Unsere nächsten Ziele waren Whanganui und Wellington. Dabei ließen wir den Whanganui Nationalpark rechts liegen und fuhren durch eine schöne Landschaft, teilweise am Fluss entlang und durch viele Schluchten. Dass es wieder eine kurvige Strecke war, muss ich wohl nicht extra erwähnen. Teilweise lagen große abgebrochene Brocken aus Ton am Straßenrand. 😳Bisher sind wir unbeschadet davon gekommen. In Whanganui hatten wir Glück, denn wir konnten direkt am Info Center mit Blick auf den Fluss Whanganui übernachten, Wifi inklusive. Besser geht´s nicht. So konnten wir unseren neuen Artikel ins Netz stellen und mit unseren Kindern „videofonieren“. Jonte zeigte uns seine Laterne, David fing die Kartoffel auf, die Werner ihm zuwarf und Oskar holte gleich sein Fernglas. Das war richtig schön. ☺️
Beim Spaziergang im Regen durch die Stadt sahen wir viele interessante Bilder, die an Häuser gemalt wurden. Klaviersaiten an der Hauswand luden mich zum Musizieren ein.
Am nächsten Tag wiederholten wir den Spaziergang bei Sonnenschein, sahen eine alte Straßenbahn für Touristen ein kleines Stück fahren und schauten den Anglern zu. 🐟
Auf der Weiterfahrt nach Wellington hielten wir am Foxton Beach – so hatte es Stewart uns empfohlen – und ließen uns noch einmal durchpusten. 🌬Bei der Gelegenheit merkte ich, dass ich mein schönes Tuch in der Stadt verloren hatte, zu spät! 😞 Am Strand, der für Autos befahrbar ist, lagen merkwürdige Teile herum, die wir nicht kannten, manche sahen wie Quallen aus. Eine Infotafel auf der Otago Peninsula im Süden klärte uns auf: Blue Bottle Jellyfish. Ob die kleineren Teile auch dazu gehören, wissen wir nicht. Da wir nicht immer WLAN haben, können wir selten im Internet recherchieren. 😇
In Otaki suchten wir im Dunkeln den Freedom Stellplatz, fanden nicht die Einfahrt und blieben in einer Parkbucht über Nacht stehen. 🚐 Am nächsten Morgen konnten wir bei einem Spaziergang alles bei Licht betrachten und sahen viele Angler, die Lachs angelten und Whitebite (winzig klein) mit einem Korb aus dem Wasser fischten. Hier könnte man sich glatt dazustellen und auch sein Glück versuchen. 😉
Die letzten 80 km bis Wellington vergingen wie im Flug. Die Fahrt in der Stadt war wieder anstrengend – nicht nur für den Fahrer! 😳 Aber wir fanden im Hafen einen großen Freedom Campingplatz und waren zufrieden. Hier kam ich auf die Idee, den Stadtplan aus dem Autoatlas einfach abzufotografieren. So konnten wir uns orientieren, ohne unser Datenvolumen (2GB) zu vermindern.
Ein Tunnel für PKWs und Fußgänger erleichterte uns den 50minütigen Weg in die Stadt. Besonders interessierte uns das Museum of NZ/Te Papa Tongarewa. Der Eintritt war frei, wie in vielen Museen Neuseelands, einfach toll! 😊
Eine ganze Etage ist dem 1. Weltkrieg gewidmet: Gallipoli:The Scale of our War. Hier wird die Geschichte der Schlacht von Gallipoli im 1. Weltkrieg erzählt – aus der Sicht und mit den Worten von acht Neuseeländern, die sich in außergewöhnlichen Lagen befanden. Wir begegneten übergroßen realistisch dargestellten Figuren, alles war sehr anschaulich – erschreckend! Mit gemischten Gefühlen verließen wir diesen Bereich. 🤔 Die nächste Etage handelte von den Auswirkungen der Besiedlung auf die Natur – u.a. dem Aussterben vieler Tiere und Pflanzen. Zum Schluss warfen wir noch einen Blick in die Kunstausstellung und schon waren drei Stunden vergangen. Gut, dass wir noch einen weiteren Tag in Wellington verweilten!
