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Den Vulkanen auf der Spur – Mount St. Helens

Vom Pazifik in die Berge – junge und alte Vulkangebiete warteten auf uns. 😉 Nach und nach ließen wir die Berge hinter uns, fuhren durch Portland, über den breiten Columbia River und erreichten Washington, den nördlichsten Staat am Pazifik, bei herrlichem Sonnenschein. ☀️
Nachdem wir die Autobahn verlassen hatten, hielten wir auf der schönen Strecke immer wieder an und genossen den Blick auf den schneebedeckten Vulkan, der im Jahr 1980 ausgebrochen war und die Landschaft völlig verändert hat. 🌋 Ganze Wälder wurden neu gepflanzt (1983/86), der Coldwater Lake entstand und im Tal war überall Lava- und Aschegestein zu sehen. Einfach beeindruckend! 🙂 Mount Rainier (14.416 ft) grüßte uns aus der Ferne. 😉 🏔 Im Visitor Center besuchten wir die informative Ausstellung und schauten uns einen Film an, der den Vulkanausbruch dokumentiert. Die meisten Menschen verließen das Tal rechtzeitig, jedoch Harry Truman blieb an seinem geliebten Ort und kam ums Leben.

Am Abend trafen wir uns auf einem Campground am Silver Lake mit Rita und Dietmar aus München. Werner verwöhnte uns mit einem köstlichen Essen, Lachs und Risotto, und wir klönten und diskutierten bis zum späten Abend. 🙂  Nun trennten sich unsere Wege, denn Dietmar zog es in den Norden nach Alaska und wir fuhren wieder gen Süden. Mal sehen, wie lange sie Alaska unsicher machen können, denn Rita drohte umzukehren, wenn sie von einer Mückenplage heimgesucht wird. Ich kann´s verstehen. 😉

Nach vielen Meilen auf der Interstate 5 führte uns der Scenic Byway (138) in Richtung Crater Lake durch hügelige Gebirgslandschaften mit saftig grünen Wiesen, auf denen Rinder und Schafe weideten. Eine Nebenstraße am Fluss entlang mit vielen Stromschnellen lud uns immer wieder zum Halten ein. 🏞 In den höheren Lagen prägten Bäume das Bild und nach und nach kam Schnee hinzu, wunderschön! Gut, dass die Straße geräumt war, denn ein Vorderreifen des Wohnmobils zeigte nicht mehr das wünschenswerte Profil. 😳 Die Schneeberge wurden immer höher und zum Schluss fuhren wir wie durch eine Schlucht durch den Schnee. Auch das Visitor Center war eingeschneit, aber erreichbar und der Parkplatz geräumt. Toll, dass wir den Winter hier einmal begrüßen konnten! ⛄️

Am Crater Lake angekommen genossen wir den wunderbaren Blick auf den klaren See, die Berge und den Himmel – und bekamen kalte Füße! Wandern konnten wir hier nicht und unsere Skiausrüstung hatten wir nicht dabei. Also wärmten wir uns immer wieder im Wohnmobil auf um danach draußen zu beobachten, wie Licht und Schatten den Anblick laufend veränderten. Ein fesselndes Erlebnis! 🙂 Der Rim Drive war leider nicht befahrbar, dieses Erlebnis bleibt den Sommergästen vorbehalten. 😉

Das I-Tüpfelchen dieses Tages war unser Übernachtungsplatz, ein Sno-Park Campground. Ein großer geteerter Platz an der Straße, von Wald umgeben, eine Hütte mit einem Ofen und Bänken, eine Feuerstelle, Feuerholz und eine Toilette, einfach super! Auf einem Holzstamm in der Sonne sitzen und ins Tagebuch schreiben, was will man mehr?! 🙂 🙂 🙂 Auf einer Infotafel lasen wir, dass wir uns auf dem „Vulcanic Legacy Scenic Byway“ befanden. Die Berge in dieser Gegend waren früher aktive Vulkane und befinden sich auf dem „Pacific Ring of Fire“. Spannend!

Die Fahrt führte uns weiter an den Klamath Lake, an dem wir bei 25°C mit Blick auf die Schneeberge picknickten. 🏔 Als wir wieder nach Kalifornien kamen, wurden wir gefragt, ob wir Obst oder Gemüse dabei hätten. Das ist uns bisher in keinem anderen Staat passiert. 🤔
Nach einem weiteren Stopp am Grasslake erblickten wir Mount Shasta (14.162 ft) in seiner vollen Größe. Hier hätte Werner am liebsten seinen Skizzenblock herausgeholt und gezeichnet. Dafür war es leider schon zu spät. Wir steuerten einen kostenfreien BLM-Campground direkt am Lake Shastina an und freuten uns über die Abendsonne. Fledermäuse, Gänse, Möwen und Steinadler waren an diesem See zu Hause. Erst gegen Nachmittag fuhren wir am nächsten Tag weiter. 🙂

Lake Tahoe und Yosemite NP waren unsere nächsten Ziele und wir überlegten hin und her, auf welchem Weg wir dorthin fahren sollten. 🤔
Eine Kaltwetterfront kam auf uns zu und wir entschieden uns die Fahrt auf der Interstate 5 fortzusetzen. Denn wir benötigten dringend neue Reifen, um bei Regen sicher über die Gebirgsstraßen mit einem Gefälle von 9% zu gelangen. Im Nachhinein kann ich sagen: Es war die richtige Entscheidung!!! Am Shasta Lake schauten wir uns den Shasta Dam an und waren erstaunt, wie sehr dieser bewacht wurde. Handtaschen mussten geöffnet werden und Autos wurden durchsucht, bevor der Damm betreten bzw. befahren wurde. Das war für uns ungewohnt. 😳

Am nächsten Morgen erhielt unser Wohnmobil in Anderson bei Walmart zwei neue Vorderreifen. Die amerikanischen Straßenbeläge sorgen offensichtlich für einen höheren Abrieb. 😉
Unser Interesse für Vulkane und ihre Geschichte war nun vollständig bei uns geweckt und wir überlegten, ob wir sogar einen Umweg über den Mono Lake einplanen. 🙂 🙂 🙂

Auf dem Pacific Coast Hwy Richtung Norden

In den nächsten zehn Tagen fuhren wir fast 1000 Meilen auf der Küstenstraße bis Lincoln City/OR, eine kurvenreiche Strecke mit traumhaften Ausblicken. 🙂 🙂 🙂

In Sausalito verpassten wir die Küstenstraße, was wir aber erst später merkten, und kamen abends in Olema an. Von hier aus war es nicht weit bis zum Point Reyes National Seashore. Dort erwartete uns ein ganz besonderes Erlebnis, worauf Dietmar (Geologe) uns aufmerksam gemacht hatte. Hier befindet sich der San Andreas Fault, wo die Pazifische Platte und die Nordamerikanische Platte aufeinander treffen. Die Pazifische Platte bewegt sich 2-5cm pro Jahr in Richtung Norden und kann jederzeit mit der Nordamerikanischen Platte zusammenstoßen und ein Erdbeben auslösen, wie es 1906 in San Francisco geschah. 😳 Auf dem „Earthquake Trail“ erhielten wir viele Informationen und schauten uns den versetzt stehenden Zaun an, der die Erdverschiebung so richtig deutlich macht. Immer wieder wurden wir in den nächsten Tagen an die Erdbeben- und Tsunamigefahr erinnert. 🤔

Die Fahrt in Richtung Bodega Bay führte an Hügeln und Wiesen vorbei, auf denen Schafe, Kühe, Schweine und Pferde weiden. In Marshall sahen wir Pfahlhäuser und ein Insider Lokal – schick gekleidete Leute ließen sich hier das Essen schmecken. 😉

In dem kleinen Ort Bodega ging Werner plötzlich auf die Bremse – etwas Besonderes lag in der Luft. An der strahlend weißen Kirche ⛪️ wurde das Geheimnis gelüftet – hier wurde eine Szene aus Hitchcocks Film „Die Vögel“ gedreht. 📽 Die Schule, aus der die Kinder vor den Vögeln flüchteten, ist heute im privaten Besitz. In einem kleinen Laden mit Museum und Café konnten wir Fotos und einzelne Requisiten bestaunen. 🎬 Stolz erzählte uns der Besitzer, dass die über 80- jährige Hauptdarstellerin jedes Jahr bei ihm vorbeischaut.

