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Lake Powell

Eigentlich wollten wir weiter in den Norden zum Arches NP fahren, aber aus zwei Gründen änderten wir unseren Plan. Ein Ehepaar aus Florida hatte uns Fotos des Antelope Canyons gezeigt und die Wettervorhersage versprach nichts Gutes… Also beschlossen wir nach Page, am Lake Powell gelegen zu fahren um von dort aus die Umgebung zu erkunden. 370 km Fahrt lagen vor uns – große Lust hatte ich zu diesem Schlenker nicht…😳

Am frühen Nachmittag entlud sich das angekündigte Gewitter über uns: Dicke Regentropfen/Schneeflocken nahmen uns die Sicht. Der Himmel zeigte sich in allen Grautönen – schwarze Regenfäden waren zu sehen. Werner versuchte den Blitz mit seiner Kamera einzufangen – vergeblich! 🌩🌨
Wieder fuhren wir durch das Gebiet der Navajos, eine wunderschöne Gegend mit roter, brauner und orangefarbener Erde und vielen heraus ragenden „Monumenten“. Raststätten gab es keine, es sei denn man bezahlte Eintritt, z.B. an der Stelle, wo vier Bundesstaaten aneinander grenzen: Four Corners: Utah, Colorado, Arizona und New Mexico.
Als wir am Abend  in Page bei Walmart ankamen, trauten wir unseren Augen nicht: Unglaublich viele Wohnmobile standen dort und es wurden immer mehr. 🚙🚌🚐

Mit viel Glück ergatterten wir eine Führung durch den Antelope Canyon um 5pm am folgenden Tag. Die beste Zeit zum Fotografieren ist die Mittagszeit – klar, dass diese Zeit schon lange ausgebucht war, ebenso die Touren für Fotografen, für die ein längerer Zeitraum im Canyon vorgesehen war. 📷
Zur Einführung führte ein Native Indian einen Tanz der Hopis vor, der wieder Hoffnung machen soll, wenn alles düster erscheint. 😀 Danach ging es in einem offenen Geländewagen mit vollem Tempo über eine „Dirt Road“ – abenteuerlich! 😳Achterbahn fahren ist nichts dagegen. 😉

Unser Guide, ein Navajo führte uns durch den engen Canyon und zeigte uns die schönsten Stellen zum Fotografieren, ein traumhafter Canyon!Früher war er Erholungsort für die Navajos und Rückzugsgebiet für Antilopen im Winter. Durch den Bau des Staudamms wurde den Antilopen der Weg abgeschnitten. 🤔
Mit der Entdeckung des Canyons als fotografisch „wertvolles“ Motiv (vor 25 Jahren) wurde er zur Touristenattraktion. Dies erlebten wir hautnah, denn es blieb nicht viel Zeit zum Fotografieren, alles musste schnell gehen. ⏱Wir hatten eine Gruppe vor und eine hinter uns; da kann es schon mal eng werden… Der Besuch hat sich gelohnt, auch wenn Werner gerne mehr Zeit und ein besseres Licht gehabt hätte, denn der Himmel war teilweise bewölkt…

Die Tage in Page vergingen wie im Flug. Wir fuhren zum Horseshoe Bend – Overlook und sahen uns den Colorado von oben an. Hier war wieder viel los. Werner scheute keine Mühen, um die Schleife des Flusses zu fotografieren. Er legte sich auf den Boden, hielt die Kamera weit nach vorn und schon war das Bild im Kasten. – Hut und Kamera blieben hier noch unversehrt… 😉

Auch am Lake Powell verbrachten wir einige schöne Stunden. Am Abend genossen wir den „Overlook“ auf den See, warteten bis zum Sonnenuntergang und wurden mit einem traumhaften Blick auf rot leuchtende Felsen belohnt. Das Schauspiel dauerte nur einen kurzen Moment – und schon war alles vorbei.

