannter Künstler aus. Western und Native American Art ist ebenso vertreten wie Bilder von Roy E. Liechtenstein und Henry Moore. Nach den vielen Unternehmungen in der Natur war dieser Besuch eine schöne Abwechslung. Draußen im Sculpture Garden tranken wir im Schatten einen Kaffee und freuten uns, dass wir diesen Tipp im Visitor Center erhalten hatten. 😀

Unser nächstes Ziel war ein günstiger Campingplatz auf dem Weg nach San Diego. Dort wollten wir an unserem Blog arbeiten und waschen etc. 😉

Sand Dunes, Salton Sea & Joshua Tree N.P.

Bei herrlichem Sonnenschein und hochsommerlichen Temperaturen fuhren wir weiter auf dem „Highway 8“ unserem nächsten Ziel entgegen. Im Süden Arizonas sahen wir keine Kakteen mehr, aber viel nackten Boden und kleine Büsche – in der Ferne die Berge!
Plötzlich tauchten Felder auf mit Sprühanlagen und Wassergräben, grüne Oasen mitten in der Wüste!
Um 3.52 pm erreichen wir bei 31° C Kalifornien und gewinnen wieder eine Stunde Zeit. 😃Nun ist der Zeitunterschied zu Europa neun Stunden!

Die unberührten Sanddünen in der Sonora-Wüste sind vom Wind gezeichnet und geben ein schönes Bild! Einen Zugang/Parkplatz gibt es an dieser schönen Stelle nicht. 😬 Erst später lasen wir, dass wir im Norden westlich von Glamis bessere Chancen gehabt hätten. In den Aldogones Dunes treffen sich Offroader und genießen ihre Freiheit auf Rädern. Im Gebiet Picacho war sogar freies Campen erlaubt. 😀 Da wir nicht alles bis in Letzte vorbereiten, müssen wir mit diesen Situationen rechnen, auch wenn der Fotograf dann einigermaßen enttäuscht ist. Es gibt so viele Bilder, die Werner nicht festhalten kann, z.B. wenn er am Steuer sitzt. 🚐 Immer wieder sehen wir Gegenden mit denen wir nicht gerechnet haben. So auch kurz vor dem Nationalpark, den wir ansteuerten:

Der Salton Sea zog unser Interesse auf sich. Dieser See ist vor rund 100 Jahren nach einem Dammbruch am Colorado River entstanden und deckt 970 km2 im Salton Sink ab. Er ist ein wichtiges Zugvogelrevier und liegt 70 m unter dem Meeresspiegel.  Durch Verdunstung wird er immer salziger und durch die Versickerung von Pflanzenschutzmittel immer giftiger. 🤒 Da schließt sich der Kreis, denn wir haben in der Umgebung des Sees den Anbau von Getreide, Kohl, Gemüse, Wein, Paprika und Apfelsinen auf riesigen Feldern gesehen. 🍇 🌶Am früheren Marine Hafen bot sich uns ein ganz trauriges Bild. Tote Fische und Vögel am Ufer und im Wasser! 🐟🐡🐠Die Fische suchenden Pelikane wirkten träger als am Meer. Das lag mit Sicherheit nicht nur an der Hitze!

Der Weg zum Joshua Tree National Park war nicht mehr weit – dachten wir! 😉Aber die Entfernungen waren mal wieder größer als vermutet und weder Navi noch Schilder waren uns eine Hilfe. 😉 Der Anblick von herrlichen „nackten“ Felsen (Lehm?) weckte die Vorfreude und wir machten gleich beim ersten Campground „Cottonwood Spring“ Halt. Eine Wanderung zur Oase am nächsten Morgen war wieder sehr lehrreich. Wir erfuhren viel über die Natives, die hier lebten und sich je nach Jahreszeit in verschiedenen Gegenden aufhielten, immer dort, wo sie Nahrung fanden. Löcher in den Felsen deuten darauf hin, dass hier Samen gemahlen wurden. Ein Teil der Oase ist abgesperrt, da der Boden mit Arsen verseucht ist, eine Hinterlassenschaft der Goldsucher! ⛏Hier gab es einige Goldminen.

