Da wir immer wieder auf unser Wohnmobil angesprochen werden, kommen wir mit den verschiedensten Menschen (Männern) ins Gespräch. Zwei Kanadier legten uns ans Herz, Vancouver Island zu besuchen. Wir sind gespannt, ob wir diese Insel besuchen werden – 5000 km von Trenton entfernt. Wo werden wir wohl in einer Woche unser Lager aufschlagen? Wir wissen es noch nicht. Die Niagarafälle, die wir am 17.8.15 angesteuert haben, waren das letzte konkrete Ziel in dieser Gegend. Und das war eine gute Entscheidung.
Noch während der Fahrt waren wir hin- und hergerissen, ob wir Toronto wirklich links liegen lassen sollen. Die Skyline war sehenswert, aber wir fuhren an Toronto vorbei. Das Fahren in Kanada ist in der Regel nicht anstrengend – anders im Großraum Toronto. Da mussten wir doch sehr aufmerksam sein, um die richtigen Ausfahrten zu nehmen.
Zwei Tage verbrachten wir an den Niagarafällen und hatten wie so oft Glück. Das Wetter ändert sich hier am laufenden Band und so kam nach dem verregneten Vormittag am Nachmittag doch noch die Sonne heraus. Der erste Anblick war überwältigend, so dass ich einfach nur am Gitter stehen konnte und das Schauspiel betrachtete. Werner hingegen suchte mit seinem fotografischen Auge die besten Positionen für ein gutes Foto und genoss so den Anblick.
Der Niagara River verbindet den Eriesee mit dem Ontariosee und stürzt an den Niagarafällen 58 m in die Tiefe. Die „American Falls“ liegen auf der US-amerikanischen Seite und die „Canadian Horseshoe Falls“ auf der kanadischen Seite. Beide haben ihren Reiz. Menschenscheu darf man nicht sein, wenn man an diesen Ort fährt. Es ist unglaublich, wie viele Menschen hier aus so vielen unterschiedlichen Nationen zusammentreffen. Die Niagarafälle werden total vermarktet und trotzdem sind wir froh, dass wir uns dieses Naturschauspiel angesehen haben.
Mit dem Erwerb des „Adventure Pass`“ sind wir den Fällen auf vier verschiedene Weisen näher gekommen und wurden immer wieder nass!!! Bei der „Journey Behind The Falls“ kamen wir den Fällen über einen Weg durch einen Tunnel sehr nah und waren begeistert. Das Wasser „donnert“ im wahrsten Sinne des Wortes herunter. Ein Mann aus Connecticut fotografierte uns, später trafen wir ihn wieder und tauschten uns über unsere Länder aus. Die Verständigung klappt immer besser…
Am nächsten Tag unternahmen wir die „Hornblower Niagara Cruises“. Da wir nicht die einzigen Besucher waren, standen wir natürlich in einer Schlange. Wie viele Menschen schließlich auf dem Boot waren – das weiß ich nicht. Es war jedoch ein sagenhaftes Gefühl mit dem Boot so nah an die Fälle zu kommen und zum Teil nichts mehr sehen zu können vor lauter Wassertropfen in der Luft. Beim „White Water Walk“ – 4 km von den Fällen entfernt – konnten wir das Wasser in hohen Wellen mit vielen Stromschnellen vorbei rauschen sehen. Wir lernten wieder viel dazu, z. B., dass die grüne Farbe des Wassers durch das Herauswaschen von Salzen aus dem Gestein entsteht.
Eigentlich wollten wir das 4. Angebot, „Niagara´s Fury“, weglassen, aber wir waren neugierig und schauten es uns an. In einer 4D (!) Darstellung lernten wir auf unterhaltsame Weise die Entstehung der Niagarafälle und wurden – 4D ! – wieder nass.
Abends waren wir k.o. und genossen die Ruhe auf dem Campground, mit vielen Lagerfeuern um uns herum.