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Weihnachten auf Sanibel Island

Weihnachten auf Reisen zu sein, das war neu für uns! Auf den Weihnachtsstress in der Adventszeit konnten wir gut verzichten, aber wie wird es uns an den Feiertagen ergehen?

In einer schönen Umgebung, nicht zu einsam, wollten wir die Tage verbringen. Astrid und Bernd aus Eutin erzählten uns von Sanibel Island. Da es zeitlich für uns gut passte, buchten wir kurzfristig einen Platz und bekamen am 20.12. die Bestätigung. Glück gehabt! 🙂

Im Periwinkle Park fanden wir viele Ferienhäuser und einige Plätze für Camper vor. Manche wohnen dauerhaft hier und andere nutzen ihr Haus als Ferienhaus. Es ist wie eine kleine Siedlung – man kennt sich. Alles war bunt geschmückt, sogar eine Krippe mit beleuchteten Krippenfiguren stand auf dem Nachbarplatz.
Schon am 23.12. war mir recht mulmig zumute. So leicht war es wohl doch nicht für mich, Weihnachten weit weg von der Familie zu verbringen. Am 24.12. gingen wir vormittags bei strahlendem Sonnenschein zum Hotspot, denn Wifi wurde auf dem Campground leider nicht angeboten. Es war nicht einfach, die Kinder zu erreichen, aber im Laufe des Tages konnten wir allen via facetime/skype ein frohes Fest wünschen. 🙂 🙂 🙂
Das nächste Weihnachtsfest feiern wir gerne wieder mit der Familie!

Bei Einbruch der Dunkelheit kamen die Bewohner mit einem Glas in der Hand an einem Treffpunkt zusammen. Sie wünschten sich „Merry Christmas“ und plauderten ein wenig. Auch der Santa Claus fehlte nicht: Hoch oben auf einem Frontlader wurde er durch die Anlage gefahren und begrüßte alle. 😉
Am Wegesrand leuchteten Lichter (Teelichter in Papiertüten), die jeder an seinem Platz aufgestellt hatte. An unserem Platz hatte eine freundliche Amerikanerin auch ein Licht hingestellt. 🙂

An den Weihnachtstagen war es meist über 30°, ungewöhnlich heiß für diese Zeit. Wir verbrachten die Tage mit Spaziergängen am Strand, Radtouren, Abkühlen im Meer, Lesen und Spielen am Abend. Es gab auch etwas Besonderes zu essen, aber kein traditionelles Fondue. 😉

Die Insel ist bekannt für ihre schönen Muscheln, die aber auch von Profis gesammelt werden. An einem Tag standen wir früh auf, um die ein oder andere besondere Muschel zu finden. Vergeblich! Der Strand war voller Menschen, die die gleiche Idee hatten! 😉 Also begnügten wir uns mit einem langen Spaziergang und staunten, was so alles aus dem Golf von Mexiko an Land gespült wird…
Im Naturschutzgebiet beobachteten wir wieder springende Fische, die immer wieder an anderen Stellen aus dem Wasser springen. Einfach schwer, diese Situation zu fotografieren! Ein Waschbär war auf Futtersuche und zum ersten Mal sahen wir den Rosa Löffler mit seinem besonders breiten Schnabel.
Ganz anders sieht der Leuchtturm auf dieser Insel aus. Er besteht aus einer offenen Stahlkonstruktion und war an der Spitze weihnachtlich geschmückt. Am gut besuchten Strand entdeckten wir dort einen „Snowy Egret“, den wir bisher noch nicht gesehen hatten. Da es in der Sonne kaum auszuhalten war, suchten wir uns einen schönen Schattenplatz. Hier badeten wir im flachen Wasser, wahrscheinlich das letzte Mal für die nächste Zeit. (aktuelle Temperatur auf St. Joseph Peninsula: 11°)

Sanibel & Captive Islands haben wir als Urlaubsinseln erlebt mit schönen Stränden und Fahrradwegen, genau das Richtige für die Weihnachtstage!  🙂 🙂 🙂

Zu Besuch in Naples

Im Long Key State Park sprach uns ein Paar an, dem unser Wohnmobil schon in Marathon aufgefallen war. Hilde und Hans leben in Naples und ihre alte Heimat ist Bamberg. Nach einem kleinen Plausch verließen wir den Platz in Richtung Curry Hammock State Park.

Ein paar Tage später bekamen wir überraschend eine Mail, ob wir nicht Lust hätten in Naples vorbeizuschauen. Die Stadt lag genau auf unserem Weg und wir sagten spontan zu. Hans fuhr kurzerhand sein Wohnmobil zum Airport – er ist Pilot – und machte für uns seine Wiese frei. 🙂 So parkten wir am 21.12. unser Wohnmobil unter Palmen mit Blick auf den Kanal.

