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Von Eastland nach Hawke’s Bay

In Gisborne konnten wir in der Nähe des Holzumschlaghafens mit Blick auf den Pazifik übernachten. 🌴Beim Rundgang durch die Stadt, in der viele Palmen stehen, kaufte ich mir die ersten Bücher hier in Neuseeland. 😊 Schnell merkte die deutsch sprechende Maori, dass Englisch nicht meine Muttersprache ist, und half mir bei der Suche nach einem passenden Buch. Sie erzählte uns von der Südinsel und schwärmte richtig von der Landschaft dort. – Im Moment befinden wir uns mitten im Abenteuer Süden und können sie verstehen. – In dem Buch „Wild Journeys“ von Bruce Ansley spielt der Süden auch eine wichtige Rolle. Leider finde ich bei dieser Reise nicht oft die Zeit zum Lesen. Das Land ist einfach zu spannend und abwechslungsreich. 😎

Nach dem Stadtbummel steuerten wir die kleine Stadt Wairoa an, die wir uns für die große Wäsche ausgesucht hatten. Im Waschcenter (Laundry) konnten wir mehrere Maschinen gleichzeitig befüllen. 👕👖🧦Das spart viel Zeit! ⏱Wir waren die einzigen Kunden, nur einige Jugendliche saßen dort und ließen es sich gut gehen. In Wairoa mündet der Fluss Wairoa ins Meer und so machten wir bei bestem Wetter einen schönen Spaziergang am Ufer des Flusses, während die Maschinen liefen. 👏Da die Stadt für alle Wifi zur Verfügung stellt, konnten wir beim Trocknen der Wäsche wunderbar Mails und Nachrichten schreiben. 📱

Nach drei Stunden ging es schon weiter mit dem Ziel Napier an der Hawke Bay. Die Fahrt fing ganz harmlos an und entpuppte sich als zweistündige Achterbahnfahrt mit wenigen Haltebuchten. 😳 120 km mit starkem Gefälle und Haarnadelkurven, wobei „The Devils Elbow“ im neuseeländischen Autoatlas als sehenswert gekennzeichnet ist. Werner musste sehr!!! konzentriert fahren und ich war danach auch k.o.. 😟 Wir fuhren durch den Wald, kamen an Wiesen vorbei, sahen Ziegen und alles strahlte im besten Licht am späten Nachmittag und frühen Abend. Schade, dass Werner dies alles nicht mit seiner Kamera einfangen konnte! 

In Napier angekommen fanden wir einen Freedom Campingplatz direkt am Meer, herrlich! 🌊Viele junge Leute standen schon mit ihren Campern hier und genossen die Abendsonne. Wie viele andere Städte in Neuseeland hat auch Napier ein schweres Erdbeben erlebt. Am 3. Februar 1931 hat ein Beben mit der Stärke 7,9 auf der Richterskala das Geschäftszentrum verwüstet, wodurch viele Menschen den Tod fanden. Außerdem wurde durch das Beben der nördlich gelegene Meeresgrund um zwei Meter über den Meeresspiegel angehoben, so dass Napier keine Halbinsel mehr war. Beim Wiederaufbau wurde das Stadtbild durch Parks und großzügige Boulevards modernisiert. ☺️

So spazierten wir auf der 3 km langen Uferpromenade in den Ort, schauten uns viele Art-déco-Bauten an und landeten auf dem Farmers Market. Hier mussten wir schwach werden, denn an einem Stand gab es verschiedene Brote aus Sauerteig und auch die Mandelcroissants schmeckten köstlich.🥐 In einem kleinen Park sahen wir wunderschöne Blumenbeete, die wir unbedingt fotografieren und verschicken mussten. 🌺🌸🌼

Bei strahlendem Sonnenschein und kaltem Wind genossen wir auf dem Rückweg noch einmal die von Norfolk-Pinien gesäumte Marine Parade. Die ganze Promenade ist sehr schön und abwechslungsreich gestaltet; für jeden ist etwas dabei. Spielplätze für Kinder, Sonnensegel, Wasserspiele, Picknickplätze und Grillmöglichkeiten. Alles war belegt an diesem sonnigen Samstag. 😎

