Bei herrlichem Sonnenschein und hochsommerlichen Temperaturen fuhren wir weiter auf dem „Highway 8“ unserem nächsten Ziel entgegen. Im Süden Arizonas sahen wir keine Kakteen mehr, aber viel nackten Boden und kleine Büsche – in der Ferne die Berge!
Plötzlich tauchten Felder auf mit Sprühanlagen und Wassergräben, grüne Oasen mitten in der Wüste!
Um 3.52 pm erreichen wir bei 31° C Kalifornien und gewinnen wieder eine Stunde Zeit. 😃Nun ist der Zeitunterschied zu Europa neun Stunden!
Die unberührten Sanddünen in der Sonora-Wüste sind vom Wind gezeichnet und geben ein schönes Bild! Einen Zugang/Parkplatz gibt es an dieser schönen Stelle nicht. 😬 Erst später lasen wir, dass wir im Norden westlich von Glamis bessere Chancen gehabt hätten. In den Aldogones Dunes treffen sich Offroader und genießen ihre Freiheit auf Rädern. Im Gebiet Picacho war sogar freies Campen erlaubt. 😀 Da wir nicht alles bis in Letzte vorbereiten, müssen wir mit diesen Situationen rechnen, auch wenn der Fotograf dann einigermaßen enttäuscht ist. Es gibt so viele Bilder, die Werner nicht festhalten kann, z.B. wenn er am Steuer sitzt. 🚐 Immer wieder sehen wir Gegenden mit denen wir nicht gerechnet haben. So auch kurz vor dem Nationalpark, den wir ansteuerten:
Der Salton Sea zog unser Interesse auf sich. Dieser See ist vor rund 100 Jahren nach einem Dammbruch am Colorado River entstanden und deckt 970 km2 im Salton Sink ab. Er ist ein wichtiges Zugvogelrevier und liegt 70 m unter dem Meeresspiegel. Durch Verdunstung wird er immer salziger und durch die Versickerung von Pflanzenschutzmittel immer giftiger. 🤒 Da schließt sich der Kreis, denn wir haben in der Umgebung des Sees den Anbau von Getreide, Kohl, Gemüse, Wein, Paprika und Apfelsinen auf riesigen Feldern gesehen. 🍇 🌶Am früheren Marine Hafen bot sich uns ein ganz trauriges Bild. Tote Fische und Vögel am Ufer und im Wasser! 🐟🐡🐠Die Fische suchenden Pelikane wirkten träger als am Meer. Das lag mit Sicherheit nicht nur an der Hitze!
Der Weg zum Joshua Tree National Park war nicht mehr weit – dachten wir! 😉Aber die Entfernungen waren mal wieder größer als vermutet und weder Navi noch Schilder waren uns eine Hilfe. 😉 Der Anblick von herrlichen „nackten“ Felsen (Lehm?) weckte die Vorfreude und wir machten gleich beim ersten Campground „Cottonwood Spring“ Halt. Eine Wanderung zur Oase am nächsten Morgen war wieder sehr lehrreich. Wir erfuhren viel über die Natives, die hier lebten und sich je nach Jahreszeit in verschiedenen Gegenden aufhielten, immer dort, wo sie Nahrung fanden. Löcher in den Felsen deuten darauf hin, dass hier Samen gemahlen wurden. Ein Teil der Oase ist abgesperrt, da der Boden mit Arsen verseucht ist, eine Hinterlassenschaft der Goldsucher! ⛏Hier gab es einige Goldminen.
Der Joshua Tree National Park liegt in zwei verschiedenen Wüsten, Mojave und Colorado. Nun fuhren wir durch die karge Colorado–Wüste in den höher liegenden Norden. Im Cholla Cactus Garden bestaunten wir die Kakteen, deren Stacheln sich so gerne in die Schuhe bohren. Wie herrlich muss dieser Garten erst in der Blütezeit aussehen!
In der nördlicher liegenden Mojave–Wüste sahen wir traumhafte Granitmonolithe, ein toller Anblick und zugleich eine Herausforderung für Kletterer! Mehrere kleine individuelle Campingplätze lagen auf unserem Weg, aber alle waren voll belegt. 😬 Der President´s Day bescherte den Amerikanern ein langes Wochenende, welches Jung und Alt nutzten, um sich in der Natur aufzuhalten. Keine Chance für uns! Wir hielten mehrere Male auf dem Park Boulevard an und bewunderten die Joshua Trees. Gut, dass wir irgendwann wieder ein Netz hatten und einen Walmart Supermarkt fanden, auf dem wir übernachten konnten. 🙂
Am nächsten Tag gingen wir einen moderaten Hike, den Splint Rock Loop. Obwohl wir kaum einen freien Parkplatz fanden, trafen wir auf dem Weg nur wenige Menschen. Am Abend genossen wir den Sonnenuntergang, Joshua Trees vor dem Abendhimmel! Leider mussten wir abends den Park wieder verlassen. ☹️
Der Nationalpark hat uns gut gefallen, ein Wermutstropfen waren die vollen Campgrounds. 🙂 🙂 🙂