Archiv für den Monat: Juni 2016

Black Hills & Mount Rushmore

In den Rockies genossen wir ein letztes Mal kühlere Temperaturen – danach erlebten wir die sommerliche Hitze des Nordens. ☀️In Wyoming fuhren wir durch „The western edge oft the North American short-grass prairie“.
Die Landschaft zeigte eine unglaubliche Weite. Rinder grasten auf der Weide, eine Bison Ranch war von weitem zu sehen. In der Hitze (31°C) fuhren wir weiter gen Norden – die Klimaanlage machte die Fahrt erträglich. 😀 Mount Rushmore , South Dakota war unser Ziel, aber Werner wollte einen Abstecher zum Devil’s Tower machen. Auf der Karte sehen die Entfernungen gar nicht so groß aus…😉

Devil’s Tower: Es gibt verschiedene Theorien über die Entstehung dieses 867 ft hohen Monumentes, z.B.: Magma drang in die Gesteinsschichten ein, blieb aber unter der Oberfläche und kühlte dort ab. Durch Erosion verschwand der weichere Sandstein und legte den wesentlich härteren Felsen nach und nach frei – das Ganze dauerte viele Millionen Jahre…🤔

Was macht man an diesem interessanten Ort? Wir wanderten einmal um den Tower herum (2km), beobachteten Kletterer und Adler und freuten uns, wenn der Weg im Schatten lag. 😀 Auch eine Boy-Scout-Group war hier mit hochroten Köpfen unterwegs und steuerte die nächste freie Bank an.🚶🏻🚶🏻🚶🏻

Die nun folgende Fahrt durch die Black Hills überraschte uns – eine idyllische Landschaft mit vielen urigen Campgrounds im Wald, Seen, Bächen, Brauereien und Weingütern. 🏞In diesem Gebiet wurde der Film „Der mit dem Wolf tanzt“ gedreht.

Mount Rushmore begrüßte uns schon vor dem Eingang zum National Monument. George Washington, der erste Präsident der USA war in der Ferne zu sehen. Die ursprüngliche Idee war es, einen Anziehungspunkt in South Dakota zu schaffen, der Touristenströme nach sich zieht. Dieses Ziel ist wahrlich gelungen, wie man sieht. Auch wir fuhren zu diesem recht ungewöhnlichen Monument. 😉Mit dem Bildhauer Gutzon Borglum im Boot kristallisierte sich die Idee heraus, vier wichtige Präsidenten in den Felsen darzustellen: George Washington, Thomas Jefferson, Abraham Lincoln und Theodore Roosevelt.
90% der 450.000 Tonnen Granit wurde durch Sprengung beseitigt. 😳 1.000.000 $ kostete das Großprojekt, das sich daher auf einen Zeitraum von 14 Jahren verteilte. Der Künstler starb, bevor es eingeweiht wurde und mit dem Eintritt in den 2. Weltkrieg wurde das Projekt beendet…🤔

Ein ganz anderes Erlebnis hatten wir beim Besuch des Custer State Parks. In dem Park leben viele Wildtiere u.a. auch eine Bisonherde. Als die Bisons vom Aussterben bedroht waren, wurden 1914 in diesem Park 36 Tiere ausgewildert. Die hervorragenden Bedingungen ließen die Herde schnell wachsen (über 1000 Tiere). Wir freuten uns, dass wir diese für die Prairie typischen Tiere hier sehen konnten. 😀Eine kleine Gruppe graste auf der Weide und überquerte nach und nach die Straße. So konnten wir sie gut beobachten – zu nah würde ich den Tieren nicht kommen! 😳
Die Esel, die sich im Schatten der Bäume aufhielten, taten uns eher Leid. Wie im Ziegengehege in Eekholt standen viele Touristen bei den Tieren, fütterten und streichelten sie, bis es ihnen zu viel wurde und sie zum nächsten Baum gingen, wo sie von neuen Touristen entdeckt wurden…
Fünf Seen laden im Custer Park zum Schwimmen und Boot fahren ein. Da das Wasser eiskalt war, wanderten wir lieber um den Sylvan Lake mit seinen grauen Felsen am Ufer. 👣👣👣Auch eine Bootsfahrt in der Mittagshitze erschien uns nicht erstrebenswert.
Mit einem Blick auf ein violettes Blütenmeer am Straßenrand verabschiedeten wir uns von dieser schönen Gegend und freuten uns auf unser nächstes Ziel: Die Badlands. 🌺🌺🌺