Da Hilde und Hans schon lange in den USA leben und viele Touren mit ihrem Wohnmobil unternommen haben, erhielten wir viele wertvolle Tipps. 🙂 Außerdem bekamen wir einen Einblick in das Leben hier vor Ort. Abends überraschten uns die beiden mit einem köstlichen Essen vom Grill, woran wir jetzt noch gerne zurückdenken. 🙂

Am nächsten Tag zeigten Hilde und Hans uns die Stadt der „Reichen“ und wir staunten nicht schlecht über die riesigen Villen mit ihren großen Gärten. Die Fahrt führte uns auch an Steven Spielbergs Winterwohnsitz vorbei, das Haus mit den vielen Kaminen.
Auch am Pier machten wir Halt und schlenderten bis zum Ende, wo die Angler so manchen großen Fisch aus dem Wasser holten. Manchmal sind die Pelikane schneller, schnappen sich den Fisch und hängen unweigerlich an der Angelleine. Zur Rettung der Vögel liegen große Netze bereit. Ein Ranger war auch zugegen und half bei der Aktion. Zum Schluss sahen wir sogar einige Delfine im Wasser schwimmen. Sie suchen im Winter die wärmeren Küstengewässer auf.
Am weiten Strand mit weißem feinen Sand genossen viele Urlauber die Sonne und das Meer. In den Wintermonaten schnellt Naples Einwohnerzahl rapide in die Höhe, denn Snowbirds und andere Urlauber bevölkern in dieser Zeit die Stadt mit ihren herrlichen Stränden. Ja, hier lässt es sich aushalten und manche wohnen an solch einem schönen Ort. 😉
Zum Abschluss gingen wir gemeinsam in ein mexikanisches Restaurant, ließen uns das Essen schmecken und nahmen ein „doggy bag“  mit nach Hause.

Wir haben uns bei euch in Naples ein bisschen wie zu Hause gefühlt und danken für die Gastfreundschaft, Hilfsbereitschaft und die vielen Anregungen. 🙂 🙂 🙂

 

Die Everglades II

Bei unserem Aufenthalt in den Everglades beobachteten wir nicht nur Tiere und Pflanzen, sondern erfuhren auch viel über das Ökosystem. Der Flyer des Nationalparks ist informativ und gibt einen guten Einblick in die aktuelle Situation. Es gibt zwei Jahreszeiten, die Trocken- und die Regenzeit. Tiere und Pflanzen haben sich an diesen Wechsel angepasst. In der Regenzeit, besonders von Mai bis Oktober, fallen große Wassermengen in das „Kissimmee River basin“, die ganz langsam durch das Seegras zu den Mangrovengebieten fließen.

In den Wintermonaten sinkt der Wasserspiegel, was wir bei unserer Fahrt durch die Everglades gut sehen konnten. In der Vergangenheit war dieses Ökosystem im Gleichgewicht. Aber schon im Jahr 1947 wurde der Nationalpark gegründet, um die Everglades zu retten. Der Bevölkerungszuwachs (täglich 800 neue Bewohner) und die Landwirtschaft haben einen großen Einfluss auf die Everglades, denn der Wasserverbrauch ist enorm. Durch den Bau von Kanälen, die den natürlichen Fluss des Wassers unterbrechen und das gezielte Drosseln, bzw. Zuführen des Regenwassers in die Everglades, ist der Wasserstand teilweise zu niedrig, aber auch teilweise zu hoch. Aufzuzählen, was sich dadurch alles verändert, führt hier zu weit, ist aber hoch interessant! Immer wieder lasen wir vom hohen Quecksilbergehalt, der bei vielen Tieren festgestellt wird. So sollen Erwachsene nur einen „Bass“ (Fischart) pro Woche essen, Schwangere und Kinder gar keinen. 🙁

Nachdem wir dies alles wussten, sahen wir die großen Felder vor den Toren der Everglades mit anderen Augen und beobachteten die Bewässerung kritisch. Riesige Tomatenfelder benötigen natürlich viel Wasser! An der Tropical (Fruits) Village Farm ging Werner dann auf die Bremse und fotografierte die Papaya Plantage.

Am 18.12. fuhren wir zum Einkaufen nach Homestead und fragten bei Home Depot unsere Mails ab. Über die vielen Glückwünsche habe ich mich riesig gefreut. 🙂 🙂 🙂

Nun fuhren wir wieder in die Wildnis. Der Tamiami Trail (41) im Norden der Everglades führt zum „Big Cypress National Preserve“. Die Straße führt am Kanal entlang, wo Alligatoren, Egrets und Herons zu sehen waren. Nach einem kurzen Spaziergang im Shark Valley fuhren wir an der „Miccosukee Reserved Area“ vorbei und versuchten beim Campground „Midway“ unser Glück. Wir erhielten einen Platz, der wider Erwarten sogar Strom bereit hielt, so dass wir beide am Blog arbeiten konnten. Im kleinen See mitten auf dem Platz schwammen Alligatoren; auch am Ufer lag ein Alligator in der Abendsonne. 😉

Am nächsten Tag fuhren wir zum Shark Valley und mussten am Eingang erst einmal warten. Es war Wochenende und alle Parkplätze waren um 11 Uhr schon belegt. Gut, dass einige Fahrer wendeten und wieder weg fuhren! Nach 30 min durften wir in den Park fahren und machten eine herrliche Radtour bei Sonne und Wind. Der Hinweg lief schnurgerade am Kanal entlang, wo wir viele Vögel entdecken konnten. Am Ende erwartete uns ein Aussichtsturm, über dem die Geier ihre Runden zogen… Oben war es besonders windig, so dass Werner sein Käppi verlor, was mich mal wieder an vergangene Klassenfahrten auf Amrum erinnerte. Kevins Käppi landete bei den Pferden…;-)

Am Fahrradständer plünderten einige Raben die Fahrradtaschen eines Touristen, denn er hatte Lebensmittel darin liegen gelassen. Die Raben müssen noch andere Dinge gefunden haben, denn er suchte später sorgfältig das Gelände nach den verlorenen Gegenständen ab…
Der Rückweg war natürlicher mit vielen Kurven und gefiel uns sehr gut. Wir sahen viel Wasser aber weniger Vögel. Mit unseren E-Bikes fuhren wir bei starkem Gegenwind durch die Natur zum Parkplatz zurück und waren geschafft von der prallen Sonne…

