Alle Beiträge von Andrea und Werner Knopp

Von Kuala Lumpur nach Auckland

Nun habe ich doch im ersten Bericht vergessen von den Turbulenzen in den frühen Morgenstunden zu berichten. Wir hatten Indien hinter uns gelassen und flogen über das Meer 🌊nach Kuala Lumpur, als es im Flugzeug unruhig wurde. Viele schauten sich um, was die anderen Fluggäste wohl machten. Die Crew entschied sich das Frühstück auszugeben, unterbrach aber mittendrin, weil die Turbulenzen zu stark waren. Kein Wunder, dass mir dabei schlecht wurde! 😳Ich schloss einfach die Augen und wartete ab, bis wir landeten. Gott oder Allah sei Dank ging alles gut. 😇

Nach der üblichen Kontrolle der Papiere und des Handgepäcks mussten wir wieder eine ganze Strecke mit der Bahn fahren, um unser Gepäck abzuholen. Nun wurde es noch einmal spannend. Am Terminal mit den internationalen Flügen stürmten viele Eindrücke auf uns ein. Reisende aus aller Herren Länder 🌏 waren hier unterwegs, besonders aus dem Orient und aus Asien. Europäer sahen wir nur wenige.

Als wir unser Gepäck wieder aufgeben wollten, um die lästigen Reisetaschen nicht die ganze Zeit mit uns herumzuschleppen, bekamen wir einen Schreck. 😳 Wir erfuhren, dass wir keine Boardkarten erhalten, wenn wir nicht den Rück- oder Weiterflug aus Neuseeland gebucht haben. Das konnten wir in diesem Moment kaum glauben, waren wir doch sicher an alles gedacht zu haben. Uns blieb nichts Anderes übrig, als einen freien Platz zu suchen und einen Flug nach Sydney zu buchen. Vorher stärkten wir uns jedoch mit einem kleinen Frühstück. 🥐☕️Unter Zeitdruck und völlig müde einen günstigen Flug zu finden, zu buchen und zu bezahlen war nicht das, was wir uns nach der intensiven Planung so vorgestellt hatten. Aber es klappte und wir konnten unser Gepäck nun aufgeben und erhielten die Boardkarten, nachdem die Stewardess ein kurzes Telefonat geführt hatte. 😊Dieser Fall kommt wohl nicht so oft vor….

Nun suchten wir einen ruhigen Platz, um uns zu erholen. Wir landeten auf einer überdachten Aussichtsplattform mit Spielplatz und angrenzenden Gebetsräumen. Hier waren wir die Fremden. Die Gebetsräume waren gut besucht, davor saßen die Frauen und schauten auf ihr Handy und/oder auf die Kinder. Wir ruhten uns aus, gingen etwas essen und ruhten wieder aus. Ein langer Tag!

Einmal gingen wir nach draußen und bekamen fast einen Schock, denn es war heiß und schwül in Kuala Lumpur. Nicht unser Klima!

Der um 23.45 Uhr geplante Flug nach Auckland verzögerte sich um einige Zeit. Wir waren ja geduldig… 

Der nächste Flug war weniger spannend, denn wir saßen beide nicht am Fenster, konnten den Flug nicht am Bildschirm verfolgen und es gab auch keine Spiele. Dafür waren wir so müde, dass wir etwas schlafen konnten.😴 Meine Nachbarin kam aus Auckland und wir holten uns einige Tipps von ihr.

Pünktlich um 13.25 Uhr landeten wir in Auckland, holten unser Gepäck, erhielten unser Visum (dank Rückflugnachweis!)😉 und gingen am Spürhund vorbei, der bei Lebensmitteln „anschlägt“ und uns nicht beachtete. Unsere Äpfel hatten wir vorsorglich am Flughafen in Kuala Lumpur aufgegessen.🍏🍏

Mit einem Taxi wollten wir nun zum Spediteur fahren. Daraus wurde leider nichts. Da die Tour wohl sehr kurz war, verwies uns der Taxifahrer auf den Bus. Wir wurden in allen Buslinien abgewiesen, bis sich ein netter Busfahrer erbarmte und uns auf seiner Tour mitnahm. 😊Die Spedition liegt einfach ungünstig für öffentliche Verkehrsmittel.

Freundlich wurden wir von Mark empfangen, bekamen einen Kaffee und Wasser und gaben das Carnet de Passage ab, das er für die Abwicklung am Hafen benötigte. Da die Fähre Titania erst am Samstag im Hafen anlegt, werden wir unser Wohnmobil frühestens am Montag abholen können. Oh je! 🤔

Mark bot uns an ein Taxi zu bestellen, das uns zum Hotel fährt. Aber es tat sich eine viel bequemere und günstigere Möglichkeit auf. Der Mitarbeiter John war bereit uns auf dem Heimweg mitzunehmen und am Hotel abzusetzen. Was für ein Start in Neuseeland! 😍 Es waren immerhin ca. 30 km bis Auckland. John erzählte von den hohen Kosten, die der Bau des Tunnels verursacht hatte. Billion (s?) Dollar! Die Fahrt durch den Tunnel ist gebührenfrei, wie so vieles in Neuseeland. John berichtete auch, dass die Aussies in Sydney viel strenger kontrollieren als in Auckland. Na, da sind wir mal gespannt, ob wir unser Wohnmobil in drei Monaten blitzblank dort einführen können.😉

