Alle Beiträge von Andrea Knopp

Kings Landing

Fahren wir den TransCanada Highway oder nehmen wir eine Local Road??? Diese Frage sollten wir uns noch oft stellen. Werner wollte gerne zum Fundy National Park, denn dort sollten bei Ebbe gewaltige Klippen zu sehen sein. Also ließen wir Moncton links (rechts) liegen und begaben uns auf eine spannende Fahrt mit vielen Baustellen und unglaublich vielen Kurven. Das ahnten wir natürlich nicht, aber Werner gefiel die Fahrt. 😉 Zusätzlich zur Ampelregelung führte uns ein Pickup durch jede Baustelle, ein ungewohnter Service! Von den Klippen haben wir nichts gesehen, denn wie wir später nachlasen, konnten wir diese nur auf geführten Wanderungen bestaunen. Unser Enkel David hätte auf dieser Fahrt keine Freude gehabt!!

Am Abend steuerten wir einen Campground in Cambridge Narrows am Grand Lake an. Wir hatten wie immer Glück und bekamen einen schönen Platz. Bei Vollmond genossen wir den Abend und beobachteten die Glühwürmchen. :-)) Am See herrschte eine traumhafte Ruhe, aber niemand badete dort. Also nutzten wir den Swimmingpool und schwammen einige Runden, bevor wir uns wieder auf den Weg machten.

„Kings Landing, Historic Settlement“ war unser nächstes Ziel. In diesem „Living History Museum“ spielen Laiendarsteller das Leben der Siedler im 18./19. Jh. nach. Schon die Fahrt mit dem Pferdewagen zu den Häusern war ein Erlebnis. Wir kamen mit den Handwerkern, Farmern und Kaufleuten ins Gespräch und erfuhren viel über diese Zeit. So war z.B. das Haus der irischen Familie wesentlich kleiner als das Haus eines englischen Siedlers. Lustig war es die Kinder und Erwachsenen in den damaligen Kostümen zu sehen; sie spielten ihre Rollen gut. Leider blieben uns nur zwei Stunden für den Rundgang, denn das Museum schloss schon um 17 Uhr. Hier hätten wir uns noch viele Stunden aufhalten können.

The Hopewell Rocks

Der 28.7.15 endete mit einem Abendspaziergang in den Hopewell Rocks. Wir hatten noch eine gute Stunde Zeit und bestaunten die hohen Felsen, die vom größten Tidenhub der Welt umspült werden. Der Unterschied zwischen Ebbe und Flut kann bei Neumond über 16m betragen. Da Ebbe war, konnten wir auf dem Meeresboden um die Felsen,  „The  Flowerpots“, herumgehen. Es waren nur wenige Besucher da, was sich am nächsten Tag schlagartig ändern sollte.

Nach einer erholsamen Nacht am Hopewell Cape auf einem Campground – wir schlafen überall richtig gut!!! – fuhren wir erneut in den Provincial Park. Nun wimmelte es vor Menschen, was dem Fotografen nicht unbedingt gefiel, aber diese besonderen Orte werden natürlich von vielen Leuten angefahren. ;-)) Wir beobachteten, wie schnell das Wasser zurückging, zwei große Steine waren unsere Fixpunkte. Tiere waren am Wasser nicht zu sehen, doch zum Schluss entdeckten wir kleine Schnecken, wie wir sie von der Nordsee kennen.

Mit einem Kaffee und einem Chili gestärkt fuhren wir um 17.25 Uhr weiter in Richtung Fredericton, eine unerwartet kurvenreiche Fahrt mit vielen, vielen Baustellen!!!

Prince Edward Island II

Den nächsten Tag haben wir in Charlottetown verbracht. Werner benötigte eine neue Brille  und Malmittel, was wir mit viel Glück beides in der Stadt bekamen. Einen Bildschirm benötigte Werner noch für seinen Computer, um die vielen Fotos für den Blog zu bearbeiten. So haben wir die Wirtschaft auf der Insel angekurbelt. Nebenbei lernten wir einiges über die Entstehung Kanadas.

Am Tag darauf haben wir am Rocky Point wieder einen historischen Ort aufgesucht, Fort Amherst. Wie schon in Halifax wurden wir wieder mit der Geschichte der Acadier konfrontiert, die aus Novia Scotia hierher flüchteten und später deportiert wurden.

Weiter ging es zum Argyle Shore Provincial Park, der uns noch einmal den roten Sand, die Steilküste und einen kleinen Wasserfall bescherte. Wir kamen bei schönstem Sonnenschein an, aber wie so oft wechselte das Wetter und der Himmel wurde dunkel. Gut, dass wir unser Haus (fast) immer dabei haben!

Nun verließen wir die Insel und durften noch einmal über die imposante Confederation Bridge fahren. Ein Aussichtspunkt erlaubte es uns die Brücke aus der Nähe anzuschauen und Werner machte viele schöne Fotos. Adieu, wunderschöne Insel!