Colorado – Denver – Rocky Mountains NP

Eine Entscheidung stand nun an: Fahren wir noch zum Yellowstone National Park oder besuchen wir ihn bei unserer nächsten Tour? 🤔 Da wir nicht in Zeitnot geraten wollten, ließen wir den Yellowstone NP links liegen. In der Hoffnung einen Best Buy Laden 📷 zu finden, machten wir uns auf den Weg nach Denver. 🚐

Nach der Übernachtung auf BLM-Land in den Colorado Canyons (heiß und windig) wurden wir in Fruita mit Rosen vor dem Welcome Center begrüßt. 🌹Das überraschte uns schon sehr in diesem heißen Klima. In Grand Junction gab es einen Best Buy Laden und mit viel Glück und Wartezeit konnten wir eine neue Kamera kaufen, die in Colorado Springs abgeholt werden musste. Glück gehabt!!! 😄

Die Fahrt am Colorado River entlang war wunderschön: Berge, Bäume und ein Grünstreifen direkt am Fluss. Da bot sich eine Übernachtung am Fluss (Eagle River) an, bevor wir die Rocky Mountains überquerten. 🏞Obwohl es tagsüber heiß war, kühlte es nachts stark ab.
Nun fuhren wir am frühen Morgen los, um die Rocky Mountains zu überqueren, die ja bei der Reiseplanung eine wichtige Rolle spielen. Wer will schon mit Sommerreifen im Mai über schneebedeckte Pässe fahren? 😳 Wir nicht! Auch Anfang Juni war der Schnee noch nicht ganz weggetaut, der Bach war eiskalt. Wir fuhren über den 10603 ft hohen Vail Pass (9°C), am Dillon Reservoir (16°C) vorbei durch den Eisenhower Tunnel (1km), ei Riesenprojekt zu damaligen Zeiten!, und freuten uns über die Wärme(21°C), als wir eine Höhe von 5000 ft erreicht hatten. ☀️

In Colorado Springs hielten wir uns nicht lange auf, nachdem wir die neue Kamera abgeholt hatten. Wir übernachteten auf der Rampart Range Road, ein Paradies für Motorrad- und Quadfahrer. 🏍 Hier toben sich die Jungs aus – gut, dass es irgendwann dunkel wurde und Ruhe einkehrte. 😁

In Denver holten wir uns noch einmal Rat bei einem Fiathändler, aber auch er konnte uns nicht weiter helfen. Im Display blinkte immer wieder die Öllampe und: „Ölwechsel durchführen lassen“ auf. Die Werkstatt hatte kein Reset durchgeführt…🙄

Der Stadt Denver, die genau eine Meile über dem Meeresspiegel liegt, statteten wir nur einen kurzen Besuch ab. Nach langer Zeit wieder einmal  in einer größeren Stadt auf der  Mall herumzuschlendern, machte uns Spaß. Ein kostenfreier Bus fuhr auf der Mall (16th Street) hin und her, wie praktisch! 🚌 Rein zufällig landeten wir bei unserem Gang durch die Stadt bei einem Stadtfest, bei dem nicht das Essen und Trinken im Vordergrund stand. 😉 Mehrere Bands spielten Blues/Countrymusic und viele Organisationen waren hier mit einem Stand vertreten, z.B. Umweltschutz, Tierschutz, Kirchen. 🎸🎤Die vielen Bäume im Park spendeten Schatten, so dass wir es gut in der Hitze aushalten konnten. 🌳🌳🌳

Obwohl wir nun schon so lange unterwegs sind, passiert es uns immer wieder, dass wir am Wochenende gut gelaunt in ein touristisches Gebiet fahren und meinen am Samstagnachmittag noch einen freien Campingplatz zu finden. 😎Wie naiv! Die Amerikaner sind am Wochenende unterwegs, die schönen Plätze schon weit im Voraus ausgebucht! Also übernachteten wir auf einem Campground, der seinen Namen nicht verdient hat…🙄