Die Stadt Page ist eine junge Stadt, die durch den Bau des Staudamms entstand. Der Colorado River wurde hier gestaut – Lake Powell war das Ergebnis. Ein Bremerhavener Paar erzählte uns, dass der Wasserspiegel vor einigen Jahren wesentlich viel höher war. An den Felsen war dies gut zu erkennen. Wie lange wird es diesen See noch geben? 🤔
Die Stadt hat einen zentral gelegenen Park, in dem wir picknickten und Wifi nutzten. Frisörbesuch, Einkauf, Wäsche waschen, Auto putzen und viele andere Dinge erledigten wir hier in Ruhe. 😀

Als wir am 20.5.  zu unserem Treffpunkt nach Kayenta fahren wollten, kamen plötzlich Lore und Heinz auf unserem Parkplatz an. War das eine Freude! Lange klönten wir, bevor wir uns gemeinsam auf den Weg ins Monument Valley machten.😄😄😄

Arizonas Norden

Am 10.5. setzten wir unsere Fahrt fort. Zehn Tage später wollten wir uns in Kayenta mit Lore und Heinz treffen und einige Nationalparks gemeinsam besuchen. 😀Also fuhren wir über Flagstaff zum Petrified Forest NP, schauten uns im Mesa Verde NP um, um dann zum Treffpunkt zu fahren. Das war der Plan.
Unser Weg führte uns einige Meilen durch das Land der Navajos. An vielen Haltebuchten verkauften die Natives Schmuck, Traumfänger und Tonwaren. Als wir mit einem älteren Herrn ins Gespräch kamen, erfuhren wir, dass er in Vietnam im Krieg war und diese Zeit im Leben nicht vergessen kann. Es kam ihm vor, als ob er gestern dort gewesen wäre, sagte er…

Am Little Colorado River Gorge (Tribal Park) mussten wir einen selbst gewählten Eintritt bezahlen (Donation), um einen Blick in die Schlucht zu werfen. Da es sehr heiß war, blieben wir nicht lange dort und setzten unsere Reise fort. ☀️☀️☀️

Bevor wir Flagstaff erreichten, machten wir einen kleinen Abstecher und fuhren die „Scenic Route 545“, wo uns gleich zwei Sehenswürdigkeiten erwarteten. Im „Wupatki Natinal Monument“ schauten wir uns Pueblo – Ruinen an verschiedenen Stellen an. Am Visitor Center konnten wir eine Siedlung mit Versammlungsplatz, Ballplatz und einem „Blowhole“ besichtigen. Es war sehr interessant zu lesen und zu sehen, wie die Hopi/Zuni es geschafft haben, hier in dem Wüstenklima zu leben. 🤔Auch um 17 Uhr war es noch unglaublich heiß. Da bot das „Blowhole“ eine willkommene Abkühlung, denn es strömte kühle Luft aus dem Loch. Durch den unterschiedlichen Luftdruck/Temperaturunterschied über und unter der Erde findet an dieser Stelle ein Luftaustausch statt. 🌬

Am „Viewpoint: Painted Desert“ ließen wir die Farbenpracht der Gesteine auf uns wirken, bevor wir uns wieder auf den Weg machten. Dass wir an diesem Abend durch ein riesiges Vulkangebiet fahren, wussten wir vorher nicht. Es war ein unglaubliches Erlebnis den „Sunset Crater Vulcano“ zu erleben. 🌋 1Bill. Tonnen Lava spuckte der Vulkan vor langer, langer Zeit und bedeckte eine Fläche von 2000 km2 mit Lava. Voller Ehrfurcht gingen wir den Trail (1,6 km) am Fuße des Vulkans. Spannend, wie viele Lavabrocken in den verschiedensten Größen zu sehen waren! 😊
Als wir auf der Fahrt zur Fireroad 545 (Übernachtungsplatz) an ganzen Hügeln voller schwarzer Lavasbrocken vorbei kamen, war klar, dass wir am nächsten Morgen noch einmal in dieses faszinierende Gebiet fahren. An vielen Stellen entdeckten wir Blumen, Gräser und Bäume, die wieder Leben in dieses Gebiet brachten. 🌾🌱
Wer den Trail verließ, war der Gefahr ausgesetzt, dass die Lavabrocken unter dem Gewicht nachgaben…😳

Unser nächstes Ziel war ein günstiger Campground mit Strom und Wifi. Wenn da nicht immer diese Schilder mit unerwarteten Sehenswürdigkeiten wären! 😉
„Meteor Crater“ lasen wir auf einem Schild, als wir auf der Interstate 40 gen Osten fuhren. Wir hatten schon von dieser Landmark gehört und wurden neugierig. Mit einem Eintritt von 16$ pro Person waren wir dabei und durften zum Crater Rim hinaufgehen und alles bestaunen. 😀
Vor 50.000 Jahren schlug ein Meteor hier ein und hinterließ einen riesigen Crater. Das Gestein wurde in die Luft geschleudert, der Meteor verdampfte zum Teil und kleinste und etwas größere Teile wurden später im Umkreis und unter der Oberfläche gefunden. Diese „Landmark“ war früher im privaten Besitz und wird nun als öffentliche Stiftung geführt. Interessant ist, dass alle Apollo- Astronauten im METEOR CRATER umfangreich ausgebildet wurden. 🚀