Die Küstenstraße ging nun weiter bergauf und erlaubte uns atemberaubende Blicke auf den Ozean. 🌊 Am Nachmittag stellte sich jeden Tag die Frage, wo wir unser Nachtlager aufschlagen werden. Dieses Mal war es ein Campground in Stillwater Cove – ein Lagerfeuer, lesen, kochen und den Abend genießen! ⛺️ Die Fahrt an der Steilküste bot uns immer wieder tolle Ausblicke auf Felsen, die teilweise wie Zähne aus dem Wasser ragten.   😉 Gut, dass es so viele Haltebuchten gab! Bei dem starken Wind 🌬stellte Werner das Wohnmobil in den Windschatten und ich setzte meine Mütze auf. 😉 Kurz hinter Mendocino konnten wir auf einem State Beach übernachten, was uns besonders gut gefiel. 🌊

Die Strecke gen Norden (nun Hwy 101) zeigte sich kurvig – es ging bergauf und bergab. 🎢Viel Platz zum Ausweichen blieb nicht, denn steile Abhänge säumten die Straße. Volle Konzentration war auch nach 23000 km angesagt! 🚙 In Fortuna statteten wir Rita und Dietmar einen Besuch ab 🙂 , picknickten, klönten und fuhren weiter in Richtung Redwood National Park. Regen und Nebel stellten sich ein. 🌧 🌫

Ostersonntag – Nebel steigt aus dem Wald empor – ein tolles Bild! 🙂 Nach unserem leckeren Osterfrühstück lernten wir ein junges Paar, Melissa und Ethan aus Nörtlingen kennen. Sie waren als Hitchhiker unterwegs, was die Ranger ihnen im Park untersagten. Ihre Bitte, sie abends bis Crescent City mitzunehmen schlugen wir ihnen nicht ab. So kam es, dass wir den Tag zusammen verbrachten. 😀

Beeindruckende Baumriesen, die bis zu 120 m hoch und 2000 Jahre alt werden können, vermitteln einen Hauch von Ewigkeit. Feuer und Insekten können diesen Bäumen nichts anhaben, aber das Redwood-Fieber, das im 19. Jahrhundert ausbrach, ließ große Teile des Waldes verschwinden.😳  Die Holzindustrie boomte, bis 1918 die ersten Schritte zur Rettung der Redwoods eingeleitet wurden. 👍 Zwei Trails gingen wir an diesem Tag durch den riesigen Wald. Unser zweiter Weg führte uns zum Meer und war ziemlich anstrengend, denn es ging 2,6 km nur bergab – keine Redwoods mehr zu sehen – und 2,6 km wieder bergauf! 😁 Es wunderte uns nicht, dass Melissa und Ethan vor uns am Wohnmobil ankamen. 😉 In Crescent City verabschiedeten wir uns von den Beiden und machten uns wieder auf den Weg.

In Oregon ging die Fahrt auf dem Hwy 101 meist durch den Wald und wir hielten mehrmals an, um einen Blick auf den Ozean zu werfen. Aber diesen mussten wir uns erst erarbeiten, wobei die Wege durch den Wald teilweise steil bergab gingen. Bei Brookings ragen viele Felsen aus dem türkisfarbenen Meer hervor, die durch Wind und Wellen geformt wurden. 🌊 🌬 Ein Zaun ist zum Schutz an dieser Steilküste aufgestellt, was Werner nicht davon abhielt, hinüber zu klettern um den optimalen Ausschnitt für sein Foto erhalten. Ich bin jedes Mal froh, wenn er wieder einige Meter vom Abgrund entfernt steht…😄

Nach der Kälte an der Küste war unser Aufenthalt in Coos Bay bei 21° C eine Wohltat. ☀️Infotafeln gaben uns Auskunft über die Holzwirtschaft und die Bedeutung des Hafens in der Vergangenheit und in der Gegenwart. Aus einem kleinen Fischlokal stieg uns ein derart guter Duft in die Nase, dass wir uns eine Portion „Fish & Chips“ gönnten. 🍟

Eine ausgiebige Wanderung unternahmen wir in den „Oregon Dunes“. Durch Wald und Dünen kamen wir an einen endlosen Strand, an dem wieder eine Schutzzone für den Snowy Plover eingerichtet worden war. 🐣 Neu für uns war, dass Gräser, die in früheren Jahren zur Befestigung des Sandes gepflanzt wurden, den Lebensraum der Vögel zerstören. So wird heute mit allen Mitteln versucht, das Gras zurückzudrängen.
In Florence stand ein flotter Oldtimer am Straßenrand und Werner fotografierte die beeindruckende Brücke aus verschiedenen Blickwinkeln. 📷
An der Küste wurden wir immer wieder auf die Tsunamigefahr hingewiesen. Nur 32 – 70 Meilen von der Küste entfernt verläuft die „Cascadia Subduction Zone“. Die Juan de Fuca Platte schiebt sich langsam unter die Nordamerikanische Platte und kann ein Erdbeben auslösen mit einem Tsunami in Folge. 🌊🌊🌊 Neben den vielen Informationstafeln sahen wir auch witzige T-Shirts oder Schilder mit Verhaltensregeln, z.B. „Run Like Hell!“ 😉

Kurz vor Sonnenuntergang lieferte die Natur uns noch ein besonderes Schauspiel. Das Meer peitschte in dieser Bucht mit voller Wucht gegen die Felsen. Im Laufe der Zeit waren Hohlräume und Gänge in den Felsen entstanden und das Wasser spritzte zum Teil wie ein Geysir hoch in die Luft. Der Anblick war so faszinierend, dass es uns schwer fiel, diesen Ort zu verlassen… 🙂

Kurz vor Newport übernachteten wir am 31.3. im South Beach State Park ein letztes Mal an der Küste. Am nächsten Tag schauten wir uns auf der Strecke nach Lincoln City den Leuchtturm auf Yaquina Head an und staunten über die große Anzahl von Seevögeln auf einem nahe gelegenen Felsen im Wasser. Sie waren nicht zu überhören. 😉 Vergeblich hielt ich seit Tagen Ausschau nach Walen, die in dieser Zeit in den Norden ziehen. Ich hatte kein Glück, schade! 😁

Die Küstenstrecke zeigte sich noch einmal von ihrer schönsten Seite, bevor wir sie in Richtung Portland mit einem Stopp am Casino in Grand Ronde verließen.
Die raue urwüchsige Küste Oregons hat uns besonders gut gefallen.

San Francisco

San Francisco – die liberale Stadt an der Westküste – wir sahen einige Facetten dieser lebendigen Stadt.
Schon die Anfahrt war ein „Erlebnis“, denn wir fuhren durch die Berge um den schönen Blick auf die Stadt zu erleben. Typisch amerikanisch sah es in dieser Gegend nicht aus – sie erinnerte uns eher an europäische Gebirgslandschaften. Ein Schweizer hatte diese kurvenreiche Strecke empfohlen, auf der wir nur langsam vorankamen… 😉 🐌
Als wir in der Abenddämmerung unseren Blick auf die San Francisco Bay warfen, freuten wir uns schon auf die nächsten Tage.  🙂 Wir übernachteten an der Half Moon Bay und entdeckten bei unserem Spaziergang am nächsten Morgen ein uriges, total verspieltes Haus.
Bei strahlendem Sonnenschein erreichten wir wenig später die Golden Gate Bridge. 🙂  Allein 128 748 km Stahldraht wurde benötigt, um die Hängebrücke herzustellen, eine stolze Zahl!😳 Der komplette Anstrich dauert Jahre; daher wird laufend tonnenweise Farbe auf die gewaltige Metallkonstruktion aufgetragen. Ein riesiger Park grenzt an die Brücke, den man an einem Tag gar nicht durchwandern kann. Die Anlagen des früheren Militärgebietes sind zum Teil noch vorhanden. Wir ließen es uns nicht nehmen über die 2,7 km lange Brücke zu gehen, kamen allerdings nicht bis zum Ende. Wir hatten die Zeit unterschätzt – unsere Parkzeit lief ab…⌛️

Auf dem Parkplatz lernten wir Ingrid und Bernd aus Stuttgart kennen, die schon fast ein Jahr in den USA unterwegs waren. So konnten wir uns wieder gegenseitig Tipps für die Weiterreise geben. 👍 Auch Rita und Dietmar aus München kamen am nächsten Tag an und so kam es, dass wir fünf Tage in San Francisco übernachteten, ohne auf einen Campground zu fahren. Das war spannend! 😀 Jeden Abend erlebten wir den Sonnenuntergang an der Golden Gate Bridge, das hat man nicht alle Tage! Bei einem Glas Wein ließen wir unsere Eindrücke Revue passieren und diskutierten mit den Münchenern das ein oder andere aus. 🍷

San Francisco steht auf 43 Hügeln ­– wir haben sie nicht gezählt, jedoch immer wieder wahrgenommen, zu Fuß, mit der Bahn und mit dem Wohnmobil. Ich denke da besonders an eine Fahrt mit dem Camper, bei der ich ruhig Blut bewahren musste – so stark war das Gefälle. Das ist nichts für schwache Nerven, hier gilt es dem Fahrer zu vertrauen! 😳 Auch zu Fuß haben wir einige Hügel erklommen, sei es hinauf zum Alamo Square Park, um die „Painted Ladies“ (eine Häuserreihe) zu fotografieren oder die steil nach oben führende Lombard Street (27% Steigung), die für Autofahrer in Serpentinen nach unten führt.
Noch vor Sonnenaufgang fuhren wir auf die zweithöchste Erhebung der Stadt, die Twin Peaks. Die Stadt war im Nebel verschwunden, nur wenige Menschen zu dieser ungemütlichen Stunde unterwegs. 🌫 Bis 13 Uhr blieben wir dort, gingen immer wieder nach draußen und beobachteten, wie die Sicht immer besser wurde und wir zum Schluss den traumhaften Blick auf die Metropole und die Bucht genießen konnten. 🏙 Derweil waren etliche Busse angekommen, die Touristen staunten, fotografierten und fuhren wieder ab.