Wir waren auf dem Weg zum Rocky Mountain National Park, den wir kurzentschlossen besuchen wollten. Die Trail Ridge Road ist nur wenige Monate im Sommer geöffnet – diese Chance mussten wir nutzen. 😃 Der Eingang in den Park befindet sich in einer Höhe von 8242 ft, der höchste Punkt auf der Trail Ridge Road liegt bei 12183 ft (3713 m). Kein Wunder, dass wir mittags dringend einen Kaffee benötigten, um unseren Kreislauf in Schwung zu bringen! ☕️
Beeindruckend waren die verschiedenen Vegetationszonen im Gebirge. Zuerst konnten wir Amerikanische Elche auf der Wiese beobachten, oben auf der Bergspitze Dickhornschafe durchs Fernglas sehen und sogar einen Koyoten entdecken, der sich auf den Weg zu den Schafen machte… 🐑
Dann ging es weiter in die subalpine Zone mit Fichten-Tannen-Wäldern 🌲🌳und wieder sechs Meilen weiter überschritten wir die Baumgrenze. Strenge Wintertemperaturen und Windgeschwindigkeiten bis zu 150 km/h – das hält kein Baum aus! 🌬❄️Fasziniert waren wir jedoch von der alpinen Tundra, die noch höher liegt. Tundra erinnert mich an meinen Erdkundeunterricht – nicht unbedingt mein Lieblingsfach! 🙄Die karge empfindliche Tundra (Gras und Steine) selbst zu erleben ist etwas ganz Anderes. Überall forderten Schilder auf, den Trail nicht zu verlassen, da Tundra-Pflanzen Jahrzehnte benötigen, um sich zu erholen. Die meisten hielten sich daran. Es war schön den Murmeltieren hier zuzuschauen. 😀

Wir gingen mehrere Trails, aber der interessanteste war der Rock Cut – Trail, der zum Teil noch schneebedeckt war (3691 m hoch). Hier überraschte uns der für das Gebirge typische Wetterwechsel: Es schneite! Wenig später regnete es.🌨🌧
Schon einmal etwas vom „Continentel Divide“ gehört? Wir nicht! Am Milner Pass kreuzt die Trail Ridge Road die kontinentale Wasserscheide. Flüsse in Richtung Westen fließen in den Pazifik, alle anderen in den Atlantik. 🤔
Nachdem wir den höchsten Punkt überschritten hatten, ging es stetig bergab. Ein letzter Halt noch am Aussichtspunkt Farview Curve: Hier kann man den jungen Colorado River im Tal mäandern sehen – mit viel Fantasie oder mit einem Fernglas!

Auf dem Timber Creek Campground, am Colorado River gelegen, waren viele Plätze frei am Sonntagabend. Ein Lagerfeuer, Donnergrollen und ein dramatischer schwarz-weiß-blau-rot-gelber Himmel ließen den Tag ausklingen. 🌩🔥
Am nächsten Tag fuhren wir die Trail Ridge Road zurück und genossen noch einmal die fantastischen Blicke in die Gebirgslandschaft. 🏔 Wir gingen wieder einige Wege, z.B. im Hidden Valley, einem ehemaligem Skigebiet. Dort fielen früher 38ft Schnee – heute reicht die Schneemenge nicht mehr zum Skifahren.
Am Nachmittag schlug das Wetter wieder um, und es regnete, schneite und hagelte – und das am 6.6.16!

Die Tage in Colorado haben uns richtig gut gefallen. 😄😄😄

Arches National Park

Gern hätten wir im Zion NP noch einen Tag verbracht, aber der Campground war belegt und auf dem Parkplatz war kein einziger Platz mehr frei. Auch auf der Straße, die aus dem Park herausführt, war meilenweit keine Möglichkeit zu finden, das Auto abzustellen. Unglaublich! 😳Also fuhren wir am Virgin River entlang zum etwas abgelegenen nördlichen Teil des Parks, den Kolob Canyons, und genossen den Blick am Overlook. 😎

Auf dem Weg nach Cedar City hatten wir Glück im Unglück: Auf der Straße lag ein großes Stück Holz und Werner konnte nicht ausweichen. Wir bekamen einen großen Schreck – und verloren unseren Abwasserschlauch… 🙁 Gut, dass nichts Schlimmeres passierte! 😇
In Cedar City fanden wir eine Ford/Chrysler/Dodge Werkstatt. Hier wurde am nächsten Tag der Ölwechsel durchgeführt. Erst später bemerkten wir, dass die Menge für einen Fiat 500 berechnet wurde und kippten Öl nach. 🙃

Ein Scenic Byway (Interstate 70) führte uns in Richtung Arches NP. Helle Sandsteinformationen erinnerten uns an das Monument Valley. In Green River legten wir eine dreitägige Pause ein, genossen die Ruhe, lasen und arbeiteten am Blog. Pferde, Vögel und ein Fasan leisteten uns in der Hitze Gesellschaft. 😎☀️🐎

