Eine Entscheidung stand nun an: Fahren wir noch zum Yellowstone National Park oder besuchen wir ihn bei unserer nächsten Tour? 🤔 Da wir nicht in Zeitnot geraten wollten, ließen wir den Yellowstone NP links liegen. In der Hoffnung einen Best Buy Laden 📷 zu finden, machten wir uns auf den Weg nach Denver. 🚐
Nach der Übernachtung auf BLM-Land in den Colorado Canyons (heiß und windig) wurden wir in Fruita mit Rosen vor dem Welcome Center begrüßt. 🌹Das überraschte uns schon sehr in diesem heißen Klima. In Grand Junction gab es einen Best Buy Laden und mit viel Glück und Wartezeit konnten wir eine neue Kamera kaufen, die in Colorado Springs abgeholt werden musste. Glück gehabt!!! 😄
Die Fahrt am Colorado River entlang war wunderschön: Berge, Bäume und ein Grünstreifen direkt am Fluss. Da bot sich eine Übernachtung am Fluss (Eagle River) an, bevor wir die Rocky Mountains überquerten. 🏞Obwohl es tagsüber heiß war, kühlte es nachts stark ab.
Nun fuhren wir am frühen Morgen los, um die Rocky Mountains zu überqueren, die ja bei der Reiseplanung eine wichtige Rolle spielen. Wer will schon mit Sommerreifen im Mai über schneebedeckte Pässe fahren? 😳 Wir nicht! Auch Anfang Juni war der Schnee noch nicht ganz weggetaut, der Bach war eiskalt. Wir fuhren über den 10603 ft hohen Vail Pass (9°C), am Dillon Reservoir (16°C) vorbei durch den Eisenhower Tunnel (1km), ei Riesenprojekt zu damaligen Zeiten!, und freuten uns über die Wärme(21°C), als wir eine Höhe von 5000 ft erreicht hatten. ☀️
In Colorado Springs hielten wir uns nicht lange auf, nachdem wir die neue Kamera abgeholt hatten. Wir übernachteten auf der Rampart Range Road, ein Paradies für Motorrad- und Quadfahrer. 🏍 Hier toben sich die Jungs aus – gut, dass es irgendwann dunkel wurde und Ruhe einkehrte. 😁
In Denver holten wir uns noch einmal Rat bei einem Fiathändler, aber auch er konnte uns nicht weiter helfen. Im Display blinkte immer wieder die Öllampe und: „Ölwechsel durchführen lassen“ auf. Die Werkstatt hatte kein Reset durchgeführt…🙄
Der Stadt Denver, die genau eine Meile über dem Meeresspiegel liegt, statteten wir nur einen kurzen Besuch ab. Nach langer Zeit wieder einmal in einer größeren Stadt auf der Mall herumzuschlendern, machte uns Spaß. Ein kostenfreier Bus fuhr auf der Mall (16th Street) hin und her, wie praktisch! 🚌 Rein zufällig landeten wir bei unserem Gang durch die Stadt bei einem Stadtfest, bei dem nicht das Essen und Trinken im Vordergrund stand. 😉 Mehrere Bands spielten Blues/Countrymusic und viele Organisationen waren hier mit einem Stand vertreten, z.B. Umweltschutz, Tierschutz, Kirchen. 🎸🎤Die vielen Bäume im Park spendeten Schatten, so dass wir es gut in der Hitze aushalten konnten. 🌳🌳🌳
Obwohl wir nun schon so lange unterwegs sind, passiert es uns immer wieder, dass wir am Wochenende gut gelaunt in ein touristisches Gebiet fahren und meinen am Samstagnachmittag noch einen freien Campingplatz zu finden. 😎Wie naiv! Die Amerikaner sind am Wochenende unterwegs, die schönen Plätze schon weit im Voraus ausgebucht! Also übernachteten wir auf einem Campground, der seinen Namen nicht verdient hat…🙄
Wir waren auf dem Weg zum Rocky Mountain National Park, den wir kurzentschlossen besuchen wollten. Die Trail Ridge Road ist nur wenige Monate im Sommer geöffnet – diese Chance mussten wir nutzen. 😃 Der Eingang in den Park befindet sich in einer Höhe von 8242 ft, der höchste Punkt auf der Trail Ridge Road liegt bei 12183 ft (3713 m). Kein Wunder, dass wir mittags dringend einen Kaffee benötigten, um unseren Kreislauf in Schwung zu bringen! ☕️
Beeindruckend waren die verschiedenen Vegetationszonen im Gebirge. Zuerst konnten wir Amerikanische Elche auf der Wiese beobachten, oben auf der Bergspitze Dickhornschafe durchs Fernglas sehen und sogar einen Koyoten entdecken, der sich auf den Weg zu den Schafen machte… 🐑
Dann ging es weiter in die subalpine Zone mit Fichten-Tannen-Wäldern 🌲🌳und wieder sechs Meilen weiter überschritten wir die Baumgrenze. Strenge Wintertemperaturen und Windgeschwindigkeiten bis zu 150 km/h – das hält kein Baum aus! 🌬❄️Fasziniert waren wir jedoch von der alpinen Tundra, die noch höher liegt. Tundra erinnert mich an meinen Erdkundeunterricht – nicht unbedingt mein Lieblingsfach! 🙄Die karge empfindliche Tundra (Gras und Steine) selbst zu erleben ist etwas ganz Anderes. Überall forderten Schilder auf, den Trail nicht zu verlassen, da Tundra-Pflanzen Jahrzehnte benötigen, um sich zu erholen. Die meisten hielten sich daran. Es war schön den Murmeltieren hier zuzuschauen. 😀
Wir gingen mehrere Trails, aber der interessanteste war der Rock Cut – Trail, der zum Teil noch schneebedeckt war (3691 m hoch). Hier überraschte uns der für das Gebirge typische Wetterwechsel: Es schneite! Wenig später regnete es.🌨🌧
Schon einmal etwas vom „Continentel Divide“ gehört? Wir nicht! Am Milner Pass kreuzt die Trail Ridge Road die kontinentale Wasserscheide. Flüsse in Richtung Westen fließen in den Pazifik, alle anderen in den Atlantik. 🤔
Nachdem wir den höchsten Punkt überschritten hatten, ging es stetig bergab. Ein letzter Halt noch am Aussichtspunkt Farview Curve: Hier kann man den jungen Colorado River im Tal mäandern sehen – mit viel Fantasie oder mit einem Fernglas!
Auf dem Timber Creek Campground, am Colorado River gelegen, waren viele Plätze frei am Sonntagabend. Ein Lagerfeuer, Donnergrollen und ein dramatischer schwarz-weiß-blau-rot-gelber Himmel ließen den Tag ausklingen. 🌩🔥
Am nächsten Tag fuhren wir die Trail Ridge Road zurück und genossen noch einmal die fantastischen Blicke in die Gebirgslandschaft. 🏔 Wir gingen wieder einige Wege, z.B. im Hidden Valley, einem ehemaligem Skigebiet. Dort fielen früher 38ft Schnee – heute reicht die Schneemenge nicht mehr zum Skifahren.
Am Nachmittag schlug das Wetter wieder um, und es regnete, schneite und hagelte – und das am 6.6.16!
Die Tage in Colorado haben uns richtig gut gefallen. 😄😄😄