Am nächsten Tag sahen wir auf dem Campground zwei Alligatoren im See schwimmen. Sie lagen auf der Lauer und hatten den kleinen Hund eines Paares aus Georgia im Visier. Die beiden schienen aber keine Angst um ihre Hunde zu haben, denn Kenneth lockte die Alligatoren an, damit Werner ein gutes Foto schießen konnte. Wir erhielten den Tipp das Oasis Visitor Center zu besuchen und die Loop Road (scenic drive) zu fahren (a couple of hours) und dort oft anzuhalten. Im Visitor Center führte ein Holzweg am Kanal entlang, in dem wir viele Alligatoren, den seltenen White Heron und viele andere Wasservögel sahen. Die Rangerin erklärte uns, wie wir den Kormoran vom Anhinga unterscheiden können und wusste allerhand von den Alligatoren zu berichten. Wer wollte, durfte den oberen Teil des Schädels in die Hand nehmen, ein ganz schönes Gewicht! Das Gehirn des Alligators ist übrigens sehr klein. 😉

Die Loop Road ist eine unbefestigte Straße, die durch das „Big Cypress National Preserve“ führt. An gelb markierten Haltepunkten erhielten wir einmalige Einblicke in diese Wildnis, teilweise atemberaubend! Diese angelegten Wege bieten den Menschen die Möglichkeit einen Einblick in die Wildnis zu erhalten, die er auf eigene Faust nicht betreten kann. Kommt er vom Weg ab, so ist er hoffnungslos verloren. Wir blieben bis zum Einbruch der Dunkelheit (ca. drei Stunden) und hätten uns noch mehr Zeit gewünscht. Immer wieder hielten wir an und bewunderten die Zypressen, die im Wasser stehen und die Tiere in diesem Lebensraum. Mit Respekt betrachteten wir diese einmalige Natur. 🙂

Wenn es mir zu unheimlich wurde, blieb ich im Wohnmobil sitzen. So z.B. als uns plötzlich unzählig viele Geier den Weg versperrten. Schon von weitem hatten wir das Blaulicht gesehen; zwei Ranger beobachteten die Lage und stoppten uns. Werner schnappte sich die Kamera und wunderte sich über den extremen Verwesungsgeruch, der in der Luft lag. Langsam wagte er sich an die große Ansammlung von Geiern heran; der Geruch wurde unerträglich. Die Geier fraßen das Aas eines Alligators  und hierbei gab es eine klare Hackordnung. Auch in der Warteschleife behauptete jeder seinen Platz. Auf den Bäumen lauerten ebenfalls unsagbar viele Geier auf ihre Chance…
Ich habe 70 gezählt, kein Wunder, dass es mir da nicht nach „frischer Luft“ zumute war. 😉

An diesem Abend waren wir recht aufgewühlt und gingen erst spät schlafen. 🙂 🙂 🙂

Die Everglades I

Nachdem wir die Keys endgültig verlassen hatten, fuhren wir nach Homestead und kauften zum ersten Mal bei Aldi ein. Hier benötigten wir eine Münze für den Einkaufswagen, was in den anderen Läden nicht der Fall war. Außerdem verzichtet Aldi auf das Einpacken der Waren in Plastiktüten, die wir in anderen Läden teilweise in Hülle und Fülle erhalten.

Am nächsten Morgen (16.12.) standen noch die Weihnachtskarten für die Kinder auf dem Programm. Wer die Wahl hat, hat die Qual… Wir schrieben sie auch gleich, denn sie sollten rechtzeitig zum Fest ankommen. 🙂
Auf dem Weg von Homestead in Richtung Everglades fuhren wir an großen Feldern und Gärtnereien vorbei, wo u.a. Tomaten angebaut wurden. An einem Blumenstand ging Werner plötzlich auf die Bremse und kaufte sechs Sonnenblumen. Verstecken konnte er sie im Wohnmobil nicht, also freute ich mich schon an diesem Tag daran. 😉

Im Visitor Center am Eingang des Nationalparks erhielten wir eine informative Karte und gute Tipps, welche Trails wir auf jeden Fall gehen sollten. Nun blieb noch die Frage, welchen Campingplatz wir anfahren sollten. Die Rangerin war der gleichen Meinung wie viele andere Camper: Auf dem Platz am Meer (Flamingo) waren in diesem Winter wesentlich mehr Mücken als sonst um diese Zeit. Klar, dass wir uns für den Platz „Long Pine Key“ entschieden, denn an meinem Geburtstag wollte ich nicht zerstochen werden. 😉

Vorher fuhren wir jedoch noch zum Anhinga Trail, wo wir mehrere Alligatoren aus nächster Nähe betrachten konnten. Scheinbar schlafend lagen sie am Ufer, im Wasser lauerten sie auf Nahrung und zum Schluss lag sogar einer am Wegesrand. „Geh doch etwas näher ran!“, meinte Werner. Nein, danke! Ich halte den Sicherheitsabstand (5m) lieber ein, auch wenn das Foto dann nicht so spektakulär ist. 😉

Alligatoren leben im Süßwasser, können jedoch bis zu 14 Tage im Brackwasser leben, wenn ich den Ranger richtig verstanden habe. 😉 Sie haben einen kleineren Kopf als Krokodile. Da sie nur alle 15 – 20 Tage fressen, haben sie zwischendurch viel Zeit zum Verdauen und Ruhen. Da sie ihre Temperatur nicht selbst regulieren können, benötigen sie ein Sonnenbad zum Aufwärmen und das Wasser zum Abkühlen. Es gibt ca 1 000 000 Alligatoren in Florida und ihr Fleisch findet man in einigen Restaurants auf der Speisekarte… Das sieht bei den Krokodilen anders aus, sie befinden sich auf der Roten Liste und werden geschützt. Sie leben im Salz – und Brackwasser. Bei unserem Rundgang konnten wir auch wieder verschiedene Herons und Egrets beobachten. Den kleinen Green Heron sahen wir hier zum ersten Mal. Wir verbringen immer viel Zeit damit, die Tiere zu beobachten und freuen uns, wenn wir sie in einer besonderen Aktion sehen. Was ich mit dem bloßen Auge nicht so schnell wahrnehmen kann, hat Werner dann oft schon mit seinem Tele im „Kasten“. 😉

