Zwei Tage auf einem Campingplatz und schon gehen die Uhren anders! In Ruhe konnten wir die Berichte schreiben, Bilder aussuchen, für den Blog vorbereiten und hochladen und erlebten alles noch einmal… Abends kamen Grill und Feuerschale zum Einsatz und wir räucherten uns bei wechselndem Wind ein…
Am nächsten Tag (7.8.15) wechselten wir auf den Campingplatz direkt am Hafen mit einem traumhaften Blick auf das Meer. Hier fuhr eine Fähre nach Rivière-du Loup (auf der gegenüber liegenden Seite) über den breiten St.-Lorenz-Strom. Auch die Boote, die uns zu den Walen fahren sollten, fuhren hier ab. Insgeheim hofften wir einen Buckelwal, Finnwal oder Blauwal zu sehen, aber wir freuten uns sehr, als wir mehrere „Bélugas“ (eine Familie) beobachten konnten.
Wir haben einiges über den Béluga und seine Geschichte im St.-Lorenz-Strom erfahren:
Ende des 19. Jahrhunderts lebten 7800 – 10000 Wale im St.-Lorenz-Strom. Mit dem intensiven Walfang zu Beginn des 20. Jahrhunderts verschwanden die Wale fast vollständig. Obwohl der Walfang seit 1979 verboten ist, hat sich die Population noch nicht erholt. Die Zahl der hier lebenden Wale stagniert bei 889. An zahlreichen Aussichtspunkten standen Informationstafeln, so dass wir uns immer wieder informieren konnten. So ist auch der Seehund ein ständiger Bewohner des St.-Lorenz-Stroms.
Warum ziehen die Wale in dieses Gewässer?
Zwischen Tadoussac und Baie-Sainte-Catherine fließt der „Rivière Saguenay“ in den St.-Lorenz-Strom. An der Mündung findet der „Krill“ beste Lebensbedingungen vor (Kohlenstoff, Sauerstoff und Licht). Die Wale machen auf ihrem langen Weg in den Norden hier halt und verschlingen Krill in riesigen Mengen. Der Fluss ist an seiner Mündung 279 m tief!
Am Pointe Noire, einer Beobachtungsstation an der Mündung, erhofften wir uns noch weitere Wale von Land aus beobachten zu können. Aber sie zeigten sich nicht und wir genossen den wunderschönen Blick in den Fjord und auf das Meer bei klarer Luft und kaltem Wind.
Nun sollte es weiter nach Montréal gehen.