Verschiffung Australien

Für die Verschiffung von Neuseeland nach Australien war erneut die Firma Seabridge unser Ansprechpartner. Vorab erhielten wir folgende Informationen von Frau Berger:

„Die Weiterverschiffung ist ganz unkompliziert, ich würde Port Kembla/Sydney nehmen…..“

Eine dreimonatige Reisezeit durch Neuseeland lag nun hinter uns und der Flieger nach Sydney startete am 19.12.2018. Für die Verschiffung des Campers hatte Seabridge eine optimale Verbindung am 19.12.2018 herausgesucht und uns eingebucht. Wir konnten uns nun auf die Reinigung des Fahrzeugs konzentrieren, die an Andreas Geburtstag  abgeschlossen sein sollte. Das war der Plan.

Kurze Zeit später bekamen wir eine Meldung von Ryan, unserem australischen Spediteur, dass er uns an den Feiertagen nicht unterstützen kann. Dies hätte zur Folge, dass unser Fahrzeug bis ins neue Jahr hinein im Hafen stehen und für uns hohe Gebühren anfallen würden.

Seabridge buchte uns wunschgemäß auf das nächste Schiff, das am 28. 12. auslaufen, und am 3.1.2019 in Port Kembla eintreffen sollte. Perfekt!

Der neuseeländische Spediteur organisierte unkompliziert für uns ein Storage und den Transportservice auf einem Trailer zum Hafen bei der Firma Auto Logistics, wo wir das Fahrzeug am 18.12 abgaben.  

Aber vorher wurde es noch einmal richtig spannend. Andreas Geburtstag verbrachten wir ein letztes Mal in Auckland und es schien ein toller Tag zu werden. Doch gegen Mittag erhielten wir eine panische Mail von Ryan aus Australien, dass wir in unserem Camper keine persönlichen Sachen mit verschiffen dürfen. Das war nie so abgesprochen und erschien uns unmöglich.

Die australischen Behörden änderten stündlich die Vorschriften. Grund hierfür waren die „Stinky Bugs“, die auf Schiffen gefunden wurden. Wir hatten zwar schon von den marmorierten Baumwanzenkäfern gehört, aber in Neuseeland gibt es diese Schädlinge nicht. Was sollten wir jetzt machen? Andreas Geburtstag rückte in den Hintergrund, wir kauften einen großen Koffer und räumten die Schränke aus. Einiges kam in die Tonne und nach einiger Zeit standen wir – für den Flieger etwas überpowert – mit schwerem Gepäck vor dem Hotel am Flughafen. Geht doch! 

In Sydney angekommen fuhren wir am nächsten Tag nach Wollongong und brachten das Carnet de Passage zum dortigen Zoll. Wir hatten unsere Aufgaben erfüllt.

Nun verbrachten wir die Feiertage in der
Metropole und ließen es uns gut gehen bis auf den Tag, an dem die Nachricht beider Spediteure eintraf, dass unser Schiff nicht ent- und beladen werden kann, da „Stinky Bugs“ auf der „Morning Lynn“ gefunden wurden. 

 

Völlig im Ungewissen beobachteten wir das Bewegungsprofil des Schiffes,  nahmen Kontakt mit dem Spediteur auf und wollten wissen, wo sich unser Fahrzeug befindet. 

Nach einigem Hin und Her erfuhren wir, dass der Camper noch immer in Auckland  im Hafen stand und zwei Decks der Morning Lynn unbeladen auf See aufwendig gereinigt werden mussten. Unser Fahrzeug wurde von der Reederei auf das nächste Schiff mit dem Namen Parsifal gebucht. Geplante Ankunft in Port Kembla 15.1.2019.

All unsere Hoffnung setzten wir von nun an auf die Parsifal. Wir schmiedeten Pläne, verfolgten die Route und freuten uns auf das Eintreffen des Schiffes am 8.1.2019 in Auckland. Leider kam die Parsifal verspätet am 9. Januar nachmittags an. Da sich die Abfahrt immer weiter verzögerte und das Schiff später wieder vor Anker ging, ahnten wir Schlimmes. 

Wir schrieben erneut den Spediteur an und erhielten die Auskunft, dass auch die Parsifal mit „Stinky Bugs“ befallen war. Jetzt mussten wir handeln, denn keiner konnte uns sagen, wann und wie es weiter ging. Konnten wir es zulassen, dass unser Fahrzeug auf ein befallenes Schiff gefahren wird, um später in Australien nicht von Bord gelassen zu werden? Die nächste schwierige Hürde mit den australischen Behörden bestand uns ja noch bevor. 

Wir stornierten umgehend die Buchung, packten unsere Koffer und kümmerten uns um die Flüge. Am Sonntag, den 13.1.2019, trafen wir wieder in Auckland ein und holten unseren Camper am nächsten Tag aus dem Hafen ab. Die unfreiwillig lange Standzeit hatte unserem Gefährt nicht gut getan. Ein Teil der abgerissenen Schürze lag im Fahrzeuginneren. Uns blieb nur ein Kopfschütteln übrig und lästige Arbeit mit dem „Papierkram“. 

So, das war es – die Verschiffung nach Australien ist gescheitert und wir haben eine Menge dazu gelernt. 

Beachtlich, was die kleinen marmorierten Baumwanzenkäfer so alles bewirken können. wk