Der Joshua Tree National Park liegt in zwei verschiedenen Wüsten, Mojave und Colorado. Nun fuhren wir durch die karge Colorado–Wüste in den höher liegenden Norden. Im Cholla Cactus Garden bestaunten wir die Kakteen, deren Stacheln sich so gerne in die Schuhe bohren. Wie herrlich muss dieser Garten erst in der Blütezeit aussehen!

In der nördlicher liegenden Mojave–Wüste sahen wir traumhafte Granitmonolithe, ein toller Anblick und zugleich eine Herausforderung für Kletterer! Mehrere kleine individuelle Campingplätze lagen auf unserem Weg, aber alle waren voll belegt. 😬 Der President´s Day bescherte den Amerikanern ein langes Wochenende, welches Jung und Alt nutzten, um sich in der Natur aufzuhalten. Keine Chance für uns! Wir hielten mehrere Male auf dem Park Boulevard an und bewunderten die Joshua Trees. Gut, dass wir irgendwann wieder ein Netz hatten und einen Walmart Supermarkt fanden, auf dem wir übernachten konnten. 🙂

Am nächsten Tag gingen wir einen moderaten Hike, den Splint Rock Loop. Obwohl wir kaum einen freien Parkplatz fanden, trafen wir auf dem Weg nur wenige Menschen. Am Abend genossen wir den Sonnenuntergang, Joshua Trees vor dem Abendhimmel! Leider mussten wir abends den Park wieder verlassen. ☹️
Der Nationalpark hat uns gut gefallen, ein Wermutstropfen waren die vollen Campgrounds. 🙂 🙂 🙂

Lost Dutchman State Park und MIM

Immer wieder erhalten wir Tipps von anderen Campern. So sollten in der Nähe von Phoenix schöne State Parks liegen. 🙂
Also fuhren wir nach Norden und sahen überall große Felder (u.a. Mais), die nach einem ausgeklügelten System bewässert wurden. Wieder einmal staunten wir nicht schlecht – Gemüseanbau in der Wüste! Wo kommt nur das Wasser her?💧💧💧
Bei Florence kamen wir am Casa Grande National Monument vorbei. Hier erfuhren wir, dass schon die Native Americans, die Hohokams, in der Sonorawüste lebten und ein Bewässerungssystem anlegten, ähnlich wie es heute auch geschieht. Das Wasser wurde aus den Flüssen in Kanälen zu den Feldern geleitet und das Gemüse konnte gedeihen. 🌽So konnten sie ihren eigenen Bedarf decken. Heutzutage sind die Felder jedoch wesentlich größer!🤔

Am Wochenende einen Campground im State Park anzufahren ist ein Glücksspiel.😳 Die Amerikaner nutzen ihre Parks gern und viel, es sind nicht nur die Snowbirds, die hier unterwegs sind. 😉 Wir hatten dieses Mal Glück und konnten den herrlichen Lost Dutchman State Park genießen. Ein Trail führte uns den Berg hinauf zu einem „Basin“. Der Aufstieg in der Mittagshitze war anstrengend, wurde aber mit einem schönen Blick und Schatten belohnt. 🙂 Unterwegs sahen wir Erstaunliches: Einen Hiker auf einem einzelnen hohen Felsen und einen Wanderer mit einem Revolver im Halfter! 🔫

Hier in dieser Gegend ist es heißer und trockener als in Tucson und es kühlt nachts nicht so stark ab. Zu Hause würden wir bei diesen Temperaturen nicht wandern sondern schwimmen gehen!!! 🏊

Eine Dampflok ist zu hören, Countrymusik erklingt, ja wir sind in Goldfield gelandet! Hier suchten die Goldsucher ihr Glück. Der Ort brannte dreimal ab und wurde nachgebaut, was wir erst auf den zweiten Blick sahen. Wir genießen trotzdem die Atmosphäre und fühlen uns wie in einem Western – um uns herum Berge, Pferde stehen zum Reiten bereit,🐎🐎 der Saloon wartet auf unseren Besuch…