Der Long Pine Key Campground liegt so richtig in der Natur, kein Strom, keine Duschen, dafür Vögel und viele andere Tiere, die im Gebüsch rascheln. Das war schon spannend! Da auch hier die kleinen „Biting Flies“ in der Dämmerung fleißig umherschwirrten, verzichteten wir darauf, abends draußen zu sitzen, auch wenn es noch richtig warm war…

Dass ich meinen Geburtstag in den Everglades verlebe, hatte ich mir schon vor Monaten ausgemalt. Da wir so viele Tage auf den Keys verbracht hatten, kam es auch dazu. 😉 Am Morgen waren die Bänke draußen nass (Wir waren ja in den EVERGLADES! ), also frühstückten wir im Wohnmobil, ausnahmsweise mal kein Müsli. 😉 Sechs Sonnenblumen strahlten mich an. J Schon recht früh fuhren wir zum Flamingo Visitor Center, um von dort aus eine Bootsfahrt durch den Nationalpark zu machen. (Ganz ohne Wellen!)

Canal – Cool Bay – Tarpon Creek – Whitewater Bay (zweitgrößtes Binnengewässer Floridas) und zurück war unsere Strecke. Nur eine kleine Gruppe war zu dieser Tour um 11 Uhr gekommen. Der Kapitän erklärte alles sehr genau und fragte immer nach, ob wir die Krokodile etc. gesehen haben. Da mussten wir schon manchmal genauer hinschauen, um die kleinen Krokodile auf dem Ast zu entdecken. Auch die verschiedenen Mangrovenarten erklärte er uns, nur die roten Mangroven besitzen die typischen Luftwurzeln, die wir hier immer wieder sehen. Nach der Schifffahrt schauten wir uns in der Hitze noch ein wenig am Meer um und entdeckten Ospreys (eine Raubvogelart) in der Luft und zwei Nester hoch oben auf den Bäumen. Ein Vogel blieb meist in Nestnähe, während der andere wegflog. Und siehe da, ein Osprey flog mit seinem Fang in den Klauen zurück zum Baum! 🙂  Der Fotograf hielt drauf und war zufrieden! Obwohl sie mit dem Kopf zuerst ins Wasser tauchen, fangen die Ospreys den Fisch mit ihren Füßen.

Auf der Strecke zurück zum Campground (63 km) gab es eine Reihe von kleineren Trails und Picknickplätzen, die wir fast alle ansteuerten. Unser Picknick am Nine Mile Pond war einfach idyllisch; allerdings musste Werner zuerst den Raben klar machen, dass sie nicht eingeladen waren. 😉 Im Mahagony Hammock fühlten wir uns fast wie im Urwald und der Pa–hay–okee Overlook erlaubte uns einen Blick in die Ferne, in die „Prairie mit Wasser“ wie auf dem Infoschild zu lesen war. Nachdem wir die Abendstimmung und den Sonnenuntergang genossen hatten, fuhren wir zurück zum Campground und ließen den Tag bei einem leckeren Abendessen im ach so warmen Wohnmobil ausklingen. Während Werner kochte, konnte ich entspannt meinen Roman von Hemingway lesen. -) 🙂 🙂

Da wir hier in der Wildnis kein Netz hatten – dies ist der Polizei und den Rangern vorbehalten – konnte ich die Geburtstagsgrüße aus dem fernen Deutschland/Schweiz erst am nächsten Tag lesen.
Eins muss ich zum Schluss noch erwähnen: Ohne „Deep Woods Insect Repellent“ hätten wir die Zeit hier nicht so genossen. 😉

 

Weihnachtsgrüße von Sanibel Island

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Bei hochsommerlichen Temperaturen sind wir heute auf Sanibel Island angekommen, wo wir die Weihnachtstage verbringen werden. Dort fanden wir am Strand zwei lustige „Snowmen“. Mit diesen Schneemännern schicken wir euch herzliche Weihnachtsgrüße über den großen Teich. Zum ersten Mal verleben wir das Weihnachtsfest weit weg von der Heimat unter Palmen. Aber auch hier ist alles bunt geschmückt; der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt.

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Im Garten von Hilde und Hans Löffler in Naples (Foto Hans Löffler)

Key West

Key West ist der Endpunkt der Keys – hier endet und beginnt der Highway 1 bei „Mile 0“– und hat eine ganz besondere Ausstrahlung. Die Nähe zum 150 km entfernten Kuba ist deutlich spürbar. Alte Gebäude aus dem 19. Jahrhundert am Mallory Square erinnern an vergangene Zeiten. Obwohl viele Touristen unterwegs sind, ist in dieser Urlaubsstadt keine Hektik spürbar. Am Hafen laden unzählige Schiffe zu Bootstouren ein, in Restaurants und Bars sitzen die Leute und genießen den Tag.  😉 Wir schauen uns um und entdecken einen Fischer, der seine Fische filetiert und nur kleinere Reste ins Wasser wirft. Pelikane, riesige Tarpons und Möwen lauerten schon. Die Fische schnappten am schnellsten zu und weg war die Beute! 🙂