Auch im Hafen waren viele Touristen unterwegs. An der Fisherman´s Wharf warteten Fischlokale und Souvenirläden auf ihre Kunden, ebenso wie die vielen Straßenkünstler: Breakdancer, Musiker, Standfiguren und Jongleure. 🏋 Wir schauten uns am Hyde St Pier einige Oldtimerschiffe an, alte Schoner, Schlepper und eine Fähre. Hier legten die Autofähren an, die zwischen San Francisco und Sausalito verkehrten, bis 1937 die Golden Gate Bridge eröffnet wurde. 🚢 Ein älterer Herr plauderte ein wenig aus dem Nähkästchen und schwärmte vom deutschen Moselwein… 🙂

Am Pier 39 beobachteten wir die Seelöwen. Seit 1989 fühlen sie sich auf den ungenutzten Docks wohl und lassen sich von den Menschen bestaunen. 😉
Auffallend viele Obdachlose suchten am Hafen und an bestimmten Stellen in der Stadt in Mülleimern nach Essensresten oder Getränken. Als Werner seine Schuhe abends vor dem Wohnmobil stehen gelassen hatte, waren sie am nächsten Morgen verschwunden…🤔

Die meisten Wege legten wir zu Fuß zurück, nur zweimal nutzten wir öffentliche Verkehrsmittel und das mit großem Vergnügen! Die Fahrt mit der Cable Car war ein Erlebnis. Der Wagen war rappelvoll und wir konnten kaum etwas von der Stadt sehen, aber es herrschte eine gute Stimmung, die der Schaffner mit seinem Sprechgesang noch förderte. 😎 Auch die Fahrt mit der alten Straßenbahn machte Spaß und ersparte uns einige Kilometer Fußweg.

Durch das Dragon Gate kamen wir in eine völlig andere Welt: Chinatown, mit ca 80 000 Einwohnern die größte chinesische Gemeinde in den USA! Hier wohnen und arbeiten die Menschen auf engstem Raum. Eine Gruppe von Musikern musizierte auf alten chinesischen Instrumenten: Live ohne Backgroundmusik! Bunte Pagodendächer, Drachenkopflampen und chinesische Schriftzeichen, wohin man sieht. Auch der besondere Teeladen Ten Ren´s Tea fehlte nicht. 🙂

In der Market Street im Zentrum waren Verkaufsstände aller Art zu sehen, Straßenmusiker machten laute Musik, ein Gitarrist spielte Gitarre auf dem I-Pad. 🎤 Das hatten wir noch nie gesehen! Zwei interessante Bauten schauten wir uns von außen genauer an: Das Contemporary Jewish Museum, das durch seinen Anbau, einen Kubus aus dunkelblauem Stahl auffällt wurde von Daniel Libeskind geplant. Ganz in der Nähe befindet sich das SFMOMA – San Francisco Museum of Modern Art. Gern hätten wir uns die Kunstausstellung angesehen, aber der Erweiterungsbau wird erst im Sommer 2016 fertiggestellt sein. Der unmittelbar angrenzende Martin Luther King Memorial Waterfall ist von einem kleinen Park umgeben – ein Ruhepol im Zentrum der Stadt. 🙂

Im Westfield San Francisco Centre, einem Konsumpalast – eigentlich kein Anziehungspunkt für uns – entdeckten wir einen ganz besonderen Spielzeugladen „Marbles“. An Stehtischen konnten wir die anspruchsvollen Spiele testen und erhielten bei Bedarf auch Hilfe. 😉 Wir überlegten hin und her, welches Spiel unsere Enkel ansprechen würde; die Entscheidung fiel bei diesen interessanten Spielen nicht leicht. 🤔

Bei unserem Gang durch die Stadt am 19.3. trafen wir überall kleine Gruppen – Frauen und Männer – in Hochzeitskleidern, die oft von Passanten angesprochen wurden. Die Love Parade findet jedoch erst im Juni statt.

Mit dem Wetter hatten wir in SF Glück – Frühlingstemperaturen und Sonnenschein. ☀️ Die beiden Regentage nutzten wir zur Erholung und machten kleinere Touren. ☔️ Im Lincoln Park schauten wir uns die Ruinen der Suthro Baths an und genossen den herrlichen Blick von den Klippen auf den Ozean, in dem viele Schiffwracks auf dem Grund liegen. Von dem alten Badehaus mit sieben Becken war nicht mehr viel zu sehen, obwohl es von 1886 – 1951 in Betrieb war. Im Visitor Center (VC) konnten wir viele Bilder der früher hier ausgetragenen Schwimmwettbewerbe sehen. 🏊 Im VC schauen wir uns gerne nach Mitbringseln für die Enkel um. Auch an diesem Tag wurden wir fündig… 😉

Den Palace of Fine Arts konnten wir gut zu Fuß erreichen. 👞 Er wurde 1915 für die Weltausstellung gebaut und erinnert an die griechische und römische Antike. Viele Schildkröten fühlten sich im Wasser dort heimisch. 🐢
In Haight – Ashbury, dem früheren Zentrum der Flower – Power – Bewegung, wurden Joints auf der Straße geraucht. Wer wollte, konnte sich in ausgefallenen Läden die passende Kleidung kaufen. Alles ist in diesem Viertel bunter und schriller als in den Nachbarvierteln. 😉 In einem Vegan – Restaurant aßen wir den besten Vegan – Burger aller Zeiten. Einfach lecker!!!🍔

In einer Regenpause wagten wir einen Spaziergang im Golden Gate Park, der mit einer Fläche von 4 km2 größer als der Central Park in New York ist. Viele Straßen führen durch den Park und gliedern ihn, so dass er ganz anders auf uns wirkte als der Central Park in NY. Die Museen waren schon geschlossen, aber wir schauten uns eine Skulptur von Keith Hering vor dem de Young Museum an und wanderten zum „National Aids Memorial Grove“ – mit bunten Blumen geschmückt. 🌺🌻🌹

San Francisco – die Stadt die 1906 von einem Erdbeben heimgesucht wurde und anschließend völlig abbrannte – ist nach wie vor erdbebengefährdet. Nur wenige Häuser haben das Erdbeben überstanden.
Uns hat es in dieser Stadt sehr gut gefallen. Am letzten Tag fotografierte Werner die Golden Gate Bridge noch einmal von allen Seiten, bevor wir über Sausalito wieder zur Küstenstraße in Richtung Oregon fuhren. 🙂 🙂 🙂
Fast hätte ich vergessen die Insel Alcatraz zu erwähnen, die wir gerne besichtigt hätten, aber die Karten waren schon lange im Voraus ausgebucht…😞

Highway No 1 in Richtung San Francisco

Mehr als 1000 km fuhren wir, nachdem wir das Tal des Todes verlassen hatten, bevor wir San Francisco erreichten. Die Fahrt ging durch die Berge und bescherte uns immer wieder Regen, Nebel, Kälte und Wind. 🌧🌬

Die Tour führte uns über Ridgecrest, Mojave, Tehachapi, an Bakersfield vorbei Richtung Maricopa. Von dort aus ging es auf der 166 nach Santa Maria. Am Red Rock State Park schauten wir uns die interessanten Farben des Gebirges an. Dieser Park wurde von einem Deutschen namens Hagen gekauft und gegründet. 🙂 Ab Mojave fuhren wir durch die Berge (Sierra Nevada), die von einem grünen „Teppich“ überzogen waren und nahe Caliente mit orangenen Blumenfeldern geschmückt waren, ein schöner Anblick! 🌼🌼🌼
Riesige Mandarinenhaine, zum Teil mit feinen Kunststoffnetzen umhüllt, säumten die Straße südlich von Bakersfield. Hier sahen wir wieder viele einfache Siedlungen. Die 166 führt uns durch Berge, Wälder und Canyons, aber in der Dunkelheit sehen wir nicht allzu viel…😬

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Eier, Würstchen, Pancakes und Bacon