Nach den vielen Erlebnissen in der Natur war das Musikinstrumentenmuseum (MIM) in Phoenix eine willkommene Abwechslung und ein Höhepunkt in Arizona. 🙂 Das MIM bietet eine umfassende Ausstellung von Musikinstrumenten nach Erdteilen und Ländern geordnet.
Wir bekamen einen Kopfhörer, dessen Sender automatisch die Instrumente erkennt, vor denen man gerade steht und schon erklang ein Stück. 🎸🎺🎧 Dazu wurden Videos mit den Musikern gezeigt und man konnte sich in die Welt der Menschen hineinversetzen. 🙂 Lange hielten wir uns im afrikanischen Teil auf und staunten über die Vielfalt an zum Teil einfachen Instrumenten. Beachtenswert, was die Afrikaner auf diesen Instrumenten spielten! In der Ausstellung lernten wir viele interessante Instrumente kennen, fanden Bekanntes wieder und machten in einem Extraraum selbst Musik. 😉

Die Präsentation amerikanischer Größen von Elvis Presley über Johnny Cash bis zu John Lennon mit Originalinstrumenten der Künstler und ihrer Garderobe war beeindruckend.
Die Sprache der Musik ist über alle Grenzen hin verständlich und verbindet die Länder unserer Erde. Das wird in diesem sehens- und hörenswerten Museum ganz deutlich. Kein Wunder, dass wir uns sechs Stunden ⏲ an diesem Ort aufhielten, wobei wir uns zwischendurch eine kleine Pause gönnten. 😉
Das MIM ist einfach genial! 🙂 🙂 🙂

 

Saguaro National Park

Als Kakteenliebhaberin – sie sind so schön stachelig – freute ich mich sehr auf die Saguaro – Kakteen, die wie Bäume in der Wüste Sonoras stehen. 🌵🌵🌵Schon auf der kurvenreichen Straße in die Berge sahen wir prächtige Exemplare. Zuerst statteten wir dem Arizona – Sonora Desert Museum einen Besuch ab. Hier konnten wir alle Tiere und Pflanzen der Wüste anschauen und erfuhren viel in dem anschaulichen Museum. 🙂  In der Natur sahen wir selten Tiere in der Wüste, da sie ja meist erst nachts aktiv werden.🌗

Trotzdem sahen wir das Tiergehege mit gemischten Gefühlen an, denn die Tiere waren nicht frei und wirkten traurig. Anders die Greifvögel – dachten wir! Mit Begeisterung fotografierte Werner Falken, Eulen und Habichte. Erst beim genauen Betrachten der Fotos sah Werner, dass alle Vögel einen Sender am Körper trugen… Im Vogelgehege sahen und hörten wir zum ersten Mal Kolibris – schnell wie der Blitz – und schon waren sie wieder weg! Der Flügelschlag klang wie ein Brummen und der Kopf leuchtete rot. Das war schon beeindruckend! 🙂 Natürlich haben wir uns auch die Klapperschlangen angesehen, denen wir in der Natur nicht unbedingt begegnen wollen. 🐍Ich frage mich immer, wie wir im Ernstfall ohne Funknetz Hilfe holen sollen.
Im Restaurant stärkten wir uns mit einer Pizza 🍕(auswärts leben wir ja sooo gesund 😉 ). Wir haben viel über die Wüste erfahren, werden aber vorerst kein zweites Tiergehege besuchen – auch nicht den großen Zoo in San Diego…

Am nächsten Tag fuhren wir gut gerüstet in den Saguaro N.P., picknickten in der heißen Sonne ☀️und wanderten einen schönen Weg, zuerst durch ein vertrocknetes Flussbett und dann hoch auf den Berg. Hier hatten wir eine tolle Sicht auf die Berge mit ihren Saguaro – Kakteen. 🌵Dieser Kaktus kann 200 Jahre alt werden, ist aber in der Wüste mit ihren Temperaturunterschieden, den Winden und Gewittern harten Bedingungen ausgesetzt. Auf der Suche nach kleineren, jüngeren Kakteen wurde ich nach und nach fündig. 😉