Auf dem Weg zum Kreuzfahrtschiff, das im Hafen lag, kamen wir am Sunset Pier vorbei, wo die Urlauber genüsslich einen Kaffee oder ein erfrischendes Getränk zu sich nahmen. Auf beiden Seiten azurblaues Wasser, ein Traum!
Traumhaft schön sind die Häuser im sogenannten Conch-Stil mit Veranden, Säulen und Holzschnitzereien. Überall sehen wir die Pflanzen, die wir zu Hause als Zimmerpflanzen halten. Einige beranken sogar die Straßenbäume, darunter auch die Pflanze, die ich einst zur Kommunion bekam und von meiner Mutter jahrzehntelang gehegt und gepflegt wurde. Das gefällt uns!!! 🙂 🙂 🙂

Natürlich schauten wir uns das „Hemingway House“ an und staunten nicht schlecht. Sein Garten war ein kleines subtropisches Paradies. Sieben Jahre lebte er hier mit seiner zweiten Frau, bevor er mit seiner dritten Frau nach Kuba ausreiste. Hemingways Tagesablauf sah folgendermaßen aus: Am Morgen Schreiben, am Nachmittag Fischen und am Abend Barbesuche. 😉 Da 1931 eine große Depression herrschte, war er wahrscheinlich der einzige zahlende Gast in Sloppy Joe´s Bar. Im Haus sahen wir die Nachbildung einer Katzenskulptur Picassos. Das Original wurde gestohlen und nach der Rückgabe durch eine Replik ersetzt. Diese Skulptur stammt sicher aus der Pariser Zeit mit seiner ersten Frau.

Im ganzen Haus schlichen Katzen herum, ungefähr 60 an der Zahl, alles Nachfahren von Hemingways 6-zähiger Katze „Snowshoes“, so steht es hier geschrieben. Sogar ein Katzenfriedhof ist im Garten angelegt und jeder Name aufgeschrieben, so richtig amerikanisch. 😉 Wir haben übrigens ganz in der Nähe des Hemingway Hauses eine Kleinigkeit im Lokal Six Toed Cat gegessen und zwar hervorragende Hamburger. Ungewohnt waren die Hähne und Hühner, die in der Stadt überall herum liefen oder auf den Bäumen saßen. Ein lustiger Anblick!

Zum Schluss hatten wir noch ein „wichtiges“ Ziel, den „Southernmost Point in the US“. Eine wohlgeordnete Schlange hatte sich vor der „Boje“ gebildet. Wir waren hin- und her gerissen, ob wir uns anstellen sollten, denn die Beschriftung lag genau im Gegenlicht.

Gerne hätten wir uns länger in Key West aufgehalten, um noch mehr von der Stadt und dem Lebensgefühl hier zu erleben.
Die Zeit auf den Keys mit den hochsommerlichen Temperaturen, den schönen State Parks und dem azurblauen Wasser war herrlich, der Abschied von den Keys fiel uns nicht leicht… 🙂 🙂 🙂

„The Everglades National Park“ war unser nächstes Ziel. Für die Weihnachtstage haben wir einen Platz auf der Insel Sanibel gebucht. 🙂

Insel–Hopping auf den Keys II

Als wir am 9.12.15 bei herrlichem Sonnenschein den Overseas Highway in Richtung Bahia Honda State Park fuhren, begrüßten uns der Atlantische Ozean und der Golf von Mexiko in einem prachtvollen Azurblau. Unglaublich schön! Klar, dass wir oft anhielten, um die besonderen Eindrücke zu genießen und fotografisch festzuhalten. Gegen Mittag war es so heiß, dass wir uns bei unserer Rast nach Schatten sehnten, den die Palmen hier ausreichend spenden. Die Palmen sind keine heimischen Bäume hier in Florida; sie wurden vor langer Zeit hier eingeführt. Dasselbe gilt für den Leguan, den wir an diesem Tag das erste Mal am Ufer in der Sonne liegen sahen. Erst am Tag zuvor hatten wir dies in einem Gespräch mit dem Ranger auf Long Key erfahren. 😉 Die Leguane wurden wahrscheinlich als Haustier gehalten und später ausgesetzt. Da sie nicht hierher gehören, fehlt der natürliche Feind und sie können sich ungestört vermehren. An den folgenden Tagen sahen wir noch einige Leguane, sogar in Key West!
Um zu unserem Ziel zu gelangen, mussten wir über lange Brücken fahren. Oft sahen wir eine Fußgängerbrücke, die parallel dazu verlief, aber plötzlich endete. Dies sind die alten Brücken, über die die Eisenbahn in den 20er Jahren fuhr, die der Unternehmer Henry Flagler bauen ließ. Dort stehen wieder die Angler und sorgen für ein leckeres Abendessen. 😉 Ein Angler wies uns auf Rochen hin, die an einer bestimmten Stelle häufig zu sehen sind, und siehe da einige schwammen gerade vorbei. Mit seinen ausgebreiteten Armen zeigte er uns, welche riesigen Exemplare er schon gesehen hat. 😉