Die warmen Tage waren nun erst einmal vorbei; es regnete nachts und kühlte merklich ab, ganz ungewohnt nach so vielen sonnigen und trocknen Tagen. 😉 In diesen Tagen waren wir auch damit beschäftigt das richtige Motoröl für unser Auto zu erhalten und fuhren von einem Fachhandel zum nächsten – keine Chance! Motoröl für einen Motor mit Dieselpartikelfilter zu kaufen war schier unmöglich. 😳 Bei unserer nächsten Reise wissen wir Bescheid. In Santa Maria gönnen wir uns ein amerikanisches Frühstück: Eier, Würstchen, Pancakes und Bacon – eine interessante Zusammenstellung! 😉 Es ist der erste Sonntag im März und wir genießen die Atmosphäre in diesem Lokal mit lauter Westernmusik. 😉

Am Meer angekommen checkten wir im Pismo Beach State Park ein – grüne Wiesen, Bäume und abends ein Froschkonzert! 🐸 Am Strand entdeckten wir wieder Ölspuren. 🤔Nachts regnete und stürmte es – wir hörten deutlich die laute Brandung. 🌊Am nächsten Tag wurden Teile des Platzes wegen Überschwemmungsgefahr gesperrt. 💦 Also machten wir uns auf den Weg nach Paso Robles in den Weinbergen. Dort liegt ein RV-Platz der gehobenen Klasse, der Passport America anbietet, d.h. man zahlt als Mitglied nur die Hälfte. 😊 Hier blieben wir gleich drei Tage, arbeiteten am Blog und nutzten das Schwimmbecken und den Whirlpool im Freien – was will man mehr? 🏊 Die Bathrooms in Marmor bis unter die Decke – hin und wieder lassen wir uns das gefallen. 😉 Unsere Nachbarn aus Kanada berichteten von ihrer Weinprobe. 🍇 Ein Weingut bietet Übernachtungsplätze für RVs an – da könnten wir auch einmal ruhigen Gewissens an einer Weinprobe teilnehmen. 😉

In Paso Robles ließen wir unsere Frontscheibe reparieren und hatten Glück, dass wir nicht warten mussten. Nach einer halben Stunde konnten wir unsere Fahrt ans Meer zur Morro Bay fortsetzen. 😀 Im Hafen angekommen erblickten wir den Morro Rock (vulkanischen Ursprungs) bei strahlendem Sonnenschein in seiner ganzen Größe. Plötzlich zieht Nebel auf und der Felsen verschwindet in einem weißen Schleier – ein schönes Schauspiel! 🌫
Im State Park machten wir noch einen Spaziergang am Morro Estuary Natural Preserve (Weiland) und genossen die Stille.
Auf dem Campground standen auffällig viele ähnlich aussehende Wohnmobile. Das „Lazy Daze“ Jahrestreffen fand an diesem Wochenende hier statt. Die in Kalifornien hergestellten Wohnmobile halten ein Leben lang, meinte ein Besitzer stolz. 😉 „Wherever we go… we´re home!“ war auf einem Wohnmobil zu lesen. 🚙 Uns gefielen die Wohnmobile, die sich deutlich von den großen Bussen und Trailern unterscheiden, die wir sonst in Amerika sehen. Dass dieses Treffen ins Wasser fiel – es regnete am nächsten Tag in Strömen – störte unseren Nachbarn nicht, denn er kam aus LA und freute sich über jeden Regentropfen. ☔️
Wir waren trotz Regenschirm völlig durchnässt, fuhren zum Black Hill, wanderten nach oben und hatten eine tolle Aussicht auf die Wetlands, den Morro Rock und die Berge. 😀Bei dem kalten Wind trockneten Jacken und Schuhe im Nu! 🌬 Im Hafen ließen wir uns eine Clamchowder schmecken und beobachteten einige Seehunde. Eine Gruppe von Seeottern lag rücklings im Wasser – manche schlugen Purzelbäume – und schien das Leben zu genießen. 🙂

Da das Wetter sehr wechselhaft war, fuhren wir zum Morro State Beach und arbeiteten an unserem Blog. Teile des Strandes und der Dünen waren abgesperrt, da hier die Snowy Plovers brüten. Von Kindern liebevoll gestaltete Plakate machten die Besucher darauf aufmerksam. Bei unserem Picknick am nächsten Tag mussten wir aufpassen, dass uns die Raben nicht zuvor kommen. Vögel sind unsere treuen Begleiter. 😉

Die Luft ist herrlich am Meer; das Klima erinnert an Dänemark und Norwegen. Die Fahrt auf dem Highway No 1 führte an Wiesen, Steilufern, Felsen im Meer zur Linken und grünen Hügeln/Bergen zur Rechten  vorbei.
Kurz hinter San Simeon entdeckten wir Seeelefanten, die in kleineren Buchten lagen und sich kaum bewegten. Lange beobachteten wir sie dort. Eine Meile weiter lagen 200 – 300 Tiere an einem langen Strand. In dieser Gruppe war viel Bewegung: Einige junge Tiere robbten sich ins Meer, die Bullen robbten zu den weiblichen Tieren und manche kämpften miteinander. Leise war es nicht – die Laute erinnern an eine Mischung aus Papagei, Esel, Kuh Hund…😉
Während die Seeelefanten im Meer als Einzelgänger unterwegs sind, leben sie in der Brut- und Aufzuchtzeit in einer sozialen Gemeinschaft. In dieser Zeit fasten sie. Lustig war, dass einige Tiere die Besucher regelrecht anschauten. 😉

Nach unseren ausgiebigen Beobachtungen, die wir am nächsten Tag fortsetzten, begaben wir uns wieder auf die Fahrt mit dem Ziel Big Sur. Die Straße windet sich in den Bergen und fällt zum Meer teilweise steil ab. 😳 Leider zog Nebel auf und wir sahen nur einen Teil dieser besonders schönen Küstenstrecke. In den tieferen Lagen konnten wir die hohen Wellen, die gegen die Felsen peitschten wieder besser erkennen. Durch den starken Regen war der Pfeiffer Big Sur State Park im Wald ganz schön matschig. Viele junge Leute (Spring Break) waren mit dem Zelt unterwegs. Wir waren hingegen froh, dass wir auf festem Untergrund stehen konnten und der Regen uns nichts anhaben konnte. 😌

Ganze 111 km fuhren wir am folgenden Tag, denn wir hielten oft an – der Weg ist das Ziel! Dies gilt für die gesamte Küstenstrecke bis Washington. 😉 Big Sur Lighthouse, Bixby Bridge, Point Lobos mit seinen Seelöwen – alles schöne Haltepunkte, an denen wir nicht vorbeifahren konnten…

In Carmel besichtigten wir die Mission San Carlos Borromeo de Carmelo. Diese 1771 gegründete Missionsstation war zur Zeit der spanischen Eroberer das Zentrum des gesamten Kalifornischen Missionssystems.

Zum Abschluss des Tages gönnten wir uns den 17 Mile Drive bei Monterey. Eine Maut von 10 $ zahlten wir um zwischen privaten Golfplätzen und Milliardärsvillen an der Küste entlang zu fahren und die traumhaften Blicke auf das Meer und die Villen zu genießen. ⛳️Wir freuten uns sehr, diese arme Gemeinde mit unserem Beitrag unterstützen zu dürfen. 😉Übrigens leistete sich der Ort in der Vergangenheit Clint Eastwood als Bürgermeister. 🔫

Death Valley National Park

Die Fahrt ins Land führte uns am 26.2. an Erdbeerfeldern, riesigen Obstplantagen (Mandarinen und Zitronen) und Gemüsefeldern vorbei. Kartoffeln wurden per Hand geerntet – ungewöhnlich!
Rushhour am Freitagnachmittag – da sind wir dabei! Mir kommt es so vor, dass wir zu dieser Zeit immer auf der Straße sind. 😉 Die Fahrt auf der Canyon Road führte uns an Santa Clarita vorbei durch die Berge. „Caution: Wind gusts!“ war zu lesen, also durften wir nicht zu schnell fahren. Unser Tachometer zeigte nun 20 000 km an, eine ganz schöne Strecke in sieben Monaten! 😳
Mehrmals hielten wir an markanten Stellen an, wenn es möglich war, so auch bei den unzähligen Windrädern in den Bergen, die wir bei Sonnenuntergang erblickten. Standen sie wirklich so dicht beieinander oder schien es aus der Ferne nur so?

Zum Schluss führte unser Navi uns im Dunkeln auf einer hügeligen und kurvigen Nebenstrecke nach Ridgecrest. Da war die volle Konzentration gefragt!