Am Campground angekommen, machten wir uns sofort an die „Arbeit“, schrieben, suchten Bilder aus und beschrifteten sie. 💻Nebenbei nutzten wir die „Laundry“ und das alles in der Hitze! Um 19.30 Uhr zeigt unser Thermometer noch 31°C an. 🌡

Am 13.5. fuhren wir in den NP Painted Desert /Petrified Forest. Beeindruckend waren beide Teile des Parkes, denn wieder wurden wir gedanklich in die Vergangenheit versetzt, in der Dinosaurier die Landschaft prägten.
Eisen verleiht dem Sandstein die verschiedensten Farben – rot, braun und orange in Verbindung mit Sauerstoff – ansonsten blau, grau und lila – Painted Desert! 😀

Wir fuhren die 26 Meilen lange Strecke durch den NP, hielten an vielen Aussichtspunkten an und gingen einige Trails. Wie immer wurde die Zeit zum Schluss knapp, aber wir konnten uns die „Giant Logs“ noch in Ruhe vor Sonnenuntergang ansehen. 😇
Die versteinerten Bäume starben vor ca. 216 Millionen Jahren, fielen in den Fluss und wurden dort im Laufe der Jahre mit Sand, Vulkanasche etc. bedeckt. Mineralhaltiges Grundwasser drang in den Baum ein, Quartzkristalle verbanden sich mit den Zellen und ersetzten das organische Material. 🤔

Während die Baumstücke von außen unscheinbar aussehen, werden sie als Baumscheibe poliert zu einem Schmuckstück. Im Souvenirladen wurde „Petrified Forest“ in jeglicher Größe, Schönheit und Preislage angeboten. 😉Nach langem Überlegen und Suchen kauften wir uns eine Baumscheibe, die einen gebührenden Platz erhalten wird. ☺️
Wer hätte gedacht, dass wir direkt hinter dem Parkausgang einen kostenfreien Campground finden würden?! Er lag direkt bei den Souvenirläden – sicher kein Zufall! 🤑

Wieder haben wir ein kleines Wunder der Erde gesehen, das uns sehr beeindruckt hat.
😀😀😀

Grand Canyon National Park

Die fünf Tage, die wir im Grand Canyon verbrachten, waren überwältigend – in jeder Hinsicht: 1,8 Milliarden Jahre Erdgeschichte, grandiose Blicke in den Canyon, Wetterwechsel, eine Touristenschwemme und ein gut funktionierendes Shuttlebus – Angebot, um nur einige Eindrücke zu nennen. 🌎

Die Campingplätze waren belegt, so dass wir einen der wenigen freien Parkplätze ergattern mussten – mit Erfolg! 😀 Spätestens in diesem Moment wurde uns klar, dass an allen interessanten Stellen viel los sein wird. Es war nicht „crowded“, informierte uns ein Einheimischer. Erst in den Sommerferien wird es richtig voll… Aber auch jetzt war es schon schwierig, einen Platz für das Stativ zu finden, besonders am Hopi Point in der Abendstimmung. 🌙Wir nutzten den Bus 🚍und fuhren viele Aussichtspunkte an oder gingen am Rim entlang und genossen jeden Moment, den wir in den Grand Canyon blicken konnten. ☺️ Am ersten Tag schien meist die Sonne, die die unterschiedlichen Gesteinsschichten zum Leuchten brachte, besonders im Abendlicht. Ein Condor saß auf einem Felsen im Canyon und wirkte richtig klein aus der Entfernung.

Beeindruckend war der „Trail of Time“, den wir am nächsten Tag am Rim gingen❗️Bei dieser Zeitreise erfuhren wir viel von der Entstehung der verschiedenen Gesteinsschichten und des Canyons. Die Zeit, in der der Canyon entstand (durch den Colorado River), war ein Augenzwinkern im Vergleich zur Entstehung des Gesteins. 😉 An manchen Stellen konnten wir tief unten die älteste und härteste Gesteinsschicht sehen, die der Fluss nun schon erreicht hat. Es machte Spaß, die Schichten zu bestimmen. Ob wir immer richtig lagen, weiß ich nicht… 🙃 Manchmal konnten wir ein kleines Stück des Colorado Rivers sehen – Schautafeln und Blickrohre halfen uns dabei. Spannend fand ich, dass die Erosion sehr ähnlich verläuft und wir lauter verschiedene „Tempel“ im Canyon sahen.