Für uns ging die Fahrt mittags weiter zum Lake Taupo, denn im Landesinneren warteten noch viele interessante Orte auf uns. 🧐Die Landschaft ist von der Forstwirtschaft geprägt, teilweise sahen wir orange blühenden Ginster. Die Fahrt war nicht ganz so anstrengend wie am Tag zuvor, aber mehr als durchschnittlich 60 km/h war auch hier nicht drin. 🚐 Der Lake Taupo erstrahlte in einem wunderschönen Blau 🔵 und es gibt Wanderwege, die am See entlang führen. Der Ort war an diesem langen Wochenende voller Menschen.🚶‍♀️🚶‍♂️🏃‍♂️🏃‍♀️ Bunt bemalte Busse/Camper zogen uns an und wir landeten bei einem Gipsy-Treffen. Wir ließen uns jedoch weder die Karten lesen noch kauften wir ein Batikshirt. 😉

Auf dem 7km entfernt liegenden NZMCA-Platz holten wir zum ersten Mal unsere Stühle heraus und ruhten einfach mal aus.😎

Von Opotiki nach Gisborne über das East Cape

Das Eastland ist ein Ziel, das nicht alle Neuseelandreisende in ihre Planung mit aufnehmen. Die Strecke über das East Cape ist wesentlich länger als der direkte Weg von Opotiki nach Gisborne, 143 km versus 327 km, da muss man schon überlegen, ob die Reisezeit für dieses Ziel reicht. Da wir drei Monate in Neuseeland verweilen und Werner den Wunsch hegte, das East Cape zu sehen – am liebsten mit Sonnenaufgang 🌅 – machten wir uns am Dienstag, den 16.10.18 auf den Weg nach Opotoki, füllten dort unseren Kühlschrank bei New World auf und erfreuten uns an einem kleinen Video unseres Enkels Jonte. 👦Die Supermärkte locken nicht nur durch Lebensmittel, sondern auch durch freies WLAN. Da vergisst der ein oder andere schon einmal, dass er eigentlich einkaufen wollte, während er nun ununterbrochen auf sein Handy schaut. 😉

Der Navi zeigte eine Fahrzeit von 4h 44 min bis zum East Cape an, das letzte Stück (20 km) ist eine Schotterstraße.
Der Pacific Coast Highway führt direkt an der Küste entlang und zeigte uns eine Postkartenbucht nach der anderen. Oft hielten wir an und genossen den Blick auf das blaue, weiß schäumende Meer. 🌊 Die Orte Hawai, Omaio und Te Kaha luden zu einem Spaziergang ein. 👟👟Hier hätten wir wunderbar am Strand übernachten können…

Die Halbinsel ist eines der verbliebenen Stammländer der Maoris und wir sahen an diesem Tag ein markantes Meeting House  – Marae – nach dem anderen. Je weiter wir nach Norden kamen, umso intensiver leuchtete uns das Rot des Maraes entgegen. 🔴 In Te Kaha konnten wir sogar Bananenstauden bewundern. 🍌Die Fahrt war nicht nur wunderschön, sie war auch ein kleines Abenteuer, denn nicht selten wurde die Fahrbahn nur einspurig befahrbar, so dass ein Fahrzeug warten musste. ⚠️Das letzte Stück führte uns durch ein Waldgebiet, wo wir auch abgeholzte Hügel sichteten. Dort bretterten uns einige ein mit Baumstämmen beladene LKWs entgegen. 😳Das waren so Momente, in denen ich immer froh war, dass Werner den 4 Tonner so sicher zwischen Abbruchkante und LKW hindurchsteuerte. Und es machte ihm auch noch Spaß hier in Neuseeland „am Graben“ zu fahren. 😌

