Nach einer langen Zeit mit hochsommerlichen Temperaturen im subtropischen Klima freuten wir uns auf die Fahrt gen Norden. Kurz vor der Abfahrt sprachen wir mit einer Familie aus Hannover, der es im Oscar Scherer State Park gut gefallen hatte. Das war ein guter Tipp! 🙂
Zuerst fuhren wir über eine lange Brücke und kamen dann zum Causeway, wo man auf beiden Seiten der Straße herrlich mit dem Wohnmobil/Auto stehen kann. Werner hielt das Ganze mit seiner Kamera fest und wir fuhren weiter zum Oscar Scherer State Park (bei Osprey), wo wir Strom und Wifi hatten und in Ruhe unsere Mails beantworten konnten. Unser Platz lag direkt am Wasser (Creek), ein Paradies für Paddler! Die „Loggerhead Turtle“ ist hier heimisch; eine Schildkröte konnte Werner gerade noch beobachten, bevor sie wieder ins Wasser lief. 🙂 Obwohl wir nur 140 km gefahren waren, hatten wir den Eindruck, dass hier ein anderes Klima herrscht. Wir empfanden es als sehr angenehm, eine geringere Luftfeuchtigkeit, ein leichter Wind und weiterhin mindestens 30°C!
State Parks haben viele Vorteile, u.a. darf man bis 1pm auf dem bezahlten Stellplatz bleiben und kann sich danach bis zum Einbruch der Dunkelheit im Picknickbereich aufhalten. Das nutzen wir gerne und oft und arbeiten im Wifi-Bereich an unserem Blog. 🙂
Weiter fuhren wir in Richtung Küste auf eine vorgelagerte Insel. Das war keine gute Idee: Stop and go und keine Parklücke in Sicht! Die Insel ist sehr touristisch, viele Hotels und Apartmenthäuser; hier tobt das Leben. Ganz anders als auf Sanibel Island, wo es uns besser gefiel!
Auf der Fahrt in den Norden übernachteten wir zweimal bei Walmart. Das ist praktisch, denn so können wir bis in den Abend hinein fahren und schonen gleichzeitig die Reisekasse. 😉 In Richtung Petersburg/Tampa ging es über die schöne „Sunshine skyway bridge“, eine Brücke mit Rastplätzen auf beiden Seiten. Das ist eine absolute Ausnahme; in der Regel finden wir keine Möglichkeit zu halten und interessante Aufnahmen zu machen. St. Petersburg und Tampa ließen wir links liegen und steuerten direkt Crystal River an in der Hoffnung, einige Manatees zu sehen. Dort angekommen finden wir keine Seekühe und erhalten eine plausible Erklärung: In diesem Jahr ist es noch sehr warm für die Zeit, erklärte uns ein Ranger. Erst nach einem Kälteeinbruch schwimmen die Seekühe aus dem kalten Meer in den wärmeren Fluss. Manchmal ist die Erklärung ganz einfach. 😉
Im Laufe der Fahrt veränderte sich die Umgebung: Mischwald, kleinere Einkaufszentren. Südflorida adé!
Nordwest Florida, auch Florida Panhandle (Pfannengriff) genannt, unterscheidet sich von der Halbinsel Florida, die Nähe zu Georgia und Alabama macht sich bemerkbar. In dieser Region befindet sich die Hauptstadt Floridas, Tallahassee, die ungefähr in der Mitte zwischen Pensacola (an der Grenze zu Alabama) und Jacksonville (am Atlantik) liegt. Wie in Georgia wurden hier bis zum Bürgerkrieg Süßkartoffeln, Getreide und Baumwolle auf großen Plantagen angebaut.
Unser Ziel war die Halbinsel: T H Stone Memorial St Joseph Peninsula. Die Fahrt führte uns durch den Wald mit vielen Kiefern und kleinen Palmen im Unterholz: Kleine Ortschaften, einfache Häuser im Wald, Schulen, Kirchen und ein Hinweis auf Bären. Auf der Strecke gab es leider kaum eine Möglichkeit anzuhalten und die Stimmung festzuhalten, schade! 🙁
Zum Schluss führte die Straße uns unmittelbar am flachen Meer entlang und wieder ging es über eine lange Brücke zum Ort Apalachicola, früher ein wichtiger Umschlaghafen für Baumwolle, jetzt bekannt für seine Austernzucht. Da wir vor Einbruch der Dunkelheit im State Park eintreffen mussten, fuhren wir weiter und trafen einen gut gelaunten Ranger an, der uns einen schönen Platz für drei Tage zuwies. 🙂