An diesem Abend übernachteten wir auf dem herrlichen Gilbert Ray Campground im Pima County. Während die Sonne am Tag so richtig brennt und das Wohnmobil aufheizt, kühlt es in der Nacht stark ab. 🌡 Wenn dann die Gasflasche in der Nacht verbraucht ist, wacht man bei 12,5° C morgens auf. 🛌 Gut, dass wir immer eine 2. volle Flasche in Reserve haben!  😉 Den nächsten Tag ließen wir ruhiger angehen und lasen in der Sonne ☀️– im Schatten war es zu kalt! Wir beobachteten Vögel, ein Streifenhörnchen, ein Kaninchen und sahen sogar Kolibris an uns vorbei schwirren, toll! 🐰🐿🐇
Bei unserer Abendwanderung kamen wir auf der Suche nach dem optimalen Saguaro –Foto im Abendlicht! bei den Tucson – Studios vorbei, die mit Westernmusik auf sich aufmerksam machten. 🙂  Hier wurden 30 Filme gedreht, teilweise auch Bonanza. 🐎🔫Leider war es zu spät, um noch hinein zu gehen. Auf dem Rückweg konnte Werner dann sein schönes Foto machen. 🙂 🙂 🙂

Auf nach Tucson!

Von Alamogordo ging es weiter nach Las Cruces. Dort wollten wir einen Spaziergang am Rio Grande machen, doch wo war er? Wir stellten fest, dass nur das trockene Flussbett zu sehen war. 🙁  Das Thema „Trockenheit“ sollte uns noch eine Weile begleiten.
Bei unserer Fahrt in Richtung Süden (Mesquite) kamen wir an Pecanplantagen vorbei. Die Bäume wurden gerade geschnitten. Der Boden war unglaublich trocken, so dass eine Windböe den Sand ins Gesicht pustete. 🌬Die Plantagen wurden natürlich bewässert. Auch dieses Thema sollte uns noch lange beschäftigen…💧

In Mesilla machten wir Halt und sahen uns den alten Ort mit vielen kleinen Souvenirläden an. Auch „Billy the Kid“ soll sich hier aufgehalten haben. 🔫  Auf dem früheren Marktplatz machten Studenten Musik und sammelten Geld für ihre Brass Band. Es herrschte eine fröhliche Stimmung. 🎺 Wir stärkten uns in einem Café mit einem Hamburger und machten uns wieder auf den Weg. Den Tipp, Mesilla zu besuchen, hatte uns Liz (Elisabeth) in Alamogordo gegeben. Liz kommt aus Wittlich und lebt schon viele Jahre in New Mexico. So treffen wir immer wieder deutsche Auswanderer. 😉

Nun fuhren wir lange Zeit durch die Steppe, vereinzelt grasten einige Rinder, weit in der Ferne waren Berge zu sehen. ⛰ Kurz bevor wir in den Staat Arizona fuhren, erblickten wir eine „Ghost Town“. Einige Häuser, ein Laden und sogar der Galgen waren zu sehen. Gespenstisch! 😉
Die Fahrt durch Arizona –The Land of Enchantment – war zunächst staubig. Eine Warnung: „Blowing dust!“ war immer wieder zu lesen. Danach wechselten sich Pecan–, Walnuss– und Weinplantagen ab. Der interessantere Teil begann mit den Bergen, der Texas Canyon (rote Felsblöcke) war traumhaft schön, aber wieder einmal gab es keine Haltebucht und die wenigen Raststätten waren alle geschlossen!!! 🙁  Bei starkem Wind 💨erreichen wir den Catalina State Park nördlich von Tuscon am Mt. Lemmon. Hier sehen wir die ersten großen Kakteen – Saguaros 🌵 – einfach toll! In der Nacht bringt ein heftiger Wind Regen und Hagel 🌧und einen Temperatursturz. 🌡Ich bilde mir ein, dass das Wohnmobil wackelt…

In Tuscon hatten wir zwei Vorhaben: Eine Sensorreinigung der Kamera und den Besuch des Saguaro National Parks. Endlich hatten wir einen Nikon– Service gefunden – ein Tipp von einem Fotografen in Alamogordo. Das Fotografieren mit einem verschmutzten Sensor macht einfach keinen Spaß! 😉 Nun war Werner einen ganzen Tag lang ohne Kamera unterwegs – ganz komisch! Seine zweite Kamera hatte schon im Dezember ihren Geist aufgegeben, so dass er ständig die Objektive wechseln muss, um diese tollen Fotos zu machen. Ohne Kamera 📷in den Saguaro N.P. zu fahren – daran brauchten wir gar nicht zu denken!!!