Am nächsten Tag füllten wir unseren Kühlschrank in Moab auf, kauften einen neuen Hut (sehr wichtig bei der Hitze!!) und machten uns auf zum Delicate Arch, den wir bei Sonnenuntergang genießen wollten. Ganz schön anstrengend war es, in der Hitze den Trail zu gehen! 💦 Oben angekommen, genossen wir mit vielen anderen Touristen 😎 (ca.100) den Anblick und warteten auf den Sonnenuntergang. Den Arch ohne Menschen zu fotografieren war schier unmöglich, denn viele ließen sich unter dem Bogen fotografieren. Genervt rief ein Fotograf zum Schluss: „ Can´t I take a photo at sunset?!“ Nun traute sich niemand mehr unter den Bogen zu gehen… 😉

Am nächsten Morgen stand der Sonnenaufgang am Landscape Arch auf unserem Programm. Eine besondere Stimmung herrschte am Morgen, als wir den Trail zu diesem langen Bogen gingen. Es war noch kein Mensch unterwegs, herrlich! ☺️
Da Werner ein ganz bestimmtes Bild aufnehmen wollte (aufgehende Sonne unter dem Bogen), ging er ein Stück zügig allein weiter, denn der Weg war für mich zu schwierig. 😬

Der Sonnenaufgang an diesem ruhigen Ort war ein Erlebnis. Als Werner von seiner Tour zurück kam, sagte er: „Meine Kamera ist kaputt!“ Ich glaubte ihm sofort, obwohl er oft und gern etwas im Scherz sagt…Das Stativ war mitsamt der Kamera umgekippt. In der Eile hatte Werner das Stativ wohl nicht stabil genug aufgestellt, eine unbedachte Bewegung – und schon war´s passiert. 😞 Nun musste Werner von seiner Profikamera auf das Handy umsteigen…

Trotz der etwas getrübten Stimmung schauten wir uns noch viele Arches an. Wir erfuhren, wie sie entstanden und wie sich alles immer weiter verändern wird, interessant! 😃
Einen Sonnenaufgang haben wir uns seit diesem Erlebnis nicht wieder angesehen…😉

 

Vom Capitol Reef zum Zion National Park

Der Campground mit der herrlichen Aussicht lag am Lake Powell, aber wo war er, der See? War es Wasser, was wir in der Ferne sahen? Als wir am nächsten Tag den Colorado River überquerten, verglichen wir den Blick auf den Fluss mit einem Foto aus dem Reiseführer (2008). Der Wasserstand war extrem gesunken…😳

Die nun folgende Fahrt durch den Glen Canyon mit seinen gelben Felsen war ein Vergnügen. 😀In Hanksville füllten wir den Tank auf und stärkten uns im Schatten. Der Wind hatte noch nicht nachgelassen, so dass wir überall den Sand zu spüren bekamen.
Die Fahrt in Richtung Capitol Reef National Park führte direkt am Fluss entlang und wir sahen nun einen schönen Picknickplatz nach dem anderen. C`est la vie!
Wunderschöne Sandsteinformationen in vielen Farben ließen wir hinter uns, als wir im Capitol Reef NP ankamen.

Da der Campingplatz belegt war, blieben wir nur einen halben Tag in diesem Park und erhielten dabei einen kleinen Einblick in seine Besonderheit: Eine gigantische, gekrümmte Falte in der Erdkruste erstreckt sich über 160 km im Park und wird „Waterpocket Fold“ genannt. Bunte Klippen, Kuppeln und verschlungene Canyons sind zu sehen und der rasch fließende Fremont River, der sich einen Weg durch die Felsen gebahnt hat. Wir fuhren den Scenic Drive und machten am idyllisch gelegenen Campground Halt. Hier in Fruita siedelten die Mormonen und legten erfolgreich Obstgärten an, ein kleines Paradies! 😀

Kurz hinter dem Park konnten wir auf BLM-Land frei übernachten, brutzelten ein leckeres Essen und wärmten uns noch lange am Feuer. 🔥
Auch am nächsten Morgen war es noch relativ kalt, aber wir frühstückten gemeinsam draußen und klönten lange. Der Scenic Byway führte uns durch den Dixie National Forest bis zu einer Höhe von 9200 ft. Schneereste am Straßenrand und ein kalter Wind waren unsere Begleiter. ❄️🌬Birkenwälder und Nadelbäume waren eine willkommene Abwechslung. 🌳🌲

In Boulder schauten wir uns den Anasazi Indian Village State Park an und erfuhren wieder ein wenig mehr über die Vorfahren, die hier gelebt haben. Am Imbiss nahmen wir eine kleine Stärkung unter Obstbäumen ein – ganz idyllisch! 😊