Werner wagte sich näher an den Rand des Canyons heran als ich – manchmal musste ich wegschauen…😳 Gut, dass es genügend Ausblicke mit Geländer gab! Viele Familien mit Kindern waren an diesem Wochenende unterwegs – ein Wunder, dass nichts passierte!🏃🏻

Nun muss ich einmal auf das Wetter zu sprechen kommen, auch wenn die Fotos eine klare Sprache sprechen (T-Shirt oder Mütze?). Während das Thermometer am ersten Tag 23°C anzeigte,☀️ sank es am nächsten Tag auf 7°C und bescherte uns in der Nacht Schnee, der im Laufe des Morgens schmolz. ❄️ Mit Freude hielten wir uns an diesem Tag im Visitor Center auf, schauten uns den Info-Film an und schlenderten durch die Ausstellung. Als für eine kurze Zeit die Sonne zwischen den Wolken hervor kam, gingen wir schnell zum Rim und erblickten den Canyon in ganz anderen Farben. 😀
In diesen Tagen kamen wir mit vielen Leuten ins Gespräch, so auch mit zwei Paaren aus Barcelona, die mit einem Unimog unterwegs waren. Spanisch 🇪🇸kann ich nicht sprechen, also versuchte ich es mit englisch🇬🇧 – Fehlanzeige! Schließlich unterhielten wir uns bestens auf französisch 🇫🇷– wunderbar!

Die Trails in den Canyon hinunter sahen abenteuerlich und beschwerlich aus. 😒Die Beschreibung „steep trail“ bestätigte meine Vermutung – diese Trails kamen für mich nicht in Frage‼️ Ein Ranger war da ganz anderer Meinung: Um den Canyon richtig zu erleben, sollten wir auf jeden Fall ein Stück hinunter wandern, riet er uns❗️ So kam es, dass wir am vierten Tag zum Bright Angel Trailhead fuhren und ca. 1,8 Meilen bergab wanderten. Regen, Pfützen, matschige Wege – nur nicht ausrutschen! 😇 Es war ein tolles Gefühl durch die Zeit zu gehen und die obersten Gesteinsschichten über sich zu lassen! Die roten Pfützen sahen gut aus und waren nicht zu übersehen. 😉 Regen und Sonne wechselten sich ab, aber wir hatten keinen Sonnenschutz dabei, nur Mützen und Regencape. Unglaublich, wie schnell sich das Wetter in diesen Höhenlagen ändert! Nach einer ausgiebigen Pause traten wir den etwas anstrengenderen Rückweg an, der gut zu bewältigen war. Beim nächsten Mal gehen wir eine Etappe weiter nach unten…😃

Da die Campgrounds im NP alle belegt waren, fuhren wir jeden Abend zum Übernachten in den nahe gelegenen National Forest. 🌲🌲🌲 Dort war freies Campen erlaubt und wurde auch von den Amerikanern gut angenommen. Am ersten Abend sahen wir einen stattlichen Hirsch am Waldesrand stehen. Es ist immer wieder spannend, ob wir eine Bucht finden, die wir mit unserem Wohnmobil anfahren können. 🚙 Auch, wenn es zum Wochenende hin voller wurde, fanden wir jeden Abend einen schönen Platz. 😊 Ein Baumstamm diente uns sowohl als Tisch als auch als Beinablage, wunderbar! Am letzten Morgen jedoch – wir hatten ausnahmsweise eine klare Sicht – wurden wir schon früh geweckt. Ein Hubschrauber nach dem anderen flog über uns hinweg in den Canyon.  🚁🚁🚁Bei diesem Lärm suchte ein Vogel immer wieder Schutz auf dem nahe gelegenen Baum. 🐦