Der Rückweg im Regen war kein Vergnügen – Werner kämpfte mit seinem Regenschirm, der nicht aufging – und auch am folgenden Tag war es nasskalt. 🌂Trotzdem machten wir uns wieder zu Fuß auf den Weg, dieses Mal über den Berg, Mount Victoria – eine schöne Wanderung durch den Haitai Park, teilweise steil bergauf. 😇 Am Lookout angekommen genossen wir bei Wind und Wolken einen 360°- Blick auf Wellington und die Bucht. Danach ging es weiter zur Stadt, die letzten Wege erinnerten uns an die steilen Straßen in San Francisco. Im Te Papa Tongarewa schauten wir uns an diesem Tag die beeindruckende Etage der „Maori-Ancestors“ an. Sogar ein ganzes Marae ist zu sehen und darf betreten werden, ohne Schuhe natürlich! Kaum zu glauben, dass sich nicht alle daran halten! Hier darf leider nicht fotografiert werden. Einen kurzen Moment standen wir ratlos vor den Vitrinen, denn wir spürten zweimal Erschütterungen im ganzen Raum…🤔
Alle schauten sich verunsichert an – gingen dann aber weiter zum nächsten Exponat.
Interessant war auch die Ausstellung der Einwanderer von ca. 1940 an. Kriege und Katastrophen veranlassten die Menschen aus ihrem Land zu flüchten. Viele Schicksale werden hier sehr persönlich dargestellt. 🤔
Leider konnten wir uns keinen Katalog zu diesem Museum kaufen, denn es gibt keinen. 😉
Ein Spaziergang an der Küste entlang mit einem Blick auf die Hochhäuser, eine ankommende Fähre, ein leckeres Essen und ein super leckeres Bier 🍺🍺 bei The Crab Shack rundeten den Tag ab. Zurück am Wohnmobil waren wir nicht mehr ganz allein, nein, hier standen die Camper so nah, dass man die Türe nicht ganz öffnen konnte.
Da die Fähre zur Südinsel am nächsten Tag erst mittags fuhr, hatten wir noch Zeit für einen Spaziergang am Wasser. Mehrere Kunstwerke im Wind sahen wir, spannend! Die Verspätung der Fähre erlaubte es uns noch ins Regierungsviertel zu gehen und unsere Eindrücke mit der Kamera festzuhalten. 📷
Der Besuch der Hauptstadt hat sich in jedem Fall gelohnt. 🤗
P.S. Gerade sind wir in Blenheim und nehmen gleich wieder die Fähre zurück nach Wellington. 😉
Hallo Andrea, hallo Werner,
endlich habe ich es geschafft, mal auf eurer Blogseite zu stöbern. Was für beeindruckende Bilder und was für eine Vielfalt an Eindrücken und Erlebnissen!!Mit dieser intensiven und ausgiebigen Art zu reisen taucht man ja wohl so richtig tief in die fremden Länder ein.
Hier in Deutschland versuchen wir uns bei mildem, aber nassen Wetter auf den Advent einzustimmen. 🙂 Die Schule macht meistens Spaß :)))
Liebe Grüße aus Eutin von Meike (vom FÖZ)
Hallo Meike,
über deinen Kommentar habe ich mich sehr gefreut. Auch wenn ich mit Werner am anderen Ende der Welt durch Neuseeland reise, denke ich doch immer wieder an die Schule und frage mich, wie es euch geht. Den Schulalltag habe ich noch nicht vergessen. 😉
Ich hoffe, dass ihr die Adventszeit mit den Kindern genießen könnt und sie nicht zu aufgeregt sind.
Da wir uns meistens in der Natur aufhalten, merken wir nicht viel von der Vorweihnachtszeit. Vielleicht können wir ja noch eine Christmas Parade miterleben.
Liebe Grüße aus Te Kuiti, südlich von Hamilton von Andrea und Werner