Nach dem Besuch der Höhle war noch genug Zeit, um weiter gen Westen zu fahren und wir suchten uns einen Campground aus mit Wifi, der in der Nähe unseres nächsten Ziels „National Monument“ White Sands lag. Wir wurden nicht stutzig, als unser Navi für 256km vier Stunden veranschlagte… Wieder fuhren wir durch karges flaches Land, Ölförderung auf beiden Seiten der Straße! Nach Sonnenuntergang kamen die ersten Steigungen, ein Reh stand am Straßenrand 😳, blieb aber Gott sei Dank stehen. Mit einer Fahrt über die Berge hatten wir nicht gerechnet! Die Karte, die wir angeschaut hatten, zeigt keine Höhen an… Es war eine traumhafte Strecke, von der wir nicht viel sahen.
Da Werner nicht so schnell fuhr, wurden wir laufend von LKWs überholt. Die Temperatur sank immer weiter bis -5°C und wir sahen links und rechts Schneereste und waren besorgt, da wir mit Sommerreifen fahren. Oben in Cloudcroft angekommen sahen wir Schneehügel auf den Bürgersteigen liegen. ⛄️ Wir waren mitten in einem Wintersportgebiet gelandet! Eigentlich hätten wir anhalten und ein paar Fotos machen müssen. Aber das war in diesem Moment nicht so wichtig. Nachdem wir den Gipfel (8.650 ft) erreicht hatten, ging es 16 Meilen lang in Serpentinen bergab. Diese Fahrt forderte die volle Konzentration. Wir waren froh, als wir heil in Alamogordo ankamen! Beim nächsten Mal schauen wir uns die Strecke vorher genauer an… 😉
Wir übernachteten bei Walmart und gingen am nächsten Tag das zweite Mal in den USA zum Frisör.:-) Danach fuhren wir zum Campground und arbeiteten an unserem Blog. Wir hatten einen herrlichen Blick auf die Berge. 🙂 Die Sonne schien, aber es war recht kalt an diesen Tagen, nachts fror es.
John, der ehemalige Besitzer des Campgrounds, erzählte uns, wie er den Platz angelegt hat. Jeder Baum, der hier stand, wurde von ihm gepflanzt, ein Teich angelegt und er liebte es mit den Leuten zu reden.
In Alamogordo fand auch unser zweiter Arztbesuch statt, Werners Kontrolluntersuchung beim Augenarzt. Interessant, dass der Optikerladen mit zur Praxis gehörte: „Marquardt Assoziation“. Diese Verknüpfung ist uns aus Deutschland nicht bekannt.
Bei einem Rundgang durch die Stadt sahen wir recht unterschiedliche Wohngebiete. Direkt in der Stadt stehen sehr alte, zum Teil sanierungsbedürftige Häuser, manche sind unbewohnt. Etwas außerhalb in der Nähe der „Deutschen Schule“ befindet sich eine moderne Einfamilienhaus-Siedlung. Das sind schon große Unterschiede. 🤔
Neben den Nationalparks gibt es auch viele sehenswerte „National Monuments“ in den USA zu besichtigen, so z.B. White Sands, unser nächstes Ziel am nördlichen Ende der Chihuahua-Wüste. Auf der Fahrt dorthin kamen wir an der „Holloman Air Force Base“ vorbei. Hier trainieren amerikanische und auch deutsche Piloten für ihren Einsatz. In Deutschland würde das Training drei Jahre dauern, hier hingegen nur ein halbes Jahr, meinte der Augenarzt. Denn die Wetterbedingungen seien optimal. 900 deutsche Familien leben hier, daher auch die deutsche Schule! Sogar eigene Schulbusse mit deutschem Nummernschild standen auf dem Schulgelände! Zu gerne wäre ich einmal hineingegangen, aber wir waren am Freitagnachmittag dort…
Auf der White Sands Missile Range (8200 qkm) werden auch die Raketenneuentwicklungen getestet. 🚀
Wir fuhren weiter zum Visitor Center, bekamen dort einige Unterlagen und erreichten nach einem 13 km langen „Safety Corridor“ die außergewöhnliche Dünenlandschaft aus Gipssand. Als unser Enkel Theo ein Bild von den Dünen sah, war für ihn alles klar: „Das ist alllles Schnee!“, meinte er. 🙂 Ja, wir kamen uns vor, wie in einem Wintersportgebiet: Kalter Wind und Sonnenschein, der Gips blendete sehr. Gut, dass wir nun beide eine Sonnenbrille hatten! 😎 😎 Mit meinem neuen Hut aus dem Visitor Center mit einem hohen Lichtschutzfaktor fühlte ich mich gut vor der Sonne geschützt. Wir fuhren zum „Alkali Flat Trail“, hielten aber zwischendurch oft an, um die Landschaft zu bestaunen. 😉 Der Trail führte uns nach oben, so dass wir einen herrlichen Ausblick auf das Gebiet hatten. J Hier fanden wir auch unberührte Stellen ohne Fußspuren, so wie der Fotograf es sich wünschte. 😉 Kinder und Erwachsene schlidderten auf Plastikschalen die Dünen herunter – dies war ausdrücklich erlaubt! 🙂 🙂 🙂
Tiere sahen wir nicht – nur Tierspuren–, denn sie kommen erst in der Nacht aus ihren Bauen unter der Erde hervor, da es am Tag in der Gipswüste zu heiß ist. 🌜 Bei einer Rangerführung am späten Nachmittag erfuhren wir noch einige Besonderheiten der Pflanzen– und Tierwelt. Wir verstehen viel, aber nicht alle Einzelheiten. Die Rangerin zeigte uns Stellen, an denen wir besonders gut sehen konnten, dass die Dünen wandern und wie die Pflanzen darauf reagieren. Sie erklärte uns anhand von Bildern, wie diese Landschaft entstanden ist, alles war sehr interessant. 🙂 Es erinnerte mich ein bisschen an meine Ausflüge zum Umwelthaus Neustadt oder in den Wildpark Eekholt . 😉 Zum Abschluss des Tages betrachteten wir den Sonnenuntergang. Danach ging es schnell zum Auto, denn ohne Sonne wird es sofort kalt in der Wüste. 😉