Im Hotel Ibis Budget angekommen checken wir ein, bezahlen und beziehen das kleine Zimmer. Während Werner noch das Zimmer bis Montag verlängert, verfalle ich um 16.45 Uhr in einen tiefen Schlaf. 😴

 

Von Lübeck nach Kuala Lumpur

Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen. Matthias Claudius

Die Vorfreude auf unsere Reise nach Neuseeland war in den letzten Wochen ins Unermessliche gestiegen. Am Montag, den 17.9.18 schlossen wir um 8.30 Uhr unsere Haustür ab und fuhren mit unserem Sohn Tobias nach Hamburg. Ein angenehmer Einstieg in unsere weite, lange Reise! Da wir am nächsten Morgen schon um 5.00 Uhr am Flughafen sein mussten, hatten wir im Hotel Boutique, 0,9 km vom Flughafen entfernt, ein Zimmer gebucht, eine modernes ansprechendes Hotel. Langweilig wurde es hier nicht, denn es herrschte ein reges Treiben in der Luft; Flugzeuge starteten und landeten in recht kurzen Abständen. Da kamen Erinnerungen an Los Angeles auf. Wir checkten online ein – das beschäftigte uns eine ganze Weile. Im Biergarten in der Nähe beendeten wir den schönen Sommertag. 😊

Noch bevor die Sonne aufgegangen war, erreichten wir zu Fuß den Flughafen. Dort erfuhren wir bei der Gepäckaufgabe, dass wir in Kuala Lumpur unsere Reisetaschen wieder in Empfang nehmen mussten. Mist! Der Flug von Hamburg nach London verlief reibungslos – 1h 40min, ein kleiner Augenblick im Vergleich zu den folgenden Flügen. ✈️

Auch die 3h Wartezeit am Londoner Flughafen Heathrow waren nicht der Rede wert. Eine kleine Kaffeepause, die Busfahrt zum richtigen Gate und schon konnten wir in den Flieger nach Kuala Lumpur einsteigen. Werner saß am Fenster und konnte bei ausgezeichneter Sicht Flüsse und Städte gut erkennen – auch Koblenz. 🏘 Selbstverständlich machte er viele Fotos. Spannend war es das Donaudelta aus der Luft zu sehen, das Schwarze Meer und lange Gebirgszüge, vielleicht die Karpaten? ⛰

So genau weiß ich es nicht, denn wir hatten viel Abwechslung im Flieger. Auf einem Bildschirm konnten wir beobachten, wo wir uns gerade befinden, wie lange wir schon fliegen und wie lange der Flug noch dauert. Das konnten wir beim nächsten Flug leider nicht sehen. Außerdem gab es viele Computerspiele, die auch meiner Nachbarin, einer jungen Chinesin gefielen. Beim Spiel „Wer wird Millionär“ (engl. Version) ergänzten wir uns hervorragend. 😀

Mit Spannung erwartete ich den Sonnenuntergang, denn wir flogen in die Nacht hinein. Wann und wo wird es dunkel werden? 🌇 Es ging dann ganz schnell und wir versuchten ein wenig zu schlafen, aber wir waren viel zu aufgedreht. Also wurde weiter gespielt…..

Ich kann nicht sagen, dass die Zeit schnell verging, aber irgendwann näherten wir uns dem Zwischenziel Kuala Lumpur/Malaysia und kamen um 7.00 Uhr am Morgen ziemlich erschöpft an. 

 

Baltimore – goodbye USA!

An Werners Geburtstag blieb keine Zeit für ein ausgiebiges Frühstück. Denn wir trafen uns pünktlich um 8.30 Uhr mit Herrn Müller, der uns bei allen Formalitäten behilflich war. Ein zweites Paar aus Mettmann/Rheinland nahm diesen Service ebenfalls in Anspruch. Wir tauschten uns über unsere Reisen aus und die lange Wartezeit verging wie im Flug. 😉
Etwas wehmütig war uns zumute – kommt unser WoMo auch sicher  in Hamburg wieder an? Wir werden es sehen…🤔

Im Hotel angekommen machten wir uns auf den Weg zum Inner Harbor – ein Katzensprung! Es war unglaublich heiß in Baltimore. Als wir am Kiosk eine Flasche Wasser kaufen wollten, trauten wir unseren Ohren nicht: 4$ für eine kleine Flasche – nicht mit uns! Wir machten eine Rundfahrt mit dem Wassertaxi, das gut gekühltes Wasser für 1$ bereit hielt. Wunderbar! 😀

Wir schlenderten am Inner Harbor mit der interessanten Skyline entlang und genossen die Atmosphäre. Auf einem Pier fand gerade ein Soundcheck für das bevorstehende Konzert statt. Wenig später strömten die Leute zum Eingang, wo jeder Einzelne auf Waffenbesitz abgetastet wurde.
Wir hingegen machten uns auf zum Hardrock Café und stießen mit einem Bier auf den Geburtstag an. 🍻
Das Ende des Rockkonzertes erlebten wir inmitten einer lebhaften Menschenmenge vom gegenüberliegenden Pier. Klar, dass auch wieder Kinder dabei waren – wie am Mittelmeer!

