Key West ist der Endpunkt der Keys – hier endet und beginnt der Highway 1 bei „Mile 0“– und hat eine ganz besondere Ausstrahlung. Die Nähe zum 150 km entfernten Kuba ist deutlich spürbar. Alte Gebäude aus dem 19. Jahrhundert am Mallory Square erinnern an vergangene Zeiten. Obwohl viele Touristen unterwegs sind, ist in dieser Urlaubsstadt keine Hektik spürbar. Am Hafen laden unzählige Schiffe zu Bootstouren ein, in Restaurants und Bars sitzen die Leute und genießen den Tag. 😉 Wir schauen uns um und entdecken einen Fischer, der seine Fische filetiert und nur kleinere Reste ins Wasser wirft. Pelikane, riesige Tarpons und Möwen lauerten schon. Die Fische schnappten am schnellsten zu und weg war die Beute! 🙂
Auf dem Weg zum Kreuzfahrtschiff, das im Hafen lag, kamen wir am Sunset Pier vorbei, wo die Urlauber genüsslich einen Kaffee oder ein erfrischendes Getränk zu sich nahmen. Auf beiden Seiten azurblaues Wasser, ein Traum!
Traumhaft schön sind die Häuser im sogenannten Conch-Stil mit Veranden, Säulen und Holzschnitzereien. Überall sehen wir die Pflanzen, die wir zu Hause als Zimmerpflanzen halten. Einige beranken sogar die Straßenbäume, darunter auch die Pflanze, die ich einst zur Kommunion bekam und von meiner Mutter jahrzehntelang gehegt und gepflegt wurde. Das gefällt uns!!! 🙂 🙂 🙂
Natürlich schauten wir uns das „Hemingway House“ an und staunten nicht schlecht. Sein Garten war ein kleines subtropisches Paradies. Sieben Jahre lebte er hier mit seiner zweiten Frau, bevor er mit seiner dritten Frau nach Kuba ausreiste. Hemingways Tagesablauf sah folgendermaßen aus: Am Morgen Schreiben, am Nachmittag Fischen und am Abend Barbesuche. 😉 Da 1931 eine große Depression herrschte, war er wahrscheinlich der einzige zahlende Gast in Sloppy Joe´s Bar. Im Haus sahen wir die Nachbildung einer Katzenskulptur Picassos. Das Original wurde gestohlen und nach der Rückgabe durch eine Replik ersetzt. Diese Skulptur stammt sicher aus der Pariser Zeit mit seiner ersten Frau.
Im ganzen Haus schlichen Katzen herum, ungefähr 60 an der Zahl, alles Nachfahren von Hemingways 6-zähiger Katze „Snowshoes“, so steht es hier geschrieben. Sogar ein Katzenfriedhof ist im Garten angelegt und jeder Name aufgeschrieben, so richtig amerikanisch. 😉 Wir haben übrigens ganz in der Nähe des Hemingway Hauses eine Kleinigkeit im Lokal Six Toed Cat gegessen und zwar hervorragende Hamburger. Ungewohnt waren die Hähne und Hühner, die in der Stadt überall herum liefen oder auf den Bäumen saßen. Ein lustiger Anblick!
Zum Schluss hatten wir noch ein „wichtiges“ Ziel, den „Southernmost Point in the US“. Eine wohlgeordnete Schlange hatte sich vor der „Boje“ gebildet. Wir waren hin- und her gerissen, ob wir uns anstellen sollten, denn die Beschriftung lag genau im Gegenlicht.
Gerne hätten wir uns länger in Key West aufgehalten, um noch mehr von der Stadt und dem Lebensgefühl hier zu erleben.
Die Zeit auf den Keys mit den hochsommerlichen Temperaturen, den schönen State Parks und dem azurblauen Wasser war herrlich, der Abschied von den Keys fiel uns nicht leicht… 🙂 🙂 🙂
„The Everglades National Park“ war unser nächstes Ziel. Für die Weihnachtstage haben wir einen Platz auf der Insel Sanibel gebucht. 🙂