Archiv für den Tag: 5. März 2020

Parque Natural Cabo de Gata-Níjar

In San José fanden am nächsten Tag mit etwas Glück einen Weg in das Naturschutzgebiet. Enge Straßen führten uns hoch hinauf – ich weiß nicht, wie Werner es immer schafft, nicht anzuecken. 😉 Es wehte ein frischer Wind und in der Sonne war es heiß um die Mittagszeit. Unsere nun folgende Wanderung war wirklich ein Traum: Auf dem Weg durch die Berge sahen wir ein wahres Blumenmeer, das gelb, blau/lila und weiß leuchtete. Wieder konnten wir eine Windmühle betrachten und uns die Arbeitsweise auf der Infotafel durchlesen.

Oberhalb der Bucht angekommen, fanden wir – wie für uns geschaffen – eine Bank für ein kleines Picknick und schnell noch eine Rückenübung ;-).

Der Weg am Strand erlaubte es uns die von Vulkanausbrüchen geformte Küstenlandschaft eingehend zu betrachten. An einer Stelle kann man sich richtig vorstellen, wie sich das erkaltende Gestein in Richtung Meer bewegte. Da Tuff sehr porös ist, ist er Wind und Wetter stark ausgesetzt und so sahen wir immer wieder neue interessante Formen.

Zum Schluss kletterten wir noch den Berg hinauf, ein Weg mit viel Geröll – gar nicht so einfach! Oben angekommen war alles vergessen – bis zum Abstieg! Wie immer war es ein schönes Gefühl, oben zu stehen und über die Bucht zu schauen. Da es kein Rundweg war, gingen wir den Weg wieder zurück. Nach 4-5 Stunden in der prallen Sonne hatten wir jedoch von derselben genug und ruhten uns aus. 🙂

Diesmal übernachteten wir auf der anderen Seite des Kaps in Cabo de Gata (Almería) an einem schönen Strand mit Fischerbooten. Der Sonnenuntergang war an diesem Abend wunderschön. 

Von dort aus fuhren wir am nächsten Tag an Salzwiesen vorbei zum eigentlichen Kap. Zuerst wunderten wir uns, dass an diesem schönen Ort vier Anwesen zu sehen sind. Es gibt kaum einen Ort, an dem nicht Privathäuser stehen… Wahrscheinlich standen sie schon dort, bevor dieses Gebiet im Jahr 2000 zum Naturschutzgebiet erklärt wurde.
Als wir diese auf unserer Wanderung hinter uns gelassen hatten, konnten wir die Natur mit ihren Felsen aus Vulkangestein so richtig genießen. Ja, es gibt schon schöne Stellen in Spanien – man muss sie nur finden. Obwohl der Parkplatz voll war, trafen wir nur wenige Leute auf dem Weg. Die meisten blieben wohl am ersten Aussichtspunkt – zum Fotografieren. 😉

Nach einer Pause und einem Halt bei den Salinen mit ihren Flamingos verließen wir diese schöne Gegend wieder. Dieses Naturschutzgebiet ist wirklich ein lohnendes Ziel. 🙂

Cuatro Calas

In Águilas konnten wir unsere Gasflaschen füllen lassen – welch ein Glück! Jedes Land hat seine eigenen Flaschen, daher können wir unsere deutschen Flaschen in Spanien nicht tauschen.

Kurz hinter diesem Ort entdeckten wir eine traumhafte Bucht Cuatro Calas mit markanten Formen im Felsen aus Sandstein und Spuren von Vulkanausbrüchen aus der Vergangenheit. Besonders interessant waren die Höhlenwohnungen, die laut Infotafel als Unterstände für Vieh und zur Lagerung von Vorräten dienten. Wir schauten uns alles begeistert an und fotografierten wie die Weltmeister.