Am nächsten Tag ging es mit der Bahn zum Flughafen. ✈️ Dort hatten wir unendlich viel Zeit, denn das Flugzeug flog mit Verspätung am späten Abend ab. An Bord erfuhren wir,  dass die Putzkolonne nach halbfertiger Arbeit für einen anderen – offenbar wichtigeren– Einsatz abgezogen wurde. 😳 Der Flug verlief reibungslos und so konnten wir dank der Zeitverschiebung am späten Vormittag wieder europäischen Boden betreten. 😉 Aufregend!!!

Es war für uns ungewohnt wieder einen festen Wohnsitz einzunehmen. Werden wir uns  daran gewöhnen? 😉

Kurz vor der Abreise machten wir uns Gedanken, welche Erfahrungen für uns von besonderer Bedeutung waren. Diese Worte kamen uns am Lagerfeuer in den Sinn:

FREIHEIT  –  NOMADENLEBEN   –   BEGEGNUNGEN   –   WEITE  –   NATURSPEKTAKEL  –  METROPOLEN

 

Cleveland – Pittsburgh

Da wir in Fahrlaune waren, fuhren wir in den Abend hinein Richtung Lake Erie/Ohio. Regen und ein heftiges Dauergewitter bescherten uns eine abenteuerliche Fahrt. Eine Stunde ging es durch die tiefschwarze Nacht, in der grelle Blitze und krachende Donner zeitgleich über uns einschlugen. ⚡️⛈ Erleichtert kamen wir bei unserem Übernachtungsplatz an.
Den Aufenthalt am Eriesee hatten wir uns anders vorgestellt – der Uferbereich war zum großen Teil in privater Hand. Traumhafte Grundstücke und Häuser säumten die Straße. Mit viel Glück fanden wir einen kleinen Park am See und schwammen eine Runde. Dort unterhielten wir uns angeregt mit Mennoniten, David, Clara, Anna und Ada, die auch Erholung am See suchten. 😀
Gut, dass Ohio östlich von Toledo einige State Parks am Wasser eingerichtet hat – für alle „Normalverdiener“ und Touristen!😉

In der alten Stadt Cleveland machte Rockefeller seine Millionen. 💰💰💰
Wir hingegen besuchten die Ausstellung „ Louder than Words – Rock * Power * Politics“ in der Rock & Roll Hall of Fame. Ein lohnender Besuch, bei dem wir altbekannte Melodien hörten, in Filmen die Arbeitsweise und die Entwicklung einiger Künstler erfuhren und Protestfilme gegen den Rock and Roll aus früheren Zeiten sahen. Was Musik alles erreichen kann, wurde in der oben genannten Sonderausstellung eindrücklich gezeigt. 🎤🎼🎷🎸🎹🎺

Nach einem zweitägigen Halt im West Branch State Park steuerten wir die Stadt Pittsburgh in Pennsylvania an. Am Zusammenfluss von Allegheny, Monongahela und Ohio River war Stahl über Jahrzehnte das Schlagwort. Wieder sahen wir interessante Brückenkonstruktionen aus Stahl. Unser besonderes Interesse galt jedoch dem Andy Warhol Museum, das wir hier besuchten. Andy Warhol – Ai Weiwei ist das Thema der aktuellen Ausstellung. Ein Dialog zwischen den Künstlern wurde geschaffen. Auf jeder Etage wurden Vergleiche zwischen beiden Künstlern gezogen, Parallelen, Schnittpunkte und Unterschiede herausgestellt. Wieder eine lohnende Ausstellung! 🎨🎥

Bei einem kleinen Rundgang durch Pittsburgh schauten wir uns „Deutschtown“ an. Nur die Häuser mit ihren Höfen und einige Namen erinnern noch an die ehemaligen Siedler. 🇩🇪Ein deutsches Geschäft sieht man hier nicht – nur wenige Häuser wurden renoviert…🤔
Mit jeder Meile kamen wir unserem Ziel, dem Hafen in Baltimore näher. Wir erwischten glücklicherweise den letzten freien Platz in einem State Park in Maryland am Holiday-Weekend. 😀

Der 4. Juli ist der zweithöchste Feiertag in den USA nach Weihnachten, so wurde es uns berichtet. Alle Leute sind unterwegs und feiern diesen Tag. Zahlreiche Feuerwerke sahen wir in diesen Tagen am Himmel. In den Geschäften wurde schon seit Wochen alles angeboten, was man mit der amerikanischen Flagge bedrucken kann – Strampler, Kleidchen, Hosen etc… 🇺🇸🇺🇸🇺🇸
Kopfschütteln erzeugten einige T-Shirt Aufdrucke mit kriegsverherrlichenden Motiven… Selbst im Liquor Shop wurde eine Biersorte vor einem Display mit Soldaten im Feldzug beworben. Für uns eine ungewöhnliche Werbung, die eine Facette amerikanischer Werte zeigt. 🤔🤔🤔

Im State Park Hollofield – Patapsco nahe Baltimore verbringen wir nun die letzten Tage unserer Reise und bereiten alles für die anstehende Rückreise nach Europa vor.
🚙 ⛴ ✈️

Chicago

Chicago, Windy City, ist heute nach New York und Los Angeles die drittgrößte Stadt der USA. 🏙 Gut drei Tage nahmen wir uns Zeit um die Stadt zu erleben. Strategisch günstig gelegen wird ein Übernachtungsparkplatz für LKWs und RVs am McCormick Place angeboten. Von hier aus konnten wir sowohl die City als auch den Lake Michigan gut erreichen – zu Fuß, mit dem Fahrrad und mit der Bahn! 😀Der Fahrrad– und Fußweg am See wurde gut genutzt, auf den Wiesen wurde gegrillt, im See gebadet – kein Wunder bei 30°C!