Da war es doch schön, dass in Tuscon noch ein anderes Event stattfand und zwar die „Tuscon Gem & Jewelry Show“ ( die weltgrößte Edelsteinmesse). 💍Hier trafen sich Händler aus aller Welt und boten ihre Waren an. Die Ausstellungszelte waren auf ganz Tuscon verteilt. Wir staunten nicht schlecht, als wir die riesigen Steinbrocken aus den verschiedensten Materialien auf dem Außengelände sahen. Wie sind diese schweren Container alle hierher gekommen? Filigraner ging es im Innenbereich zu, wo die schönsten Edelsteine angeboten wurden, manche in Rohform, manche abgerundet und andere wunderschön geschliffen! 🙂 Das große Angebot verschlug uns den Atem, ganz zu schweigen von den Preisen! Eine „Kleinigkeit“ hätten wir gerne gekauft, aber die Entscheidung fiel einfach zu schwer, schade! 💍Wir lernten viel über Mineralien, bestaunten Fossilien, deren Echtheit Werner zum Teil anzweifelte und trafen einen deutschen Firmeninhaber aus Idar-Oberstein. Er verkaufte die Erfindung seines Mitarbeiters, einen speziellen Bohrer, der reißenden Absatz fand. Sascha Hilles war begeistert von der Messe – die Leute liefen nicht in Schlips und Kragen herum. 😉

 

Alamogordo – White Sands

Nach dem Besuch der Höhle war noch genug Zeit, um weiter gen Westen zu fahren und wir suchten uns einen Campground aus mit Wifi, der in der Nähe unseres nächsten Ziels „National Monument“ White Sands lag. Wir wurden nicht stutzig, als unser Navi für 256km vier Stunden veranschlagte… Wieder fuhren wir durch karges flaches Land, Ölförderung auf beiden Seiten der Straße! Nach Sonnenuntergang kamen die ersten Steigungen, ein Reh stand am Straßenrand 😳, blieb aber Gott sei Dank stehen. Mit einer Fahrt über die Berge hatten wir nicht gerechnet! Die Karte, die wir angeschaut hatten, zeigt keine Höhen an… Es war eine traumhafte Strecke, von der wir nicht viel sahen.

Da Werner nicht so schnell fuhr, wurden wir laufend von LKWs überholt. Die Temperatur sank immer weiter bis -5°C und wir sahen links und rechts Schneereste und waren besorgt, da wir mit Sommerreifen fahren. Oben in Cloudcroft angekommen sahen wir Schneehügel auf den Bürgersteigen liegen. ⛄️ Wir waren mitten in einem Wintersportgebiet gelandet! Eigentlich hätten wir anhalten und ein paar Fotos machen müssen. Aber das war in diesem Moment nicht so wichtig. Nachdem wir den Gipfel (8.650 ft) erreicht hatten, ging es 16 Meilen lang in Serpentinen bergab. Diese Fahrt forderte die volle Konzentration. Wir waren froh, als wir heil in Alamogordo ankamen! Beim nächsten Mal schauen wir uns die Strecke vorher genauer an… 😉

Wir übernachteten bei Walmart und gingen am nächsten Tag das zweite Mal in den USA zum Frisör.:-)  Danach fuhren wir zum Campground und arbeiteten an unserem Blog. Wir hatten einen herrlichen Blick auf die Berge. 🙂 Die Sonne schien, aber es war recht kalt an diesen Tagen, nachts fror es.