Bei etwas kühleren Temperaturen fuhren wir am nächsten Tag nach Inyokern, wo wir auf einem RV-Platz an unserem Blog arbeiteten. Wir erwischten den letzten freien Platz, fanden uns jedoch in einer anderen Umgebung wieder als bisher. Hier lebten die Leute in sehr alten Wohnmobilen, die nicht mehr straßentauglich waren. Die großen Unterschiede zwischen Arm und Reich hatten wir schon oft im Land gesehen. Nun erlebten wir sie hautnah.
Am nächsten Morgen kam ein Mann des Weges; Werner grüßte ihn und er kam etwas zögerlich auf uns zu. So kamen wir ins Gespräch und erfuhren, dass es in der Region sehr stürmisch werden kann und wir mit der Markise aufpassen müssen. Er hatte schon in verschiedenen Gegenden der USA gelebt, wollte aber nie wieder die Rocky Mountains in Richtung Osten überqueren. Auch zum Death Valley gab er uns einige Tipps und wir freuten uns, dass er seine Erfahrungen an uns weitergab. 😀

Die Fahrt ging nun an zwei Militärgebieten vorbei. Die Vegetation veränderte sich, nur noch kleine Büsche und nackter Boden waren zu sehen. In Trona wurden Mineralien abgebaut; viele einfache, alte Häuser standen hier. Wie aus dem Nichts machte es plötzlich „Klack!“ War es ein Insekt oder Steinschlag? – Werner betätigte die Scheibenwischer, aber der Punkt auf der Scheibe blieb… Ein Fall für „Carglass Repair“! 😉

Die Landschaft wurde zunehmend rauer, der Boden immer karger. Als wir in den Nationalpark hineinfuhren, sahen wir einen völlig ausgetrockneten Boden mit Salzrändern und vertrockneten Pflanzen. Die Fahrt ging bergauf bis zum Towne Pass (1511 m) und danach in Wellen nur noch bergab bis 204 ft unter dem Meeresspiegel. Immer wieder gab es Haltebuchten zum Abkühlen der Bremsen. Doch nicht für uns – meinte Werner.
Ein Paar aus Kalifornien wechselte den Reifen und kehrte wieder um, ohne den Park zu besuchen. Auch da läuteten die Alarmglocken nicht. Trotz Motorbremse mussten wir kurz darauf anhalten – die Bremsen waren heiß gelaufen, was deutlich zu riechen war. Nun machten wir eine Zwangspause und ich rechnete schon damit, dass wir hier in der Haltebucht übernachten müssen. Aber so weit kam es nicht, wir übernachteten in Stove Pipe Wells Village und genossen erleichtert den Blick auf die Berge. 😃

Für den Besuch des Death Valley National Parks (D.V.)hatten wir Ende Februar angepeilt und es kam genau hin. Wir wollten die Blüte miterleben und wussten, dass es im Sommer sehr heiß werden kann. D.V. liegt in der Mojave Desert und ist der trockenste Platz in Nordamerika mit einer jährlichen Regenmenge von weniger als 2 inches. Im Oktober 2015 brachte eine „flash flood“ gleich 1,3 inches Regen, an manchen Stellen sogar 2,7 inches in fünf Stunden. Nicht Sonne oder Wind sondern der Regen trägt wesentlich zur Erosion im D.V. bei. Straßen werden unterhöhlt, Gebäude werden beschädigt; daher waren einige Nebenstraßen nicht befahrbar.

Für die Wildblumenblüte war dieser Regen ein Segen und wir erlebten eine Blüte, wie sie in 10 Jahren nur einmal vorkommt. Blumen in der Wüste – da wird man ganz vorsichtig und achtet genau darauf, wo man hintritt. Im D.V. gilt nämlich: „Betreten erlaubt!“ wenn keine Trails vorhanden sind. Sind Trails vorhanden, muss man auf dem Weg bleiben. Unser Picknick mit einem herrlichen Blick auf gelbe duftende Blütenfelder dehnten wir natürlich aus. 🙂 🙂 🙂
Die Entfernungen sind in diesem Park enorm, der Sonnenuntergang vor 6 Uhr und es gibt unglaublich viel zu sehen und zu unternehmen. Hinzu kommt, dass es von 12 Uhr – 15 Uhr unerträglich heiß in der Sonne und Schatten Mangelware ist. Klar, dass wir unseren Wecker stellten, um die „kühlere“ Morgenluft auszunutzen!
Wir wanderten in den Sanddünen und suchten Tierspuren, die wir reichlich fanden. Kangaroo rats und Sidewinders (Klapperschlange) waren hier nachts unterwegs. Im Salt Creek beobachteten wir kleine Fische (pupfishes), die in diesem sehr salzigen warmen Wasser leben. Da der Creek im Sommer bis auf wenige kleine Wasserlöcher austrocknet, überleben nur wenige Fische, die sich im Winter wieder reichlich vermehren. In einen anderen Fluss können diese Fische nicht gelangen. Spannend!

Beim „Harmony Borax Works Interpretive Trail“ informierten wir uns über den Boraxabbau und die Verarbeitung im D.V.. Im Badwater Basin spazierten wir 86 m unter dem Meeresspiegel auf einer dicken Salzschicht. Wenn es regnet, werden Mineralien und Salze aus den umliegenden Bergen heraus gewaschen und sammeln sich an diesem tiefsten Punkt im Tal. Ganz in der Nähe konnten wir beim „Devils Golf Course“ bizarre Salzformationen sehen. Es war nicht leicht auf diesem „Untergrund“ zu gehen.

Unsere Ausflüge in die Berge führten uns zum Golden Canyon, zur Natural Bridge und zum Mosaik Canyon.Diese Wanderungen unternahmen wir am späten Nachmittag, so dass wir die Berge am Abend in einem wunderbaren Licht leuchten sahen. Je nachdem, welche Mineralien im Gestein vorhanden waren, konnten wir Gelb-, Rot-, Grün-, Oker- oder Brauntöne strahlen sehen. In der Dämmerung gingen die Fledermäuse auf Jagd und flogen über unsere Köpfe hinweg. Besonders bunt wurde es bei dem 7 Meilen langen Rundweg „Artists Drive“, für den wir mindestens 3 Stunden mit dem Auto benötigten. Immer wieder hielten wir an um die Aussicht zu bewundern. Auch fahrtechnisch war es ein Erlebnis: Die Bodenwellen waren sehr ausgeprägt und ließen Achterbahngefühle aufkommen.

Eine besonders schöne Abendstimmung erlebten wir am Zabriskie Point, wo wir den Blick ins Tal genießen konnten. Mehrere Fotografen wanderten mit dem Stativ hin und her um den besten Blickwinkel für die Aufnahme zu finden. Ein Gitarrenspieler machte in der Abendsonne Musik und viele Leute genossen den Ausblick und plauderten miteinander. Wir hätten nie gedacht, dass Berge mit ihren unterschiedlichen Gesteinen und ihrer Entstehungsgeschichte so eindrucksvoll sein können. 🙂 🙂 🙂
Bei unseren Pausen in der Mittagshitze mussten wir uns meist mit dem Autoschatten begnügen. Am vorletzten Tag hingegen picknickten wir in der Oase in Furnace Creek. Bäume, Schatten, ein Picknicktisch – ein Traum! Hier ließ es sich aushalten und wir konnten sogar Geburtstagsgrüße nach Bad Schwartau schicken, da wir hier ein Netz hatten. Die Quellen an der Furnace Creek Ranch sind in privatem Besitz und bringen mehr als 2300 l Wasser pro Minute hervor, eine unvorstellbare Menge. Kein Wunder, dass hier Oleander und Palmen prächtig gedeihen! Ein Swimmingpool und ein Golfplatz stehen für die Hotelgäste bereit und das alles mitten in der Wüste! 😳

Das war ein krasser Gegensatz zu unseren einfachen günstigen Stellplätzen im Park, wo der Staub ins Auto wehte und wir uns bei einer Innentemperatur von 39°C lieber draußen aufhielten. Einmal campten wir einsam im Hinterland, was besonders spannend war.