Die Bevölkerung in Chicago ist bunt gemischt, was sich auf dem Navy Pier widerspiegelte. In einigen Bereichen am See genossen jedoch mehr Afroamerikaner das Wochenende – im Yacht Club blieben die Betuchten unter sich. Quirlig war es am Father’s Day überall… 😄
Fasziniert schauten wir uns die Skyline an, die sich während der 14 km langen Fahrradtour am Ufer des Lake Michigan immer wieder veränderte. Großstädte haben eben auch ihren Reiz! 🚲
Mit der Metra ging es an den anderen Tagen in die City. Beim ersten Mal konnten wir direkt einsteigen und am nächsten Tag warteten wir fast eine Stunde. 🙄Damit hatten wir nicht gerechnet.  Zurück gingen wir den weiten Weg dann lieber zu Fuß…👟👟
Am Chicago River angekommen schauten wir uns begeistert die vielen unterschiedlichen Brücken an. Unter den alten Stahlbrücken spürt man noch einen Hauch der alten Gangsterstadt – Al Capone lässt grüßen. 🕵🏼 Wir gingen den Riverwalk, tranken Kaffee und bewunderten die Skyscraper der Architekturstadt Chicago aus der Nähe. Natürlich stellten wir uns zum Schluss am Willis Tower in die Schlange um die Stadt von oben zu betrachten. 😉
Fakten: 433m hoch, 103 Stockwerke
Wir konnten die Stadt nur hinter Glas betrachten, das war ein wenig schade… Interessant fand ich den Vergleich mit anderen hohen Gebäuden, die alle plastisch dargestellt waren. Wie klein erschienen manche Bauten dabei!

Last but not least besuchten wir am letzten Tag das „Art Institute Chicago“ – absolut sehenswert! Impressionism, Modern Art und Contemporary Art waren unsere Favoriten. Immer wieder entdecken wir neue Bilder von uns bekannten Künstlern. Interessant waren z. B. die Bilderreihen von Claude Monet, der die Verteilung von Licht und Schatten überverschiedene Tages- und Jahreszeiten erkundete. Beeindruckt standen wir vor Edward Hoppers Nighthawks: „Wahrscheinlich habe ich unbewusst die Einsamkeit einer Großstadt gemalt.“ 😄😄😄

Auf unserem Rückweg sahen wir im Millenium Park ein munteres Treiben: Freunde und Familien suchten ein letztes freies Plätzchen auf einer großen Wiese – Picknickdecke und Wein wurden schnell herausgeholt. 😉 Auf einer Großleinwand wurde an diesem Abend ein Film gezeigt. Wir mussten leider wieder zurück zum Wohnmobil…

Die Fahrt ins südliche Chicago Richtung Eriesee führte uns durch eine ärmere Gegend. Es sah so aus, als ob dieses Stadtviertel vor vielen Jahren von den ehemaligen Bewohnern verlassen wurde. Eine große katholische Kirche „St. Michael Erzengel“ scheint dem Verfall preisgegeben zu sein. Teilweise fehlte das Glas in den Fenstern.

 

Scenic Byway am Mississippi

Interstate oder Scenic Byway? Wir hatten genügend Zeit für unsere Rückreise und fuhren den Bluff Country Byway in Richtung La Crosse. 🏞Es wurde hügeliger, alles war grün und überall konnten wir Höfe mit den im Amishland typischen Silos sehen. Auf Goose Island/Wisconsin fanden wir einen schönen großen County-Platz direkt am Mississippi – traumhaft! 😀Leider hielt unsere Markise das später einsetzende Gewitter nicht ohne Schaden aus. Aber nach einigen Reparaturversuchen konnte Werner sie am nächsten Tag wieder einfahren. Puh!! 😌
Die Zeit am Mississippi erinnerte uns an New Orleans, auch wenn Welten zwischen diesen Orten liegen. 😉 Hier im Bereich Minnesota, Wisconsin, Iowa und Illinois fließt der gewaltige Strom scheinbar ungehindert durch die Natur. Seerosen wachsen in den flachen Uferzonen. Kleinere, teilweise fast vergessene Orte liegen an seinem Ufer.
In Prairie du Chien spazierten wir am Wasser entlang und in Marquette probierten wir im Casino Lady Luck unser Glück an den Slotmaschinen. 💰Das Glück war uns nicht hold, doch das Büffet schmeckte bestens. An den „Glücksbringern“ saßen übrigens viele ältere Leute. Wir übernachteten hier mit Froschkonzert – auch die vorbeifahrenden Züge waren nicht zu überhören… 🐸🚂🐸
In Guttenberg fanden wir einige Spuren deutscher Siedler: Schillerstr., Goethestr., Esser’s Clothing, eine katholische Kirche St.Mary’s. 🇩🇪Das Beste war jedoch der Kuchen – er schmeckte wie unser Mandelkranz aus Bad Schwartau! Ja, wir haben uns mit dem amerikanischen Essen arrangiert, freuen uns aber schon auf die Brot-, Käse-, Wurstauswahl, die wir bei uns zu Hause haben. Die deutsche Sprache wird hier übrigens nur noch von einigen älteren Menschen gesprochen.
Bevor wir den Mississippi verließen und in die Großstadt Chicago fuhren, übernachteten wir auf einem idyllischen einfachen Campground am Fluss: Lagerfeuer, Vollmond, Vogelzwitschern, Froschkonzert, Libellen, Glühwürmchen und laute Züge, einfach schön!
😄😄😄