Ein letztes Mal fuhren wir an diesem Morgen in den Nationalpark und fuhren von Aussichtspunkt zu Aussichtspunkt bis zum „Desert View Watchtower“. Die Wandmalereien innen, von Natives hergestellt, waren total interessant. Leider wurde der Turm kurz nach unserer Ankunft geschlossen. 😬 Am Nachmittag kam ein heftiger Wind auf, so dass wir sehr auf unsere Kopfbedeckung aufpassen mussten. 👒 (Im Grand Canyon gelang es uns noch…) Ein letztes Mal genossen wir den Blick in den Canyon; die „Tempel“ zeigten sich abends im Westen als geheimnisvolles Schattenbild. Nun mussten wir uns von dem grandiosen Canyon verabschieden – es fiel uns schwer. 🤗🤗🤗

Wir haben inzwischen noch einige Nationalparks des Colorado Plateaus gesehen. Ich muss gestehen, dass der Grand Canyon mich besonders nachhaltig beeindruckt hat.      😀😀😀

Valley of Fire – Hoover Dam

Gut gelaunt fuhren wir nun am Sonntag in Richtung Valley of Fire und standen erst einmal im Stau, was wir in diesem Reisejahr höchst selten erlebten. Danach legten wir eine Pause in einem Gebiet ein, in dem die Geländewagenfahrer ihre wahre Freude hatten. Als Werner die Jungs fotografierte legten sie glatt noch einen Zahn zu. 😉 Ganz schön staubig war diese Gegend!!!

Auf der welligen Fahrt ins Tal (169) sahen wir beeindruckende Sandsteinformationen, ein Paradies für den Fotografen! Der Campground liegt inmitten dieser herrlich roten Felsen, ein wunderschöner Platz! 😊
Am nächsten Tag unterhielten wir uns lange mit Babsi und Robert aus Augsburg. Roberts Vater stammt aus Rumänien, was uns eine Menge Gesprächsstoff lieferte. 🇷🇴
An diesem heißen Tag (Wasser und Hut waren ein MUSS!!!) schauten wir uns viele sehenswerte Felsformationen an und gingen mehrere Trails, bis wir am Abend die Fledermäuse beobachten konnten und Werners Batterie leer war… 😳
„Beehives, Arches, Seven Sisters und White Domes“  schauten wir uns anund stellten fest, dass die Felsnamen passend gewählt wurden. Wir bestaunten Petroglyphen, die leider von Touristen „erweitert“ wurden (unglaublich!) und sahen einige versteinerte Baumstämme. Der Höhepunkt war jedoch der Trail zur „Fire Wave“, wo der Sandstein in vielen Farben in einer Welle zu finden ist, einfach malerisch! 😀 Zu dumm, dass ein Fotograf nicht von der Stelle rückte und den Platz zum Fotografieren für sich allein beanspruchte! 😬

Wir übernachteten auf BLM-Land in der Nähe des State Parks und konnten auch am nächsten Tag noch diese schöne Umgebung genießen. Das Wohnmobil spendete uns am Vormittag den notwendigen Schatten und wir erreichten in der Wildnis sogar unser Geburtstagskind Jonte in der Heimat. Es reichte gerade für ein Geburtstagsständchen und schon war die Verbindung unterbrochen… 📱🎤

Viele Wege führten zu unserem nächsten Ziel: Grand Canyon NP. Zunächst fuhren wir die traumhafte Strecke (167) am Lake Mead (Stausee) entlang, hielten oft an und legten eine Rast an der warmen Quelle „Desert Springs“ mit großen Palmen und schattigen Plätzen ein, eine Wohltat! 🌴🌴🌴
Um 17 Uhr zeigt unserer Außenthermometer 37°C an…..

Am Hoover Dam angekommen, wurde das Wohnmobil von außen und innen inspiziert. 🔎 🔍 Wir mussten jedoch nur einige Klappen und Türen öffnen und schon erhielten wir die Erlaubnis auf den Parkplatz zu fahren. Der Blick vom Canyonrand hinunter zum Colorado River ist schwindelerregend! Ich wagte ihn nur kurz… 😳
Es ist beeindruckend, was in der Zeit von 1931-1936 hier erbaut wurde. In der Spitzenbauzeit waren mehr als 5000 Menschen Tag und Nacht tätig. Die 7 Millionen Tonnen Beton, die hier verbaut wurden, hätten ausgereicht, um eine zweispurige Straße von Los Angeles bis Miami anzulegen, unvorstellbar! Vier Milliarden Kilowattstunden im Jahr liefert das E-Werk (Las Vegas!!!) und immer wieder wird darauf hingewiesen, dass der Stausee als Wasservorrat dient. Mal sehen, wie lange noch – der Wasserpegel sinkt rapide.🤔

