Am 23.1.16 kehrten wir dem Nationalpark in Texas den Rücken und steuerten Carlsbad Caverns National Park New Mexico an. In Stockton machten wir Halt und kauften ein. An die zwanzig andere Camper trafen wir dort. 😉 Die Fahrt war eintönig, überall sahen wir trockenes Gras und wenige Büsche, aber Berge in der Ferne! Ein Präriehund weckte Werners Neugierde und einige Rinder wurden auch mit der Kamera festgehalten. 😉 Stockton ist nicht die Stadt, in der Werner leben möchte: Sie liegt mitten in der Prärie, kein Baum, kein Schatten, keine Berge, kein Strand, nur pralle Sonne!
Die nächste Etappe ist von Ölbohrungen geprägt, 160 km nichts Anderes als Steppe mit Bohrfeldern und großen Tanks! Dazwischen liegt eine Ranch, Heuballen liegen auf den Feldern und Rinder grasen. Dass auf dieser Straße viele Tanklastwagen unterwegs sind, die viel zu schnell fahren und uns ständig überholen, wen wundert´s!?
Die Nebenstrecke RM652 bringt wieder Abwechslung, sie ist hügeliger, wir sehen die Guadalupe Mountains vor uns und nur noch Natur!!! 🙂 In New Mexico angekommen, wehte auch wieder ein anderer Zeitgeist: Willkommen in der Mountain Time! Auch ansonsten wehte es heftig an diesem Tag, so dass wir aufpassen mussten, dass uns die Tür nicht aus den Angeln flog. Der Staub wirbelte nur so durch die Luft. 💨
Um zu den Carlsbad Caverns zu gelangen, mussten wir zuerst die Guadalupe Mountains hoch fahren, um dann 230m tief in die Höhle hinabzusteigen. Schon der Eingang der Höhle war beeindruckend! Von April bis Oktober schwärmen hier Tausende von Fledermäusen (Brasilianische Bulldog – Fledermäuse) aus, um auf Insektenjagd zu gehen. – Eine Stunde (1 Meile) ging es bergab, der Weg schien nicht aufzuhören…Wir entdeckten interessante Formen, die hier in Tausenden von Jahren entstanden waren.
Die schönsten Formationen fanden wir jedoch im „Big Room“, der sich in 230 m Tiefe befindet. Mit einer Länge von 540 m und einer Breite von 330 m deckt er 14 Fußballplätze ab. 😉 Hier kamen wir aus dem Staunen nicht mehr heraus. Neben den Stalagmiten und Stalagtiten sahen wir noch viele andere bizarre Formen. Manche Figuren waren mit einem Namen versehen, z.B. „Bottomless Pit, Rock of Ages, Giant Dome“. Oft konnten wir jedoch unsere Phantasie spielen lassen oder uns einfach an den Formationen erfreuen. 🙂
Im Gegensatz zu früher fällt heute nur noch wenig Niederschlag auf die Guadalupe Mountains. Daher wachsen die meisten Gebilde in der Höhle nicht mehr. Einen großen aktiven Stalagmiten, den „Crystal Spring Dome“, konnten wir bewundern. Dort sahen wir Tropfen herunterrinnen und konnten uns richtig gut vorstellen, wie er im Laufe der Zeit gewachsen ist. Der Rundgang im Big Room war auch 1 Meile lang und wir hielten uns insgesamt vier Stunden in der 13° kalten Höhle auf. Sogar ein Imbiss war in der Höhle und Toiletten, was bei diesem langen Aufenthalt auch nicht zu unterschätzen ist. Wir gönnten uns ein Sandwich, bevor wir den mühevollen Weg zurück in Angriff nahmen. 😉
Verglichen mit der sehr schönen Grotte von Postonja beeindruckte diese Höhle uns mit ihrer unglaublichen Größe. Im Big Room wölbt sich die Decke an ihrer höchsten Stelle 78m hoch! Die Wege durch die Höhle sind schön angelegt und gut zu gehen, teilweise sogar für Rollstuhlfahrer geeignet. 🙂 Zu früheren Zeiten war ein Besuch der Höhle wesentlich mühseliger!