Die nun folgende „Narrow winding road“ mit 14% Steigung erlaubte uns wunderbare Blicke in den Canyon und in die Ferne. Wir fuhren durch das Grand Staircase – Escalante National Monument, sahen grüne Wiesen, die gesprengt wurden, und farbige Sandsteinfelsen. Oft hielten wir an, um die Eindrücke mit der Kamera festzuhalten. 📷 Auf einer Infotafel lasen wir eine Geschichte, die uns schmunzeln ließ: Cream Cellar Route wurde die State Road 12 früher genannt. Auf dieser Straße wurde Sahne transportiert und auf der Strecke im Keller zwischengelagert. Im Sommer wurde die Sahne manchmal sauer, die Deckel der Gefäße gingen hoch und schon landete die saure Sahne auf der Straße. 😉

Am Abend waren wir froh, dass im Kodachrome State Park gerade zwei Plätze frei geworden waren, wie für uns geschaffen! Sie lagen zwar nicht nebeneinander, aber kein Weg war uns zu weit. 😉Wir kochten, aßen und saßen gemeinsam gemütlich am Lagerfeuer. 🔥

Auch wenn der Kodachrome State Park sehenswert war, ging es am nächsten Morgen weiter zum Bryce Canyon National Park, von dem wir schon so viel gehört hatten. Da wir recht früh ankamen, waren noch Plätze auf dem Campground frei, wunderbar! Mit dem Shuttlebus fuhren wir von Aussichtspunkt zu Aussichtspunkt und sahen märchenhafte Figuren. 😀
Die Erosionskräfte werden hier besonders deutlich. Das Wasser gefriert in den Spalten, dehnt sich aus und sprengt die Felsen – und das 200-mal im Jahr. Der Abfluss der heftigen Gewitter im Sommer nagt am weichen Kalk und spült durch die Rinnen. Auch die Schwerkraft trägt ihren Teil zur Erosion bei…
Eine Rangerin hielt einen lebendigen Geologievortrag und erklärte ihrem Publikum alles sehr anschaulich. Da musste der Funke überspringen‼️ Wenn das Wetter nur nicht so schnell umschlagen würde! Es regnete und schneite und ein kalter Wind wehte – Werners Hut in den Canyon. 🎩Schade! Während Lore und Heinz den Rim Trail weiter wanderten wagten wir uns ein Stück in den Canyon hinein; denn die Sonne lugte wieder hervor. Es war ein besonderes Erlebnis im Queen´s Garden herumzuwandern. 😉 Ganz andere Felsgebilde kamen weiter unten im Canyon zum Vorschein und wir konnten uns kaum trennen. 😇
Aber die gemeinsamen Abende waren nicht weniger spannend.  😉 Nach einem leckeren Essen im Wohnmobil unterhielt Heinz die Damen beim Abwasch. Nach getaner Arbeit spielten wir Qwirkle und hatten viel Spaß dabei.

Am Morgen zeigte das Thermometer 11°C im Wohnmobil an, also musste es nachts gefroren haben. In diesen Höhenlagen ist Ende Mai noch alles möglich. Wir trotzten jedoch der Kälte und frühstückten draußen in der Sonne. ☀️
Zum Abschluss fuhren wir den Scenic Drive bis zum Rainbow Point (9115 ft), hielten oft an und entdeckten jedes Mal etwas Anderes. Ganz schön kalt war es hier oben!!!

Unser letztes gemeinsames Ziel war der Zion National Park, den wir nun ansteuerten. Die Fahrt ging durch ein fruchtbares Tal – Bäume, Wiesen und Pferde, Sandsteingebirge mit Bäumen bewachsen! In Orderville entdeckten wir einen deutschen Bäcker, der gerade noch geöffnet hatte. 🇩🇪 Welches Brot sollten wir kaufen? Die Entscheidung fiel schwer…

Nicht viel später kamen wir an unserem Übernachtungsplatz (BLM) an. Ein wunderschöner Platz am Bach mit einem alten Baum, einer Feuerstelle, Sand und Gras, einfach traumhaft! Wir sangen am Feuerund genossen den Abend. 🎤

Da wir in diesen Tagen viel vorhatten, standen wir rechtzeitig auf und waren schon früh auf der Straße – dachten wir. Kein Parkplatz war am Canyon Overlook frei, schade! 😬 Durch zwei Tunnel mussten wir fahren, um in den National Park zu gelangen. Mit unserem „kleinen“ Wohnmobil konnten wir den Tunnel frei passieren, während Lore und Heinz zwar hindurchfahren durften, aber escortiert werden mussten. Sie zahlten ihren Obulus und schon wurde der Gegenverkehr gesperrt, was auch für uns von Nutzen war. 😉