Nach unserer Übernachtung in Kingman fuhren wir auf der Interstate 40 bis Seligman, dem Geburtsort der Route 66. Einige Fassaden erinnern an frühere Zeiten, Oldtimer stehen vor den Souvenirläden – es weht ein Hauch von Geschichte. Wir begaben uns wieder auf die legendäre Straße und kamen relativ spät an unserem RV-Platz in Williams an. Ein perfekter Platz zum Schreiben, den wir leider nur für eine Nacht nutzten, denn die Wettervorhersage mahnte zur Eile. Ein Wetterwechsel stand bevor… Wer möchte schon den Grand Canyon drei Tage lang bei Gewitter und Kälte erleben? – Wir nicht!! 😉

 

Lost Dutchman State Park und MIM

Immer wieder erhalten wir Tipps von anderen Campern. So sollten in der Nähe von Phoenix schöne State Parks liegen. 🙂
Also fuhren wir nach Norden und sahen überall große Felder (u.a. Mais), die nach einem ausgeklügelten System bewässert wurden. Wieder einmal staunten wir nicht schlecht – Gemüseanbau in der Wüste! Wo kommt nur das Wasser her?💧💧💧
Bei Florence kamen wir am Casa Grande National Monument vorbei. Hier erfuhren wir, dass schon die Native Americans, die Hohokams, in der Sonorawüste lebten und ein Bewässerungssystem anlegten, ähnlich wie es heute auch geschieht. Das Wasser wurde aus den Flüssen in Kanälen zu den Feldern geleitet und das Gemüse konnte gedeihen. 🌽So konnten sie ihren eigenen Bedarf decken. Heutzutage sind die Felder jedoch wesentlich größer!🤔

Am Wochenende einen Campground im State Park anzufahren ist ein Glücksspiel.😳 Die Amerikaner nutzen ihre Parks gern und viel, es sind nicht nur die Snowbirds, die hier unterwegs sind. 😉 Wir hatten dieses Mal Glück und konnten den herrlichen Lost Dutchman State Park genießen. Ein Trail führte uns den Berg hinauf zu einem „Basin“. Der Aufstieg in der Mittagshitze war anstrengend, wurde aber mit einem schönen Blick und Schatten belohnt. 🙂 Unterwegs sahen wir Erstaunliches: Einen Hiker auf einem einzelnen hohen Felsen und einen Wanderer mit einem Revolver im Halfter! 🔫

Hier in dieser Gegend ist es heißer und trockener als in Tucson und es kühlt nachts nicht so stark ab. Zu Hause würden wir bei diesen Temperaturen nicht wandern sondern schwimmen gehen!!! 🏊

Eine Dampflok ist zu hören, Countrymusik erklingt, ja wir sind in Goldfield gelandet! Hier suchten die Goldsucher ihr Glück. Der Ort brannte dreimal ab und wurde nachgebaut, was wir erst auf den zweiten Blick sahen. Wir genießen trotzdem die Atmosphäre und fühlen uns wie in einem Western – um uns herum Berge, Pferde stehen zum Reiten bereit,🐎🐎 der Saloon wartet auf unseren Besuch…

Nach den vielen Erlebnissen in der Natur war das Musikinstrumentenmuseum (MIM) in Phoenix eine willkommene Abwechslung und ein Höhepunkt in Arizona. 🙂 Das MIM bietet eine umfassende Ausstellung von Musikinstrumenten nach Erdteilen und Ländern geordnet.
Wir bekamen einen Kopfhörer, dessen Sender automatisch die Instrumente erkennt, vor denen man gerade steht und schon erklang ein Stück. 🎸🎺🎧 Dazu wurden Videos mit den Musikern gezeigt und man konnte sich in die Welt der Menschen hineinversetzen. 🙂 Lange hielten wir uns im afrikanischen Teil auf und staunten über die Vielfalt an zum Teil einfachen Instrumenten. Beachtenswert, was die Afrikaner auf diesen Instrumenten spielten! In der Ausstellung lernten wir viele interessante Instrumente kennen, fanden Bekanntes wieder und machten in einem Extraraum selbst Musik. 😉