Badlands – Austin

Ein saftiges Grün auf beiden Seiten der Straße – wir fuhren mindestens 100 km durch „Grassland“, bevor wir die Badlands erreichten. Während das Thermometer am Tag bis zu 36°C anzeigte, kühlte es am Abend ein wenig ab. Dafür ließen uns die Mai –/Junikäfer auf dem Campground nicht in Ruhe essen…🙄

Erstaunlich, wie viele Menschen bei diesen Temperaturen den National Park besuchen! Die Badlands sind vulkanischen Ursprungs: Asche, die in Flüssen wegtransportiert wurde, wurde zu Ton/Erde und später zu relativ weichem Sandstein. Wasser hat über eine halbe Millionen Jahre am Fels herumgeschnitzt und es entstanden bizarre Spitzen und verschlungene Gräben. Wie eine Mauer ziehen sich die Badlands 100 Meilen durch South Dakota. 🤔

Wir erkundeten den National Park direkt nach Sonnenaufgang, denn die Temperaturen steigen hier im Laufe des Tages (11.6.) schnell an:
6.50 Uhr – 30°C                  9.30 Uhr – 32°C                  10.30 Uhr –38°C
13.00 Uhr – 42°C
Wir bewunderten die Formen und Farben des Gesteins und den interessanten Kontrast zum saftigen Grün, gingen einige kleine Trails und beobachteten verschiedene Tiere, z.B. die Gabelantilopen. Die Jungen sprangen von einem Fels zum nächsten und andere standen in einer Felsnische im Schatten. 😀

Nicht weit von der Mauer der Badlands liegt der kleine Ort „Wall“. Um sein Geschäft anzukurbeln bot der Besitzer des Drugstores (1930) seinen Kunden kostenloses Eiswasser an.❄️💧 Immer mehr Leute kamen vorbei ­– das Geschäft boomte. 💰Inzwischen stehen dort unzählige kleine Läden, die ineinander über gehen, alles im Westernstil. Bei 42°C ließen wir uns das Eiswasser schmecken, tranken einen Kaffee für 5c ☕️ und aßen unseren ersten Donut 🍩 in den USA. Es sollte nicht der letzte sein. Die Sitte, den Gästen Eiswasser im Lokal zu kredenzen, hat sich übrigens weit über die Grenzen Walls ausgedehnt. 😀

Weiter ging es auf der Interstate 90 in Richtung Osten – Chicago wartete schon auf uns. Unsere Rast mit einem Überblick auf den Missouri River und einem Picknick im Schatten war eine Wohltat! 😃

Zwei Tage verbrachten wir dann auf einem unserer „geliebten“ Passport America Plätzen in Plankinton, nutzten Strom, Laundry und Wifi und zahlten 50%. 😊Werner unterhielt sich lange mit einem Schweizer Camper. Es war der Besitzer von Road Bear – auch Lore und Heinz hatten sich bei Road Bear einen RV ausgeliehen. Der Campground ist ein Durchgangsplatz und am nächsten Morgen war er fast leer, füllte sich aber im Laufe des Tages wieder. 😎

Eine Familie mit drei Töchtern war elf Monate im RV unterwegs. Nun hörten wir das erstemal den Begriff „Roadschooling“. Die älteste (18 Jahre) hat noch nie eine öffentliche Schule besucht…🤔

Das Bild, das ich beim Lesen des Romans „Born in South Dakota“ von diesem Staat bekommen hatte, spiegelte sich im Gespräch mit der bodenständigen Campground-Besitzerin wider: Vor 10-15 Jahren kauften viele Kalifornier hier günstig Land oder Häuser und blieben „Stranger“. Inzwischen sind sie alle wieder weg, berichtete sie…

Der Weg führte uns nun über Sioux Falls nach Austin/Minnesota, denn wir mussten ein Dokument ausdrucken. Was zu Hause kein Problem ist – es sei denn die Druckerpatrone ist mal wieder leer – ist auf Reisen schon eine Herausforderung! 😉 Staples war in Sioux Falls nicht zu finden und in Austin wurde der Laden auch geschlossen. Das ist bitter und zeigt die Entwicklung in dieser Gegend!
Doch mit der Hilfsbereitschaft einiger Austiner kamen wir zum Ziel – alles für umsonst! 😊 Wir stärkten uns mit einem Hamburger, den wir mit einem Löffel essen mussten – wieder eine neue Erfahrung!
Neugierig machte uns das SPAM-Museum. Was verbirgt sich hinter dem Namen „SPAM“? Es ist eine Art Frühstücksfleisch, in Dosen verpackt. Die Entwicklung der Firma konnten wir in diesem Museum verfolgen, alles nett gemacht, sogar eine Spielküche für Kinder war dabei. In Kriegszeiten spielte die Firma zur Versorgung der Soldaten eine große Rolle. Klar, dass die Marke SPAM total vermarktet wird – T-Shirts Bleistifte, Becher etc. 💵…
Wir beließen es bei einer Dose SPAM, die es übrigens in vielen verschiedenen Geschmacksrichtungen gibt. Ob sie uns schmecken wird? Noch haben wir sie nicht geöffnet…