Der Bahia Honda State Park gefiel uns sofort. Hier konnten wir im Meer schwimmen, was wir auch direkt nach unserer Ankunft machten. 🙂 Da ich für mein Leben gern schwimme, war dieser Ort wie für mich gemacht. Die alte Eisenbahnbrücke im Sonnenuntergang, ein wunderbares Motiv für den Fotografen!
Am nächsten Tag war ein Strandtag geplant, aber der Himmel war bedeckt, so dass wir viel am Wohnmobil lasen und nur eine Runde schwammen. Viele Leute schnorchelten im Atlantik, aber wir hatten nichts dergleichen dabei… Einen kleinen Schreck sollten wir an diesem Tag noch bekommen. Als wir nach dem Sonnenuntergang wieder zu unserem Wohnmobil gingen, erblickte Werner eine große „Spinne“ am Tisch und scheuchte sie weg. Später stellte sich heraus, dass es ein Skorpion war. Damit hatte ich nicht gerechnet!! Jetzt schaue ich unter jeden Tisch…😳

Da jetzt in Florida Hochsaison ist und wir inzwischen wissen, wo wir einen Platz auf dem State Park reservieren können, www.reserveamerica.com, buchen wir auf den Keys immer rechtzeitig und wissen mittags schon, wo wir abends schlafen werden. 😉 Es lohnt sich immer wieder zu schauen, da die Leute auch kurzfristig stornieren. Von Bahia Honda aus fuhren wir nach Key West, verbrachten dort einige schöne Stunden und mussten dann wieder bis Long Key fahren. (2 Stunden Fahrt)

Dort genossen wir am 12.12. noch einmal den direkten Zugang zum Meer, badeten auch hier einmal im flachen Wasser, „Rentnerbaden“ nannte Werner dies. 😉 Viel Zeit blieb uns an diesem Vormittag nicht, denn unsere Nachbarin, die Portugiesin Albina, die schon lange in USA lebt, begrüßte uns und erzählte von ihren Touren in Amerika. Begeistert schaute sie sich unseren Blog an und ließ ihn durch eine App übersetzen…Ein Paar aus Bamberg, das ganz in der Nähe in Naples lebt, kam auch vorbei. Das deutsche Kennzeichen fällt halt auf. Dort werden wir in den nächsten Tagen einmal vorbeischauen. 🙂
Einige Stunden später trafen wir dann auf ein Paar aus Eutin, das auch ein ganzes Jahr in USA verbringt, unglaublich! Bei allen Gesprächen tauschen wir uns aus und erhalten immer einen guten Tipp für unsere Reise. Astrid und Bernd gaben uns den Tipp auf die Insel Sansibel zu fahren und nun verbringen wir dort die Weihnachtstage. Danke für den Tipp! 🙂 🙂 🙂

Nun sollten wir den letzten State Park mit Campground kennen lernen, Curry Hammock St. P.. (Nicht jeder State Park ist mit einem Campground ausgestattet.) Natürlich finden wir diesen Park wieder ganz besonders —– schön!!! Kite Surfer nutzen den starken Wind und die Wellen, ein schönes Bild. Ich schnappe mir mein Buch, ein Roman aus Montana, und lese am Strand – hier gibt es einen richtigen Strand. 😉 Werner hält seine Eindrücke fotografisch fest. Am Abend gibt es ein Treffen zum Betrachten der Sterne. Wir waren dabei, schauten durch das große Teleskop und lernten wieder eine Menge hinzu. Am nächsten Tag sahen wir einen Leguan im Wasser schwimmen und eine blaugrüne Schlange schlängelte sich im Gras, direkt bei uns am Platz…Nun waren geschlossene Schuhe angesagt! 😉 Von einem Paar aus Quebec erfuhren wir, dass es in der Gaspesie im August am schönsten ist, da das Wasser dann warm ist und die meisten Urlauber wieder zu Hause sind. Ob wir das bei unserer nächsten Tour durch Kanada so hinkriegen? Das wird schwierig…

Der Hauptgrund, den State Park John Pennekamp auf Key Largo noch einmal anzufahren, war die Möglichkeit mit dem Glasbodenboot zum Korallenriff zu fahren. Dass diese Fahrt nicht unser schönstes Ereignis war, schrieb ich schon. 😉 Der erste Teil der Fahrt war jedoch sehr schön. Wir fuhren durch Mangrovengebiete, die links und rechts zu sehen waren. Es gibt drei Arten von Mangroven, nur eine davon hat Luftwurzeln. Sie stehen unter Naturschutz! Kurz vor der Abfahrt kauften wir uns kurz entschlossen Taucherbrillen mit Schnorchel und konnten einige Fische dieser Region beobachten. Das machte uns beiden richtig Spaß! 🙂 Gewarnt wird vor einer blauen Qualle, die ich zweimal gesehen habe. (Falls es diese bestimmte Qualle war.)

Besondere Freude kommt immer auf, wenn wir mit den Kindern und Enkeln telefonieren oder skypen. 🙂 Oft ist das Netz schwach oder nicht vorhanden. Hier auf Key Largo konnten wir mit Jane und Tobi sprechen und sahen die Enkelkinder. „Opa holt mich ab,“ sagte der kleine Oskar. Das geht ans Herz… Lieber Oskar, im Juli 16 geht dein Wunsch in Erfüllung!!! 🙂 Mit Sunny und Meike konnten wir auch schon mehrmals skypen und telefonieren. Es ist jedes Mal eine wahre Freude! 🙂 🙂 🙂

Insel–Hopping auf den Keys I

Die Fahrt lief gut und Werner freute sich unbändig auf die Florida Keys. 🙂 –Diese Inselkette im Süden Floridas, die sich über 180 km ins Meer erstreckt, liegt zwischen dem Atlantischen Ozean und dem Golf von Mexiko. Die vielen kleinen Inseln sind durch Brücken verbunden, die Hauptstraße ist der Overseas Highway. –