Die Präsentation amerikanischer Größen von Elvis Presley über Johnny Cash bis zu John Lennon mit Originalinstrumenten der Künstler und ihrer Garderobe war beeindruckend.
Die Sprache der Musik ist über alle Grenzen hin verständlich und verbindet die Länder unserer Erde. Das wird in diesem sehens- und hörenswerten Museum ganz deutlich. Kein Wunder, dass wir uns sechs Stunden ⏲ an diesem Ort aufhielten, wobei wir uns zwischendurch eine kleine Pause gönnten. 😉
Das MIM ist einfach genial! 🙂 🙂 🙂

 

Saguaro National Park

Als Kakteenliebhaberin – sie sind so schön stachelig – freute ich mich sehr auf die Saguaro – Kakteen, die wie Bäume in der Wüste Sonoras stehen. 🌵🌵🌵Schon auf der kurvenreichen Straße in die Berge sahen wir prächtige Exemplare. Zuerst statteten wir dem Arizona – Sonora Desert Museum einen Besuch ab. Hier konnten wir alle Tiere und Pflanzen der Wüste anschauen und erfuhren viel in dem anschaulichen Museum. 🙂  In der Natur sahen wir selten Tiere in der Wüste, da sie ja meist erst nachts aktiv werden.🌗

Trotzdem sahen wir das Tiergehege mit gemischten Gefühlen an, denn die Tiere waren nicht frei und wirkten traurig. Anders die Greifvögel – dachten wir! Mit Begeisterung fotografierte Werner Falken, Eulen und Habichte. Erst beim genauen Betrachten der Fotos sah Werner, dass alle Vögel einen Sender am Körper trugen… Im Vogelgehege sahen und hörten wir zum ersten Mal Kolibris – schnell wie der Blitz – und schon waren sie wieder weg! Der Flügelschlag klang wie ein Brummen und der Kopf leuchtete rot. Das war schon beeindruckend! 🙂 Natürlich haben wir uns auch die Klapperschlangen angesehen, denen wir in der Natur nicht unbedingt begegnen wollen. 🐍Ich frage mich immer, wie wir im Ernstfall ohne Funknetz Hilfe holen sollen.
Im Restaurant stärkten wir uns mit einer Pizza 🍕(auswärts leben wir ja sooo gesund 😉 ). Wir haben viel über die Wüste erfahren, werden aber vorerst kein zweites Tiergehege besuchen – auch nicht den großen Zoo in San Diego…

Am nächsten Tag fuhren wir gut gerüstet in den Saguaro N.P., picknickten in der heißen Sonne ☀️und wanderten einen schönen Weg, zuerst durch ein vertrocknetes Flussbett und dann hoch auf den Berg. Hier hatten wir eine tolle Sicht auf die Berge mit ihren Saguaro – Kakteen. 🌵Dieser Kaktus kann 200 Jahre alt werden, ist aber in der Wüste mit ihren Temperaturunterschieden, den Winden und Gewittern harten Bedingungen ausgesetzt. Auf der Suche nach kleineren, jüngeren Kakteen wurde ich nach und nach fündig. 😉

An diesem Abend übernachteten wir auf dem herrlichen Gilbert Ray Campground im Pima County. Während die Sonne am Tag so richtig brennt und das Wohnmobil aufheizt, kühlt es in der Nacht stark ab. 🌡 Wenn dann die Gasflasche in der Nacht verbraucht ist, wacht man bei 12,5° C morgens auf. 🛌 Gut, dass wir immer eine 2. volle Flasche in Reserve haben!  😉 Den nächsten Tag ließen wir ruhiger angehen und lasen in der Sonne ☀️– im Schatten war es zu kalt! Wir beobachteten Vögel, ein Streifenhörnchen, ein Kaninchen und sahen sogar Kolibris an uns vorbei schwirren, toll! 🐰🐿🐇
Bei unserer Abendwanderung kamen wir auf der Suche nach dem optimalen Saguaro –Foto im Abendlicht! bei den Tucson – Studios vorbei, die mit Westernmusik auf sich aufmerksam machten. 🙂  Hier wurden 30 Filme gedreht, teilweise auch Bonanza. 🐎🔫Leider war es zu spät, um noch hinein zu gehen. Auf dem Rückweg konnte Werner dann sein schönes Foto machen. 🙂 🙂 🙂

Auf nach Tucson!

