Die „White Mountains“ waren unser nächstes Ziel, denn wir wollten zu gerne ein Stück auf dem Appalachian Trail wandern. Ich war mir nicht sicher, ob es uns gelingen wird, da wir keine Bergwanderer sind. Aber Werner war nun auch infiziert und verlor das Ziel nicht aus den Augen. Wir fuhren auf der schönen Route 100 bis Morrisville durch Vermont und steuerten dann Littleton an. Wir kamen den Bergen immer näher, genossen die malerische Aussicht, picknickten und hielten an einem kleinen See, um in der Abendsonne zu baden. Da blieben keine Wünsche offen. 😉
Gegen Abend verabschiedeten wir uns von Vermont und kamen in New Hampshire an: „LIVE FREE OR DIE“ ist das Motto dieses Staates.
In Littleton füllten wir unseren Kühlschrank und machten uns auf den Weg in die Berge. Bei Sonnenschein und klarer Sicht bewunderten wir die Berge und machten Halt beim Informationszentrum des „Frankonia Notch State Parks“. Viele Menschen waren unterwegs, denn das lange Wochenende (Laborday) und das Supersonnenwetter lockte die Menschen in die Berge. Wir fuhren weiter auf dem „White Mountain Trail“ um an einem schattigen Platz eine Pause einzulegen. Da halb New Hampshire und noch viele andere Besucher hier unterwegs waren, mussten wir eine Weile fahren, bis wir einen Parkplatz am Swift River fanden. In der Hitze (5. September!!) suchten wir uns ein Schattenplätzchen am Fluss, lasen und ließen die Seele baumeln. Es gibt so viele schöne Orte in der Natur! Weiter fuhren wir den schönen „Kancamagus Highway“, hielten in North Conway und bestaunten die „Conway Scenic Railroad“. In alten viktorianischen Waggons kann man eine Fahrt durch das Tal unternehmen.
Am nächsten Tag war es endlich so weit! 😉 Wir packten unsere Rucksäcke, zogen Wanderschuhe an und fuhren zum „Pinkham Notch Visitor Center“, welches vom Appalachian Mountain Club (AMC) betrieben wird. Es ist ein Ausgangspunkt für Tagestouren oder auch mehrtägige Hikes in die Berge. Nach Tagen in der Wildnis genießen Wanderer hier die heiße Dusche und das weiche Bett.
Wir studierten das Modell und wurden beraten, welchen Teil des Trails wir am besten gehen konnten. Die „Old Jackson Road“ begann gleich hinter dem Haus, wo wir noch unsere Rucksäcke wiegen konnten, jeweils 15 lb. Das sahen zwei junge Burschen und wogen ihre Rucksäcke, 30 lb und 40 lb. Naja……
Die Wanderung war ein Erlebnis und ich spüre jetzt noch mein Knie……Wir tauchten sofort in den Wald ein und gingen einen steinigen Weg eine längere Zeit bergauf. Bei der Hitze, die gerade herrschte, war es schon anstrengend. Aber wir hatten genügend Wasser und Proviant dabei und konnten anhalten, wann immer wir wollten. Dass Werner immer wieder neue Motive vor die Linse kamen, war mir ganz Recht. Der Weg ging über Steine, Felsbrocken oder auch Holzbalken, die über sumpfige Gebiete gelegt waren. Auf jeden Fall mussten wir genau hinsehen, wo wir unseren Fuß hinsetzten. Ein Spaziergang war es nicht. 😉 Wir wanderten insgesamt 5 Meilen und waren mit Pause vier Stunden unterwegs. Abends waren wir hungrig und müde. Es war ein Erlebnis, diesen Weg zu gehen, aber ein Bergsteiger wird aus mir nicht. 😉