Die Vielfalt von Farben, Formen und Leben in der Wüste hat uns stark beeindruckt. 🙂 🙂 🙂

 

Los Angeles II

Am Abend fuhren wir wieder ans Meer zum Dockweiler RV Park am Playa del Rey. Von hier aus wollten wir am nächsten Tag eine Radtour unternehmen. Der Platz lag in der Nähe des Flughafens – das wussten wir. Dass in 6,5 Minuten 10 Flugzeuge (kleine und große) zu sehen und zu hören waren – das wussten wir nicht. 🛬🛫 So ist es im Großraum Los Angeles. 😉 Zugegeben, die größeren Maschinen hörten wir wirklich laut, die kleineren waren weiter weg. 🛩✈️Geschlafen haben wir trotzdem sehr gut. 😴 Das Frühstück in der herrlichen Luft und in der Wärme genießen wir mit Blick aufs Meer! 😀😀

Das schon einmal vorweg: Es wurde ein traumhafter Tag! 😎 Radfahren macht einfach Spaß und wir konnten auf dem South Bay Bicycle Trail die meiste Zeit auf Radwegen fahren. 🚴 Das erste Highlight war am Hafen Marina del Rey: Fisherman´s Village. Nette bunte Holzhäuser, Schiffe im Wasser und ein Seehund, der sich auf dem Steg in der Sonne räkelte. 🚢 Zwei Green Herons, Snowy Egrets, Pelikane, Kormorane – einfach toll! 😋 Auch im Wasser entdeckten wir einen Seehund. Es war richtig heiß, aber wir tranken uns trotzdem einen Kaffee und aßen eine Kleinigkeit. 😉
Das nächste Highlight dieser Tour war der Venice Beach, ein Bereich der Lebenskünstler, Musiker, Skateboardfahrer und Straßenartisten. 🎸 Matratzenlager unter dem Schild: No camping! Uns hätte schon interessiert, ob hier wirklich niemand am Strand schlief. 🤔 Wir beobachteten die Skateboardfahrer. Alle Achtung, welche Sprünge uns da geboten wurden! 😳

Auf ging es zum Muscle Beach: Hier zeigten die Sportler ihr Können. 🏋 Auf langen und kurzen Bändern balancieren und andere Kunststücke vollbringen, sich an hohen Ringen entlanghangeln! Da konnten wir nur staunen. 💪
Den krönenden Abschluss bildete der Santa Monica Pier: Ein Pier mit Riesenrad und Achterbahn, Musikern, Akrobaten und Anglern, einfach cool!  🎡  🎢Auf dem belebten Pier herrschte eine tolle Stimmung. Die legendäre Route 66, die wir noch fahren werden, beginnt hier auf dem Pier. Wir hörten dem Gitarrenspieler in der Abendstimmung zu; die Kamera kam auf diesem Pier leider nicht zum Einsatz, da der zweite aufgeladene Akku im Wohnmobil lag. 😣 Ausgerechnet an diesem Abend bot uns der Himmel ein Schauspiel, das wir so noch nicht gesehen hatten…
In der Abenddämmerung fuhren wir die Strecke (16 km) recht flott zurück. 🚴

In Malibu beginnt die Küste des Ballungsraumes Los Angeles. Der Küstenort liegt nicht weit von den Filmstudios entfernt und ist ein bevorzugter Wohnort für Leinwandstars. Schon von der Straße aus sahen wir, dass die Häuser hier sehr individuell gebaut wurden. Aber es war nicht einfach einen Strandzugang zu finden. Die Häuser stehen lückenlos nebeneinander, kein Meer zu sehen! 😳
Nach einiger Zeit entdeckten wir das Schild „Public Beach Access“, parkten an der Straße und wanderten zum Strand, der wie ein Privatstrand wirkte. Kaum jemand war zu sehen am Strand der Reichen. 🤑Die Bewohner der schönen Stelzenhäuser schienen unterwegs zu sein. Waren es vielleicht Zweithäuser? Es machte Spaß sich die verschiedenen Luxusdomizile anzusehen. Hier hatten sich die Besitzer verwirklicht, so unterschiedlich waren die luxeriösen Strandhäuser. Unser Traumhaus war ein moderner weißer Bau mit Swimmingpool. 😉

Auch am Pier machten wir Halt und tranken einen Kaffee. Das Lokal warb mit ökologischen Produkten, was sich im Preis deutlich niederschlug. 😉 Wir konnten einige Wellenreiter am Surfrider Beach beobachten, die die hohen Wellen am späten Nachmittag nutzen. Ein schönes Bild! 🏄
Das waren viele Eindrücke in der kurzen Zeit und doch haben wir nur einen Bruchteil von Los Angeles gesehen.

Auf dem Weg nach Santa Barbara hielten wir selbstverständlich beim Sonnenuntergang an und entdeckten Wohnmobile in Strandnähe. 🌅 Einfach toll! Hier am Thornhill Broom Beach checkten wir ein, machten ein Lagerfeuer und hörten uns das Meeresrauschen an. Schöner kann es gar nicht sein! 🌊 🌊Berge und Strand in unmittelbarer Nähe. Begeistert nahm ich das Meeresrauschen auf und schickte es unseren Kindern. 😉 Am nächsten Morgen frühstückten wir direkt am Wasser, traumhaft. Werner hatte schon Sorge, dass ich mich von diesem schönen Platz nicht trennen kann. 😉

Auf dem Weg nach Santa Barbara fuhren wir an riesigen Erdbeerfeldern vorbei.  🍓🍓🍓 An einem Stand kauften wir die großen süßen Früchte und erfuhren, dass von Mitte Januar bis Anfang Juli geerntet wird. Die Fahrt an der Küste entlang ist einfach traumhaft! In Santa Barbara angekommen essen wir leckere Erdbeeren am Strand und beobachten Pelikane, Möwen und Seehunde, so kann man es aushalten! 😎 Hier ist es richtig heiß und wir sind froh, dass wir Sonnencreme 50+ mitgenommen haben. Der Pier in diesem Ort hat wieder etwas ganz Besonderes: Es stehen Häuser auf dem Pier und Werner ist wieder sehr damit beschäftigt, alles zu fotografieren. Ich beobachte die Wellenreiter in der Brandung.  🏄 Auf dem Weg zum Auto sehen wir eine Skulptur mit Delfinen, die uns an Werners Logo für meine Schule erinnert. 🐬🐬 Die nächste Nacht verbringen wir wieder im State Park, Kalifornien hat zum Glück ein dichtes Netz von State Parks an der Küste. 😀

Nachts hörten wir die laute Brandung und am nächsten Morgen war alles im Nebel verschluckt. 🌫Am Strand sahen wir Ölklumpen, die Muscheln und Steine enthielten und irgendwann muss ich hineingetreten sein. Gar nicht so leicht zu entfernen, dieses Öl! 😁Eine Überraschung erlebten wir am Ende unseres Spaziergangs: Eine Gruppe von Hobbymalern malte „En plein air“ Ölbilder und Aquarelle unter der Anleitung des Malers Thomas Van Stein. 🎨 Werner juckte es in den Fingern, aber irgendwie gelingt es uns nicht das Malen und Reisen unter einen Hut zu bekommen. Zu schnell haben wir schon das nächste Ziel vor Augen. 🤔
Nach diesem schönen Vormittag im Nebel verließen wir die Küste mit dem Ziel Death Valley. 😀😀😀

Los Angeles I

Nach der Übernachtung in Laguna Niguel war es wieder an der Zeit unseren Kühlschrank zu füllen. 🍅🧀🍗 Der Lebensmittelladen Trader Joe´s lag ganz in der Nähe, welch ein Glück! 😀

Nach dem Einkauf konnten wir beruhigt zum Highway No. 1 fahren, aber wir hatten nicht mit dem Wochenendverkehr gerechnet. 😳 Stop and go bei diesem Sonnenschein ☀️– das ist kein Vergnügen. Schnell fuhren wir ab und landeten im Crystal Cove State Park. 🏖 Dort unternahmen wir eine lange Wanderung am Strand entlang der Steilküste. Eiskaltes Wasser, eine starke Brandung, Felsen, Steine oder Magma ragen aus dem Sand und Wasser heraus. Das Klima erinnert uns an die Bretagne. 😀

Wir wanderten bis zum Crystal Cove Historic District und waren überrascht über die Besonderheit dieses State Parks. In den 1920er fuhren die Leute auf dem neuen Pacific Coast Highway (No.1) an den Strand und zelteten dort. ⛺️ Später kamen Cottages hinzu und es entstand eine Urlaubsgemeinschaft. 🏡🏡Man feierte zusammen, passte gegenseitig auf die Kinder auf und ließ es sich gut gehen. 🍹 1979 kaufte Kalifornien das Gebiet, restaurierte die Häuser, die nun zum Teil gemietet werden können. 😀 Einige Häuser können besichtigt werden und erinnern an die Zeit unserer Großeltern. Auch einige Movies wurden hier gedreht, 🎥 z. B. „Herbie rides again“ und „To Have and Have Not“ nach der Vorlage von Hemingway, die wir in Florida gekauft und gelesen haben. 😀

Auf dem Rückweg hatten wir das Glück einen Seelöwen beobachten zu können, der die Abendsonne genoss. Er wandte sich immer wieder der untergehenden Sonne zu, ein schönes Schauspiel! Last but not least hörten und sahen wir ein Feuerwerk in der Ferne über dem Meer in Richtung Los Angeles. 🎉 Die Herzen in der Luft deuteten auf eine Hochzeit hin…💕

Nach diesem traumhaften Tag ging es am nächsten Morgen weiter gen Norden. Wir hielten am Huntington Beach, ein Eldorado für Surfer! An diesem endlosen Strand sahen wir zahlreiche Surfer, die sich in die Fluten stürzten um die perfekte Welle zu erhaschen, einige „Profis“ hatten es richtig drauf, bewundernswert!  🏄Auch viele Radfahrer waren unterwegs – hier wird nicht nur Auto gefahren! 🚴 Der 560 m lange Pier aus Beton war schon von weitem zu sehen und bot ein lohnendes Fotomotiv. 📷