Die Fahrt durch den Süden Minnesotas erinnerte uns übrigens sehr an Schleswig-Holstein, insbesondere Fehmarn: Flaches Land, Windräder und Getreideanbau. 😀
Immer wieder sahen wir Rinder, die in Wasserstellen standen und sich abkühlten. Leider gab es auf der Autobahn keine Möglichkeit zu parken, um dieses Bild professionell festzuhalten. 📷

Black Hills & Mount Rushmore

In den Rockies genossen wir ein letztes Mal kühlere Temperaturen – danach erlebten wir die sommerliche Hitze des Nordens. ☀️In Wyoming fuhren wir durch „The western edge oft the North American short-grass prairie“.
Die Landschaft zeigte eine unglaubliche Weite. Rinder grasten auf der Weide, eine Bison Ranch war von weitem zu sehen. In der Hitze (31°C) fuhren wir weiter gen Norden – die Klimaanlage machte die Fahrt erträglich. 😀 Mount Rushmore , South Dakota war unser Ziel, aber Werner wollte einen Abstecher zum Devil’s Tower machen. Auf der Karte sehen die Entfernungen gar nicht so groß aus…😉

Devil’s Tower: Es gibt verschiedene Theorien über die Entstehung dieses 867 ft hohen Monumentes, z.B.: Magma drang in die Gesteinsschichten ein, blieb aber unter der Oberfläche und kühlte dort ab. Durch Erosion verschwand der weichere Sandstein und legte den wesentlich härteren Felsen nach und nach frei – das Ganze dauerte viele Millionen Jahre…🤔

Was macht man an diesem interessanten Ort? Wir wanderten einmal um den Tower herum (2km), beobachteten Kletterer und Adler und freuten uns, wenn der Weg im Schatten lag. 😀 Auch eine Boy-Scout-Group war hier mit hochroten Köpfen unterwegs und steuerte die nächste freie Bank an.🚶🏻🚶🏻🚶🏻

Die nun folgende Fahrt durch die Black Hills überraschte uns – eine idyllische Landschaft mit vielen urigen Campgrounds im Wald, Seen, Bächen, Brauereien und Weingütern. 🏞In diesem Gebiet wurde der Film „Der mit dem Wolf tanzt“ gedreht.

Mount Rushmore begrüßte uns schon vor dem Eingang zum National Monument. George Washington, der erste Präsident der USA war in der Ferne zu sehen. Die ursprüngliche Idee war es, einen Anziehungspunkt in South Dakota zu schaffen, der Touristenströme nach sich zieht. Dieses Ziel ist wahrlich gelungen, wie man sieht. Auch wir fuhren zu diesem recht ungewöhnlichen Monument. 😉Mit dem Bildhauer Gutzon Borglum im Boot kristallisierte sich die Idee heraus, vier wichtige Präsidenten in den Felsen darzustellen: George Washington, Thomas Jefferson, Abraham Lincoln und Theodore Roosevelt.
90% der 450.000 Tonnen Granit wurde durch Sprengung beseitigt. 😳 1.000.000 $ kostete das Großprojekt, das sich daher auf einen Zeitraum von 14 Jahren verteilte. Der Künstler starb, bevor es eingeweiht wurde und mit dem Eintritt in den 2. Weltkrieg wurde das Projekt beendet…🤔

Ein ganz anderes Erlebnis hatten wir beim Besuch des Custer State Parks. In dem Park leben viele Wildtiere u.a. auch eine Bisonherde. Als die Bisons vom Aussterben bedroht waren, wurden 1914 in diesem Park 36 Tiere ausgewildert. Die hervorragenden Bedingungen ließen die Herde schnell wachsen (über 1000 Tiere). Wir freuten uns, dass wir diese für die Prairie typischen Tiere hier sehen konnten. 😀Eine kleine Gruppe graste auf der Weide und überquerte nach und nach die Straße. So konnten wir sie gut beobachten – zu nah würde ich den Tieren nicht kommen! 😳
Die Esel, die sich im Schatten der Bäume aufhielten, taten uns eher Leid. Wie im Ziegengehege in Eekholt standen viele Touristen bei den Tieren, fütterten und streichelten sie, bis es ihnen zu viel wurde und sie zum nächsten Baum gingen, wo sie von neuen Touristen entdeckt wurden…
Fünf Seen laden im Custer Park zum Schwimmen und Boot fahren ein. Da das Wasser eiskalt war, wanderten wir lieber um den Sylvan Lake mit seinen grauen Felsen am Ufer. 👣👣👣Auch eine Bootsfahrt in der Mittagshitze erschien uns nicht erstrebenswert.
Mit einem Blick auf ein violettes Blütenmeer am Straßenrand verabschiedeten wir uns von dieser schönen Gegend und freuten uns auf unser nächstes Ziel: Die Badlands. 🌺🌺🌺

Colorado – Denver – Rocky Mountains NP

Eine Entscheidung stand nun an: Fahren wir noch zum Yellowstone National Park oder besuchen wir ihn bei unserer nächsten Tour? 🤔 Da wir nicht in Zeitnot geraten wollten, ließen wir den Yellowstone NP links liegen. In der Hoffnung einen Best Buy Laden 📷 zu finden, machten wir uns auf den Weg nach Denver. 🚐