Palmen am Straßenrand, Kiefern, Swamp und Büsche, wir sogen die Natureindrücke auf, bis wir Miami in der Ferne erblickten. Die Skyline einer so großen Stadt hat auch ihren Reiz! Mit Bravour fuhr Werner auf der 6 (12)- spurigen Autobahn, die uns durch Miami führte. Unser Navi wollte uns immer wieder auf die Turnpike (gebührenpflichtige Autobahn) lenken, die wir meiden wollten. Aber es war wie verhext, wir landeten immer wieder auf dieser Mautstraße und fanden keine Möglichkeit, die Gebühr zu entrichten. Wir kamen abends an und übernachteten bei Walmart, um am nächsten Morgen bei Tageslicht auf die Inseln zu fahren. Im Laden hörten wir viele Leute spanisch sprechen – kein Wunder, denn im Großraum Miami leben viele Menschen aus Kuba, El Salvador, Nicaragua und Kolumbien. Die bewaffnete hauseigene Security stand am Ausgang und wir mussten das erste Mal unseren Kassenzettel vorzeigen.

Die Fahrt von Florida City bis Key Largo war eine Fahrt durch absolute Wildnis – Swamp und kleine Büsche auf beiden Seiten, alles eingezäunt – und türkisfarbene Leitplanken, einfach cool! 🙂 🙂 🙂 Wir hatten keinen Campground auf den Keys gebucht, hatten aber Glück und bekamen einen Platz im John Pennekamp Coral Reef State Park. 🙂

So sah unser Insel – Hopping aus:
John Pennekamp Coral Reef State Park (2) – Long Key St.P. (2) – Bahia Honda St.P.(2) – Key West – Long Key St.P. (1)– Curry Hammock St.P. (1)– J. Pennekamp Coral Reef St.P. (2) 🙂 🙂 🙂

Da es in diesen Tagen heftig regnete, hatten viele Ihre Reservierung storniert. Einzelne Plätze waren überschwemmt!!
In Florida, dem Sunshine State, gibt es nur zwei Jahreszeiten, „wet season“ von Mai bis November und „dry season“ von Dezember bis April. Da in diesem Jahr alles anders ist – ein langer Sommer, der Indian Summer ließ auf sich warten – regnete es Anfang Dezember heftiger als sonst üblich. Werners Hochstimmung war ungetrübt, aber ich war nicht so begeistert von der Nässe und der hohen Luftfeuchtigkeit. Nichts trocknet so richtig……und die Drainage war auch an ihre Grenzen gelangt, wie uns morgens um 9 am mitgeteilt wurde…:-(

Dieser State Park ist ein guter Standort zum Schnorcheln, Kanu/Kayak fahren oder um eine Bootstour zum Korallenriff zu machen. Denn hier im Meer befindet sich das größte lebende Korallenriff der USA, bzw. das drittgrößte der Welt. Unsere Bootstour wurde abgesagt wegen….richtig geraten wegen des Regens! – Auf unserer Rücktour eine Woche später fiel die Glasbodentour nicht ins Wasser, obwohl es kurz vorher auch goss. Aber vom Korallenriff sahen wir nichts, da mir schlecht wurde, als das Boot auf dem offenen Meer in den Wellen schaukelte – das war´s dann, keine Fotos vom Korallenriff und den bunt schillernden Fischen! Denn Werner ließ mich mit meinem Schicksal nicht allein. 😉 –

Auf der Fahrt zum Long Key State Park kamen wir an vielen Kleinbetrieben, Restaurants, Tankstellen, Supermärkten, Cafés, Autowerkstätten, Banken etc. vorbei. Manchmal sahen wir auch das türkisfarbene Meer – ein Traum! 🙂
Im Park angekommen erfahren wir, dass der Platz zum Teil unter Wasser steht, das nicht abläuft… Wir hatten den Platz am Vortrag gebucht, also schauten wir uns das Ganze erst einmal an. Mit Schwung fuhr Werner die Wasserstraße entlang. 😉 Siehe da: Auf unserem Platz stand auch Wasser, aber nur zum Teil, puh! Wir nahmen´s  gelassen, die Hauptsache der Stromumwandler steht im Trockenen! 😉 Unser Wohnmobil stand mit Blick auf das Meer, wir wanderten durch das warme Wasser und stellten unsere Stühle an den Strand und lasen. Die Sonne kam sogar ein wenig heraus,  so gefiel es auch mir 😉 …
Wie in allen anderen State Parks gab es auch hier einen „Trail“, den wir am nächsten Tag gingen. Auch dieser stand teilweise noch unter Wasser. Hier sahen wir viele große Fische im flachen Wasser schwimmen. Ein Ukrainer aus Indiana erklärte uns, dass man diesen Fisch, den Tarpon, an der Flosse erkennen kann, die aus dem Wasser herausragt. Auf dem Trail lernten wir auch „Poison Wood“ kennen, welches starke Hautverletzungen verursacht. Selbst wenn Regentropfen von diesem Baum fallen, verletzen sie die Haut! Der viele Müll, der unter den Bäumen lag, stammte nicht von den Spaziergängern, sondern war angeschwemmt worden. Die stark befahrene Wasserstraße, die an Südflorida vorbeiführt, hinterlässt ihre Spuren. Am nächsten Morgen zeigte sich unser Platz bei Sonnenschein und blauem Himmel von seiner schönsten Seite. Auch die „Wasserstraße“ war schon ein wenig verdunstet, jedoch kamen wir noch nicht trockenen Fußes zur Dusche. 😉

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sebastian Inlet und die Fahrt gen Süden