In Long Beach angekommen war es schwierig einen Parkplatz zu finden. Kein Wunder an diesem sonnigen Sonntagnachmittag im Februar! ☀️ Auf dem 500 m langen Belmont Pier gingen Angler ihrem Hobby nach. Mit ihrem Fang werden sie nicht nur Freude haben, denn fünf Fischarten sind nicht mehr für den Verzehr geeignet. Die Natur hat einiges zu verkraften in diesem Ballungsgebiet. 😳 Kein Wunder, denn der Hafen hier in der San-Pedro Bucht rangiert mit einem Jahresumsatz von fast 500 Mrd.$ in den USA auf Platz 1, weltweit auf Platz 10. Früher waren hier Wetlands, die durch die Entwicklung in diesem Gebiet fast verschwunden sind.
Bei unserem Abendspaziergang zum Leuchtturm hatten wir einen schönen Blick auf die Skyline von Long Beach, auf die Marina und das Shoreline Village mit seinen bunten Häusern. Am gegenüber liegenden Ufer lag der Luxusliner Queen Mary, der nach 1001 Fahrten 1967 hier im Hafen dauerhaft vor Anker ging, eine schöne Atmosphäre! 🚢  Dass wir genau am Geburtstag (nach europäischer Zeit!) unseres Freundes André an seinem Geburtsort verweilen, das wussten wir zu diesem Zeitpunkt nicht. 😇

Die Fahrt zu unserem Übernachtungsplatz mitten im Ballungsraum, (Walmart in Norwalk), meisterte Werner bravourös. 👏 Als wir am nächsten Morgen aufwachten, fanden wir uns mitten in einem Wohngebiet wieder. Der Parkplatz war von einer Mauer umgeben, nur die Dächer schauten hervor, ganz anders als sonst!
Hollywood war unser nächstes Ziel, keine weite Fahrt! In meinem Tagebuch steht: „Der Verkehr ist Wahnsinn! Immer viel los, immer RUSH HOUR!“ Das hielt Werner nicht davon ab nebenbei einen Chevrolet Cabrio zu fotografieren, 📷 ein cooles Auto mit einem lässigen Fahrer. Auf dem Nummernschild steht: „First Lady.“ In diesen Momenten muss man immer schnell reagieren, daher hat Werner die Kamera auch während der Fahrt schnell zur Hand. Mir gelingen die Bilder leider nicht so gut…
Die Parkplatzsuche gestaltet sich mit dem Wohnmobil weitaus schwieriger als mit einem PKW. Daher waren wir froh, dass wir einen zentral gelegenen Platz fanden. Eine Stunde Parkzeit ist nicht viel, aber wir dehnten diese Stunde ein wenig aus. 😉

Wir schlenderten auf dem Walk of Fame und suchten die Sterne bekannter Künstler. ⭐️⭐️ Der Hollywood Boulevard war in diesem Bereich für Fahrzeuge gesperrt, denn die bevorstehende Oscar – Verleihung wurde vorbereitet, spannend! Vor dem TCL Chinese Theatre war wieder eine Attraktion für Touristen zu sehen. Hier haben Prominente ihre Fuß-, Hand- und Nasenabdrücke in weichem Zement verewigt, eine verrückte Idee! 😀 Zum Abschluss gingen wir ins Hollywood & Highland Center, denn von dort aus konnten wir den Schriftzug HOLLYWOOD besonders gut sehen. Auf dem Boden waren Zitate von Künstlern zu lesen, wie sie zum Film/Fernsehen kamen, eine nette Idee! 😀

Nach einem kleinen Imbiss ☕️ fuhren wir nach Beverly Hills ganz in der Nähe. In dieser Stadt soll es mindestens so viele Bäume wie Bewohner (35 000) geben, was für uns deutlich sichtbar wurde. 🌴🌴🌴 Nur der städtische Rasen war nicht saftig grün, da er wegen der lange währenden Trockenheit nicht mehr bewässert wurde. Ein weiteres Schild wies darauf hin, dass die Bewohner aufgerufen waren 30% Wasser einzusparen. Die   Wasserknappheit ist hier ein großes Problem. 🤔

Elegante Villen sahen wir, aber die ganz noblen Wohnsitze lagen nicht auf unserem Weg. Im Geschäftsviertel schauten wir uns auf dem superteuren Rodeo Drive die Schaufenster an, fanden aber keine Preise. 💰 💰 Obwohl auch hier viele Touristen unterwegs waren, herrschte eine Ruhe in der Stadt – ganz anders als in Hollywood.
Am Abend fuhren wir wieder zurück ans Meer. 😀😀😀

San Diego

Mitten in den Bergen von San Diego County ⛰ liegt der Platz „Woods Valley Kampground and RV Park“. Viele Bäume stehen dort, es geht eine kleine Brise und nachts sinken die Temperaturen unter 20°, herrlich! Aber es ist sehr staubig, alles wird morgens und abends bewässert und es stehen „Fire Hoses“, wohin man auch sieht. Das wird seine Gründe haben! Wir genießen diese Pause in der Abgeschiedenheit. 🙂

Die einstündige Fahrt nach San Diego verging wie im Flug. Blumen und Bäume blühten, wunderschön! 🌼Am RV-Platz an der Mission Bay angekommen holte Werner die Stühle heraus und der Urlaub 😉 konnte beginnen – wir fühlten uns wie am Mittelmeer. 😎
Allein im Mission Bay Park, der in den 1950er Jahren angelegten Freizeitanlage, kann man sich tagelang aufhalten, ohne alles gesehen zu haben. Wir fuhren am späten Nachmittag mit unseren Rädern an der Bay entlang zum Strand. Familien mit Kindern, Jogger, Radfahrer, Hundebesitzer – alle waren nach Feierabend unterwegs, eine tolle Stimmung!🚴🚶🏻👨‍👩‍👧

An der belebten Strandpromenade saß ein junger Mann in seinem Vorgarten im Whirlpool. Lässig trank er seinen Whiskey und unterhielt sich mit Passanten – man kannte sich. In anderen Orten Amerikas – unvorstellbar!😉

An den nächsten zwei Tagen fuhren wir mit dem Bus in die Stadt, ein kurzer Zeitraum für eine Metropole mit 1,3 Mio. Einwohnern! Wir schlenderten durch die „Old Town“, die Wiege Kaliforniens. Mexikanische Restaurants und Souvenirläden sind hier reichlich vorhanden. Wir ließen es uns in einem Latin – America Restaurant schmecken, sehr lecker! 😀 Einige historische Gebäude, so wie die Casa de Estudillo, erinnern an das Leben im 19. Jahrhundert. Unglaublich heiß war es in der Mittagszeit, ☀️ ☀️☀️so dass wir uns gerne im Schatten aufhielten.
Die Westfield Horton Plaza war unser nächstes Ziel, der moderne Bau interessierte uns. Dieses Einkaufsparadies mit über 140 Fachgeschäften ist mehr als ein Einkaufszentrum. 😉Stundenlang kann man sich hier aufhalten und einkaufen, essen, Schach spielen – sogar ein Klavier steht für alle bereit und wurde auch gespielt, als wir dort waren. 🎹 Die sechs ineinander verschachtelten Etagen sind zum Teil offen, keine Kunst bei 300 Sonnentagen im Jahr und jährlichen Durchschnittstemperaturen um 21° C. ☀️ Ganz gegen unsere Gewohnheit ließen wir uns im Schuhgeschäft beraten und verließen mit zwei Paar gesunden Schuhen den Laden. 👟👞

Am zweiten Tag zog es uns in den Hafen. 🚢 Ein Flugzeugträger, noch 1991 im Krieg eingesetzt, wirkte abschreckend auf uns. Die in der Nähe stehende 7,5 m hohe „Kiss-Statue“ diente vielen Touristen als Fotomotiv. 📷 Auch das Bob Hope Memorial zog unsere Aufmerksamkeit auf sich und machte uns nachdenklich. 🤔

Der Spaziergang am Meer führte uns weiter ins Seaport Village, ein schöner Platz um sich zu stärken! ☕️ Dann ging es an Luxusyachten vorbei, wo wir eine Dortmunderin trafen, die von Palm Springs nach San Diego umgezogen war. Im Sommer in der Hitze immer im Haus zu bleiben war doch nicht so ihr Fall…

In der Abendsonne entdeckten wir auf den Fassaden der modernen Hotelbauten (Hyatt und Marriott) interessante Spiegelungen. 🌇 Das gefiel uns und beschäftigte uns eine Weile. Ein älteres Hotel in der Nähe wirkte dagegen einfach langweilig. 🏢 Bei Einbruch der Dunkelheit kamen wir im Glaslamp Quarter an, genau zum richtigen Zeitpunkt! Gerade gingen die gasbetriebenen Straßenlampen nach und nach an und die neonilluminierten Fassaden leuchteten uns in diesem hippen Ausgehviertel entgegen. 😀 Wir genossen die Atmosphäre und hielten die Eindrücke mit der Kamera fest. 📷