Prince Edward Island

Nach der ersten Nacht im Wohnmobil zog es uns fort in den Norden zum größten Tidenhub der Welt, der im Hopewell Rocks Provincial Park in der Provinz New Brunswick  zu sehen ist. Doch während der Fahrt änderten wir unser Reiseziel und steuerten Prince Edward Island an.  Das sollten wir nicht bereuen, denn schon der Anblick der Confederation Bridge, (13 km Länge), war beeindruckend. Prince Edward Island, kurz P.E.I. ist die kleinste und am dichtesten besiedelte Provinz Kanadas. Rote Erde, Kartoffelfelder, saftige Wiesen und Felder, alles in kräftigen Farben waren eine Augenweide und das sollte auf der ganzen Insel so bleiben.

Die Insel ist unglaublich schön, die Strände sind weitläufig und wir machten im Cabot Beach Provincial Park einen langen Spaziergang am Strand. Leider habe ich den roten Sand nicht mitgenommen. Aber Werner hat alles mit seiner Kamera festgehalten!!! Die Insel ist zwar die kleinste Provinz Kanadas, aber doch so groß, dass wir uns entscheiden mussten, welchen Teil wir uns ansehen wollen. Wir fuhren in den PEI National Park, Brackley Dalvay und machten dort eine schöne Radtour und sahen große, helle Sanddünen, rote Steilküsten, Feuchtgebiete und kleine Seen. Viel Glück hatten wir mit dem Wetter, das uns doch sehr an unser norddeutsches Wetter erinnert. Immer wieder kam die Sonne heraus und nur einmal regnete es kurz. Ins 17 Grad kalte Wasser sind wir aber nicht gegangen (nur mit den Füßen!).

Mehrmals wurden wir auf unsere E-Bikes angesprochen, ein älteres Paar meinte, dass es solche Räder in Kanada nicht gibt und eine Frau in unserem Alter meinte diese Räder wären doch……  „the older generation“.

Am Abend saßen wir noch bis spät in die Nacht herein am Lagerfeuer auf dem Campingplatz im Wald und genossen das freie Leben in Kanada.

Der erste Tag in Halifax

Nun mussten wir uns an die neue Zeitzone gewöhnen, denn bis 8.30 Uhr sollten wir beim Spediteur eintreffen. Dort wartete schon ein Schweizer Ehepaar, das ebenfalls ihr Wohnmobil abholen wollte. Mit den Frachtpapieren gingen wir zum Zoll, wo uns eine resolute Beamtin befragte. Zum Glück erhielten wir alle erforderlichen Stempel und fuhren gut gelaunt mit den Schweizern mit dem Taxi zum Hafenterminal.

Schon von weitem erblickten wir unser Wohnmobil, das die Fahrt unbeschadet überstanden hatte. Der Hafenmitarbeiter hatte wohl einen schlechten Tag, denn er vertauschte die Papiere unserer Womos. Gut, dass wir es noch bemerkten, bevor die Schweizer abfuhren!!! Denn mit den falschen Papieren wäre die Rückverschiffung problematisch geworden. ;-)))

Nun kam das Urlaubsgefühl so richtig auf. Bei Walmart deckten wir uns mit Lebensmitteln, amerikanischer Gasflasche und kanadischer Handykarte ein und stärkten uns bei A&W mit einem Hamburger, Pommes und einer Riesencola!!! Den Tag beendeten wir mit einem Hafenspaziergang in Halifax. Halifax ist eine sehr schöne Stadt mit einer interessanten Mischung aus Hochhäusern und imposanten Holzhäusern in den Vorstädten. 

 

Ankunft in Halifax

Freundlich sollen die Menschen in Kanada sein und hilfsbereit. Genau das haben wir bei unserer Ankunft in Halifax erlebt. Das Flughafenpersonal empfing uns  in schottischer Kleidung (blaue schottische Westen). Ein Mitarbeiter erklärte uns in perfektem Deutsch, wo wir am günstigsten Geld abholen können und dass wir abgezähltes Geld für den Bus nach Halifax benötigten. Verglichen mit dem Frankfurter Flughafen wirkte alles klein und beschaulich, hier gingen die Uhren anders (im doppelten Sinne). Schnell kamen wir an der Bushaltestelle (kaum als solche erkennbar) mit einem jungen Mann ins Gespräch, der uns während der ganzen Fahrt mit mehrmaligem Umsteigen behilflich war. Um 3 Uhr fielen wir müde ins Bett.

Die Hinreise

Ein komisches Gefühl war es schon am Montag die Tür zu schließen und zum Bus zu gehen, um mit Bus, Bahn und Flugzeug nach Halifax zu reisen. Genügend Zeit hatten wir eingeplant und ein Zimmer in Frankfurt gebucht, damit wir auf keinen Fall hetzen mussten.    Die Boeing 767 der Fluggesellschaft Condor sollte uns in sieben Stunden nach Halifax bringen. Der Flugkapitän begrüßte uns mit den Worten, dass er zwei Kinder habe und daher selbst ein großes Interesse daran habe, uns sicher nach Halifax zu fliegen. Vorher wurden wir bei der Sicherheitskontrolle noch kurz nervös. Werners Blitzgerät war verdächtig und wurde auf Sprengstoffspuren untersucht!!! Der Flug verlief kurzweilig, wir hatten sogar die Gelegenheit schwimmende Eisberge zu sehen.

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