Weiter ging die wunderschöne Fahrt durch die Berge, teils durch die Natur, teils an Obstplantagen und Gemüseanbau entlang. Im touristischen Garrucha erledigten wir nur unseren Einkauf – Milchprodukte aus Norddeutschland!!!
Der nun folgende Küstenabschnitt gefiel uns richtig gut, denn wir konnten wieder Spuren der Vergangenheit entdecken. Ruinen einer alten Fischfabrik, das Castello de Macenas und die Mina la Mena de Macenas. Man kann nur erahnen, wie es früher hier ausgesehen hat – auch auf den Infotafeln lesen wir (spanisch!), dass nicht genügend darüber bekannt ist. Auf jeden Fall wurde in den Minen Eisenerz abgebaut – ganze zehn Jahre lang.

Wir übernachteten hier am Meer mit einigen anderen Campern und sahen am Abend sogar eine kleine Fledermaus fliegen. Am nächsten sonnigen Morgen wanderten wir einen herrlichen Wanderweg oberhalb der Küste bis Mojácar und zurück. Einfach schön!

Costa Calida

Von Murcia aus fuhren wir wieder zum Meer zur Lagune Mar Menor, wo uns die Salinen von San Pedro del Pinatar interessierten. Die Fahrt führte uns durch riesige Obstplantagen, Gemüsefelder und einfach gebaute Gewächshäuser. Das war erst der Anfang von einer Landschaft unter Folie und gefiel uns gar nicht. 

Im Naturschutzgebiet Salinas de San Pedro del Pinatar wanderten wir um ein Salzbecken und beobachteten Flamingos und andere Wasservögel. Für eine längere Wanderung war es einfach zu heiß. Viele Spanier nutzten den Sonntag für einen Familienausflug in die Natur. In San Javier am Mar Menor tobte das Leben – Tourismus pur! Schnell fuhren wir weiter.. 

Auch die Karthagerstadt Cartagena ließen wir links liegen und fuhren bis Águilas, wo wir am Hafen übernachten konnten. Es war Karnevalssonntag und auch in dieser Stadt gab es einen Umzug, der just zu der Zeit begann, als wir am späten Nachmittag ankamen. Viele Straßen waren abgesperrt, aber wir schafften es irgendwie zum Hafen zu kommen. Eine Promenade führte uns am Wasser entlang in die Stadt, die mit Apartmenthäusern völlig zugebaut war. Auch den Felsen hatten sie nicht ausgespart….

Die Stadt war voller Menschen, die auf den Höhepunkt des Umzugs warteten, den eine Trommelgruppe mit Begeisterung ankündigte. Anders als bei uns im Rheinland waren die Straßen teilweise mit Sichtschutz vom Bürgersteig abgetrennt, Sitzgelegenheiten (Tribüne) waren aufgebaut. Alle waren mit Kind und Kegel unterwegs – ein Volksfest! Wir sahen eine Reihe von Süßigkeitenverkäufern, die mit ihren Wagen an den Menschen vorbei gingen und ihre bunten Waren verkauften. Wir schauten uns das Spektakel nicht bis zum Ende an und genossen den Rückweg am Meer zu unserem Wohnmobil.

La Isleta

Um in das Naturschutzgebiet Cabo de Gata – Níjar zu kommen, fuhren wir ab Carboneras wieder durch die Berge ins Land hinein, eine schöne kurvenreiche Strecke! Es gab sogar Aussichtspunkte (Mirador), die uns in Spanien oft fehlen. Im Gebiet von Níjar angekommen trauen wir unseren Augen nicht: Kilometerweit Gewächshäuser – Folien über Folien – von Natur keine Spur!
Wieder an der Küste angekommen landeten wir in La Isleta (Las Negras), einem kleinen Ort in einer schönen Bucht. Hier machten wir eine ausgedehnte Pause, schauten uns die Fischerboote an, spazierten am Strand entlang und wanderten zur Mühle. Wunderbar!
In San José übernachteten wir auf einem einfachen Stellplatz und machten noch einen kleinen Rundgang durch die Stadt. Ein schöner Tag!