Am nächsten Tag zog es uns an die Küste. 🌊 Bei herrlichem Sonnenschein hatten wir an der Steilküste einen traumhaften Blick auf das Meer. Die Häuser hier oben waren ganz schön gefährdet, denn die Küste geht schonungslos zurück. 😳
Unten am Cobblestone Beach war eine Schulklasse unterwegs und erforschte das Leben in den Tide Pools. Ein Junge kam auf uns zu und zeigte uns stolz einen kleinen Lobster in seinem Eimer. Und schon kamen wieder Erinnerungen an Klassenfahrten auf. 😀😀😀

Auf der Suche nach einem Parkplatz stießen wir in La Jolla auf die „Scripps Institution of Oceanography, University of California, San Diego“. 🌊🌊🌊Hier machten wir einen ausgiebigen Spaziergang am Strand und wurden überraschend nass. 💧Das Wasser ging weit ins Meer zurück, kam aber schnell wieder – viel näher als wir dachten. Hier war es richtig flach, ideal für Familien mit Kindern!
Nun steuerten wir den Highway No. 1 und Los Angeles an. Was werden wir in diesem riesigen Stadtgebiet anschauen und wo werden wir schlafen? Einfach spannend! 😀

Palm Springs

Unzählige Windräder in den Bergen, grüne Wiesen und Bäume blenden unsere Augen – wir sind in Palm Springs angekommen! 🌴🌴🌴
So viele Windräder haben wir noch nie in einem Gebiet gesehen! 😳
Das saftige Grün in der Wüste ist einfach ungewöhnlich – Sommerblumenbeete 🌼🌸🌷 am Golfplatz – ein künstlich bewässerter Erholungsplatz der Reichen! In der Mittagshitze war es in der Sonne kaum auszuhalten und das Mitte Februar! ☀️☀️☀️
Es war viel los an diesem verlängerten Wochenende und wir spazierten auf der Flaniermeile mit vielen ansprechenden Restaurants. Dort sind auf dem Bürgersteig Sterne eingelassen mit den Namen vieler bekannter Persönlichkeiten (Film/Musik/Politik), uns waren nur wenige bekannt. 😉 Bei der Hitze gönnten wir uns ein Eis 🍦, eine Riesenkugel für 4$ – richtig lecker! Die Häuser erinnern an spanische Architektur. Da sich in der Stadt eine vitale Kunstszene entwickelt hat, konnten wir uns eine interessante Ausstellung ansehen:
„2016 Palm Springs Annual Juried Art Show“
Alle Werke standen unter dem Motto „Recycling“, welches die Künstler sehr unterschiedlich einfließen ließen. Eine erfrischende kleine Ausstellung, die uns gefiel!
Auch dem Palm Springs Art Museum statteten wir einen Besuch ab, ganz ohne Eintrittskosten, denn es war der 2. Sonntag des Monats. 😊 In vielen Museen gibt es regelmäßig eintrittsfreie Zeiten – eine tolle Sache! Das Museum stellt moderne und zeitgenössische Werke mehr oder weniger bekannter Künstler aus. Western und Native American Art ist ebenso vertreten wie Bilder von Roy E. Liechtenstein und Henry Moore. Nach den vielen Unternehmungen in der Natur war dieser Besuch eine schöne Abwechslung. Draußen im Sculpture Garden tranken wir im Schatten einen Kaffee und freuten uns, dass wir diesen Tipp im Visitor Center erhalten hatten. 😀

Unser nächstes Ziel war ein günstiger Campingplatz auf dem Weg nach San Diego. Dort wollten wir an unserem Blog arbeiten und waschen etc. 😉

Sand Dunes, Salton Sea & Joshua Tree N.P.

Bei herrlichem Sonnenschein und hochsommerlichen Temperaturen fuhren wir weiter auf dem „Highway 8“ unserem nächsten Ziel entgegen. Im Süden Arizonas sahen wir keine Kakteen mehr, aber viel nackten Boden und kleine Büsche – in der Ferne die Berge!
Plötzlich tauchten Felder auf mit Sprühanlagen und Wassergräben, grüne Oasen mitten in der Wüste!
Um 3.52 pm erreichen wir bei 31° C Kalifornien und gewinnen wieder eine Stunde Zeit. 😃Nun ist der Zeitunterschied zu Europa neun Stunden!

Die unberührten Sanddünen in der Sonora-Wüste sind vom Wind gezeichnet und geben ein schönes Bild! Einen Zugang/Parkplatz gibt es an dieser schönen Stelle nicht. 😬 Erst später lasen wir, dass wir im Norden westlich von Glamis bessere Chancen gehabt hätten. In den Aldogones Dunes treffen sich Offroader und genießen ihre Freiheit auf Rädern. Im Gebiet Picacho war sogar freies Campen erlaubt. 😀 Da wir nicht alles bis in Letzte vorbereiten, müssen wir mit diesen Situationen rechnen, auch wenn der Fotograf dann einigermaßen enttäuscht ist. Es gibt so viele Bilder, die Werner nicht festhalten kann, z.B. wenn er am Steuer sitzt. 🚐 Immer wieder sehen wir Gegenden mit denen wir nicht gerechnet haben. So auch kurz vor dem Nationalpark, den wir ansteuerten:

Der Salton Sea zog unser Interesse auf sich. Dieser See ist vor rund 100 Jahren nach einem Dammbruch am Colorado River entstanden und deckt 970 km2 im Salton Sink ab. Er ist ein wichtiges Zugvogelrevier und liegt 70 m unter dem Meeresspiegel.  Durch Verdunstung wird er immer salziger und durch die Versickerung von Pflanzenschutzmittel immer giftiger. 🤒 Da schließt sich der Kreis, denn wir haben in der Umgebung des Sees den Anbau von Getreide, Kohl, Gemüse, Wein, Paprika und Apfelsinen auf riesigen Feldern gesehen. 🍇 🌶Am früheren Marine Hafen bot sich uns ein ganz trauriges Bild. Tote Fische und Vögel am Ufer und im Wasser! 🐟🐡🐠Die Fische suchenden Pelikane wirkten träger als am Meer. Das lag mit Sicherheit nicht nur an der Hitze!

Der Weg zum Joshua Tree National Park war nicht mehr weit – dachten wir! 😉Aber die Entfernungen waren mal wieder größer als vermutet und weder Navi noch Schilder waren uns eine Hilfe. 😉 Der Anblick von herrlichen „nackten“ Felsen (Lehm?) weckte die Vorfreude und wir machten gleich beim ersten Campground „Cottonwood Spring“ Halt. Eine Wanderung zur Oase am nächsten Morgen war wieder sehr lehrreich. Wir erfuhren viel über die Natives, die hier lebten und sich je nach Jahreszeit in verschiedenen Gegenden aufhielten, immer dort, wo sie Nahrung fanden. Löcher in den Felsen deuten darauf hin, dass hier Samen gemahlen wurden. Ein Teil der Oase ist abgesperrt, da der Boden mit Arsen verseucht ist, eine Hinterlassenschaft der Goldsucher! ⛏Hier gab es einige Goldminen.

Der Joshua Tree National Park liegt in zwei verschiedenen Wüsten, Mojave und Colorado. Nun fuhren wir durch die karge Colorado–Wüste in den höher liegenden Norden. Im Cholla Cactus Garden bestaunten wir die Kakteen, deren Stacheln sich so gerne in die Schuhe bohren. Wie herrlich muss dieser Garten erst in der Blütezeit aussehen!

In der nördlicher liegenden Mojave–Wüste sahen wir traumhafte Granitmonolithe, ein toller Anblick und zugleich eine Herausforderung für Kletterer! Mehrere kleine individuelle Campingplätze lagen auf unserem Weg, aber alle waren voll belegt. 😬 Der President´s Day bescherte den Amerikanern ein langes Wochenende, welches Jung und Alt nutzten, um sich in der Natur aufzuhalten. Keine Chance für uns! Wir hielten mehrere Male auf dem Park Boulevard an und bewunderten die Joshua Trees. Gut, dass wir irgendwann wieder ein Netz hatten und einen Walmart Supermarkt fanden, auf dem wir übernachten konnten. 🙂

Am nächsten Tag gingen wir einen moderaten Hike, den Splint Rock Loop. Obwohl wir kaum einen freien Parkplatz fanden, trafen wir auf dem Weg nur wenige Menschen. Am Abend genossen wir den Sonnenuntergang, Joshua Trees vor dem Abendhimmel! Leider mussten wir abends den Park wieder verlassen. ☹️
Der Nationalpark hat uns gut gefallen, ein Wermutstropfen waren die vollen Campgrounds. 🙂 🙂 🙂