Nach der Übernachtung auf BLM-Land in den Colorado Canyons (heiß und windig) wurden wir in Fruita mit Rosen vor dem Welcome Center begrüßt. 🌹Das überraschte uns schon sehr in diesem heißen Klima. In Grand Junction gab es einen Best Buy Laden und mit viel Glück und Wartezeit konnten wir eine neue Kamera kaufen, die in Colorado Springs abgeholt werden musste. Glück gehabt!!! 😄

Die Fahrt am Colorado River entlang war wunderschön: Berge, Bäume und ein Grünstreifen direkt am Fluss. Da bot sich eine Übernachtung am Fluss (Eagle River) an, bevor wir die Rocky Mountains überquerten. 🏞Obwohl es tagsüber heiß war, kühlte es nachts stark ab.
Nun fuhren wir am frühen Morgen los, um die Rocky Mountains zu überqueren, die ja bei der Reiseplanung eine wichtige Rolle spielen. Wer will schon mit Sommerreifen im Mai über schneebedeckte Pässe fahren? 😳 Wir nicht! Auch Anfang Juni war der Schnee noch nicht ganz weggetaut, der Bach war eiskalt. Wir fuhren über den 10603 ft hohen Vail Pass (9°C), am Dillon Reservoir (16°C) vorbei durch den Eisenhower Tunnel (1km), ei Riesenprojekt zu damaligen Zeiten!, und freuten uns über die Wärme(21°C), als wir eine Höhe von 5000 ft erreicht hatten. ☀️

In Colorado Springs hielten wir uns nicht lange auf, nachdem wir die neue Kamera abgeholt hatten. Wir übernachteten auf der Rampart Range Road, ein Paradies für Motorrad- und Quadfahrer. 🏍 Hier toben sich die Jungs aus – gut, dass es irgendwann dunkel wurde und Ruhe einkehrte. 😁

In Denver holten wir uns noch einmal Rat bei einem Fiathändler, aber auch er konnte uns nicht weiter helfen. Im Display blinkte immer wieder die Öllampe und: „Ölwechsel durchführen lassen“ auf. Die Werkstatt hatte kein Reset durchgeführt…🙄

Der Stadt Denver, die genau eine Meile über dem Meeresspiegel liegt, statteten wir nur einen kurzen Besuch ab. Nach langer Zeit wieder einmal  in einer größeren Stadt auf der  Mall herumzuschlendern, machte uns Spaß. Ein kostenfreier Bus fuhr auf der Mall (16th Street) hin und her, wie praktisch! 🚌 Rein zufällig landeten wir bei unserem Gang durch die Stadt bei einem Stadtfest, bei dem nicht das Essen und Trinken im Vordergrund stand. 😉 Mehrere Bands spielten Blues/Countrymusic und viele Organisationen waren hier mit einem Stand vertreten, z.B. Umweltschutz, Tierschutz, Kirchen. 🎸🎤Die vielen Bäume im Park spendeten Schatten, so dass wir es gut in der Hitze aushalten konnten. 🌳🌳🌳

Obwohl wir nun schon so lange unterwegs sind, passiert es uns immer wieder, dass wir am Wochenende gut gelaunt in ein touristisches Gebiet fahren und meinen am Samstagnachmittag noch einen freien Campingplatz zu finden. 😎Wie naiv! Die Amerikaner sind am Wochenende unterwegs, die schönen Plätze schon weit im Voraus ausgebucht! Also übernachteten wir auf einem Campground, der seinen Namen nicht verdient hat…🙄

Wir waren auf dem Weg zum Rocky Mountain National Park, den wir kurzentschlossen besuchen wollten. Die Trail Ridge Road ist nur wenige Monate im Sommer geöffnet – diese Chance mussten wir nutzen. 😃 Der Eingang in den Park befindet sich in einer Höhe von 8242 ft, der höchste Punkt auf der Trail Ridge Road liegt bei 12183 ft (3713 m). Kein Wunder, dass wir mittags dringend einen Kaffee benötigten, um unseren Kreislauf in Schwung zu bringen! ☕️
Beeindruckend waren die verschiedenen Vegetationszonen im Gebirge. Zuerst konnten wir Amerikanische Elche auf der Wiese beobachten, oben auf der Bergspitze Dickhornschafe durchs Fernglas sehen und sogar einen Koyoten entdecken, der sich auf den Weg zu den Schafen machte… 🐑
Dann ging es weiter in die subalpine Zone mit Fichten-Tannen-Wäldern 🌲🌳und wieder sechs Meilen weiter überschritten wir die Baumgrenze. Strenge Wintertemperaturen und Windgeschwindigkeiten bis zu 150 km/h – das hält kein Baum aus! 🌬❄️Fasziniert waren wir jedoch von der alpinen Tundra, die noch höher liegt. Tundra erinnert mich an meinen Erdkundeunterricht – nicht unbedingt mein Lieblingsfach! 🙄Die karge empfindliche Tundra (Gras und Steine) selbst zu erleben ist etwas ganz Anderes. Überall forderten Schilder auf, den Trail nicht zu verlassen, da Tundra-Pflanzen Jahrzehnte benötigen, um sich zu erholen. Die meisten hielten sich daran. Es war schön den Murmeltieren hier zuzuschauen. 😀