Ein langes Wochenende in Amerika und wir sind dabei! Klar, dass wir in dieser Zeit im National Park keinen Campgound erhielten, aber zumindest einen der wenigen freien Parkplätze am Visitor Center. 😉 Mit der Regenjacke und deutschen Teilchen im Rucksack fuhren wir mit dem Shuttlebus von Aussichtspunkt zu Aussichtspunkt, gingen mehrere Trails und ließen uns den Kuchen am Virgin River schmecken. 🍩
Die Wege waren so voll wie an einem Pfingstwochenende in Deutschland. Eine größere asiatische Gruppe machte eine geführte Tour zu den „Narrows“ und musste durch den kalten Fluss (Strömung!) waten. Es war spannend ihnen zuzusehen, aber wir konnten locker auf diesen Trip verzichten, zumal es immer wieder regnete. ☔️

Einen Vorteil hatte das schlechte Wetter jedoch: Es wurden Plätze auf dem Campground frei, wunderbar!!! Das Nachfragen hatte sich gelohnt! Der Platz lag am Fluss, die Felsen leuchteten in der Abendsonne und wir verbrachten den letzten gemeinsamen Abend am Lagerfeuer. 🔥 Am nächsten Morgen verabschiedeten wir uns nach dem Frühstück. Lore und Heinz zog es nach Las Vegas und wir wollten den Arches National Park besuchen.
Es war eine schöne, erlebnisreiche Zeit!😀😀😀

Monument Valley Navajo Tribal Park

Die Fahrt führte uns wieder durch das große Gebiet der Navajos, wobei uns die Strecke zum Monument Valley Navajo Tribal Park (163) ganz besondere Blicke bot. Zahlreiche Westernfilme und Reklamespots machten die mächtigen Monolithen und Tafelberge des Wüstentals weltberühmt. Aufregend!😀

Voller Vorfreude fuhren wir auf den einfachen Campground – die Plätze hatten wir schon vorab gebucht. Schnell machten wir uns auf den Weg um für den nächsten Tag eine Tour durch den Tribal Park zu buchen. 🏃🏻
Ein Teil des Parks darf mit PKWs befahren werden und ein weiterer Teil ist nur durch eine geführte Tour erreichbar. Anschließend genossen wir den Abendblick auf die „Monumente“, aßen gemeinsam und saßen gemütlich zusammen im Wohnmobil. 😀Denn draußen peitschte der Wind uns den Sand in die Augen. 🌬

Werner fotografierte am nächsten Morgen den Sonnenaufgang, eine einmalige Gelegenheit! 😉 Pünktlich um 10 Uhr ging die 2 ½ -stündige Fahrt, die nicht ganz billig war, im geschlossenen Allradfahrzeug los (nur wir vier). Unserer Guide, eine Nai (Navajo) half uns verschiedene Tiere und Menschen in den einzelnen Formationen zu erkennen. Sie erzählte uns viele kleine Geschichten, die sie hier erlebt hatte und erklärte uns einige Pflanzen. Wir aßen sogar die sauren Beeren eines Strauches. 😳 Zum Glück übersetzte Lore uns alles, was wir nicht sofort verstanden! Einige interessant geformte Felsen mit Löchern zum Himmel hin haben eine ganz besondere Bedeutung. 😊

Einige Familien leben noch im Tal und so wurden wir zu einem Hogan gefahren, in der eine Nai den Touristen ihre Webkünste zeigte. Hier wurde eine Spende erwartet. Die Großmutter unserer Tourbegleiterin lebte und webte an diesem Ort bis zu ihrem 106. Lebensjahr. Nebenbei hörten wir von einem anderen Guide eine nette Geschichte aus ihrem Leben. All dies machte die Tour zu einem Erlebnis! 😄😄😄
Nach drei Stunden kehrten wir hungrig und durstig im Resraurant ein und gönnten uns einen Hamburger bzw einen Salat.

Die nun folgende Fahrt auf der Scenic Route (163, 261) bot uns traumhafte Ausblicke. Ein Stück fuhren wir auf einer Hochebene mit Wäldern. Im Valley oft he Gods wurden wir ein wenig an die Monolithen im Monument Valley erinnert.
Spannend wurde es, als wir auf einen Berg zu fuhren und aus der Entfernung nicht erkennen konnten, wie die Straße verlief. Kein Tunnel war in Sicht; eine enge, fast einspurige Schotterstraße führte mit 10% Steigung über den Berg.😳 Heinz und Werner beschlossen, dass sie die Strecke mit unseren kleinen (22ft) Wohnmobilen fahren können. Gut, dass uns kein Auto entgegenkam!

