Archiv für den Tag: 1. März 2020

Murcia

Murcia liegt im Land in der sogenannten Huerta, dem Gemüsegarten, am Río Segura. Es ist die heißeste Region Spaniens. Das Gebirge schirmt das Land von den feuchten Luftmassen im Norden ab. Nur der heiße trockene Wind aus Afrika weht über das Land. Tagsüber wurde es in der Sonne richtig heiß und in der Nacht kühlte es stark ab.

Wir übernachteten gleich dreimal, arbeiteten an unseren Berichten, kauften Bälle für eine Schule in Marokko ein und schauten bei Decathlon und Ikea vorbei. Dort (Ikea) konnten wir unseren Bericht prima hochladen. 🙂

Als wir am Karnevalssamstag, mit der Bahn nach Murcia fuhren, wurden wir bei unserer Ankunft mit lauter Musik begrüßt. 😉 Denn in der Stadt ging gerade der diesjährige Umzug los. Karneval in Murcia! :-)Eine Tanzgruppe nach der anderen zog an uns vorbei und begeisterte durch ihre Tanzformationen und bunten Kostüme. Die Freude, aber auch die Anstrengung konnte man den Tänzerinnen ansehen. Hin und wieder sahen wir auch einen begeisterten Tänzer. 🙂 Jede Gruppe hatte ihre eigene Musik dabei – ohrenbetäubend laut! Wir gingen am Rande mit und genossen den Umzug. In den engen Gassen konnten wir der lauten Musik kaum entrinnen – miteinander reden war nicht möglich.

Nach diesem Spektakel widmeten wir uns der Stadt und bewunderten die barocke Fassade der Kathedrale auf der Plaza del Cardinal Belluga und warfen einen Blick in den Vorraum mit der großen Orgel. Danach besichtigten wir das Casino. Dort wurde gerade eine Hochzeit gefeiert. Schon an der Kathedrale hatten wir das Paar gesehen und auch einige besonders festlich gekleidete Leute. Insgesamt sehen wir in den Städten gut angezogene Spanier, auch die Kinder sind herausgeputzt. Da fallen wir mit unserer legeren Kleidung direkt als Touristen auf.

Zurück zum Casino (1847): Die prunkvollen Räume sind nur zum Teil für Besucher zugänglich. Wir wandelten durch die maurischen Bögen in der Vorhalle, staunten über den pompösen neobarocken Tanzsaal mit kostbaren Kronleuchtern und über die vielen Spiegel in der Damengarderobe. Allein der Eingangsbereich mit seinen Buntglasfenstern ist einen Besuch wert.
Inzwischen war es richtig heiß geworden und in der Sonne kaum auszuhalten. Da tat eine Pause in einem Café im Schatten gut. 

Weil wir an diesem Tag noch weiter fahren wollten, schauten wir uns nicht alle interessanten Gebäude und Plätze an. Später entschieden wir uns jedoch um und blieben noch eine weitere Nacht auf unserem Stellplatz am Rande der Stadt.

Parc Natural de l´Albufera

Im Gegensatz zu unserer langen Reise in die USA, wo wir kaum etwas vom Geschehen in Deutschland mitbekommen haben, halten wir uns hier auf dem Laufenden. Wir lesen von dem Anschlag in Hanau, was uns sehr betroffen macht. Was können wir persönlich machen, um das zu verhindern?

Nachdem wir uns einige Gedanken gemacht hatten, ging die Fahrt weiter zum Parc Natural de     l´Albufera. Durch Zufall parkten wir genau dort, wo einige Spanier eine Bootsfahrt auf der Lagune anboten. Ein kurzes Überlegen und schon fanden wir uns gemeinsam mit einer spanischen Großfamilie auf einem Boot wieder. Der Bootsführer erzählte viel von der Geschichte der Lagune (Araber), vom Reisanbau und vom Fischen. Ich konnte den Inhalt nur bruchstückhaft verstehen….
Es wehte kein Lüftchen – das Wasser war spiegelglatt. Ein paar Kormorane auf Pfählen, viele Enten im Wasser, Möwen und Flamingos in der Luft. So viele Flamingos am Himmel haben wir noch nie gesehen. 🙂

Als wir nach El Palmer fuhren, waren Werners Fahrkünste wieder gefordert. Schmale Gassen im Ort und auf den folgenden landwirtschaftlichen Wegen wurde es auch eng. Wenn man das immer schon vorher wüsste! Auf den Feldern gab es einiges zu beobachten: Die Reisfelder wurden mit speziellen Traktoren und Geräten geglättet. Die Felder waren nass und gewöhnliche Traktoren wären stecken geblieben. Zahlreiche Fischreiher und Möwen flogen immer wieder auf und landeten wieder auf dem Feld oder im Wasser. Ein schönes Bild! Bei dem frischen Wind picknickten wir im Wohnmobil und fuhren danach über die Berge nach Murcia. Die Fahrt vorbei an Oliven- und Mandelbäumen gefiel uns sehr gut. Leider gab es keine Haltebuchten, um die Aussicht in Ruhe zu genießen.