Wir gingen mehrere Trails, aber der interessanteste war der Rock Cut – Trail, der zum Teil noch schneebedeckt war (3691 m hoch). Hier überraschte uns der für das Gebirge typische Wetterwechsel: Es schneite! Wenig später regnete es.🌨🌧
Schon einmal etwas vom „Continentel Divide“ gehört? Wir nicht! Am Milner Pass kreuzt die Trail Ridge Road die kontinentale Wasserscheide. Flüsse in Richtung Westen fließen in den Pazifik, alle anderen in den Atlantik. 🤔
Nachdem wir den höchsten Punkt überschritten hatten, ging es stetig bergab. Ein letzter Halt noch am Aussichtspunkt Farview Curve: Hier kann man den jungen Colorado River im Tal mäandern sehen – mit viel Fantasie oder mit einem Fernglas!

Auf dem Timber Creek Campground, am Colorado River gelegen, waren viele Plätze frei am Sonntagabend. Ein Lagerfeuer, Donnergrollen und ein dramatischer schwarz-weiß-blau-rot-gelber Himmel ließen den Tag ausklingen. 🌩🔥
Am nächsten Tag fuhren wir die Trail Ridge Road zurück und genossen noch einmal die fantastischen Blicke in die Gebirgslandschaft. 🏔 Wir gingen wieder einige Wege, z.B. im Hidden Valley, einem ehemaligem Skigebiet. Dort fielen früher 38ft Schnee – heute reicht die Schneemenge nicht mehr zum Skifahren.
Am Nachmittag schlug das Wetter wieder um, und es regnete, schneite und hagelte – und das am 6.6.16!

Die Tage in Colorado haben uns richtig gut gefallen. 😄😄😄

Arches National Park

Gern hätten wir im Zion NP noch einen Tag verbracht, aber der Campground war belegt und auf dem Parkplatz war kein einziger Platz mehr frei. Auch auf der Straße, die aus dem Park herausführt, war meilenweit keine Möglichkeit zu finden, das Auto abzustellen. Unglaublich! 😳Also fuhren wir am Virgin River entlang zum etwas abgelegenen nördlichen Teil des Parks, den Kolob Canyons, und genossen den Blick am Overlook. 😎

Auf dem Weg nach Cedar City hatten wir Glück im Unglück: Auf der Straße lag ein großes Stück Holz und Werner konnte nicht ausweichen. Wir bekamen einen großen Schreck – und verloren unseren Abwasserschlauch… 🙁 Gut, dass nichts Schlimmeres passierte! 😇
In Cedar City fanden wir eine Ford/Chrysler/Dodge Werkstatt. Hier wurde am nächsten Tag der Ölwechsel durchgeführt. Erst später bemerkten wir, dass die Menge für einen Fiat 500 berechnet wurde und kippten Öl nach. 🙃

Ein Scenic Byway (Interstate 70) führte uns in Richtung Arches NP. Helle Sandsteinformationen erinnerten uns an das Monument Valley. In Green River legten wir eine dreitägige Pause ein, genossen die Ruhe, lasen und arbeiteten am Blog. Pferde, Vögel und ein Fasan leisteten uns in der Hitze Gesellschaft. 😎☀️🐎

Am nächsten Tag füllten wir unseren Kühlschrank in Moab auf, kauften einen neuen Hut (sehr wichtig bei der Hitze!!) und machten uns auf zum Delicate Arch, den wir bei Sonnenuntergang genießen wollten. Ganz schön anstrengend war es, in der Hitze den Trail zu gehen! 💦 Oben angekommen, genossen wir mit vielen anderen Touristen 😎 (ca.100) den Anblick und warteten auf den Sonnenuntergang. Den Arch ohne Menschen zu fotografieren war schier unmöglich, denn viele ließen sich unter dem Bogen fotografieren. Genervt rief ein Fotograf zum Schluss: „ Can´t I take a photo at sunset?!“ Nun traute sich niemand mehr unter den Bogen zu gehen… 😉

Am nächsten Morgen stand der Sonnenaufgang am Landscape Arch auf unserem Programm. Eine besondere Stimmung herrschte am Morgen, als wir den Trail zu diesem langen Bogen gingen. Es war noch kein Mensch unterwegs, herrlich! ☺️
Da Werner ein ganz bestimmtes Bild aufnehmen wollte (aufgehende Sonne unter dem Bogen), ging er ein Stück zügig allein weiter, denn der Weg war für mich zu schwierig. 😬

Der Sonnenaufgang an diesem ruhigen Ort war ein Erlebnis. Als Werner von seiner Tour zurück kam, sagte er: „Meine Kamera ist kaputt!“ Ich glaubte ihm sofort, obwohl er oft und gern etwas im Scherz sagt…Das Stativ war mitsamt der Kamera umgekippt. In der Eile hatte Werner das Stativ wohl nicht stabil genug aufgestellt, eine unbedachte Bewegung – und schon war´s passiert. 😞 Nun musste Werner von seiner Profikamera auf das Handy umsteigen…

Trotz der etwas getrübten Stimmung schauten wir uns noch viele Arches an. Wir erfuhren, wie sie entstanden und wie sich alles immer weiter verändern wird, interessant! 😃
Einen Sonnenaufgang haben wir uns seit diesem Erlebnis nicht wieder angesehen…😉