Ich war froh, als wir heil oben angekommen waren. Und schon kam die nächste Abwechslung: Die Strecke führte durch Weideland ­–Kühe waren mit ihren Kälbern auf der Straße unterwegs. 🐄🐄🐄
Nach diesem ereignisreichen Tag fuhren wir einen schön gelegenen einfachen Campground am Lake Powell an. 😄Eine Herausforderung wartete noch auf uns: Schaffen wir es, den Gasgrill bei dem heftigen Wind anzuzünden? Ja, eine Kleinigkeit für Heinz und Werner!😎😎

Lake Powell

Eigentlich wollten wir weiter in den Norden zum Arches NP fahren, aber aus zwei Gründen änderten wir unseren Plan. Ein Ehepaar aus Florida hatte uns Fotos des Antelope Canyons gezeigt und die Wettervorhersage versprach nichts Gutes… Also beschlossen wir nach Page, am Lake Powell gelegen zu fahren um von dort aus die Umgebung zu erkunden. 370 km Fahrt lagen vor uns – große Lust hatte ich zu diesem Schlenker nicht…😳

Am frühen Nachmittag entlud sich das angekündigte Gewitter über uns: Dicke Regentropfen/Schneeflocken nahmen uns die Sicht. Der Himmel zeigte sich in allen Grautönen – schwarze Regenfäden waren zu sehen. Werner versuchte den Blitz mit seiner Kamera einzufangen – vergeblich! 🌩🌨
Wieder fuhren wir durch das Gebiet der Navajos, eine wunderschöne Gegend mit roter, brauner und orangefarbener Erde und vielen heraus ragenden „Monumenten“. Raststätten gab es keine, es sei denn man bezahlte Eintritt, z.B. an der Stelle, wo vier Bundesstaaten aneinander grenzen: Four Corners: Utah, Colorado, Arizona und New Mexico.
Als wir am Abend  in Page bei Walmart ankamen, trauten wir unseren Augen nicht: Unglaublich viele Wohnmobile standen dort und es wurden immer mehr. 🚙🚌🚐

Mit viel Glück ergatterten wir eine Führung durch den Antelope Canyon um 5pm am folgenden Tag. Die beste Zeit zum Fotografieren ist die Mittagszeit – klar, dass diese Zeit schon lange ausgebucht war, ebenso die Touren für Fotografen, für die ein längerer Zeitraum im Canyon vorgesehen war. 📷
Zur Einführung führte ein Native Indian einen Tanz der Hopis vor, der wieder Hoffnung machen soll, wenn alles düster erscheint. 😀 Danach ging es in einem offenen Geländewagen mit vollem Tempo über eine „Dirt Road“ – abenteuerlich! 😳Achterbahn fahren ist nichts dagegen. 😉

Unser Guide, ein Navajo führte uns durch den engen Canyon und zeigte uns die schönsten Stellen zum Fotografieren, ein traumhafter Canyon!Früher war er Erholungsort für die Navajos und Rückzugsgebiet für Antilopen im Winter. Durch den Bau des Staudamms wurde den Antilopen der Weg abgeschnitten. 🤔
Mit der Entdeckung des Canyons als fotografisch „wertvolles“ Motiv (vor 25 Jahren) wurde er zur Touristenattraktion. Dies erlebten wir hautnah, denn es blieb nicht viel Zeit zum Fotografieren, alles musste schnell gehen. ⏱Wir hatten eine Gruppe vor und eine hinter uns; da kann es schon mal eng werden… Der Besuch hat sich gelohnt, auch wenn Werner gerne mehr Zeit und ein besseres Licht gehabt hätte, denn der Himmel war teilweise bewölkt…

Die Tage in Page vergingen wie im Flug. Wir fuhren zum Horseshoe Bend – Overlook und sahen uns den Colorado von oben an. Hier war wieder viel los. Werner scheute keine Mühen, um die Schleife des Flusses zu fotografieren. Er legte sich auf den Boden, hielt die Kamera weit nach vorn und schon war das Bild im Kasten. – Hut und Kamera blieben hier noch unversehrt… 😉

Auch am Lake Powell verbrachten wir einige schöne Stunden. Am Abend genossen wir den „Overlook“ auf den See, warteten bis zum Sonnenuntergang und wurden mit einem traumhaften Blick auf rot leuchtende Felsen belohnt. Das Schauspiel dauerte nur einen kurzen Moment – und schon war alles vorbei.