In Te Araroa angekommen erblickten wir einen NZMCA – Campground mit geschlossener Schranke. Da wir den Code für das Schloss noch nicht herausgefunden hatten, stieg ich über den Zaun und fragte kurzerhand bei einem Paar aus Nelson nach. „Das kostet!“, meinte Stewart im Scherz und gab uns einen Tipp, wie wir uns den Code merken können. 😇 Wir kamen ins Gespräch und stellten fest, dass die beiden schon weit herumgekommen waren und nun ihre Heimat Neuseeland bereisten. ☺️Es war unsere erste Übernachtung auf einem Clubplatz und es sollte nicht die letzte sein. Für 6$ konnten wir hier stehen und hatten viel Platz zur Verfügung. 👍
Am Abend beschlossen wir, auf den Sonnenaufgang zu verzichten und am nächsten Zeit zu einer humanen Zeit aufzustehen….⏰ Wenn am East Cape die Sonne aufgeht, beginnt der Tag auf der Erde. Hier wurde auch der Jahreswechsel ins Jahr 2000 schon gefeiert, während in Deutschland noch die Vorbereitungen auf den Abend stattfanden.😉

Um 10 Uhr machten wir uns auf den Weg um die 18 km Gravelroad bei 20 km/h zum East Cape zu fahren. Überall grasten Kühe 🐄🐄 nah an der Straße hinunter bis zum Ozean, auch zwei Robben konnten wir beobachten. Klar, dass wir an dieser schönen Strecke immer wieder anhalten mussten. 😎Manchmal hielten wir auch nur die Luft an, wenn ein Teil der sehr engen praktisch einspurigen Straße abgebrochen war. Gut, dass uns hier kein Auto entgegenkam!😌

Am Parkplatz angekommen standen nur wenige Autos an diesem einsamen Ort. Nun hieß es die 800 Stufen zu erklimmen, ein wenig anstrengend war es schon und Werner hatte noch einige Tage etwas davon… Der Ausblick entschädigte uns für die Mühe. Außerdem trafen wir wieder Shirley und Stewart aus Nelson und unterhielten uns lange mit ihnen. Für ein Picknick an diesem besonderen Ort hatte ich Kaffee und Muffins eingepackt, womit wir uns hier oben so richtig verwöhnten. 🍪☕️

Nach dem Abstieg ging es wieder auf die Schotterpiste, die uns einige Staubwolken bescherte. Das Schild 30km/h nahmen wohl nicht alle so genau, besonders LKW Fahrer. 🚛Zurück in Te Araroa spazierten wir zum größten und ältesten Weihnachtsbaum Neuseelands, dem Puhutukawa Baum „Te Waha o Rerekohu“, der versteckt auf einem Schulhof steht und bewunderten ihn von allen Seiten. 🌳

Die nun folgende Strecke in Richtung Gisborne führt durch dichte Wälder und landwirtschaftliche Gebiete. Kleinere Nebenstraßen führen zum Pazifik. In Tikitiki schauten wir uns die anglikanische St. Mary´s Church an, deren Ausstattung im Maori-Stil besonders sehenswert ist. ⛪️ Besonders beeindruckend fand ich die Kanzel, die von geschnitzten Maorifiguren getragen wird.

In der Anaura Bay hielten wir an einem DOC-Campground an, machten einen ausgiebigen Strandspaziergang und übernachteten fast allein auf der grünen Wiese. 😊

Am nächsten Tag spazierten wir in der Tolaga Bay auf dem unendlich scheinenden Pier, den man 660 m weit in die See gebaut hat. Türkisfarbenes Wasser an der Steilküste, ein Traum! Am Strand lagen Unmengen von angeschwemmten Holzstämmen, zum Teil hoch angehäuft. Aber es gab noch mehr zu sehen: Junge Leute sprangen vom Pier ins kalte Nass und hatten ihren Spaß dabei. 😎
Ein kleines Café im Ort lud uns zu einer Pause ein und wir gönnten uns einen Cappuccino mit einer Fischpastete, eine köstliche Abwechslung in unserem Speiseplan. 😉

Kurz vor Gisborne kamen wir am Makorori Beach vorbei, einem Surfrevier für Anfänger und Fortgeschrittene 🏄‍♂️ und hielten in Okitu, um einen kleinen Wanderweg zu gehen. Oben auf dem Hügel angekommen hatten wir einen wunderbaren Blick auf die Bucht. Die Wellen waren ein Traum für jeden Surfer. 🏄🏽‍♀️

Das Eastland – ein Stammland der Maoris – hat uns sehr gut gefallen.😊😊😊