Unser nächstes Zwischenziel war ein Freedom Campingplatz am Tokerau Beach an der Doubtless Bay auf der Karikari Peninsula. Wir staunten nicht schlecht, als wir nach der Fahrt auf der Schotterstraße am traumhaften Dünenplatz ankamen. Es standen schon einige Camper gut verteilt in den Dünen. Wir gesellten uns hinzu, gingen am Strand spazieren und ließen den Tag Revue passieren. 😊
Auch in Neuseeland werden die Uhren um eine Stunde vorgestellt und zwar am 30. September. Nun wurden wir nicht mehr um 8am wach sondern um 9am. Interessanterweise stehen wir fast immer zur selben Zeit auf (ohne ⏰). Ein herrliches Gefühl im Bett zu liegen und auf das Meer zu schauen! 😇Dieses Glück war uns oft beschert, ohne dass wir auch nur 1 Cent 💰dafür bezahlen mussten. Nach unserem täglichen gesunden Frühstück – Müsli mit Obst und Joghurt – machen wir meist einen Spaziergang am Strand und genießen die Luft, das Meer, die Berge und überhaupt….
Am 1. Oktober sollte es ganz in den Norden zum Cape Reinga gehen. Vorher tankten wir vorsichtshalber noch voll, da wir nicht wussten, ob es in den kleinen Orten eine Tankstelle gibt. ⛽️Die Fahrt brauchte so seine Zeit, erst war die Strecke „harmlos“, später wieder sehr kurvig. Die Landschaft im Gebiet „Far North“ ist abwechslungsreich – mal hügelig, mal flach. Wälder und Wiesen sind zu sehen und überall grasen unzählig viele Schafe🐑🐑🐑🐑🐑🐑, teilweise auch Rinder 🐄🐄und manchmal erblicken wir einige Truthähne🦃. Bei unserer kleinen Rast blickten wir auf herrliche Dünnen und das Meer. Welch eine Farbenvielfalt: Gräser, Sand, Wald und Wiese!
Am Cape Reinga angekommen wanderten wir zum Leuchtturm. 👟👟Am Wegesrand gab es viele Infotafeln zu lesen. 👀So erfuhren wir z.B., dass das Kap in der Mythologie der Maoris eine heilige Stätte ist, von der aus die Verstorbenen ihren Weg in die Urheimat Hawaiki finden. Im Berg sollen sich zwei Quellen befinden, eine zur Reinigung des Verstorbenen und von der anderen muss der Verstorbene trinken. Geschieht dies nicht, muss er im Reich der Lebenden als Geist umherirren.
Am Leuchtturm angekommen genießen wir den Blick auf das turbulente Meer. 🌊🌊Hier treffen das Tasmanischen Meer und der Südpazifik aufeinander, was man von oben sehr gut beobachten kann. Auch dafür gibt es eine schöne Interpretation der Maoris. Sie nennen den Punkt „The meeting point“. Die weibliche See und die männliche See treffen hier zusammen, die Strudel repräsentieren das Zusammenkommen und die Entstehung von Leben. 😊
An diesem Tag fuhren wir auf einen Department of Conservation (DOC) Platz, „Tapotupotu Campsite“. Er liegt traumhaft an einer kleinen Bucht und war gut besucht (ca. 20 Camper 😉). Wie so oft hatten wir Glück und konnten bei Ebbe den Strand erkunden. Ohne Tidenkalender müssen wir immer gut schauen, wann das Wasser wieder zurückkommt. Es ist oft sehr flach und das Meer kann ganz schnell wieder den Strand überfluten. 😳Bei einem kleinen Plausch mit einem jungen Mann aus Thübingen erfahren wir, dass die DOC-Plätze auf der Südinsel noch schöner sind. Das sind ja gute Aussichten. 😁Das deutsche Nummernschild wirft bei vielen Leuten hier Fragen auf. 🤔
Am nächsten Tag fuhren wir nach Te Paki, von wo aus ein 3km langer Schotterweg zu den Riesendünen führt. Das Wetter war wechselnd, wie schon am vorherigen Tag.🌦 Also nutzten wir den Sonnenschein und machten uns auf den Weg über die Dünen zum Meer. Der Anstieg war beschwerlich, aber wir hatten ja Zeit… Oben angelangt kam aber mitnichten das Meer zum Vorschein, sondern die nächste hohe Düne und so weiter und so fort. 😅An unserem Wendepunkt hörten wir schon das gewaltige Rauschen des Meeres, aber wir kehrten um. Wolken zogen auf und es gab keine „Wegmarkierung“. Muschelablagerungen oben auf der Düne brachten uns zum Nachdenken. 🤔Hier muss der Wind wohl ordentlich wehen, damit die Muscheln den Weg bis zur Spitze finden. 💨Für Kinder und Erwachsene gibt es hier noch ein besonderes Vergnügen. Sie fahren mit einem Sandboard die Dünen herunter; wir verzichteten darauf und schauten lieber zu.😇
Unten angekommen wateten wir wieder durch den Bach Te Paki, sahen Busse und Allradwagen aus dem Flussbett herausfahren und spürten die ersten Regentropfen. 🌧
Die weitere Fahrt war verregnet, also gab es keine Fotostopps. 😉 Eine TRANSFER-STATION mussten wir dringend anfahren, da es nur wenige Mülltonnen und Behälter für Glas, Papier und Plastik gibt. Dort müssen wir unseren Restmüll und alles, was recycelt wird, hinbringen. In Te Kao und Houhora standen wir vor verschlossenen Türen, denn sie hatten nur an bestimmten Tagen und dann auch nur bis mittags geöffnet. Pech gehabt! 😳Aber der Ninety Mile Beach war immer offen und so fuhren wir hinter Rajo 10 km auf einer Schotterstraße nach Hukatere, welch eine Freude! 😊
Einen richtigen Parkplatz fanden wir nicht und im Sand stecken bleiben wollten wir auch nicht. Zu guter Letzt fanden wir eine kleine Bucht, in der schon ein PKW stand. Der 90 Mile Beach, der eigentlich nur 88km lang ist, zeigte sich uns mit seinem riesigen Strand, hohen Dünen und einem tosendem Meer. Barfuß 👣wanderten wir am Wasser entlang, wurden mehrfach von hohen Wellen 🌊überrascht und bis zu den Oberschenkeln nass. Gut, dass die „Tasman Sea“ angenehm warm war! Nicht nur Wanderer nutzen diesen Strand, sondern Geländewagen und Busse düsen über die Piste. 🚌🚙Wer hier mit dem Auto entlang fährt, sollte vorher den Gezeitenkalender studieren. Denn nicht selten sollen hier Autos im Sand stecken geblieben sein. Wir sahen hingegen nur wenige Menschen und Autos an diesem Tag. 🤗
So schön!
Viele Grüße
Petra