John, der ehemalige Besitzer des Campgrounds, erzählte uns, wie er den Platz angelegt hat. Jeder Baum, der hier stand, wurde von ihm gepflanzt, ein Teich angelegt und er liebte es mit den Leuten zu reden.
In Alamogordo fand auch unser zweiter Arztbesuch statt, Werners Kontrolluntersuchung beim Augenarzt. Interessant, dass der Optikerladen mit zur Praxis gehörte: „Marquardt Assoziation“. Diese Verknüpfung ist uns aus Deutschland nicht bekannt.
Bei einem Rundgang durch die Stadt sahen wir recht unterschiedliche Wohngebiete. Direkt in der Stadt stehen sehr alte, zum Teil sanierungsbedürftige Häuser, manche sind unbewohnt. Etwas außerhalb in der Nähe der „Deutschen Schule“ befindet sich eine moderne Einfamilienhaus-Siedlung. Das sind schon große Unterschiede. 🤔

Neben den Nationalparks gibt es auch viele sehenswerte „National Monuments“ in den USA zu besichtigen, so z.B. White Sands, unser nächstes Ziel am nördlichen Ende der Chihuahua-Wüste. Auf der Fahrt dorthin kamen wir an der „Holloman Air Force Base“ vorbei. Hier trainieren amerikanische und auch deutsche Piloten für ihren Einsatz. In Deutschland würde das Training drei Jahre dauern, hier hingegen nur ein halbes Jahr, meinte der Augenarzt. Denn die Wetterbedingungen seien optimal. 900 deutsche Familien leben hier, daher auch die deutsche Schule! Sogar eigene Schulbusse mit deutschem Nummernschild standen auf dem Schulgelände! Zu gerne wäre ich einmal hineingegangen, aber wir waren am Freitagnachmittag dort…
Auf der White Sands Missile Range (8200 qkm) werden auch die Raketenneuentwicklungen getestet. 🚀
Wir fuhren weiter zum Visitor Center, bekamen dort einige Unterlagen und erreichten nach einem 13 km langen „Safety Corridor“ die außergewöhnliche Dünenlandschaft aus Gipssand. Als unser Enkel Theo ein Bild von den Dünen sah, war für ihn alles klar: „Das ist alllles Schnee!“, meinte er. 🙂 Ja, wir kamen uns vor, wie in einem Wintersportgebiet: Kalter Wind und Sonnenschein, der Gips blendete sehr. Gut, dass wir nun beide eine Sonnenbrille hatten! 😎 😎 Mit meinem neuen Hut aus dem Visitor Center mit einem hohen Lichtschutzfaktor fühlte ich mich gut vor der Sonne geschützt. Wir fuhren zum „Alkali Flat Trail“, hielten aber zwischendurch oft an, um die Landschaft zu bestaunen. 😉 Der Trail führte uns nach oben, so dass wir einen herrlichen Ausblick auf das Gebiet hatten. J Hier fanden wir auch unberührte Stellen ohne Fußspuren, so wie der Fotograf es sich wünschte. 😉 Kinder und Erwachsene schlidderten auf Plastikschalen die Dünen herunter ­– dies war ausdrücklich erlaubt! 🙂 🙂 🙂

Tiere sahen wir nicht – nur Tierspuren–, denn sie kommen erst in der Nacht aus ihren Bauen unter der Erde hervor, da es am Tag in der Gipswüste zu heiß ist. 🌜 Bei einer Rangerführung am späten Nachmittag erfuhren wir noch einige Besonderheiten der Pflanzen– und Tierwelt. Wir verstehen viel, aber nicht alle Einzelheiten. Die Rangerin zeigte uns Stellen, an denen wir besonders gut sehen konnten, dass die Dünen wandern und wie die Pflanzen darauf reagieren. Sie erklärte uns anhand von Bildern, wie diese Landschaft entstanden ist, alles war sehr interessant. 🙂  Es erinnerte mich ein bisschen an meine Ausflüge zum Umwelthaus Neustadt oder in den Wildpark Eekholt . 😉 Zum Abschluss des Tages betrachteten wir den Sonnenuntergang. Danach ging es schnell zum Auto, denn ohne Sonne wird es sofort kalt in der Wüste. 😉