Die Stadt Page ist eine junge Stadt, die durch den Bau des Staudamms entstand. Der Colorado River wurde hier gestaut – Lake Powell war das Ergebnis. Ein Bremerhavener Paar erzählte uns, dass der Wasserspiegel vor einigen Jahren wesentlich viel höher war. An den Felsen war dies gut zu erkennen. Wie lange wird es diesen See noch geben? 🤔
Die Stadt hat einen zentral gelegenen Park, in dem wir picknickten und Wifi nutzten. Frisörbesuch, Einkauf, Wäsche waschen, Auto putzen und viele andere Dinge erledigten wir hier in Ruhe. 😀

Als wir am 20.5.  zu unserem Treffpunkt nach Kayenta fahren wollten, kamen plötzlich Lore und Heinz auf unserem Parkplatz an. War das eine Freude! Lange klönten wir, bevor wir uns gemeinsam auf den Weg ins Monument Valley machten.😄😄😄

Mesa Verde National Park

Die Fahrt zum Mesa Verde NP führte uns durch drei Bundesstaaten: Arizona, New Mexico und Colorado und wir mussten die Uhr um eine Stunde vorstellen. 🕰
Auf dem Weg trafen wir einen Biker (Veteran), der für „Homeless Veterans“ unterwegs war. Auf Facebook folgen ihm viele Menschen und spenden z.B. Einkaufsgutscheine, die er vor Ort verteilt. Kleine rosa Mokkassins sind sein Erkennungszeichen. Wieder eine neue Erfahrung, die wir bisher hier in den USA noch nicht gemacht hatten! 😇

Weiter ging es durch das Land der Navajos. Die Häuser liegen verstreut in der Landschaft, die Nebenstraßen sind meist unbefestigt (unpaved), eine traumhaft schöne Strecke! 😀Flaches Grassland und erhobene Felsen aus Sandstein – Monument Valley lässt grüßen! Wen wundert´s, dass ein Schäfer mit seiner Herde unterwegs war und überall Pferde und Rinder zu sehen waren?🐏🐏 🐏In der Ferne konnten wir die schneebedeckten Rocky Mountains erblicken, die wir drei Wochen später überquerten. 🏔In Shiprock, einer kleinen „Stadt“, gab es einen Jahrmarkt, Ärzte, eine Polizeistation und viele Häuser – alle ohne Garten und Zaun!
Kaum hatten wir das Land der Navajos verlassen, stellten wir eine große Veränderung fest. Alles war wieder grün – es wurde gesprengt, 💧💧💧Zäune umgaben die Häuser!

In Cortez treffen wir bei Walmart Dani und Mylène aus Beçanson /France. 🇫🇷 Ein Jahr reisen sie mit ihren Schulkindern durch die USA und Mexiko und unterrichten ihre Kinder selbst. Wie schön, mal wieder französisch zu sprechen! 😅
Mit ihren umfangreichen Tipps im Gepäck fuhren wir zum Nationalpark, buchten eine Führung und begaben uns auf den Weg zum „Balcony House“. Hier im Gebiet „Mesa Verde“ (grüner Tisch) besiedelten ca. 550 nach Christus einige Vorfahren das Land und lebten etwa 700 Jahre dort. Das Leben, die Ernährung und die Unterkunft änderte sich im Laufe der Jahre. Mit dem Abholzen des Waldes verschwanden auch Elche und Hirsche. Nun wurden Hasen gejagt und zum Schluss wurden Truthähne gehalten. Die Entwicklung vom Pithouse (unter der Erde) bis zum Pueblo konnten wir auf dem Mesa Top Loop Drive gut nachvollziehen, sehr interessant!
Das Highlight dieses Nationalparks sind jedoch die Cliff Dwellings, die Pueblos, die unter einem Felsvorsprung gebaut wurden. Zum Balcony House führte eine hohe Leiter – wie froh war ich, als ich oben angekommen war!!! 😳 Der Ranger war mit Leib und Seele dabei – spannend, wie die Menschen hier gelebt haben! Warum sie nach 1270 ihre Häuser verlassen haben, ist bis heute unklar. ⁉️Möglicherweise war das Land ausgelaugt, vielleicht gab es auch soziale Probleme. Es wird vermutet, dass sie in den Süden zogen.

Am Abend übernachteten wir im NP und schmiedeten Pläne für die Weiterfahrt. 😀