Von Alamogordo ging es weiter nach Las Cruces. Dort wollten wir einen Spaziergang am Rio Grande machen, doch wo war er? Wir stellten fest, dass nur das trockene Flussbett zu sehen war. 🙁  Das Thema „Trockenheit“ sollte uns noch eine Weile begleiten.
Bei unserer Fahrt in Richtung Süden (Mesquite) kamen wir an Pecanplantagen vorbei. Die Bäume wurden gerade geschnitten. Der Boden war unglaublich trocken, so dass eine Windböe den Sand ins Gesicht pustete. 🌬Die Plantagen wurden natürlich bewässert. Auch dieses Thema sollte uns noch lange beschäftigen…💧

In Mesilla machten wir Halt und sahen uns den alten Ort mit vielen kleinen Souvenirläden an. Auch „Billy the Kid“ soll sich hier aufgehalten haben. 🔫  Auf dem früheren Marktplatz machten Studenten Musik und sammelten Geld für ihre Brass Band. Es herrschte eine fröhliche Stimmung. 🎺 Wir stärkten uns in einem Café mit einem Hamburger und machten uns wieder auf den Weg. Den Tipp, Mesilla zu besuchen, hatte uns Liz (Elisabeth) in Alamogordo gegeben. Liz kommt aus Wittlich und lebt schon viele Jahre in New Mexico. So treffen wir immer wieder deutsche Auswanderer. 😉

Nun fuhren wir lange Zeit durch die Steppe, vereinzelt grasten einige Rinder, weit in der Ferne waren Berge zu sehen. ⛰ Kurz bevor wir in den Staat Arizona fuhren, erblickten wir eine „Ghost Town“. Einige Häuser, ein Laden und sogar der Galgen waren zu sehen. Gespenstisch! 😉
Die Fahrt durch Arizona –The Land of Enchantment – war zunächst staubig. Eine Warnung: „Blowing dust!“ war immer wieder zu lesen. Danach wechselten sich Pecan–, Walnuss– und Weinplantagen ab. Der interessantere Teil begann mit den Bergen, der Texas Canyon (rote Felsblöcke) war traumhaft schön, aber wieder einmal gab es keine Haltebucht und die wenigen Raststätten waren alle geschlossen!!! 🙁  Bei starkem Wind 💨erreichen wir den Catalina State Park nördlich von Tuscon am Mt. Lemmon. Hier sehen wir die ersten großen Kakteen – Saguaros 🌵 – einfach toll! In der Nacht bringt ein heftiger Wind Regen und Hagel 🌧und einen Temperatursturz. 🌡Ich bilde mir ein, dass das Wohnmobil wackelt…

In Tuscon hatten wir zwei Vorhaben: Eine Sensorreinigung der Kamera und den Besuch des Saguaro National Parks. Endlich hatten wir einen Nikon– Service gefunden – ein Tipp von einem Fotografen in Alamogordo. Das Fotografieren mit einem verschmutzten Sensor macht einfach keinen Spaß! 😉 Nun war Werner einen ganzen Tag lang ohne Kamera unterwegs – ganz komisch! Seine zweite Kamera hatte schon im Dezember ihren Geist aufgegeben, so dass er ständig die Objektive wechseln muss, um diese tollen Fotos zu machen. Ohne Kamera 📷in den Saguaro N.P. zu fahren – daran brauchten wir gar nicht zu denken!!!

Da war es doch schön, dass in Tuscon noch ein anderes Event stattfand und zwar die „Tuscon Gem & Jewelry Show“ ( die weltgrößte Edelsteinmesse). 💍Hier trafen sich Händler aus aller Welt und boten ihre Waren an. Die Ausstellungszelte waren auf ganz Tuscon verteilt. Wir staunten nicht schlecht, als wir die riesigen Steinbrocken aus den verschiedensten Materialien auf dem Außengelände sahen. Wie sind diese schweren Container alle hierher gekommen? Filigraner ging es im Innenbereich zu, wo die schönsten Edelsteine angeboten wurden, manche in Rohform, manche abgerundet und andere wunderschön geschliffen! 🙂 Das große Angebot verschlug uns den Atem, ganz zu schweigen von den Preisen! Eine „Kleinigkeit“ hätten wir gerne gekauft, aber die Entscheidung fiel einfach zu schwer, schade! 💍Wir lernten viel über Mineralien, bestaunten Fossilien, deren Echtheit Werner zum Teil anzweifelte und trafen einen deutschen Firmeninhaber aus Idar-Oberstein. Er verkaufte die Erfindung seines Mitarbeiters, einen speziellen Bohrer, der reißenden Absatz fand. Sascha Hilles war begeistert von der Messe – die Leute liefen nicht in Schlips und Kragen herum. 😉