Carlsbad Caverns National Park

Am 23.1.16 kehrten wir dem Nationalpark in Texas den Rücken und steuerten Carlsbad Caverns National Park New Mexico an. In Stockton machten wir Halt und kauften ein. An die zwanzig andere Camper trafen wir dort. 😉 Die Fahrt war eintönig, überall sahen wir trockenes Gras und wenige Büsche, aber Berge in der Ferne! Ein Präriehund weckte Werners Neugierde und einige Rinder wurden auch mit der Kamera festgehalten. 😉 Stockton ist nicht die Stadt, in der Werner leben möchte: Sie liegt mitten in der Prärie, kein Baum, kein Schatten, keine Berge, kein Strand, nur pralle Sonne!

Die nächste Etappe ist von Ölbohrungen geprägt, 160 km nichts Anderes als Steppe mit Bohrfeldern und großen Tanks! Dazwischen liegt eine Ranch, Heuballen liegen auf den Feldern und Rinder grasen. Dass auf dieser Straße viele Tanklastwagen unterwegs sind, die viel zu schnell fahren und uns ständig überholen, wen wundert´s!?
Die Nebenstrecke RM652 bringt wieder Abwechslung, sie ist hügeliger, wir sehen die Guadalupe Mountains vor uns und nur noch Natur!!! 🙂  In New Mexico angekommen, wehte auch wieder ein anderer Zeitgeist: Willkommen in der Mountain Time! Auch ansonsten wehte es heftig an diesem Tag, so dass wir aufpassen mussten, dass uns die Tür nicht aus den Angeln flog. Der Staub wirbelte nur so durch die Luft. 💨

Um zu den Carlsbad Caverns zu gelangen, mussten wir zuerst die Guadalupe Mountains hoch fahren, um dann 230m tief in die Höhle hinabzusteigen. Schon der Eingang der Höhle war beeindruckend! Von April bis Oktober schwärmen hier Tausende von Fledermäusen (Brasilianische Bulldog – Fledermäuse) aus, um auf Insektenjagd zu gehen. – Eine Stunde (1 Meile) ging es bergab, der Weg schien nicht aufzuhören…Wir entdeckten interessante Formen, die hier in Tausenden von Jahren entstanden waren.
Die schönsten Formationen fanden wir jedoch im „Big Room“, der sich in 230 m Tiefe befindet. Mit einer Länge von 540 m und einer Breite von 330 m deckt er 14 Fußballplätze ab. 😉 Hier kamen wir aus dem Staunen nicht mehr heraus. Neben den Stalagmiten und Stalagtiten sahen wir noch viele andere bizarre Formen. Manche Figuren waren mit einem Namen versehen, z.B. „Bottomless Pit, Rock of Ages, Giant Dome“. Oft konnten wir jedoch unsere Phantasie spielen lassen oder uns einfach an den Formationen erfreuen. 🙂

Im Gegensatz zu früher fällt heute nur noch wenig Niederschlag auf die Guadalupe Mountains. Daher wachsen die meisten Gebilde in der Höhle nicht mehr. Einen großen aktiven Stalagmiten, den „Crystal Spring Dome“, konnten wir bewundern. Dort sahen wir Tropfen herunterrinnen und konnten uns richtig gut vorstellen, wie er im Laufe der Zeit gewachsen ist. Der Rundgang im Big Room war auch 1 Meile lang und wir hielten uns insgesamt vier Stunden in der 13° kalten Höhle auf. Sogar ein Imbiss war in der Höhle und Toiletten, was bei diesem langen Aufenthalt auch nicht zu unterschätzen ist. Wir gönnten uns ein Sandwich, bevor wir den mühevollen Weg zurück in Angriff nahmen. 😉

Verglichen mit der sehr schönen Grotte von Postonja beeindruckte diese Höhle uns mit ihrer unglaublichen Größe. Im Big Room wölbt sich die Decke an ihrer höchsten Stelle 78m hoch! Die Wege durch die Höhle sind schön angelegt und gut zu gehen, teilweise sogar für Rollstuhlfahrer geeignet. 🙂 Zu früheren Zeiten war ein Besuch der Höhle wesentlich mühseliger!