Schon auf der Fahrt nach Titusville wurden wir auf dem Highway 95 gen Süden immer wieder durch große Werbeschilder eines Surfshops auf den Cocoa Beach aufmerksam gemacht. Deshalb entschieden wir uns für die Küstenstraße A1A, den „Florida Scenic Highway“, und schauten uns diese Küste an. Ein schöner Sandstrand und herrliche Wellen, die die Wellenreiter ausnutzten! Der Küstenabschnitt ist mit vielen nüchternen Appartmentkomplexen bebaut, so dass wir es vorzogen in den Sebastian Inlet State Park zu fahren. Hier findet man noch naturbelassenene Strände. 🙂

Da Werner völlig erkältet war – waren es die klimatisierten Räume im Space Center? – fuhren wir nur die kurze Strecke zum Park, damit er sich dort ausruhen konnte. Auf der Strecke sahen wir nur Geschäfte, Hotels, Appartmenthäuser auf beiden Seiten – schön war es nicht. Irgendwann hörte die Bebauung auf, links und rechts waren Palmen zu sehen, alles war grün – herrlich! 🙂 Ein mittelgroßer Greifvogel flog uns fast vor die Scheibe. Als Werner sein Tempo verlangsamte flog er zur Seite, puh!
Wir hatten Glück und bekamen einen Platz für zwei Tage im State Park. Hier ist um diese Zeit ja richtig viel los. Die „Snowbirds“ aus den nördlichen Staaten fliehen vor der Kälte und überwintern in Florida. Erstaunlich, wie viele Rentner hier auf Achse sind! 😉

Dieser State Park ist ein kleines Paradies, wenn uns nur nicht die unangenehmen kleinen Fliegen piesacken würden. 🙁  Von unserem Platz blickten wir auf das Wasser, schöner kann es nicht sein! 🙂  Hier in diesem nahrungsreichen Inlet leben viele Tiere: Delfine, Schildkröten, Pelikane, Störche (Woodstork), Great Egret, White Ibis, Little Blue Heron, Tricolored Heron, Plover und über uns die Geier!! Manche flogen recht tief….. Natürlich sahen wir wieder viele Angler, die mit Erfolg ihr Abendessen aus dem Wasser holten. Unser Nachbar aus New Hampshire berichtete, dass der Fischbestand sich gut erholt habe, da Fische nur in einer bestimmten Größe gefangen werden dürfen. Die älteren Fische wechseln ihr Geschlecht, meinte er, und sie werden immer fruchtbarer.

Uns ist nicht klar, wie und ob die Fische überleben, wenn sie einmal am Haken waren und wieder ins Wasser geworfen werden. Nicht immer gelingt es den Anglern den Haken aus dem Tier zu entfernen. So sahen wir einen Angler mit einer Schildkröte am Haken kämpfen. Als wir hinzu kamen ruckte er kräftig an der Angel, so dass diese riss. Das ist mit Sicherheit nicht die richtige Methode! Ebenso wunderten wir uns, dass die Störche nicht wegflogen, als wir uns näherten. Schnell sahen wir des Rätsels Lösung: Ein Angler filetierte seine Fische und ließ den gesamten „Abfall“ durch ein Rohr ins Meer gleiten. Störche und Pelikane vertilgten die Reste schnell. Ein Pelikan schnappte sich die Gräten einer Flunder und kämpfte sich damit ab. Lange Zeit sahen wir die spitzen Gräten im großen Schlund abgebildet. Ob er dies ohne innere Verletzungen verdauen kann?
Die State Parks an der Küste sind auf Angler eingerichtet und bieten ihnen einigen Comfort, so z. B. die Tische mit Wasseranschluss und besondere Behälter für den Abfall…

Am Abend verjagte Werner einen Waschbär von unserem Platz, es wird nie langweilig in der Natur! 😉 Dies war ein wunderschöner, sonniger Tag. Klar, dass ich meine Shorts und ein ärmelloses T-Shirt angezogen hatte. Das sollte ich noch bereuen! Die kleinen Fliegen hatten mich total zerstochen, obwohl wir uns eingesprüht hatten! :-(( Am nächsten Tag meinte unser Nachbar aus Tennessee, dass mit dem aufkommenden Wind auch die Fliegen verschwinden. Er hatte Recht! Wir machten einen langen Spaziergang, gingen über die Brücke auf die andere Seite des Inlets, beobachteten wieder die Angler und genossen die Wellen am offenen Meer. Werner sah eine große Schildkröte im Wasser schwimmen und die Delfine zogen wieder ihre Runden. 🙂 Mit dem starken Wind kam auch der heftige Regen. Man hört ihn gut in der Nacht im Wohnmobil…

Werner war trotz seiner Erkältung in bester Laune – er genießt die Wärme. 🙂 🙂 Unsere nette Nachbarin aus New Hampshire brachte uns noch einen Katalog mit Floridas State Parks vorbei und schenkte uns einen Stift: „After bite“. Sie gab uns noch Tipps für unseren Aufenthalt in Florida und wünschte uns alles Gute. So erleben wir immer wieder freundliche, hilfsbereite Amerikaner auf unserer Tour. 🙂 🙂 🙂  Nachdem wir im Regen eingepackt hatten, machten sich meine Mückenstiche immer heftiger bemerkbar, so dass wir nicht nur einen Briefkasten für Gabis Geburtstagspost, sondern auch eine Apotheke aufsuchten. Der Apotheker empfahl mir für die Allergie Tabletten und ein Spray, womit ich mich zwei Tage behandelte. Da die Tabletten müde machten, schlief ich das erste Mal in Amerika während der Fahrt und Werner fuhr auf dem Highway 95 in Richtung Miami. Wir machten diesen großen Sprung, da wir von vielen Leuten gehört hatten, dass die gesamte Küste stark bebaut und daher nicht so attraktiv ist.